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Wilsdru f-Tharander ochen blatt. 26 Freitag, den 30. Juli 1841. Mit König!, Sächs. Concession. Verantwortlicher Rcdactcur und Vcrlcgcr: Albert Reinhold. Don dieser W°che»schl>fl erschein! alle Freitage -in- Nnmmcr. Der Preis für de» Dierteljahrgang betrügt IN Ngr. Bekannt machungen aller Art werden ausgenommen; die gespaltene Zeile oder deren Raum wird mit o Pf. in Anrechnung gedracht. Aussätze, Lie im nächsten Sliick erscheinen sollen, werden in TharanL bis Montag Nachmittags 5 Uhr und in Wilsdrus bis Montag Abends 7 Uhr angenommen. Auch kennen bis Mittwochs Mittag eingehende Zusendungen aus Verlangen durch di- Post a» d-n Drulkerl b-serd-rt werd-» und in d-r nächst-» Nnmmcr -isch-in-n. Wir -rbittrn uns di-s-tbrn unt-r d-n Adr-ss-n: ,,an die Redattl0N des Wilsdruf-Tharandcr Wochenblattes zu Wilsdrus (Dresdener Gasse im Haus, des Herrn Stadtrichters Damme, 1 Treppe,) °der: „an Lie Agentur Les WilsLrus-TharanLer Wochenblattes zu Tharand," die Herr Nnchbmder Tauscher übernommen bat. In Meisten nimmt Herr Klinkicht jun. Aufträge und Bestellungen an, Etwaige Beiträge, welche d-r Tendenz de« Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Dante angenommen werden. Die Redaktion, V e k a n n t m a ch u rr g. Um den Wünschen vieler unsrer geehrten Leser/ die wir stets und gern beachten/ nachzukommen/ zeigen wir hierdurch vorläufig an/ daß wir mit dein Beginnen des dritten Vierteljahrgangs unsres Blattes/ der im nächsten Monat cintritt/ in jeder Nummer desselben die Wich tigsten Weltbegebenheiten mittheilen werden. — Zugleich er lauben wir uns darauf aufmerksam zu machen/ daß die höchst interessante Neisebeschreibung eines jungen Gelehrten/ von Meißen bis Baltimore in Nordamerika, welche den brieflichen Mittheilungen desselben entnom men ist/ einen Theil der Spalten füllen wird. Die Redaktion. Ein Tag aus dem Leben zweier un gleichen Gatten. (Skizze.) ( Beschluß.) Wahrend Tkekla, dem Drange ihres Herzens folgend, die Schwingen zum Flug auf die Höhen des Parnass regte, und endlich von der weiten, ermüdenden Reise erschöpft dem Gott Morpheus ein reichliches Opfer darbrachte, durchzog Theo dor mit einigen befreundeten heitern Jagdgenof- scn den grünen Wald, und die eifrigen Waid- männer achteten nicht des sengenden Sonnen strahles, der glühendheiß auf ihre Scheitel ycrab- branntc, noch der, steilen Bergwand oder des riz- zcndcnDorngcstrauchs. DeraufgeschcuchteHirsch, von der nachsetzenden Meute rastlos verfolgt, durchbrach das Dickicht, raßte über Haide und Moor dahin, durchschwamm den einsamen Wald teich, oder suchte durch Wiedergange seine nicht zu ermüdenden Feinde zu tauschen. Umsonst. Nach kurzer Ruhe zwang ihn der weithinschallende Laut der Hunde, einem vielstimmigen Glockenspiel nicht unähnlich, zur erneuten Flucht, bis cs Theodor gelang, mit gewohnter Meisterschaft aus sichcrm Rohre die fcrnhintödlcnde Kugel ihm zuzuscnden. Unter dem jauchzenden Hallali der Jager verendete der b-ave Hirsch, und mit dem grünen Bruch, dem waagerechten Siegeszeichen auf der Mütze, den Abglanz der.befriedigten Jagdlust auf dem Antlitz, trat Thekla's Gatte den Heimweg an, nachdem seine Genossen manch kernigen Glückwunsch ihm zugerufcn. Als der Jägersmann bei dem uns wohlbc- kannten Pavillon, dessen Kuppel eben die letzten Strahlen der scheidenden Sonne vergoldete, an kam, und er rasch an ihm vorbei dem Schlosse zuschreiten wollte, erstaunte er nickt wenig, die Lhürc geöffnet zu finden. Sein Erstaunen stci-