Volltext Seite (XML)
»I—»I Sonnadenö, -en (dktobee 1-20 Nr. L2S /luer Tageblatt LSS ». Iah«,«»» ' Das Neueste vom rage. D«n Reichstag wird hei seinem Zusammentritt ein Weihbuch über V-erfchleiien zugeßen. * DK Finanzkonferenß in Brüssel Ist gestern tzeschlosfen Word«. Nikoläk» Goiriaeuzen» ist Zum bevollmächtttzten rumänischen Minister tn wsten und Konstantin Nanu Mm bevoHmächtigten Minister in Berlin ernannt worden. G Am 7. Oktober abenbck ist her Fr t e d « n s v« r trag zwischen der litauischen und der polnischen Re- gierung endgültig unterzeichnet worden. ftsMeick una <lir wle<lerg«tm»«ng. ÄBns findet fWt, Wie da» Echo de Pari» mitktlt, hat die französi sche Regierung von der englischen Regierung eine Nut« erhalten, tn der erklärt wird, di« Mächte tztziten sich verpflichtet, sich bet einer kommen* den Konferenz, die sich Wit Ler Wiedergutma chung »fr atze beschäftige, durch Sachverständig« ver^ treten zu Een. AK dewilftgkn den Vorschlag, diese Konferenz auf den 12. Dezember festzusetzen. Wei terhin sei tn der Note vorgeschlagen, «ine technisch« Konferenz abzuhalten, dk den Charakter eine» inter nationalen Kongresse» haben soll., Tiefem Kongreß solle dk GHfer Konferenz aUf dem Fuße fol ge ir, auf der dk Pläne für «in endgültige» Abkommen zu'Ende geführt werd« könnten. Lie französische Auffassung sehe dagegen folgendermaßen au»: Nie» mal» sei abgesagt worden, daß.sich in Eens die Führer der einzelnen Regierung« treff« sollt«. Am Gegen teil, Millerand -ab« sich versprech« lassen, daß bet den Verhandlungen über da» Wkdergutmachungspro- blem keinerlei Zahlen genannt werden, sondern daß sich dk Diskussion auf «tn allgemeine» Thema beschränken werde. Lie französische Regierung -ab« da» schon vor 2V, Monat« aufgestellte Verfahren, und zwar nach den neuesten Verbesserung« nach den Vorschlägen Dela croix' neu formuliert.' E» seien dabet folgende Etappen vorgesehen worden:' 1. Studium de» wtedergutma- chungSproblem» durch dk WkdergutmachungSkommission iw Beisein der deutschen v«etreter. 2. Kon. fvr«z der Chef» der einzelnen Regierung«, in der sie von dem Ergebnis der Arbeiten Kenntnis nehmen und dk Vorschläge mit d« Nötigen Bemerkungen an dk Verfasser zurückschicken soll«., 8. Endg ültig« Fest- VVtzung der deutschen Gesümtverpflichtun- gvN durch die Wtedergutmachungskommis- sivn und Feststellung der ZcchlungSweise, zu deren Ein haltung dk Berliner Regierung gezwungen werden soll Ta» sei dk Politik, dk Frankreich bereit» vor sieben Monaten verfolgt.habe. Bei dieser Meldung ist. .wenn ske d« tatsächlichen Verhältnissen entspricht, folgende»! M beachten r Frank reich ,hat dem Drucke der Alliiert« nachgegeben und in eine Festsetzung der deutschen Verpflichtung« gewil. llgts.dk viel« Wort«, dk e» um dk Vach« verliert, soll« den Rückzug decken. Ta» Wie aber, da» Frank reich vorfchlägt, entspricht durchau» nicht den deutschen Erwartung« ünd auch nicht den Anschauungen Eng land». Während England für «inen klaren und kurz« Prozeß ist, den e» sich durch «ine fi nan »technisch« Konferenz und «inen internationalen Kon greß behandelt denkt, will Frankreich dk Angelegen heit in Studium und y «st setzung durch dk wi« d « r- gülmachungskomnnssivn «ledigen lass«, von den Arbetkn dieser Wiederputmachungskommisston ha- b« wir wenig Ersprießliche» zu erwart« r dk Männer, dk dort führen, sind auSgewrochen« Leutschenfetnde. E» würde also dk Angelegenheit verschleppt werden und. sollt« sk wirklich nach langer Zett zur Verabschiedung komm«, al» ein» Reihe unerfüllbarer Verschlechterun gen sich präsentieren. ' i