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Amts- M AiUMblstt Abaunemeut oierteff. 1 M. 2b Pf. einschließl. des „Jllustr. UnterhaltungSbl." a. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expeditton, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. für den KM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspalttge Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Trlegr.-A-refle: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Fernsprecher Nr. 210. . bb. Jahrgang. n- Dienstag, den 14. Januar L»»S Bekanntmachung. Anschlüsse an das Fernsprechnetz, die im kommenden Frühjahr oder Sommer hergestellt werden sollen, sind spätestens bis zum 15. Februar bei dem zuständigen Post- oder Telegraphenamt (in Chemnitz beim Fernsprechbaubureau Reichsstraße 11,11 Zimmer 109) anzumelden. Chemnitz, 4. Januar 1908. Kaiserliche Oberpostdireltion. Richter. Auf Blatt 177 des Handelsregisters für den Landbezirk (Firma: L v». in Oberstützengrü«) ist heute eingetragen worden: Der Mitinhaber Johan-n Friedrich Biedermann ist ausgeschieden. In die Gesellschaft sind eingetreten: n. der Handelsmann Lrnsb Lttrknrck vlstriott, b. der Handelsmann Albin Drüssr, beide in Oberstützengrün, o. der Handelsmann Lmil Drü^sr in Freiberg. Eibenstock, den 10. Januar 1908. Königliches Amtsgericht. Anmeldung der Militärpflichtigen zur Rekrutierungs stammrolle. Die hier aufhältlichen Militärpflichtigen, die a) im Jahre 1888 geboren oder d) in den Vorjahren zurückgestellt worden sind, werden hiermit aufgeforderr, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar vis zum 1. Ieöruar 1908 in der hiesigen Ratskanzlei zur Rekrutieruugsstammrolle anzumelbeu. Die Militärpflichtigen aus früheren Jahrgängen haben ihre Losungsscheine, die im Jahre 1888 anderwärts geborenen Militärpstichtigen die standesamtliche Ge burtsbescheinigung für militärische Zwecke mit zur Stelle zu bringen. Sind Militärpflichtige, welche sich zur Stammrolle anzumelden haben, zeitweilig von hier abwesend (auf der Reise begriffene Handlungsdiener usw.), so hat die Anmeldung durch die betreffenden Eltern, Vormünder, Lehr- oder Fabrikherrn zu erfolgen. Diejenigen, welche die vorgeschriebene Anmeldung unterlassen, werden mit Geld bis zu 30 Mk. oder mir Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Stadtrat Eibenstock, den 4. Januar 1908. Hesse. Müller. Abendschule für meibliche Haudarbeiteu. Der Unterricht in der Abendschule für Frauen und Mädchen beginnt Donnerstag, den 9. Januar 1908. Der Unterricht verfolgt den Zweck, Frauen und konfirmierten Mädchen, die den Tag über durch Erwerbsarbeit in Anspruch genommen sind, abends Gelegenheit zur Erlernung der notwendigsten weiblichen Handarbeiten zu geben oder sich in der Ausführung schwieriger Arbeiten zu vervollkommnen. Der Unterricht findet wöchentlich zweimal und zwar Montags und Donnerstags abends 8-10 Uhr statt und umfaßt: „Zuschneiden und Nähen, Ausbessern und Stopfen von Wäsche und Bekleidungs gegenständen und Herstellung einfacher Kleider." Für den Unterricht sind monatlich 50 Pfg. iin Voraus zu bezahlen. Das erforderliche Material ist mitzubringen. Der Unterricht findet statt in der alten Bürgerschule, Zimmer Nr. 5. Eibenstock, den 8. Januar l 908. Der Stadtrat. H-ffe. Dienstag, den 14. dieses Monats, nachmittags 2 Uhr sollen in der Kestauration ..Mirgergarten" hier folgende daselbst eingestellte Gegenstände nämlich: 1 Herrenschreibtisch, 1 Büsfetschrank und eine goldene Herrenuhr an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, 13. Januar 1908. Der GerichtSvoüzicherdesKönigUAmtsgerichts. HolMsteigeruU aus Auersberger Staatsforstrevier. Im Hotel „Stadt Leipzig" in Eibenstock w. 0- 2640 9 5906 8,s rin h. Jacken, l „ „ 485 rm w. Feste, Dienstag, den 21. Januar 1908, von mittags zl Uhr an w. Stämme v. lO -15 om Stärke, 2210 w. Stämme v. 16—43 em Stärke, h. Äköker „ 16—29 „ „ 33039 „ Kkötzer „ 7—15 „ „ . 16-22 . . 