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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung ,«ua«pr«« viertrljShrl. Mk. 2.10 »in^chN<ßv de« ,Aüustr. Unterhaltungsblatte«'' tn der Geschäft«, lül», bei unseren Voten sowie bei allen Reichs- «ostanstalten. — Erscheint täglich abend« mit Uu*nahm« der Sonn» und Feiertag« für d«n solgrnden Lag. z« -alle »»derer «ewalt — Krieg oder i-astiaer trgm»wach«. ?'»r^>!en de« »eMebed der Zeitung, der ^ieUranten oder der »Mkderuo^UnNch««««, - d»i der «e»U»er «eine» ansdruch «»> »teierung »der Rachüeferu^ »er^eilmtg oder au! Hel.-Adr. - Awtovlatt. ^746 M Eibenstock, Larkfeld, hundrhübel, ^Ug^vzUtL Reuheide,Vberftützengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Untersttitzengriin, Mldenthal usw. BerantworU. Schriftleiter, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — -— --Md- «5. Jahrgang - -- - -—— Somabcud, de« 23. Februar LSLS Angeigenprei«: die kleinspaltige Zeile 15 Psg. Im ReklameteU die Zeile 40 Psg. Im anltlichen Lell« die g?soaltene Zeile 40 Psg. Annahme der Anzeigen bi« spätesten« vormitlag« 10 Uhr, für größere Tag« vorher. Eine Bewähr für die Ausnahme der Arteigen ab, nächsten oder am vorgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch Fern sprecher ausgegebenon Anzeigen. ^er-Nprecker Nr. nu. Ein Bürger unserer Stadt, der ungenannt bleiben will, bat uns * Fünstehntaufend Mark in h°/«iger Deutscher Reichsanleihc, zuzüglich 7üO Mark Zinsen auf das Jahr M7, mit der Zweckbestimmung übergeben, die Stiftung für HivenKocker Krieger zu ver wenden. Der Stifter hat bestimmt, dass zunächst die Zinsen, verwendet werden möch ten. Indes solle das Kapital nicht unsere Krieger überleben, sodaß zur Linderung besonderer Not auch der Stamm angegriffen werden könne. In aufrichtiger Freude über diese edle Tat hochherziger vaterländischer Gesinnung unv wahrer Menschenfreundlichkeit sprechen wir dem Stifter namens der Stadtgemcinde Eibenstock unseren tiefempfundene« Dank aus. Möge aus der Stiftung reicher Segen erwachsen! Eibenstock, den 18. Februar 1918. Der Stadtrat. Die Stadtverordneten. Kesse-Kaßfurtyer. M. Jenseits der schwartgelben Grenzpfähle bei «nseren deutsch-böhmischen Volksgenossen herrscht bitterste Not. Hunger und Krankheiten haben Ein zug gehalten. Kleidung und Heizstoffe fehle». An unsere Einwohnerschaft, die von jeher gute Grenznachbarschast gehalten hat, an unsere Industriellen, die stets rege geschäftliche Wechselbeziehungen zur gewerbefleißtgeu Bevölkerung auf der anderen Seite deS ErzgebirgSkammeS pflegten, an unsere Wande rer, die NordböhmenS Naturschönheiten durchstreiften, ergeht die dringliche Bitte nm baldige und durchgreifende Hilfe. Geldspenden nehmen die Eibenstocker Bank, die Schriftleitung des Amts blattes, die Stadthauptkaffe und Herr GanitLtSrat Dr. Zschau hier entgegen Eibenstock, den 18. Februar 1918. Aer Htctötrcrt. Hesse. M. Fleifchverkauf. Sonnabend, den 23. dss. Mts., verkaufen die Fleischer der ersten Gruppe. Urlauber beziehen Fleisch von Reichenbach. Kopfmenge ILO x einschl. Wurst bez. Brotaufstrich. Verkaufsordnung: dl—H u. V—S in der Zeit von 8—10 Uhr vorm., « 10-12 „ „ Bl—» „ „ „ „ 1—3 „ nachm., u81 ,, „ ,, 3 5 „ ,, Eibenstock, den 22. Februar 1918. Der Kiaötrat. MhhilDtkfttMW. SWHkidn MMirslremtk. Gasthaus „Zur Post" in Schönheide, Montag, den 4. März 1918, von vormittags 9 Uhr an: 47b w. Stämme 16—19 am stark, 151 w. Stämme 20—22 cm stark, 7S ,, „ 23-30 „ „ 183 „ Klötze 16-22 „ „ 18 „ Klötze 28-29 „ „ 5 „ „ 30-36 „ „ 155 „ Derbstange« 10—15 „ „ 8,« rm w Nutzscheite, in Abt. 28. 