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/luer Tageblatt Mß Mseiger für öas Erzgebirge AM wlt -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsbla«. Ep"chstm»S. - «--«.» «"stusnahm. »«, e,nM°g, «°chmia-g. Uhr. - r.le»-°mm.ff«mss.. Lag.bla« stuwqgekKm.. chtt «»««, s«fi«llun,,i> Iü» ««»erlangt eingestmtzt» Manuffrtpt» kann, bewahr nicht geletfltt wer-»». maeusski,t eicht ö»«mchl»e»«i-«n Nr. 2S2. Donnerstag, 2S. Oktober 1914. S. Jahrgang. vrr siampl um Nieupsrl unö?peni - frsnlwecW gegen be Men. Auräestnung üer kurenausstanller. — üesetzung von kplror. Aeberaus hartnäckig gestatten sich auch weiterhin die Kämpfe rn Frankreich und Belgren. Kur schrittweise ge lingt cs drrt unseren Truppen, Terrain zu gewinnen, und es wird, da jetzt auch unsere Gegner neue Verstärkungen erhalten haben, noch Tage dauern, ehe eine endgültige Ent scheidung fällt. Sicher alber neigt der Sieg bereit» auf un serer Seite, sodaß wir dem Ausgange der Kämpfe an Ser NsMvrte mit Zuversicht entgegensetzen können. Nach den letzten Depeschen hoben d e deutschen Ttuppen nicht nur hei Dix- mutden sonde n auch weiter südlich in der Richtung Warncten- Mrmenttäre» den Pserkanal schon über schritten. Bei Dixmuiden sollen bereit» mehr als 20 000 Mann befestigte Stellungen am linken Mer des Kanals eingenommen haben. Dagegen hätten die Fran zosen weiter südlich bei La Bassäe große Truppewmassen in östlicher Richtung vorgoworsen, mit denen deutsche Truppen in schwerem Artillerie kämpf begriffen seien. An dlesim nimmt auch Schwere deutsche Artillerie teil, wie folgende vom 28. Oktober datierte Meldung au» Frankfurt a. M. besagt: wer Frankfurter Zeitung zufolge meldet da» Genfer Journal, d h die Deutschen «n der äußersten belgi- schon Küste» einig« Klstmet«, von Kirdsand ent- sernt, schwere Batterien aufgestellt haben. Don dort beherrschten sie den Etngaing der Schelde «nd all« Durchfahrten des» Nords«« Mischen dein Sandbänken und der Küste. Die englischen Schiffe seien daher gezwungen, di« hohe See zu passieren, - Hier zeigt sich zum ersten Male in offenkundiger Weise, wie sehr der Besitz jener Küste geeignet ist, die englischen Operationen zur See zu beeinflussen. Deutsche Seesoldaten in der Schlacht Hei SKeupovt. Nieuwe Rotterdamsche Touvant meldet unterm 28. Ok tober aus Breda: Gestern au» Ostende eingetroffene Rei sende erzählen, daß die Schlacht bei DiMuiderp-sRieuport noch an Heftigkeit zunimmt. Man hört fortdauernd Kano nendonner. Fast alle Bewohner von Ostende find geflüch tet. Man sieht auf den Straßen nur an die Front ziehende oder aus de Schlacht kommende ermattete deutsche Trup pen, die in Ostende ausruhen sollen. Auf diesem Teil der Front kämpfen fast aueschlieblich deutsche Seesolda- t s n. Zuweilen taucht ein Kriegsschiff am Horizont auf, das dann unter Feuer genommen wird. Die Deutschen haben auch in den Dünen Kanonen ausgestellt. Ostende hat unter dem englischen Geschützfeuer nicht sehr gelitten. Da» Hotel Majestic wurde schwer be schädigt, dagegen wurde an dem königlichen Palais kein Schaden angerichtet. Die Beiwohner der Dörfer