Volltext Seite (XML)
Amts- und Änzeigeblatt sm Gbenfto», Larkseld, hmdrhSbtl, ?>«r*t»recher Tlr. UV. Lrl. A»r.: ISIS Neuheide, SberstütztngrSn, Schönheit, Schönhüörrhammer, Losa, UnterMtzeagrS«, Mdolhal »sw. ^2SS vrrant»»rst. GchMletter, Trucker und Verleger: Emil Hannebeh n in Eibenstock. «L. Jahrgang. : Mittwoch, den 6. November r» r»ll« -Lhner »«»Oil — Kr»g »o«r ^,evd»-lch'. »ari-n,:n d<« 8«r<«dc» dn drr u^liranl«» »»<r Zr «,'»c»«m>^««nr:chtmii,kN - -Li drr ietiikn »- Sieknin, »der Naqltkkrung dir Aeuun» »»«r Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung «nqeigrnprei«: die Netnspatttge Zeile W Piz Im Reklametetl die Zeil« bv Psg Im amtlichen Teile die aesoaltene Zeile bO Psg. Annahme der Anzeigen bi« spaichen« vormittag« 1l) Uhr, für größere Tag» vorher. »ine Gewähr für die Ausnahme der Anzeige» am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag« sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für di« Richtigkeit der durch Fern sprecher aufgegebenen Anzeigen. ««mrgBprei» vierteljährt. Mk. L70 etnschließl. de« . . ,-iiustr. Unterhaltungtblatteit* in der Aelchäst« D .iS«, bei unseren Boten sowie bei allen Reich«. MM MU MM MV MH 8 Lß „»stanstalten. — Arscheint täglich abend« mit HA. RA »M Ws, A L A >»«nähme der Sonn» und Feiertag« für den DV folgenden Lag. - - --- Aufhebung des Markcnzwauges für Ziegcnsieisch. I. § 1 Punkt 1 der Verordnung, die Regelung des Fleischverbrauchs betreffend, vom 3. April 1916 (Erichs. Staatszeitung Nr. 79) erhält folgende Fassung: 1. das Fleisch von Rindern, Kälbern, Schafen und Schweinen, sowie die zum menschlichen Genuß bestimmten Eingeweideteile dieser Echlachttiere, frisch, gepökelt oder geräuchert, auch in Form von Wurst, Sülzen oder in anderen Zubereitungen. - II. Der Schlußsatz von Punkt 1 „zu 8 1" der Ausführungsverordnung zur Reichs fleischordnung vom 6. September 1916 (Sächs. GtaatSzeitung Nr. 209) „Ziegenfleisch bleibt wie bisher dem Markenzwang unterworfen", kommt in Wegfall. , III. 8 4 der Bekanntmachung über den Verkehr, mit Ziegen- und Ztckelfleisch vom 27. März 1918 (Sächs. Staatszeitung Nr. 76) wird aufgehoben. IV. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Dresden, am 1. November 1918. 4811 V st III Ministerium des Innern. ^35 ^as böswillige Abreitzen, Beschädigen und Verunstalten öffentlich an geschlagener Bekanntmachungen, Verordnungen, Befehle oder Anzeigen von Behörden oder der an den Anschlagstellen befestigten Privatankündigungen, ingfei- chen das vorsätzliche Beschädigen der Anschlagsäulen und Anschlagetafeln selbst ist nach §8 134, 303 und 304 des R-Str.-G.-B. mit Geldstrafe oder mit Gefängnis zu bestrafen. Dies wird hiermit in Erinnerung gebracht. Eibenstock, den 4. November 1918. Der Stadirat. Es wird hiermit nochmals darauf hingewiesen, daß die I»artoffe1karten nach Ablauf der aufgedruckten Gültigkeitsfrist von den Verkäufern nicht mehr beliefert werden dürfen. Eibenstock, den 5. November 19t8. Aev A»tcrdtrat. Wom Weltkrieg. Mem schwere Kämpfe im Westen. Pie Waffenstillstandsöedingungen für Oesterreich-Ungarn. Ter gestrige Abendbericht meldet neue schwere Kämpfe an der Westfront: (ÄmtUch.) Berlin, 4. November, abends. Gewaltiges Ringen zwischen Schelde undO i j e. Ter von Engländer» und Franzose" auf mehr als 60 Kilometer breiter Front erneut erstrebte Durchbruch würde vereitelt. Zwischen Le Ouesnoy und Landrecies singen Reserven de" Stoß des Feindes aus Auf der übrigen Front brachten unsere vorderen .Kampftruppen seinen Ansturm zum Stehen. Westlich der Maas haben sich im Walde von Treutet Känrpfe entwickelt. Tie Kapitulation Oesterreich-Ungarns hat uns vor eine neue Lage gestellt Teutschland hat im Hinblick darauf schon imlitärische Vorkehrungen ge troffen: Berlin, 4. November. Tie Oesterreich Un garn auferlegten Waffenstillstanosbedingunge" fi"d eine Folge des A nd ra j s y s ch en Sonderschrit tes, der Deutschland und Oesterreich Ungarn aus einandergerissen und damit Oesterreich Ungarn wi derstandslos in die Hände seiner Feinde