deutsch» Vleütrgutmachungsvorjchläg». Ter französische Botschaft« in Berlin Lauren» hatte am Donnerstag mit Lkhgues «ine Unterredung über dk deutschen Vorschläge in der Wiedergutmachung»- 'rag«. Laut,Petit Parisi« lagt Lehgue», e» sei richtig-, daß -k deutsch« Regkrung Laurent «tn Schema de» Programm» unter brütet habe, da» sk sich für dk Wie de» Herstellung d«r verwüstet« Gebiet« in Frankreich, sowie -k Zahlung der deutschen Entschädigung in natura auszuführ« vorg«ommen -ab«. Dks« Vorschläge sei« u» annehmbarer al» die in Spa gemachte», o-: .i«n si« sich übrigen» näherten. DK Der- ha rdlungen. dauerkn an, um zu einem praktisch« «ri ^ebni» zu gelang«». E» Ki wahrscheinlich, da- man in n l« strittigen Frage» da» Shskm d«r Befragung kch- ich« D«kgkrt«r in Anspruch nehmen werd«, der« Ergebnis der wkd«rgutmachung»rommissto» vor»legt ^von"uwt«rrtcht«ter Berliner Dtell« wird üb« dk d«tsch.ftan-ösisch«n ver-andlung« folgende» mitgekiltr Dem fraw»ösisch« Botschaft«r Laur«t ist bet s«1n«r Abreise nach .Park durch Mintskr «knon; cin« Aufzeichnung übexg'b« Word«, di« d«^rschA macht, tnformelk Besprechungen zwtfch« deutschen und französisch« kchnifchen Sachverständigen über dk Frage der Reparation« und de» Finanzprobkm» stattfind« zu lass«. Entgeg«» anderslauknd« Mttkilung«» ist btt- her mit d«n Verhandlungen nicht -«gönnen Word«. Französischerseil» ist auch noch keine Mitteilung über «in« etwaig« Skllungnahme zu d« d«tsch« An regung« gemacht worden. Deutsch« fest» Vorschlag« für dk Erörterung de» Problem»^ welch« man schon letzt al» undkkutabel bezeichnen könnt«, lieg« nicht vor. An der deutschen Auszeichnung find lediglich Pi« äußer«! Form« der Besprechungen skizziert und dk Unterlag« bezeichnet, von denen dabet ausgegangen werden könnte. Wenn französischerseit» andere Vorschläge gemacht wer den sollten, so werden diese geprüft werd«.. E» heißt, d« Geist der deutschen Vorschläge verkenn«, wenn man sk sich gewissermaßen al» Vorbereitungen «ine» An träge» an dk Reparation-kommission denkt. Deutscher seits ist wiederholt betont worden, daß dk Erörterun gen zur Vorbereitung einer internationalen Konferenz dien« sollen, auf dk Deutschland nach den Zustchermk g« tn Spa Anspruch hat. 3er lranrUcte Aulnmlch M Mw. Nach privat« Ermittlung« swht, wk dem vorwärrr- von einem rheinischen Ndgeordnekn geschrkb« wird, am Rhein ein Hiervon 140000 bi» 150000 Sol» baten. Ein«, so stark Arme« sei unmöglich vonnöten, um dk entwaffnete rheinisch« Bevölkerung, dk ohne Arg sei. in Schach zu halt«. Ein mächtige» Heer ver liere den Charakter einer BesatzUngstrup- pe, dk da» schon durch den Rheinstrom stark gesichert« Faustpfand schütz« soll, sondern wirk al» Bedrohung der vorgelagerten Teil« der deutsch« Republik. Var-- stärkt würde dieser Eindruck durch Hk Tatsache, daß PK Militär« der Entenk Vorbereitung« treffen, dk un möglich mit der Besatzung etwa» zu tun haben könnten, sondern ganz klar da» Rheinland für.den > «WmMcht MvuWMk ««uppenmasikn wett über dk jetzt schon hohe Stärke hinaus vorbereit« soll«. So wird bei Trier «in wertvolle» Gelände von riesigem Ausmaß Mr ein« Feldbäckerei tn Anspruch genommen, die täglich 400 000 Mann mit Brot versor gen könne..währ«d dk jetzig« BesatzungSarmee nur rund 150000 Köpfe zähl«.. DK bestehenden deutsch« Flug plätze reicht« für die Bedürfnis« der Ententemilita rist« nicht au». Sk würp« um zahlreich« n«u« vermehrt. Neu« Exerzierplätze, neu« Truppen übungsplätze, neu« Truppenlager würden angesordert, neue Kasehcn« gebaut. Dies.