1546 „ „ „ 23-50 . . sowie Mittwoch, den 22. Januar 1908, von vorm. 9 Uhr an 244,-, rm w. Vrennscheite, 1 927 „ „ Ärennlinüppel, j Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, auf Verlangen von dem unterzeichneten Forstrentamte abgegeben. Eibenstock, am 10. Januar l908. Kgl. Forstrevierverwaltung Anersberg. Kgl. Forstrentamt streben nicht erlahme. Aus dem Programm ist besonders erwähnenswert die Symphonische Dichtung von F. Liszt. Zu ihrem besseren Verständnis diene folgendes ihr beigegebene Vorwort: Was andres ist unser Leben, als «ine Reihenfolge von Präludien zu jenem unbekannten Gesang, dessen erste und feierliche Note der Tod anstimmt k Die Liebe ist daS leuchtende Frührot jede- Herzen-; in welchem Geschick aber wurden nicht die ersten Wonnen deS Glücks von dem Brausen des Sturmes unterbrochen, der mit rauhem Odem! seine holden Illusionen verweht, mit rötlichem Blitz seinen Altar zerstört, — und welche, im Innersten verwun dete Seele suchte nicht gern nach solchen Erschütterungen in der lieblichen Stille des Landleben- die eignen Erinnerungen einzuwiegen? Dennoch trägt der Mann nicht lange di« wohlige Ruhe inmitten besänftigender Natur stimmungen, und „wenn der Drommete Sturmsignal ertönt", eilt er, wie immer der Krieg heißen möge, der ihn in die Rechen der Streitenden ruft, auf den gefahrvollsten Posten, um im Gedränge des Kampfes wieder zum ganzen Bewußtwerden seiner selbst und in den vollen Besitz seiner Kraft zu gelangen. Betrachten wir uns weiter das Programm. Der2.Satz aus der 5. Symphonie von Bethoven, „Anckunte von moto" quillt von Wohlkiang. Neben das zuerst von Violoncell u. Viola gesungene sanfte Tema in A» stur stellt sich das glän zende, von Trompeten und Hörnern gebrachte Motiv, worauf Baß zwei Variationen folgen läßt. Ganz neues bringt der Meister im Verlauf des Satzes nicht, sondern er entwickelt alles in kunstvollster Weise aus dem vorher Erklungenen. Es klingt alles neu und war doch in anderer Gestalt schon da. - Ferner haben wir auf dem Programm verschiedenes aus den Opern „Freischütz", „Traviata" und .Lohengrin". Die Opern selbst sind wohl die populärsten und erfreuten sich bisher enormer Erfolge und noch heute entzücken die herr lichen Melodien, die die glücklichen Schöpfer verschwenderisch gespendet haben, Ohr und Herz eines jeden empfänglichen Hörers. Besonders hervorzuheben ist der .Brautchor a. d. Op. Lohengrin", da derselbe nicht nur vom Orchester gespielt wird, sondern auch ein ziemlich starker gemischter Chor mit wirkt und unser allverehrter Herr Kantor Viertel diesen Satz selbst dirigiert. — Leipzig, 9. Januar. In Oelsen bei Meuselwitz entstand heute vormittag in der Scheune des Gutsbesitzers Kolbe Feuer dadurch, daß einer Dienstmagd die zuin Stroh holen benutzte Laterne umfiel. Das Feuer griff so schnell um sich, daß die Dienstmagd, die l5 jährige Elly Hädrich aus Zeitz, lebendig verbrannte. Die Scheune und ein angrenzender Scheunenschuppen brannten vollständig nieder. Große Getreideoorräte und viele landwirtschaftliche Maschinen sind vernichtet worden. — Leipzig, 11. Januar. Das hiesige Landgericht verurteilte den 25jährigen Bankier Erich Bruno Riedel Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Flotten Vorlage wurde in der Budgetkommission des Reichstages mit 15 gegen 3 Stimmen angenommen. DasZentrum enthielt sich derStnnme. — Das preußische Abgeordnetenhaus ver handelte am Freitag über den freisinnigen Antrag zur R e - form des preußischen Wahlrechts. Ministerpräsi dent Fürst Bülow beantwortete den Antrag dahin, daß die Regierung in dieser Session des Abgeordnetenhauses keine Wahlrechtsvorlage mehr einbringen werde, sondern voraus sichtlich in der nächsten. Die Einführung des Reichstags wahlrechts in Preußen lehne die Regierung grundsätzlich ab. — Frankreich. Paris, 11. Januar. General Dr u d e wurde heute vormittag vom Kriegsminister Picquart, dann vom Minsterpräsidenten Clemenceau empfangen und gab eine vollständige Aufklärung über die Eroberung