gegeben Hal. Tie deutsche Regierung berät gegenwärtig die Kou sequenzen, welche sich für Deutschland ergeben kön nen. Diese Erwägungen köüne" i" aller Ruhg erfolgen, weil die militärische Lage zu kei nerlei Ueberhastung Anlaßgibt. Nach ehren eigenen Heeresberichten rücken die Italiener der ge schlogenen österreichisch ungarischen Armee nur ganz langsam nach. Wegen der Unordnung der Verkehrs Verhältnisse, der Verpslegungsschwierigleiten und des großen Kohlenmangels ist ein schneller feind licher Ausmarschin Oesterreich ni ch t m ö o lich Dazu treten schon jetzt in den Alpen dm kli malischen Schwierigkeiten. Militärische Vor kehrungen Deutschlands sind getroffen. Es bleibt aozuwarten, wie sich die einzelnen oster reichisch-ungarischen Nationalitäten zu den Bedin gungen stellen: am fchwersten sind diese für die Süd jlawen Die Waffensttllstandsbedingungen für Lester- reich-Ungarn können ebenso wie die für die Türkei als mit Uebn gäbe auf Gnade und Ungnade bezeichnet werden Die Hauptbedingungen sind zu Lande: Gänzliche Demobilisierung Oesterreich-Ungarns und sofortige Zurückziehung aller Einheiten, die an der Front von der Nordsee bis- zur Schweiz operieren Auf d^m Ge biete Oesterreich Ungarns wird innerhalb der in 8 3 angeführten Grenzen als österreichischen,iga- rische Wehrmacht nur ein Maximum von zwanzig Divisionen aus den Friedensstand vor dem Krieg her abgesetzt, aufrechterhalten. Die Hälfte des gesamten Divijions- und Korpsartillerienraterials, sowie die entsprechende Ausrüstung von alledem, was sich auf dem vom österreichisch ungarischen Heere zu evaku ierenden Gebiete befindet, wird an hrn vou de" Al liierten uaiL den Bereinigten Staaten bezeich"ete" Or ten augesammelt werden müssen, um ihnen ausg? liefert zu werden Evakuierung jedes von Oesterreich Ungarn seit Kriegsbeginn mit Waffengewalt besetzten Gebietes und Zurückziehung der österreichisch ungari schen Kräfte innerhalb eines vom Oberkommandie renden der alliierten Kräfte an den verschiedene" Fronten zu bestimmenden Termins jenseits ei"er festgesetzten Linie. Freie Bewegung oe'' verbündeten Truppen aus allen Straßen, Eisenbahnen u"d Was serwegen und Besetzung aller strategischen Punkte in Oesterre.ch-Ungarn für die den Alliierten nötig er scheinende Zeit. Vollständiger Abzug aller deutschen Truppen innerhalb 15 Tagen oder deren Inter"ie rung. Sisortige Heimsendung ohne Gegenseitigkeit aller Kriegsgefangenen und internierte" Untertanen der Alliierten. S eeb e d i n g u ng e n: Uevorgabe von 15 österreichisch-ungarischen Unterseebooten, die von 1910 bis 1918 gebaut worden sind und allen deutschen Unterseebooten, die sich in österreichisch ungarischen Gewässern befinden oder dorthin gela" gen können Uebergabe von 3 Schlachtschiffen, 3 leich ten Kreuzern, 9 Torpedobootszerstörern, 1 Minenle ger, 6 Donaumonstoren mit ihrer Bewachung, Aus rüstung und Verpflegung an die Alliierten und hie Verewigten Staaten, die die Lchisfe bestimmen wer den. Ausreststerhaltung der Blockade unter ven ge genwärtigen Bedingungen. Evakuierung der ga"zeu Küste und aller Handelshäfen, die von Oester reich Ungarn außerhalb feines nationalen Gebietes besetzt sind und Ueberlafsung des ganzen schwimmen- oen und Schisfahrtsmaterials, der Verpflegungsbor rate uno Navigationsmittel jeder Art. Besetzung al ter Land und Seebefestigungen ' Mit der Ausführung ist bereits begannen: Rom, 4. November. „Stefani" veröffentlicht folgende Note: Am Sonntag sind italienische Land und Marinetrupp e n in Trie st ge landet. Zu spür kommt nun die Erkenntnis des ver hängnisvollen Schrittes nuferes ehemaligen Verbüu oeten: B e r l l n, 4 November. Aus unterrichteter Wie uer Quelle erfährt das „Berl. Tgbl." K aijer K a r l fand die W a f f e n st i ll st a n d s b e d in g uu g e n, rnsbesondere soweit sie sich auf das Deutsch-Tiroler Gebiet beziehen, ja drückend hart und beschä wend, daß er seinen Namen nicht unter das Abkommen setzen wollte. Er reiste daher den Generalen und den Mitoliedem der Regierung mit, daß er