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Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. 26. Jahrgang. Freitag, den ^8. November 1927 Nummer jZ5 echrMettung, Druck und Derk», Herman« Rühle, Vttendorf-Ostrwa. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und j^WUM-rj UkIerhaliRgs- K, WdAchM r A» »«M. »»»««»«—ll »d. s«ch. L . ... s - Diese Zeitung veröffentücht di« amtüchen GeLanntMLchungev I d« Gemeinderates M Ottendors-OkriLa. M--,... «.«»- ,» .«., «,»»» an- MO Fristen, Termine, vetjüluting H-rru eine «eilaae. einem Auto. Die Merke gingen durch, und da e« den Kutscher nicht möglich war, sie zu halten, rasten sie mitten in da» Jshrmarkt«grtrieb» hinein. Vor dem Hotel Lamm rissen sie zwei Jahrmarktsbuden um, in denen alle« voll- kommen zerstört wurde. 14 Personen erlitten Verletzungen sechs davon mußte« in da» Krankenhaus gebracht werben Am schwersten verletzt ist der Sohn de« Geschirrführer«. Da« Gerücht von mehreren Toten bestätigt sich glücklicher- Etaa«anwalt hat« gegen Dörr 100—150 Mk. gegen Riemer 300 Mk. Geldstrafe beantragt. Amtlicher Teil. Oeffentl. Ätzung der Gemeindeverordneten Freitag, den 18. November abends 8 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause geschlagen. Httendorf-Hüriffa, am 1b. November 1S27. Der Borsteher. OertL che4 sav GächfifcheS. Ottendorf'vkrüla, den p. November »Srr. - Am Toten onntag v ird im Vormi taysgottesdimst der Toten de« W Krieges und der in de>: Heimat Vrr- stö be irn gedacht oerden. Zr dieser Feier werden alle Hinterbliebenen, Einwohner uni Verein« e,«geladen. Die Feier selbst wird durch ein Solo de« Henn Vödisch und ein« Aric de« frei«. Kircheuchores verschönt. — Am Dienstag sand unter Leitung des Amlshaupt- mann« Dr. Schulze ein« Sitzung de« Bezirksaurschuffe» der Amtshauptmannschaft Dresden statt. Zunächst trug Amts hauptmann Dr. Schulze einige Vorgänge, Verordnungen und Entscheidungen vor, u. o. den Verlauf einer Be sichtigung von Saalhausen, eine Entschließung über Baum- b,Pflanzung im Gebiet von Mohoin und den Besuch einer Obßschau, di« gezeigt habe, daß unser Obst dem vom A c land eingesührten nicht nachsteht, und rin« Entscheidung üb<r Ken geplanten Waldtziedhof in der Dresdner H'ide. Am 1. September 1926 h u de: Rat zu Dresden 70480 Hektar Waldflächt im Staatsforstrevirr Klotzsche erworben und dafür 2 761000 Mk. b,i Ü bernahme der Grundirwerbe. steuer zur Anlage eines Waldfriedhose« gezahlt. Er ist als Eigentümer in dar G undbuch eingetragen worden. Die SteueHelle hat 127 7S1 Mk. Steuer frsigesrtzt. Eine Be rufung UM Befreiung von de- Steuer ist abgelehnt worden. Der 2. Senat des ReichrfiMNjhosr« hat die Frage ob ein Friedhof ein öffentlicher Plotz sei und auch Brsuch«zwkckeu diene, vernetnt. Der Reich«finanzhof habe fonach der Ansicht der Amtshauptmanuschast betgepflichtet, daß der Erwerb grund-rwerb«steuerpflichtig sei. Schließlich wurde da« Ge such der Gemeinde Lausa um «ine Beihilfe zu den Kosten der Verbreiterung de« Kommunikationswegs« von Lausa nach Medingen genehmigt und hierzu 2000 Wk. bewilligt. Außerdem war«n Flurveränderungen und Gesuche um Schank konzessionen (diese in nichtöffentlicher Sitzung) zu erledigru. — Die Wichtigkeit de« täglichen Brote» für di« Volksgesundheit kann garuicht genug betont werden. Doppelt nutzt feine guten Eigenschaften, wer al« Kaffegrtränk regel- mäßig Korufrank — gksund wie da» täglich« Brot genießt. Diese« weitverbreitete Erzeugnis de« Welthaus«» Heinrich Frank Söhne G. m. b. H., B«rlin/Ludwig«burg erhielt den Namen von der eigenartigen Mischung seiner Grundstoffe die sämtlich aus deutscher