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Wochenblatt — für Wilsdruff, Tharandt, Rossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Madtrath daselbst. Dieses Blatt erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags und kostet vierteljährlich 10 Ngr. — Jnseratenannahme bi- Montag resp. Donnerstag Mittag. 47.Freitag, den 19. Juni 1874. Erlaß, die Gestellung der Militärpflichtigen vor der Königlichen Departements-Ersatz- Commission betreffend. Die mit Führung der Stammrollen beauftragten Ortsbehörden, welchen in den nächsten Tagen die Vorladungen der in ihren Orten aufhältlichen Militairpflichtigen zur Gestellung vor der Königlichen Departements-Ersatzcommission zuqehen werden, erhalten mit Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Unterzeichneten vom 23. vor. Mts. Anweisung, diese Ordres den Gestellungspflichtigen sofort gehörig zu behän digen und die letzteren unter nochmaligem Hinweis auf Lie für den Fall des Außenbleibens oder des unpünktlichen Erscheinens in 8 176- der Ersatz-Instruction angebrohten Strafen zum pünktlichen Erscheinen in den Aushebungsterminen anzuhalten, auch für deren in 8 96* der Ersatz-Instruction vorgeschriebene Begleitung Sorge zu tragen. Dresden, den 12. Juni 1874. Der Civilvorsißende der Königlichen Kreis-Ersatz-Commission im Aushebungsbezirke ^LIsäruL von Ludwig. — In diesem Jahre sollen folgende städtische Bauten: n. eine Schleuße auf der Meißner Straße, b. ein Wasserbehälter auf der Meißner Straße, <>. zwei nach Befinden ein großer Wasserbehälter auf dem Markte, <1. Aenderung der Anlage der auf dem Markte befindlichen zwei Brunnen, o. ein Wasserbehälter auf der Rosengasse, f. eine Schleuße auf der Rosengasse, und g. nach Befinden das auf dem Markte herzustellcnde Schleußen-System unter auf der Rathsexpcdition einzufehenden Bestimmungen und Bedingungen zur Ausführung gebracht Werden. Unternehmer, welche gesonnen sind, diese Bauten auszuführen, werden ersucht, lus spätestens den 27. dieses Monates specielle Anschläge hierüber bei dem unterzeichneten Stadtrathe einzurcichen. Wilsdruff, am 18. Juni 1874. Der S t a d t r a t h. In Jnterimsvcrwaltung: Adv. Wlrost 8«n»invr. — Kies Verdingung. Die Anlieferung beziehcndlich Anfuhre der zur nächstjährigen Unterhaltung der Meißen-Nossener Chaussee, Abteilung 3, 4, 5 und 6, - Wilsdruff- - - - 1—5, - Nossen-Oschatzer - - 1 und 2, - - Freiberger - - 1, des FürstcnwegeS in Nossen und der Hainichen-Strehlaer Straße erforderlichen Quantitäten Kies, Sand u. s. w. soll Freitag, den 26. Juni n. e., Nachmittags 2 Uhr im Gasthofe des Herrn Hesse zu unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an Mindestfordernde öffentlich verdungen werden. Königliche Bauverwalterei zu Meißen, am 15. Juni 1874. n» ii minier Tagesgeschichte. Berlin, 15. Juni. Kaiser Wilhelm hat gestern Abend Berlin zum Kurgebrauch m Ems verlassen und somit wird die Stille in der Politik wohl noch mehr als bic-her schon Platz greisen. Kaiser Wilhelm ist am 15. d. M. Vormittags 10 Uhr glücklich m Ems eingetroffen und auf dem Bahnhöfe vom Kaiser von Ruß land auf das Wärmste begrüßt worden. Das herzlichste Willkommen zahlreicher Badegäste und Einwohner begrüßte ihn. Die Brücke und die Straße vom Bahnhöfe bis zum Kurhause waren reich mit Blu men geschmückt. Die beiden Kaiser sichren im offenen Wagen zunächst in die Wohnung des Kaisers von Rußland im Hotel „Zu den vier Thürmen". Wie die „Ostdeutsche Ztg." schreibt, hat die Posener Regier ung vor Kurzem verfügt, daß es keinem Geistlichen, selbst wenn er noch Schulinspector wäre (und es sind ihrer noch sehr viele), frei stände, ohne besondere Erlaubniß den Religionsunterricht in den Ele mentarschulen zu crtheilen. Wie in den militärischen Kreisen Frankreichs, so befaßt man sich auch in denen Deutschlands von Monat zu Monat mehr mit der Nativität eines neuen deutsch-französischen Krieges. So hat man jetzt auch beschlossen, die Knotenpunkte der süddeutschen Eisenbahnen mit Spcrrforts zu versehen. Man hat ferner die Möglichkeit einer französischen Angriffsbewcgung durch die Schweiz ins Äuge gefaßt und gedenkt dem Erfolge derselben dadurch vorzubeugen, daß man das Hohentwiel im südlichen Baden zu einer fast uneinnehmbaren