« riesenhaften An lagen könnten unmöglich nur für B«s.atzng»- zwecke bestimmt sein. DK» gelt« insbesondere Mr da» gewaltig« Munitionslager, da» bei Kaiserslautern geplant ist, E» soll nicht weniger al» 600 Hektar um fass«. La» gibt Raum Mr so viel Explosionsstoffe. daß man darin dk gesamt« rheinische Bevölkerung gpegfegen könnte. Tks« unübersehbar« MunitionSmeng« müssen Mo p-MKMniWe PlAWe bestimmt sein. Allein da!» Munittonsdepot bei Kaiser»l!aukrn werde Mr eine Mtllionenarmee auLreichen. Ergänzt würden dies« Rüstungen durch ein« anderwärts geplante Tankanlage und durch BrückenbauauSführung« an Stel len, die Mr einen Rheinübergang großer TruppemnassenI von jeher in Betracht g«komm«n sind. Alk -ks« Vor bereitungen bildet« «in« wohlüberkgt« militärisch» Kelte von Lnlag« am Rh«in, dk nach w«ttgeskckte»li Plän« geknüpft sei. Mcht zu übersehen fei, daß dies« Rüstung« kaum von Amerikanern und Bri ten, sondern fast.»»»schließlich von den F.van- zosen und Belgiern betrieb« werd«. Der Abge ordnete schließt r Sind uns«r«n Genoss« t» den Entenk- ländern dks« militärischen Rüstung«» ihr«r Regierun gen bekannt? wir Rheinländer richt« unsere Not. und Warnungsrufe an dk FrkdenSfreund« in aller Welt und erwart«, daß er nicht ganz ungehürt und nicht ohne Wirkung verhall« werde. Die Zerstörungswut cker Entente-Uommtsslonea. Dieser Tag« war «ins Enknkkammission im Werk der Maschinenfabrik AugSburg-Mrnberg in Münch«, um hm Bestand anDteselmotoven aufzunest- men, da von der. Enknk geplant ist, di«s» Moto- ve zu vernichten. Dies« 2krn.ichtu.ig soll sowohl SchifsSmotor« al» auch rein tnLustrklkn Zweck«» die nend« Motoren in ganz Deutschland »««ff«««. Al» Grund wird angDMbtzn, baß Hk Gefah» lkskhe, Haß dkf» Motor«» mkder Mr Unkrkebookzweck« varwen- dung Md« könnten. DK Direktion «rklärk gegenüber d« Kommisskn, daß sk schon tmt Jnkress« d«r Arbet- krschast sich dkstr Vernichtung mir alkn Mitteln wi dersetz«« müsse. — Eine Uhordnung von Ar-ei te«- und Angestellten,üten de» Werke» hat stch luzwisch« wvch Berlin -«ge-e», um mtt den zu- ständig« Reichest.«ll«n und d«m 1» Berlin tage», d« B,trieb»rüt«koygreß wegen dks« Angel«- g«h«it Fühlung zu nehmen. DK Ar-eiter solkn g««1gt sein, sich de» Vernichtung mit wller» Mittelst M widersetze». Selbst MM einem da» vlüt zu Kopse steigt über d« schamlosen AerstörungSwilkn der Feanzok» — sk sind es. dk den To» angeben -N den! Kommisstomn -- muß man doch au»sprech«. daß wir mit der Anwendung aller Mittel wohl dk Dieselmotoren vorerst rett« Wu nen, daß aber der Preis fÜr,Hks« Erfolg «ist unvck^ gleichlich härterer sein dürst«. Hoffentlich sitzest str deck Reichsstellen Männer dk durch direkk vermttklunE in Park di« Gefahr ern«kr Zwischenfälle kbzuwenden verstehen. Air>l»altrmIMet über Oleleg« Lex sächsisch« Wirtschaft-miniskr Schwarz äußert« sich in einer Au-fprache üb«r dk wirtschaftlich» «ich politische Latze de» Reiche» etwa wk folgt: Di« gegen wärtige bürgerliche Regierung.hat bisher nicht den Be weis erbracht, daß sk fähig ist, Deutschland au» dem wirtschaftlich« Elend herauSzusühren. E» ist dk» auch gar nicht gut möglich, w«n man berücksichtigt, daß be reits vor dem Krieg« 6ö Prozent aller van der deut sch« Industrie benötigten Rohstoffe vom Ausland« be zogen werden mußten, während 40 Prozent der gesam tem deutsch« Erzeugnisse dem Auslande zugeführt wurden. Heute kb-n wir unter ganz anderen Verhält- i.i;s«p., und zwat infolge de» schlecht« Stände» der deutsch« M-rrk. Preisabbau und Lohnsenkung sind so lange «in Unding, al« dk Lebensmitklpreise noch st-rs- gen. Ti« heutige Lebenshaltung ist trotz der hohen Löhne gegenüber dem Frieden wesentlich