Scholl, reifen. Kornsrank schmeckt her,hast und ist ausgiebig: 100 Taffen ein Halbpfuudpaket kosten nur 30 Pfennig. Ntederrö dern. Der hiesige Gasthof zum Anker war Dienstag Stätte de« Gericht«. E» wurde daselbst Lokaltermin abgrhalten in der Strafsache gegen den Kraft- Wagenführer Dürr und d«n Wirtfchaftsbefitzer Riemer. Gegen beide war Anklage erhoben wegen de» durch sie am erst am nächstfolgenden Werktage erledigt zu werden brauchen. Der Abschnitt „Verjährung" (§§ 194—225 BGB.) regelt die Verjährung von Rechtsansprüchen. Es würde unhaltbare Rechtsverhältnisse Hervormfen, wenn noch nach Jahrzehnten Rechtsansprüche geltend gemacht werden könnten. Deshalb bestimmt das BGB., daß solche An sprüche, die in einer bestimmten Zeit nicht geltend gemacht worden sind, als verjährt gelten. Ein verjährter An spruch kann nicht mehr eingeklagt werden. Natürlich bleibt es dem Schuldner trotzdem unbenommen, auch nach der Verjährung noch die Leistung zu bewirken. Die nachträglich bewirkte Leistung wäre also in diesem Sinne nicht etwa eine Schenkung, sondern eine wirkliche Lei stung auf Grund eines Schuldverhältnisses. Die regelmäßige Verjährungsfrist betragt 30 Jahre (8 195 BGB.). Davon abweichend verjähren jedoch die Ansprüche aus den meisten Geschäften des tägl. Lebens bereits in 2 Zähren (8 196 BGB.). Hierunter fallen die Ansprüche der Kaufleute, Handwerker, Landwirte, Gastwirte, Arbeiter. Angestellten, Lehrer, Aerzte usw. Ansprüche auf Zinsen, Vliet- und Pachtzinsen und auf alle anderen regelmäßig wiederkehrenden Leistungen ver jähren in 4 Jahren (8 197 BGB ). Die 2 jährige bezw. 4 jährige Frist beginnt erst mit dem Ablauf des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist (K 201 BGB.), wäh rend die 30 jährige Verjährung von der Entstehung des Anspruches an zu rechnen ist. Zu beachten ist noch, daß die Schadenersatzansprüche aus unerlaubten Handlungen in 3 Jahren verjähren (§ 852 BGB.) Die Verjährung ist gehemmt, solange die Leistung gestundet ist (Z 202 BGB.). Nach Wegfall des Hemmungsgrundes läuft die Verjährung weiter, wobei der vor der Hemmung liegende Zeitraum mitge rechnet wird. Von der Hemmung zu unterscheiden ist die Unterbrechung der Verjährung. Sie tritt ein bei An erkennung der Ansprüche dem Berechtigten gegenüber durch Abschlagszahlung, Zinszahlung, Sicherheitsleistuna oder in anderer Weise (§ 208 BGB.). Ferner wird die Verjährung durch KSageerhebrmq unterbrochen (8 209 BGB.). Nach Veend-gun?^ Unterbrechung verjährt der Anspruch von neuem: dabei zahlt jedoch der vor der Unterbrechung liegende Zeitraum Nicht Mit. Em durch gerichtliches Urteil rechtskräftig fest gestellter Anspruch verjährt stets erst in 30 Jahren auch ^«"BKB^ Verjährung untetliL A Ä Anspruch e.nes Kaufmanns, der A " 2 wahren verjährt, verjährt also erst in 30 Jahren, wenn er durch Gerichtsurteil oder Boll- streckungsbejehl rechtskräftig geworden ist. Rb. K. Handrich, 1. August verschuldeten Kraftwagenunfall«» der Staatlichen Lim« Großenhain—Radeburg. Dir Verhandlung begann! „ . um N und währt- b«« '/,2 Uhr einschließlich einer nicht. sichtixung der Un flück-stätte. Da» Urteil lcutete gegen Dörr aus 75 Mk. Geldstrafe, evtl. 1b Tige Gefängni«, argen den meistbrschuldtgen W rtschaft«besttzer Riemer auf 300 Mk, Geldstrafe «vtl. 30 Tage Gffängni«. Der Die 88 186—193 BGB. enthalten Auslegungs- Vorschriften für die in Gesetzen, gerichtlichen Verfügun gen und Rechtsgeschäften enthaltenen Frist- und Ter- c> - . . , , minsbestimmungen Die Vorschriften stimmen mit der im g. Mor-tzburg. Ein Ästiger Zusammenstoß er-ignet- ^Mischen Leben herrschenden