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itvocli keni» Biel. IiW tlung. t9S verl >n rstr. 51. >ten u. chricht, in her lieber er Herr ege» ertra- »0. Le en ist. in er »disch irritag umen- elehnt. Iimlt -lach-, krelen, Pfg. an. m»no sie er» 6. ) Jahre en Halle r's Sä en die . Dieie / äSt. '35'/,ig, >-Kre«e und 2 rogerie. ite ruckerei »h». Amts- und Änzeigeblatt für -en Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock un- -essen Umgebung Fernsprecher Nr. 210 Tel.-kldr.: Amtsblatt. Drucker und Berl.,«: «mil Hann.bahn, oerantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Bezugspreis vlertcljährl. Bl. 1.50 emschließl. des „IUustr.Unterhalvingsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Beichspostanstalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. für Libenstock, Larlsseld, siundshübel, UÜÜbbMlt Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unter,tützengrün.wildenthal usw. L»LL K9. J«hr«a»g. — Domcrstag, des 3. Oktober Trübc Aiissichlcii. Unser Kaiser prägte einmal das Wort, daß er — in Bezug auf deutsche Politik — Schwarzseher nicht dulde. Heute muß man in Bezug aus die gefahrdrohende Lage südöstlich von uns Schwarzseher werden. Prüft man das eingegangene Nachrichtenmaterial auf seine internen Seiten, so kann man nie u^d nimmer zu rosi ger Auffassung kommen. Wir meldeten schon gestern unter Neuesten Nachrichten, daß auch Griechenland mo bil mache, im Leitartikel sprachen wir die berechtigte Vermutung aus, daß Montenegro sich aus keinen Fall seiner Rauflust enthalten würbe. Die Meldung so wohl wie unsere Annahme werden bestätigt durch die neu eingelaufenen Meldungen. Doch was als neues Moment von schwerwiegender Bedeutung gilt, ist, daß nunmehr auch die Türkei die Gefahr als derart drohend betrachtet, daß auch sie die Mobilisierung der ganzen türkischen Arimeen anordnet. Die Meldung, die wir schon durch Aushang bekannt gegeben haben, lautet: Ko n sta n ti n o p e l. 1. Oktober. Ein Jrade, das einen noch nicht veröffentlichten Ministerratsbeschluß sanktioniert, ordnet die Mobilisierung fast der ganzen türkischen Armee an, ausgenom-- m e n einige anatolische Einheiten an der russischen Grenze. Die Worte des Telegramms: „ausgenommen -au der russischen Grenze" sind angetan, einiges Kopfschüt- teln zu erregen. Was sie bedeuten sollen, muß die Zu kunft lehren. Irgendwelche Schlüsse in dieser Hin sicht zu ziehen, wäre unvorsichtig zu nennen. Hat sich zweifelsohne durch diese Maßnahme der Türkei die La ge weiter zugespitzt, so braucht man aber noch aus keinen Fall anzunehmen, daß in oeu nächsten Tagen der Aus bruch der Feindseligkeiten zu erwarten ist. Trotzdem die Balkanmächte in den letzten Jahren ihre Armeen nach mustergültigen europäischen Heeren zu organisieren bestrebt waren, mit der Promptheit, wie etwa ein deut sches oder französisches Heer kampfbereit dastehen wür de, können die Balkanarmeen doch nicht antretsn- Man rechnet damit, daß die Mobilisierung in Bulgarien we nigstens 14 Tage in Anspruch nehmen wird. Unter diesem Gesichtspunkte kann man schließlich auch die Ereignisse der kommenden Tage vorausahnen. Zu kleinen Grenzgeplänkeln mag es kommen, zu wirk lichen kriegerischen Taten nicht. In der Zeit oer Mo bilmachung kann es den Großmächten gelingen, das Feuer dort unten im Keime zu ersticke», wenn Rußland von seiner Schürarbeit absieht. Hier liegt nämlich der Hase im Pfeffer. Selbst dem Uneingeweihten muß es wohl klar geworden sein, daß Rußland bei der plötzlichen Mobilisierung säst sämtlicher Balkanstaaten seine Hand im Spiele hat, wie ja auch deutlich aus ei