in der Um gebung sind meist geflüchtet. Die Lebensmittel werden knapp, da alles für die deutsche Armee mit Beschlag belegt wird. Sin englischer Bericht Uber di« Kämpfe in weftslandern. Die englischen Blätter Widern die außerordent liche Tapferkeit, mit der die Deutschen an der Mr gegen die belgische Armee mMmpfen. Die Belgier wurden unter der Wucht diese» Drucke» vier Kilometer weit zurückgetrieben und vevloren Lassende von Soldaten. Mit demselben unaufhaltsamen Ungestüm setzten sich die Deutschen in Dixmuiden den Slrvßenkämpfrn au», di« hauptsächlich gegen die Franzosen, die bisher im Hinterhalt gelegen hatten, zu führen waren. Zehn Stunden währte oer Nahkampf. Vie Leichen türmten sich in den Straßen, ahne daß die Deutschen daran dachten, einen Schritt Boden abzugeben. Vie technische Gefchicklichsstit unserer Truppen. Der militärische Mitarbeiter der LiMe» HM, wie au» London gemeldet wird, in seiner Besprechung der letzten Hämpse am Mr-Kanal besonder» di, technisch, Gr« 'chtckltchkeit der deutschen Truppin hervor. Er schreibt: Die Deutschen konnten in wenigem Augenblicken Bauernhäuser in Festungen verwandeln. Au» diesen improvisierten Festungen -«rau» waren st, im- Iland«, im entscheidende Augenblick durch Mchchtnengrwehr- euer die Situation zu ihren Dunsten -u bettnflussen. Mdedr Oer frsnfSstschen sieslerun- »ach ?arlrr Unter der lleberschrist: Sin «rillte» Problem . . . b* chäfttgt sich der Tomp» am LV. Oktober mit der Frage der Rückkehr der französischen Regierung nach Pari, und sagt u. a.: Es gibt zwei Strömungen, die Kammern befürwor ten die Rückkehr, während die Minister darauf Hinweisen, daß die RÜckkchr der Kammern und der Regierung die aggressive Tätigkeit der Deutschen zweifellos noch erhöhen würde. Zudem würde die Anwesenheit der Regierungsbehörden die Verantwortlichkeit des Mili- tärgouverneur» steigern und den General Jossfre in seinen Entscheidungen beeinflussen. Der Temps fragt weiter: Darf man dar diplomatische Korps zur Rückkehr auffordern, ehe jeder offensive Rückstoß völl'g unmöglich ist? Auch Gründe der inneren Politik sprechen dagegen. Viele nach Paris zurückgekehtte Abgeordnete finden natürlich den Weg in die Wandelgänge der Kämmern: von da bis zur Bildung der Eondcrgruppenfist nur ein Schritt. Die Entscheidung über die Rückkehr ist ein schwerer Entschluß, der nicht auf die leichte Achsel genommen werden darf. wie di, belgisch, Regierung in Havre regiert. Jeden Morgen findet ein feierliche» Zeremoniell statt. In dem Augenblick, wo die Fahne auf dem belgischen Re gierungsgebäude gehißt wiüh, präsentieren die Soldaten da» ' ver smillbe siriegrbericht von beste,' Srost« Hauptquartier, 2». Gktoder »orm. Mitteilung -er »bersten Heeresleitung: Unser Angriff süSlick Nleuport gewinnt langsam Hoben. H»l gpreo stryt -er Kampf unverän-ert. Westlich Lille machten unser» Truppen güte ZortsHrittr. Mehrer« befestigt» Stellungen -es ZrlnSe» wuröen genommen, 1- englische Gfstzier» un- über SS- Mann -u Gefangenen gemacht un- 4 Geschütze er obert. Englische un- französische Gegenstöße wur- -en überall abgewkefen. vor -er Kathe-ral» von Reim» angefahrene französischen Saüerken mit slrtilleriebeobachtung auf -em Turm» mustten unter steuer genommen wrr-»n. Sm flrgonnenwal-» wur-e -er Zein- an» mehreren Schützengräben geworfen un- einige Maschinengewehre erbeutet. Sü-lick ver-un wur-e »kn hestigrr französischer Angriff zurückgeschlagen. Sm Gegenangriff stießen unsere Truppen bi» in -ir fein-liche Hauvtstellung -urch, -ir fle im Gefecht nahmen. Vie Zranzosen erlitten starke Verluste. Auch östlich -er Mosel wur-en all» Unternehmungen -»» stein-,s -l» an sich schon he-eutung»lo» waren, zurückgewiesen. stuf »em noreösiltchen Nrtigssihauplatz besinse« ach unser» Trupp»« Im f»rtschr»it»nb»n Naärtff. währ»«, der letzte« drei Wochen wur,»« HI»» tSSS» Nüssen -u befangenen gemacht, 30 beschütz» un» 3, Maschinengewehr» erbeutet. Nus »em sli»Sss- llche« Krtegifthaoplatz habe« sich »le Verhältnisse seit gestern nicht geänSert. Gewähr, ertönen TrompetensiMal, und ein Offizier hält eine kurze patriotische Ansprache an di« Beamten. Die Soldaten rufen: E» lebe der König!! G» lebe BelgtenI » v. a. Sol- als riiMdalter von vrlglenr Folgend, noch unverbürgte Nachricht bringt der Gr« Hange Telegraph in Kopenhagen vom LS. Oktober au» Rotterdam: Der deutsch« Statthalter von Belgien, v. d. Goltz, ist von seiner Stels.ung >«r»ckge-r«ten, «l» Grund wiü amtlich di« geschwächt, Gefuindchäit de» Ge. neral» v. b. Goltz angegeben. Ver wahr, Grund PL «Hoch sei«, wtts „ Belgs,r« gegeniidm ,U groß« Mild, gezeigt hakte. Bon deutscher amtlicher Stelle ltegt eine Meldung hier, über noch nicht vor, sodaß sich nicht Wen läßt, ob dillse Rotterdamer Dstmsche richtig ist. «ine »elOsche Frechheit. Nieuwe van dm Dag meldet vom Dienstag au» Rofend aal: Al, deutsche Truppen geistern nach der Grenzstation Gsschsn zurückkehrten, fanden sie di» deut sch« Flagü« durch diebeLgische ersetzt. Der Täler, ein Zolleinnehmer, wurde in» Vefängni» avgoführt. Der Mrg«rmetsttr mußt, ,tn, Bürgschaft von 1000 Franc, wegen d,» Vorfall«» hinterlegen. Vie »üver» gesell Sie kiiMSel. Die Münchemcklugtzburge-. Abendzeitung meldet: Kron prinz Rupprecht von Bayern hat al, Kommandierender der 6. deutschen Armee an seine Soldaten folgenden Armee befehl gerichtet: Soldaten der 6. Armee! Mr HM« nun da« Glück, auch die Engländer vor unserer Front za haben, di« Truppen jene» Volke», dessen Reid seit Jahren an der Arbeit »ar. un, mit eine« Rsn« von Foidde« zu um geben. um un, zu erdrosseln. MNen habe« wir dhese, blutigen, ungeheure« Krieg vo» alle« zu verdanken. Darum, »enn «, jetzt gegen diese» Fcknd geht, übt v « r, gelt««, für die feindtzkche -Vstterslift, für so viel, schwer« Opfer. Zeistt ihnen, doch die Deutsche» nicht so leicht au» de, Weltgeischjich», z» streichen sink^ »eigt ihnen da, durch deutsch« Hiebe mm ganz besonderer -esttgkelt. Hier ist der Gegner, der der Wiederherstellung de» Frieden» am meisten im Meste stecht. Vskllufl Rupprecht, Kronprinz »on Bayern. Wie man sich erinnern wird, hat kümlich der Kaiser dem kommandierenden General de» 1. bayrischen Armee korps gegenüber iM Scherz den