84 und 87 (Kahlschläge). Kgl. Korstrevierverwaltnng Schönheide. Kgl. Korstrentamt Eibenstock. - KeffenLLiche han-elrlehranstalt zu Plauen. Höhere Avteilung mit Berechtigung zur Grleitung des Zeug nisses zum einjahrig-freiwMigen MMärdienst. In Klasse lV (Vorklasse) werden Schüler nach erfolgreichem Besuche der V. Klaffe . einer höheren Schule oder nach 7 jährigem erfolgreichem Besuche einer Volksschule, ür ' Klasse Hl nach erfolgreichem Besuche der IV. Klasse einer höheren Lehranstalt oder der ' I. Klaffe einer höheren Bürgerschule ausgenommen. Anmeldungen nimmt entgegen Direktor ^ros. VieUi ix. Asm Wettkrieg. Minsk beseht. Die D-Moot-Ueute im Januar. 95W0Ü0 Tonnen innertiatv eines Jahres versenkt! Das schriftliche rusksche Iriedensangevot in un seren Künden. lieber das zielbewußte Vorrückeu unserer Trup Pen im Osten wird weiter gemeldet: (Amtlich.) Berlin, 21. Februar, avends. Der Vormarsch im Osten dauert in. Deutsche Truppen sind in Minsk eingerückt.— Van den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. ' Wie notwendig und berechtigt das Vorgehen gc- geü dre derzeitige russische Regierung ist. geht fer ner aus folgenden Nachrichten hervor: Berlin, 21. Februar. Aus Meldungen, die letzt nach und nach aus Rußland eingehen, ersteht man deutlich, wie es um die schönen Phrasen der Bolschewisten von'der Gerechtigkeit und Mensch iichkeit bestellt ist. Die Unterkunftsräume unserer Ge fangenen starren von Schmutz und wimmeln von Ungeziefer. Tie Unsauberkeit der russtschen Gefangenenlager erzeugt zahlreiche Krankheiten und Seuchen. Die Sterblichkeitsziffer unter den Gefangenen be trag: nach Angaben von einwandfreien Zeugen 40 Prozent. Tas ist recht so, hier sollen sie verrecken! hat nach eidlicher Aussage ein Roh ling von Lagerkommandant erklärt. Ta es an Me dikamenten und Verbandstoffen fehlt, wird Watte ungereinigt immer wieder verwendet, bis sio voll ständig von Eiter durchtränkt ist. Kranke mit an steckenden Krankheiten werden nicht in Jsolierbarak- ken untergebracht. K nu tcnh ie be und Fuß t ri tt e sind an der Tagesordnung Und solche Greuel ge schehen in der freien Republik, die sich allen anderen unendlich überlegen dünkt. Es ist hier dieselbe Sa che wie überall. Der ganze Bolschewismus ist ein Phrasenraufch. Was will die Regierung tun? Ver geltung ist am Platze nicht an den wehrlosen Gei sein in unseren Händen, sondern an den Blut- menscheninPetersburg,diederWeltvor- schwatzen, sie wollten sie vom Joch des Kapitalis mus befreien und die ihr in Wahrheit ein viel grauenvolleresJvch aufzwingen, das der Anar chie, der Entfesselung aller niedrigen Instinkte und der Gewaltherrschaft der Roheit. Berlin, 21. Februar. Ein deutscher Unterarzt, Tr. St., der lauge in russischer Gefangenschaft war und zurückgekehrt ist, gibt unter Eid w a. folgendes zu Protokoll: Es war ein entsetzlicher An blick, die durch die Bahnfahrt bei über 30 Grad Reaumur Kälte heruntergekommenen, verdreckten, ver lausten Gestalten zu sehen, über und über mu Ge schwüren bedeckt, mit erfrorenen Zehen, Fingern Na sen uno Ohren. Be, einer