ner von uns gestern unter Neuesten Nachrichten gemel deten Depesche aus Wien hervorging. Wie gesagt, es kann den Großmächten vielleicht gelingen, den'Krieg zu verhüten; eine Gewähr dafür zu geben? wer wäre dazu imstande! Von Rußlands Friedensliebe gegen wärtig etwas zu erwarten, hieße leichtsinnigen Optimis mus großziehen. Serbien soll bereits soweit gegangen sein, seinen Gesandten in Konstantinopel abzurufen, er soll schon nach Belgrad abgereist sein. Das bedeutete offenen Bruch mit der Türkei! Selbständig wird Ser bien den folgenschweren Schritt aber kaum getan haben, immer wieder muß man dahinter den Russen vermuten. Wird da Baltisch-Port, Balmoral usw. nicht zur Farce? Jedenfalls: Heute kauu mau nichts anders als Schwarzseher sein. D Tagesgeschichte. De«tschla»d. — Die „Norddeutsche Allgemeine" zur Fleischteuerungsfrage Gegenüber Angriffen von rechts und links schreibt die „Nordd. Allg. Ztg." zur Fleischteuerung über die Aufgaben der Kommunen: Die Regierung hat ihre guten Gründe dafür, daß die ge währten Vergünstigungen nur solchen Städten zugute kommen, die als Märkte für oie Vieh- und Fleischpreise ganzer Landesteile maßgebend sind. Für diese Be schränkung sprach die Erfahrung, daß eine allgemeine Erleichterung des Imports nur selten den Konsumenten zugute kommt. Sodann bieten auch allein die großen Städte mit ihren Schlachthäusern, Bahnanschlüssen und sonstigen Einrichtungen volle Garantie für die sanitäts und veterinärpolizeiliche Ueberwachung der Entfuhr. Ausschlaggebend war aber die Erwägung, daß eme bal dige und nachhaltige Einwirkung aus die Preisbildung der Vieh- und Fleischmärkte ohne tatkräftige Mltwlr- kung der größeren Kommunen nicht zu erreichen ist. Bei den Opfern, die diese Mitwirkung von den Kom munalverwaltungen erfordert, erscheinen auch oie m Aussicht genommenen Tarisermäßigungen und Zollver gütungen durchaus gerechtfertigt. — Die Börse und der drohende Balkan- krieg. Wegen der Kriegsgerüchte sind die Kursnotie rungen am Dienstag von oer Berliner Börse zurück gehalten worden. Ein Teil der Berliner Blätter konn te daher den Kurszettel für einen Teil der Abendaus gabe nicht mehr rechtzeitig sertigstellen. - Der Reinf all der Sozialdemokratie. Mit der Aktion voin Sonntag ist die Sozialdemokratie sehr unzufrieden. Die Vorsitzenden der Berliner Zahlstellen sind nun angewiesen, an den Zahlabendesn zu fragen, wa rum diese und jene Genossen bei der Demonstration ge fehlt haben. Wer keinen genügenden Grund aingebeu kann, sollindie 2. KlassederGenossenverse tzt werden, d h. ihm soll die Fähigkeit abgesprochen werden, innerhalb eines Jahres ein Ehrenamt in der Partei zu erhalten. Nach Beratungen im Parteivorstand soll üb rigens die nächste Aktion anders eingeleitet werde». Es soll so wenig wie möglich über die Demonstration laut werden, dckmit nicht wie diesmal die Schutzmannschaft die weitestgehenden Vorkehrungen treffen und die Stra- ßendcmonstration sich voller und großartiger entfalten kann. Oesterreich-Ungarn. — Oesterreichs Kriegsbereitschaft zur See. Im Marineausschuß der ungarischen Delegation betonte der Referent Rosenberg unter anderem die Not wendigkeit der Kriegsbereitschaft zur See. Es sei über flüssig, zu betonen, daß der Bau von Kriegsschiffen keine Spitze gegen Italien habe, es lasse sich aber sehr gut denken, daß die österreichisch-ungarische Flotte gemein sam mit der italienischen gegen eine eventuell von We sten oder Osten drohende Gefahr zu kämpfen berufen sein könnte. Die Konzentration der französischen Flotte im Mittelmeer habe trotz aller offiziösen Beschönigun gen zweifellos