Wunsch ausgesprochen, di« Engländer möchten e» einmal mit den Bayern zu tun bekommen. Da» wird sich also nunmehr erfüllen oder hat sich bereit» erfüllt. VSnls frlrürlch August l» felSe. Amtlich wird gemeldet: König Friedrich August begab sich am Dienstag nach einem französischen, von sächsischen Truppen eroberten Sperrfort und hierauf nach einer belgischen Stadt und deren Utngegend, wo Ende August sächsische Tuppen siegreich gelliimpft hatten. Der König besuchte hierbei sächsische Truppenteile und verweilte an Gräbern gefallener Sachsen. » Wie unsere Leser wissen, fachen sich die deutschen Trup pen durch die neue Offensive überlegener russischer Truppen veranlaßt, ihre Front J^ngorod—Marschau, die Weichsel entlang, mit einer Mr sie Wulstigeren Aufstellung weiter westlich zu vertauschen, wo nunmchr schon die Schlacht be gonnen haben soll. Man sieht darau» wieder, daß gegen die ungeheuren Truppenmassen, di« Rußland in» Feld füh ren kann, eine andere KriegttaMk angewandt werden mich als gegen andere Feinde. Es gilt hier, den Gegner aüf Gebiets -u locken, die die zahlenmäßige Ueberlegenheit mög lichst wenig zur Geltung kommen lassen. Ebenso wie in Ostpreußen und Galizien muh jetzt in Polen gegen di« milltonenstarke russische Hauptmacht mit äußerster Vor-sicht und Klugheit operiert werden, um den russischen Vorteil der zahlenmäßigen Uebermacht aus andere Weise auszu gleichen. Wenn man von diesem Gesichtspunkte ausgcht, so versteht man, warum sich im Krieg gegen die Russen da» Bild so oft ändert, und es bleibt dem die Vorgänge ver folgenden Laien nicht» übrig, al» aus die vollzogene Ent scheidung zu watten, wa» man mit um so größerem ver trauen tun darf, al» geniale Heerführer wie Hindenburg und von Hötzendors dort ihre, Amte» «alten. Vie r<ftlachl ln k-lrn. Ueber Rotterdam wird unterm 28. Oktober au, Peters burg gemeldet: Ver Groß« Generalftah teilt folgende, mit: Vis Kämpf» an de« Straßen, die «ach Petrikau und Radom sUhmn, haben den «harackt», einer »roßen Schlacht an» genommen, die sich itber ein« Front von mehr 10- Uilomete, erstreckt, »n, zwar von Rama (etwa öS Kilo, «et«, Mich Lodz) übe» Rdwomfasto (etwa bv Mpmvtch nordwestlich Radom) und BMobrzeM (SS Kilometer nördlich Radom) »i» zur Ginmündung de» JHankaskufW 1« di« Weichsel, Am Wend da» »b. Oktober «impft«, nei, südlich «awa «bttteM GchmmÜwmM ck» W gm wattig«« Kampfe wurde um di, Stadt KastMMW» und tm Remglowomwajst, südöstlich von Rchmr heftig gefach te«. In den Wäldern »wisch«« RMwa and Kpfenlzy tM di, Schlacht. Auf den Wege« bB R»»oa!l^a«dr1a (Dd, lich Iwangorod) halt«, Ot, am eissch»« PÄnktmr »twa» Terrain gewonnen. — I« Galizien rückte« U«s«m Trup pen in der Richtung südlich von Sambo» und GW, Mtaoto (südlich PrzmnyA) vor. (7) Ein Ufa » de» Zaren vom IS. Oktober «Mn Stil» b* ruft all« Studenten, di, -i»-»r »urückgesteM war«, zum Heeresdienst, ein. Gi, fallen in den höheren Militär schulen «tntreten und nach vier Monaten Offi ziere werden. vle ASmpst ln «ällflen. Amtlich «trd i« VeftervÜch verlamtbM; », VMS« «Wag»; I« Galizien ereignete sich auch gestern nicht»