Garnison von etwa 2000 Köpfen standen für 3000 Kriegsgefangene nur 16 Betten zur Verfügung, und diese waren meist noch reu den Russen belegt. Nur die sehr schwer Erkrank ten wurden in das Lazarett nach Schita überführt. Tie Uebersührung dorthin, zunächst 4 Kilometer Fahrt zur Bahn, geschah mit offenem Bretterwagen, ohne Stroh, bei 30 50 Grad Kälte, und dann 24- stündige Eisenbahnsahrt bei ungenügender Verpfle gung und hatte den von den Russen erhofften Erfolg: der Patient war tot. Selbst wenn man nicht das Schlimmste in Betracht zieht, die Machtlosigkeit gegenüber dem Wüten bolschewistischer Horden, so ist es gleichwohl wahr, daß die letzten Ansätze zu einer noch so primitiven Organisation in der gegenwärti gen Anarchie untergegangen sind und daß unsere Kriegsgefangenen das Aeußerfte gewär tigen müssen, wenn das Vaterland ihnen nickt Hilse bringt. Der österreichisch-ungarische Heeresbericht von gestern besagt: Wien, 2l. Februar. Amtlich wird verlaut bart: Auf der Hochfläche von Asiago und östlich der Brenta Artilleriekämpfe. Tie Trupp:» der Heeresgruppe Linsingen sind im wei teren Vorrücken und haben Rowno besetzt Ter Chef des General stabe» Vom Krieg zur See liegt zunächst das Ergebnis der v Boot Tätigkeit im rerflofsenen Monat vor: (Amtlich.) Berlin, 21. Februar. Im Mo nat Januar siird durch kriegerische Maßnahmen der Mittemächte insgesamt 632 090 Bruttorcgi- stcrtonncn des für unsere Feinde nutzbaren Han- delsschisfsraumes vernichtet worden. Damit be läuft sich das Ergebnis des ersten Jahres unein geschränkten H-Bootkrieges auf 9 590 000 Brutto- rcgistertonnen. Ter Chef des Admiralstabes der Marine. Im Dezember 1917 waren 702 000, im No vember 607 000 Tonnen versenkt. Ferner wird über die Versenkung eines franzö sischen Passagierdampfers gemeldet: Amsterdam, 21. Februar* Reuter meldet aus Paris: Ter Tampser „Dives" wurde am 1. Fe bruar zwischen Marseille und Bougis torpediert. Unterseeboote wurden nicht gesehen. E^ waren 339 Passagiere an Bord, darunter 301 Militärpersonen, sowie 55 Seeleute 110 Personen werden vermißt. . * * * Tas neue russisck>e Friedensangebot liegt nun- mehr auch schriftlich vor. Es wird darüber berichtet: Berlin, 21. Februar. (Privattelegramm.) Wir wir hören, sind die russischen Volkskommissare der Aufforderung, ihr Friedensangebot- schrift- lia) zu bestätigen, gestern nach gekommen. Tas bezügliche Schreiben hat unsere Linien inzwischen, passiert. Damit dürsten auch die seit einigen Tagen umlaufenden Gerüchte von einem Sturz brr Re gierung Trotzkis und Lenins hinfällig sein. Berlln, 21. Februar. Ter „Vossischen Zeitung ' zusolge, ist das russische formulierte schrift liche Friedensangebot bereits an der deut schen Front angekommcn. Tas Schriftstück ist von Trotzki und Lenin unterzeichnet. Damit ist das Ge rücht widerlegt, daß die bisherige Regierung gestürzt sei. Auch der Oberbefehlshaber Krylenko hat den Truppen seine Bereitwilligkeit, das Schriftstück zu unterzeichnen, mitgeteilt. Wie das russische Angebot von deutscher Seite beantwortet werben wird, ist offiziell noch nicht bekannt geworden. Man wird aber nicht sehlgehen, wenn man die vom Abgeordnete«, Stresemann in seiner gestrigen Rcichstagsved«. verlangten Garantien mit den von der Re gier ung vermutlich zu fordernden Sicher heiten als ini wesentlichen überein st im-