die Tendenz, auf Italien einen Druck auszuüben. Portugal. M o n a rch i stis ch e Be st r e b ung e n i u Por tugal. Montag abend wurde in Brüssel der Tert ei nes Manifestes zur Wiederherstellung der Monarchie in Portugal bekannt. »tzi«a. — Chinesen und Tibetaner. Das Reuter- Bureau meldet aus Schanghai: Eiue aus Tatsieulu au die „Nord-China Daily News" gelaugte Meldung vom 6. September besagt, daß 2000 Chinesen von einer star ken tibetanischen Streitmacht bei Hokou in dec Nähe von Litang in einen Hinterhalt gelockt worden sind. Vvin Tatsienlu sind den Chinesen, deren Lage verzweifelt ist, Verstärkungen nach geschickt worden. Der Mangel an Transportmitteln und die Schwierigkeit, die Ge schütze über die Gebirgspässe zu schaffen, sind freilich so groß, daß die zu Hilse gesandten Truppen w " langsam vorwärts kommen. Oerlliche und Mische Rachrichte». — Eibenstock, 2. Oktober. Auf Anordnung des Kgl. Finanzministeriums wird ab 1. Oktober u. a. in Eiben stock (u n t. B a h n h.) und Schönheiderhammer zum Ein st ei gen in die Zöge abgerufen. - Eibenstock, 2. Oktober. Das hatte nun gerade noch gefehlt! Nach deu kalten, regnerischen Ta gen des August und September mußte heute morgen ein richtiges Gewitter mit heftigem Dounerschlaz bei prasselndem Regen einsetzen. Wenn auch hiu »„o wieder die Sonne sich aus kurze Zeit zeigt, so scheint doch dir Aussicht aus einigermaßen günstiges Herbst Wetter nicht besonders günstig sein. E i V r n st o ck, 2. Oktober Am gestrigen 1. Oktober beging, wie schon kurz mitgeieilt, die Firma Max Lud- w,g den Tag ihres 25jährigen Bestehens. AuS bescheidenem Anfang heroorgehend, hat sie sich auf dem in- und ausländischen Markte ein.-n guten Ruf erworben Der Inhaber und Begründer der Firma aber selbst, Herr Fabri kant Max Ludwig, hat neben seiner vielgestaltigen kauf männischen und anderen erwerbenden Tätigkeit jederzeit volle Anteilnahme an der Oeffentlichkeit des Lebens in und außer ¬ halb seiner Geburtsstadt bekundet. Wohl selten hat ein In dustrieller für das Wohl seiner Mitmenschen und für die Entwickelung einer Industrie soviel Gemeinnützigkeit bekun det, wie er. War er es doch, der den Kaufmännischen Ver ein ins Leben gerufen und ihm lange Jahre als 1. Vorsitzen der erfolgreich vorgestanden Hal. Hat er doch die für die hiesige Industrie bedeutungsvoll gewordene Handelsschule gegründet. 16 und '/, Jahre seit der Gründung ist er 1. Vorsitzender des Handelsschulvorstandes. Alle Entwickelungs phasen der Anstalt hat er mit durchlebt, jederzeit geleitet von dem offenen Blicke in die Zukunft seiner Vaterstadt und der einheimischen Industrie. Auch der Entwickelung der hie sigen Kunstschul-Zweig-Abteilung Hal er seine Zeit und Kraft gewidmet. Auf dem vor Jahren von ihm mit gestifteten Grund und Boden ist das städtische Fachschulgebäude errich tet worden, in dem die beiden genannten Fachschulen sich fried lich nebeneinander entwickelt haben. Für den vogtländisch- erzgebirgischen Jndustrieverein hat er dasselbe warme Interesse bekundet wie für den Verband sächsischer Industrieller. Und wenn beide Organisationen in unserer Gebirgsstadt Boden gefaßt haben, so ist es seiner Initiative vor allem zu danken, auf die auch die Einführung von Wiebel- und Nähkursen mit zurückzuführen ist. Seit Jahren ist er Mitglied der Handelskammer und wirkt als solches in Zoll-, VerkehrS- und Fachschulfragen mit großem Verständnis für Handel und Industrie. Nicht zu vergessen ist seine humane Denkungs- weise, die er als Chef der Firma Beamten und Arbeitern oder als Freund der Armen bewiesen. Es war daher kein Wunder, daß