fortab die oberste militärische Gewalt nicht mehr ausüben werde. Ta General Köiveß, dem als dem Höchstkommondierendcu in erster Linie hie Auf gäbe der Unterzeichnung zujiele, mit seiner Heeres gruppe sich nach Ungarn zurückgezogen hat, über nimmt es der Chef des Gencralskabes von Arz, die Waffenstillstantsurkunde zu unterzeichnen In Belgrad sind die TerbeM wieher ein gezogen. Der türkische Waffenstillstand-Vertrag enthält gleichfalls drückende Bedingungen: Freie Fahrt nach dem Bosporus, nach dem Schwarzen Meere und Besetzung der Forrs, das swo die schwerwie ßendsteu Bedingungen, die die Eute"te der Türkei im Wasfenstillstandsvertrage vom 3l Oktober außer legt hat England legt seine Hand aui Bakum und Baku. England im vollen Machteinflutz auf P?lä stina, Mesopotamien und Arabien verfügt jetzt schrankenlos über den Landweg nach Judie" Tagesgeschichte. Deutschland. Der Zusammentritt des Reichs tags. VIm Reichstagsbureau wird den Abgeordne ten mitgeteilt, daß die nächste Plenarsitzung keines falls vor Mittwoch stattfindeu wird. Präsident Feh renbach weilt noch in Freiburg i. B — Re i ch s t a g s a b g e o r d u e te r D r. Wie mer über die politische Lage Im vollbe setzten großen Saale des Industrie und Kulturver- eins in Nürnberg veranstaltete Sonntag vormittag der fortschrittliche Volksverein Nürnberg eine offen! liche Versammlung, uw seine Mitglieder und Gesin nungsgenossen über die militärischen und politische" Vorgänge der letzten Monate aujzuktären In se-ner Einleitungsrede erklärte ver bayrische Landtagsäb geordnete Kommerzienrat Häberlein, daß vor allem innere Ruhe gewahrt werden müsse Ter Kampf im Inneren wäre unsere Vernichtung. Ei"s märe fer ner notwendig, unser freudiges Bekenntnis zum Reich und für die unerschütterliche Einheit des deutschen Volles, und unser unbeugsamer Wille, mit unde^en deutschen Srämmen alles Schwere gemeinsam zu tra gen. Wir legen öffentlich mit tiefer Entrüstung Ver wahrung ein gegen das verräterische Treiben ge wifser Kreise, in Flugblättern für den Gedanken eines Sonderfriedens Bayerns mit der Entente Stim mung zu machen. Wir fordern unsere Regierung auf, gegenüber die,ein staatsgefährlicheu Treiben in aller Oesfentstchleit und mit aller Entschiedenheit Bayerns u n v e r b r ü ch l i ch eTr e u e zumRei ch zu betonen. Er schloß mit den Worten: Mag kommen, was da wolle, wir halten dem Reicb die Treue. Darauf ergriff der Hauptredner, Reichst rgSabgeord- ncter Tr. Wiemer das Wort, um über die neue lßeit zu sprechen. Redner berührte zunächst das Waffen stillstands- und Friedensangebot der Regierung In leinen weiteren Ausführungen gab er eine" ansführ eichen Ueberblick über unsere militärische Lage, und ging daun zur Frage der Kolonien über. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß auf sie der Satz, in pen 14 Punkten Wilsons Anwendung si"de" werde, wo nach bei' Friedensschluß kein Staat sich gewaltsam! Gebietsteile eines anderen Staates aneignen darf. Auch die cljaß lothringische Frage erwähnte der Red ner kurz. Tann erklärte er zu der im Brennpunkt der politischen Tageserörterung stehenden Kaiserfra ge: Soweit die innere Entwicklung in Frage kommt, ist für das deutsche Volk kein Grund gegeben, bw Abdankung des Kaisers zu fordern, trotz ge>visser früherer Aeußerungen des Kaisers, die Mißstiinl mung in Deutschland erregten, aber der längst ver sunkenen Veigangenheit augehöre". Der Kaiser hat sich von Anfang an für innere Reforme" eingesetzt und hat auch jetzt wieder alle Schritte getan, die von der Volksvertretung als erforderlich bezeichnet würden Aus der Note Wilsons ist auch nicht ohne Weitere? yerauszulejen, daß der Kaster zurücktretew «olle, aber :'m Auslande und feiner verhetzenden Presse, gruppiert sich Abneigung und Haß gegen Deutsch land um die Person des Kaisers Tollte d" Kaiser sich zur Abdankung entschließen, so wird das deut- sche Volk diese Entschließung respektieren Ich iür meinen Teil bin der Meinung, daß es nicht der Art des deutschen Volkes entspricht, jetzt in der