Auffassung überein. Zu sich am Dienstag nach 13 Uhr auf der durch dm Ort, Achten ist vor allem die Bestimmung des 8 193, daß führenden vtaatistraße. Ein au«wärtig« Kraftwagen fuhr Pistungen oder Willenserklärungen, die an einem Sonn- gegeu einen die Straße kreuzenden Güterzug der Kirtnbahu-goer Kx^rmge zu bewirken oder abzugeben sind, stricke Radrbeul—Radeburg. Der dortige Uebrrgang ist b«-' kannllich nicht bewacht. Hierzu kommt, daß infolge de« regnerischer, Wetter« die Landstraße schlüpfrig war, so daß d«r Fahrer al« «r den Zug «rblickte, seinen Wagen nicht rechtzeitig zum Stehrn bring,» konnte. Der Wagen wurde stark beschädigt, während der Fahrer merkwürdigerweise mit leichten Verletzungen davonkam. Schandau. Mit «in«r trüben Angelegenheit b«' schästigte sich seit einiger Zeit die zuständige Gendarmerie und di« Mordkommission de« Dre»dn«r Kriminalamtes. In Lichtenhain, Sächsisch« Sch«etz/.hatten vor «twa acht Wochen die jetzt 14 jährige Tochter eine» Arbeiter« P. und vor 14 Tagen auch dessen Ehesrau j« ein Rädchen geboren. Waren schon wegen der Schwangerschaft de» Schulmädchiu« allerlei Gerüchte in jener Gemeinde virbreitet, so favdin diese durch den kurz hiutireinander rrfolgt«v plötzlichen Tod der beidrn neugeborenen Rädchen neue Nahrung. Man glaubt« beid« Kinder fiten «ine» gewaltsamen Tode» grstorbev. Die beiden Kinder!« ichen, di« zu Anfang dieser Woch« be«rdiai werden sollten, wurden auf Anordnung dir Staat»omwaO. fchaft beschlagnahmt. Di« angeordnete gerichtliche Sektion fa M am Bußtag vormittag in der Lotenhalle de« Fri«dhos«s in Bad Schandau statt. Die behördliche Leichenöffnung «r- gab, daß die zwei kleinen Rädchen eine« natürlichen Tode« .'verstorben sind. Rucknitz bet Crostwitz. Der große hiesig« Stein» bruch mußte während de« Kriege« wegen Mangel an Arbeitern und Absatz di« Arbeit eiust«llen. WLhr«nd der 13 Jahre hatte sich der tiefe Bruch mit Wasser angriüllt, da« die abermalig« Inbetriebsetzung s«hr in Frage stellt«. Er ist jetzt wieder verpachtet worden und mußte aurg-pumpt werden. Duft g-walkia« Arbeit übernahm di« Rotorsp itze de» Svritzenvttbat<d«s Kuckau. In zirka 3 */, Tagen be- wältigt« sie ihr« Aufgabe, sie hat während dieser Heit gegen 200000 Liter bei durchschnittlich täglich achtstün »ger Arbeit aurgrschöpsi. Wurzen. In der Nacht zum Moutag war »m Grundstück de« Bäckermeisters Täschner in der Färbe sie ein Schadenfeuer entstand, n, wodurch der gan;e D ' nu-fl vernichtet wurde. In dem Dachstock wohnten mehr, re kinderreiche F rmiiien, die alle im Schlafe überrascht wurden. E« gelarm jedoch, all- zu retten, ebenso «in T l ier Möbel. Die Buleu mußten zum Fenster herunter g-mo-ftn werden. Da« Mitglied der Wurzener Frrtwtlligeu F un- wehr, Wendland, wurde durch herabfallende Dach-Zi-i el nicht unerheblich am Kopse verletzt. Oberßützengrün. Al« «in Personens! b « ein«« unbewachten Bahnübergang der Wilkau—Carl f >r Kleinbahn überqueren wollt«, wurd« «r von «in«« Pe s " l- zug angrfahren. Durch di« Griß««gegenwart de« Lok 'n. führe» und de« Wagenführer«, die beid« bremsten, ka u t - zwar ein Zufammrnstoß nicht vermieden werden, doch wUidm Renfchen nicht verletzt. Klaffenbach. Ei« mit fünf Personen besetzt«» Kraftwagen de» Fabrikanten Hermann Fräuz«! in Crott««- dorf fuhr auf d«r Annaberger Straß« in den Straßengraben. Alle fünf Jnsaffeu wurden au» d«u Wagen geschleudert und zum Teil schwtr verletzt. Sil wurden in» Kraukinhau» nach Chemnitz gebracht. Reichenbach t. V. Gestern nachmittag «reignet« sich ht«r ein schwere» Unglück aus dem Jahrmarkt. Da« Zweigespann dir Gemüsehandlung Rucktäschel scheute vor