sich am Jubeltage im Hause des Jubilars eine große Anzahl beglückwünschender Vereine, Mitbürger u. Freun de einfanden: der Kaufmännische und der Handelsschulverein, vertreten durch Hrn. Felix Rockstroh u.die Handelsschulvorstands- mitglieder, das Lehrerkollegium der Handelsschule, der vogt- ländisch-erzgebirgische Jndustrieverein, vertreten durch den Geschäftsführer Herrn Professor Forkel-Plauen, der zugleich mit Herrn Kneisel die Kunstschule Plauen und deren hiesige Zweigabteilung vertraten, die Handelskammer Plauen, ver treten durch die Herren Höppner-Plauen, Syndikus Dr. Diet rich, Stadtrat Fabrikbesitzer Gruner-Johanngeorgenstadt und Fabrikant Weichold-Aue, die nationalliberale Ortsgruppe und die Ortsgruppe des Verbandes sächsischer Industrieller und des Hansabundes, vertreten durch Herrn Kommerzienrat Eugen Dörffel, der vaterländische Volksverein, vertreten durch Herrn Oberlehrer Rehnig, die Eibenstocker Bank, vertreten durch Herrn Bankoorstand Schenk, der Logenklub zu den 3 Säulen im Erzgebirge, vertreten durch die Herren Sanitälsrat Dr. med. Zichau, Kaufmann Tittel und Bankoorstand Jagemann, sowie einige Herren, die anderen Abordnungen angehörten. Alle sprachen sie von Herzen kommende und aufrichtig ge meinte Worte des Dankes für die vom Jubilar bisher ge leistete Mitarbeit und bekundeten ihm, seiner Familie und seiner Firma herzlichste Wünsche für den heutigen Tag und für die Zukunft. Auch Verwandte hatten sich zum gleichen Zwecke eingefunden. Fröhliche Stunden vereinten die Gra tulanten mit dem Jubilar und dessen Familie. Zahlreiche Telegramme vom Jnlande und Auslande, darunter ein sehr warm gehaltenes von der Kgl. Gewerbeschulinspektion Zwickau, waren eingegangen. Herrlicher Blumenschmuck und viele Glückwunschschreiben bekundeten dem Jubilar die Anteil nahme auch weiterer Kreise. Der Stadtrat zu Eibenstock hatte in einem Schreiben seine Wünsche und die Verdienste des Jubilars zum Ausdruck gebracht. Auch die Angestellten und die Arbeiter der Firma bewiesen ihre Ameilnahme an dem Festtage. Möge es dem Inhaber der Firma Max Lud wig noch lange Jahre vergönnt sein, zum Wohle von In dustrie uud Handel und zum Wohle der Allgemeinheit un eigennützig weiter zu arbeiten. — Schönheiderhammer, 2. Oktober. Der B e - zirkslehrervereinEibenstock-Schönheide hielt am 25. Sevt. im CarlShof seine Hauptversammlung ab. Nach Worten herzlicher Begrüßung verlas der Vorsteher, Herr Schöne aus Eibenstock, ein Abschieds- und Dank schreiben des in den Ruhestand getretenen Herrn Graul (Lchönhcidc) Sodann besprach er Lehmensicks Buch, Prob leme rtnd Prinzipien des Geschichtsunterrichts und führte aus, wie für diesen Unterricht die Grundsätze der Anschaulichkeit und geschichtlichen Wahrheit maßgebend seien und wie dessen Aufgabe darin bestehe, den einrelnen aus seiner Vereinzelung herauszuheben und in den großen völkischen Zusammenhang zu stellen. Hierauf erstattete der zeitherige Schriftführer, Herr Strobelt aus Eibenstock, den Jahres- und Tätig keitsbericht, dem folgendes entnommen sei: In den Versamm lungen des abgelaufenen VereinSjahreS wurden 7 Vorträge und 11 Berichte geboten. Vorträge wurden gehalten u. a. über: Praktisches Rechnen mit Hilfe des Rechenblocks, daS Zeichnen und seine Bedeutung für den erziehenden Unterricht, die physiologisch-psychologischen und sozialen Grundlagen der Arbeitsschule, Natur und Naturschutzparke, Weltanfang und Weitende. Die Berichte behandelten neben anderen auch fol- gende Gegenstände: Tie theologischen Kurse in Leipzig, di« veränderte Einrichtung der Universitätsferienkucse, die Gesell-