schlechter. Die Wuct- schajkkrisk ist Übritz«» international. In England z. B. sind dk Preise gegenüber dem Fried« uw hast Siebenfache gestiegen, di« Löhn« nur um da» Vierfache. In Frankreich, wo sich Landwirtschaft und Industrie ungefähr dk Wag« halt«, ist dk wirtschaftliche Lag» noch schlechter al» in England und Leutschland. Auf die Solidarität der französischen Arbeiter zu rechnen, ist «in Trugschluß schon deswegen, weil dk radikalste französisch« Arbeikrgruppe. der Deutschen De mokratisch« Partei gleichkvmmt. Di« Gerücht« Wetz dk marschierend« Weltr«volutkn sind falsch r «benso hat Deutschland nicht» von Rußland zu «rwarkn. Da» Sowjetshskm wird üb«r kurz od«r lang zusammenbrech«. Deutschland ist völlig auf sich selbst angewiesen. Alki» Mr Verbilligung de» vom Aurlande bezogen« Getrei des zur Herstellung Mkre» Brote» sind 12 bi» 14 Mil liarden Mark notwendig. DK Sozialisierung kwnn vorläufig keine Besserung de» Wirtschaftslebens bring«. Dk muß allmählich «insetzen, und zwar be ginnend bei Kohl«, Kali und Stickstofferzeugung. DK Enteignung der übrig« wichtigen Betrieb« ergibt sich dann von selbst. ! ! DK Aufhebung der yleischbewirtschaftung, gegen dk Sachs« im ReichSrat allein Einspruch erho ben habe, bezeichnete Minister Schwarz gl» «in ver brechen <tm Volk. Künftig werd« dk minderbemittelk Bevölkerung in den Städten noch weniger Fleisch be komm« ckl» bisher, wofür aber der dreifach« Preis be zahlt werd« müsse. In politischer Hinsicht stellt sich Minister Schwarz auf den Standpunkt, daß sich Hk« Mehrheitssozialist«« nicht daurrnd von der Re gkrung au-schließen könnt«. In Opposition zu ver harr«, sei zwar nützlich für dk Partei, da» Wohl de» Volk» aber steh« auf einem andere» Blatte. Einer neu« Revolution sprach Minister Schwarz dk Leben-fä-igkit äb. Nach vier Wochen würde sk zusammenbrechen, da da» internationale Kapital dafür sorg« würde, baß Leutschland wirtschaftlich vollständig zugrunde geh«. Deutschland Rohlenelenä. Ein vatztrpP deck LeßkpU Am Donnerstag -klt in Dresden der Lmkr der Kohknausgkichssklk Dresden Regkrung»rat Crämer einen Vortrag über den Stand der Versorgung mit Kohl« und Koks. An der Hand eine» reichen Zahlen material» verbreitet« er sich über den Rückgang detz Kohl«sörd«rung in Leutschland und kam auch auf da» Spa.Abkommen zu sprech«. Di« SS-MNlio» nen-Tonnenlieferüng a« di« E»t«nts köym man, so l«gk »r dar, yach ihrer Bedeutung am besten daran bemHs«, daß unser« GW- und EleitrizitätSwerK jährlich Mr 12 Millionen Tonn« Kohl« verbraucht«» An der Rühr müss« jede »Tag 8000 Eisenbahn wagen nach dem West«» abgegeben Mrd«. Roh braunkohl« steht uw» genügend zur Verfügung, dk Industrie könne st« aber nur bet Vergrößerung der Nüst anlag« und größerer Fläch« vorteilhaft verwend«». La» ganze trostlos» vtld d«r Kyhtenversor- gung könne Mr geänkrt werd« wenn dk B«rqar- beiter erhöht« Leistung« vollbringen. An der Ruh« ist dk Leistung erhöht mord«.' A» Sch-Kn ist e» übe« noch nicht gelungen. Di« achte Stund» ist noch nicht er reich i, obwo-l dadurch lm Monat 400-500 Mark Loh» mehr, bessere Leben-mittel,, billig««^ Schuhe und ßMK gar» Textilwaren für dk Bergarbeiter geza-tt «erd«. Auch die Bevölkerung ist mit Hausbrand schlecht versorgt. Lk Sozialisierung de» Beiß- baue» hält der Redner -lk do» grvßk UnglSck um Bolkskörper. Setzt baße Ms erstHk SÜdi-aUM nmg »ine -kt-e npuer veamkn geör«ht, dk Natt» fv-iakisierung müs-s «na «ch dkl «e-t -zingen. Lai »olkskammermtklkd FabrVtrektor SeniaMrk ausr Wir müßkn ab« in Zukunft knferer Wkrt- fjhaft vtel»ehr RichkUngKßh»« »ad «kß» Watz-