der Kasbah der Mediunas, die er in einem besonders günstigen Zeitpunkt auf eine Nachricht aus Rabat hin durchgesührt habe. Cle menceau dankte dem General für diese vollkommen befriedi genden Erklärungen und beglückwünschte ihn im Namen der Regierung zur Erfüllung seiner Aufgabe. — Afrika. Nachdem länger als zehn Jahre der Friede zwischen Italien und Abessinien gewahrt worden ist, sind letzt wieder Besorgnis erregende Unruhen in Abessi nien aufgetreten. Aus Rom wird von ernsten Kämpfen zwischen 2000 Abessiniern gegen Stämme, die unter der Bot mäßigkeit Italiens stehen, berichtet. Italienische Kriegsschiffe sind nach dem Orte des Kampfes entsandt. — Marokko. Aus Fez ist in Tanger, wie ein Telegramm der Deutschen Kabelgramm-Gesellschaft von dort meldet, die Nachricht eingetroffen, daß dort am 7. Januar Mulay Hafid zum Sultan auSgerufen wurde. Es wurde sofort eine Abordnung entsandt, um Mulay Hafid nach Fez zu geleiten. An den Sultan Abdul Aziz wurde ein Schreiben gesandt, worin seine Absetzung angekündigt wird, weil er das Land an die Franzosen verkauft habe. — Tanger, ll. Januar. Wie offiziell bestätigt wird, ist Sultan Abdul Aziz abgestzt und Mulay Hafid am 4. d. M. in der Molches von Fez ,um Sultan proklamiert worden. Der Grund der Absetzung Abdul Aziz ist seine Haltung gegenüber den Europäern und Frankreich. Abdul Aziz wird beschuldigt, das Eindringen der Christen in das marokkanische Gebiet geduldet zu haben und mit ihnen wegen der Organisation der Polizei, die den marokkanischen Ueberlieferungen und Gebräuchen widerspräche, im Einver nehmen zu stehen. Der heilige Krieg ist erklärt worden. In Fez ist em Khalifat Mulay Hafids errichtet worden. — Amerika. In New - Nork wurden bei dem Brand eines Gebäudes 30 F e u e r w e h r l e u t e unter den Trümmern verschüttet, von denen drei getötet wurden. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 11. Januar. Die städt. Kollegien beschäftigten sich in ihrer gemeinschaftlichen Sitzung am 8. d. M. mit dem Königl. Dekret Nr. 24 über die geplanten Aend er ring en der B e z i r k s o r g a n i s a t i o n. Einmütig ver traten die Kollegien die Ansicht, daß der Gesetzentwurf ernste Gefahren für die städtische Selbstverwaltung in sich berge und daß dagegen Stellung genommen werden müsse. Es wurde deshalb dis- im Auftrage der Konferenz sächsischer Bürgermeister entworfene Gegenvorstellung an die Landstände einstimmig genehmigt. — Eibenstock, 13. Januar. Einen recht angenehmen Abend bot am letzten Freitag wieder der Kaufmännische Verein. Fräulein Friederike Stritt wußte mit ihren Vorträgen die zahlreichen Hörer von Anfang bis Ende zu fesseln und erntete dafür wiederholt lebhaften Beifall. Die Vortragende verstand es unbestritten, ihr Organ dem jewei ligen Thema mit Verständnis anzupassen. — Eibenstock, 13. Jan. Die Geflügel-Aus stellung ün „Schützenhausc" hatte gestern viele Schau lustige angezogen. Die ausgestellten Tiere waren durchweg sehr hübsche Exemplare, sodaß das Preisgericht den meisten Ansstellern einen Preis oder eine Anerkennung zukominen lassen konnte. Durch derartige Veranstaltungen bekommt auch der Laie von Zeit zu Zeit ein Bild von der Arbeit auf dem Gebiete der Geflügelzucht. — Eibenstock, 13. Januar. In vorliegender Num mer finden unsere Leser das Programm zu dem am Donners tag im Deutschen Hause stattfindenden, einen außergewöhnlichen Genuß versprechenden großen Konzert unserer strebsamen Stadtkapelle. Herr Tittel hat weder Mühe noch Kosten ge scheut, dieses Konzert zu einem wirklich hervorragenden zu gestalten. Die ihm dadurch erwachsenden Unkosten sind ganz bedeutende, aber im Vertrauen darauf, daß unsere Einwoh nerschaft redlichem Streben die Anerkennung nicht versagen wird, hat der Herr Stadtmusikdirektor dieses Wagnis unter nommen. Wir dürfen wohl zuversichtlich hoffen, daß Herrn Tittel diesmal außer dem künstlerischen auch ein pekuniärer Erfolg beschieden sein wird, damit er in seinem Vorwärts