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2S. Jahrgang irer PflLSt dürfe hin unser Innere- veyerrnyen. . w^n^ilnL LaL Ken in M- dl. P-M,IW V--I»I »l-dt.I-r «-«. °A. N d-- Rheinp,«^ >» Ü7,°^ st. Mst.^ ->- st- -'m«- .^Ln.L; / nvf « August. D«r von Albut H. Wiagin präfidiert« Lnoschutz für di« Prüfung dir Kredttlage in Deutschland führt« am Montag nachmittag, und abend, seine Arbeiten zu Ende. Er hat den von Sir Walter Layton erstattetem Bericht samt Resolu tionen durchberaten und angenommen. Die Unterzeichnung des Berrchtes, der in deutscher, französischer, italienischer und eng. lischer Sprache abgefatzt wird, erfolgt am Dien,tag nachmittag 2^ Uhr. Nach der Unterzeichnung wird der Bericht, der wie früher bereits erwähnt, Empfehlungen zu Händen der Regie rungen enthält, der Leitung der Bank für den internationalen Zahlungsausgleich übergeben, die ihn hierauf denjenigen Regie, rungen übermitteln wird, welch« auf der London« Konferenz vom Juli vertreten waren, Der Bericht, der die verschiedenen Seiten der Kreditlage in Deutschland eingehend behandelt, empfiehlt die Verlängerung der kurzfristigen Kredite im Gesamt betrag« von ca. b Milliarden RM um S Monat« unter der Bor aussetzung, daß die Zentralbanken Frankreichs, Englands und Amerikas sowie die B.J.Z., welch« den 100 Millionen Dollar- Kredit der deutschen Reichsbank gewährte, diesen Kredit ebenfalls um ü Monate verlängern. Di« Frist für di« g Monate beginnt mit dem Datum der Unterzeichnung, d. h. am 18. August 1931. Der Bericht wurde abgeschlossen, ohne daß im Schatze des Internationalen Stillhaltekonsortium, eine vollständige Einigung erzielt worden wär«. Umstritten ist nach wie vor die Frage der Verlängerung der ausländischen Markguthaben in Deutschland. Ueber dies« Frage besteht zurzeit «in Vermittlungsvorschlag in dem Sinne, dah die Markguthaben bi» Mitte November gesperrt bleiben sollten. Die meisten Mitglieder des internationalen Stillhaltekon sortiums verlassen mit dem Nachtschmellzug zum Dienstag Basel. Von der deutschen Delegation bleiben noch zwei Mitglieder in Basel, welch« morgen «rn«ut telephonisch mit Berlin Fühlung nehmen werden, sodaß noch die Möglichkeit besteht, daß im letzten Augenblick ein« Verständigung üb«r di« Frag« d«r Markguthaben erzielt werden könnt«. Die übrigen Punkt«, welch« Gegenstand dir Verhandlungen im Schatze des Stillhaltekonsortium« bildeten, wurden in einem Abkommen zusammengefatzt, da» dem Bericht Layton, beig«g«Len wird. Diese, Abkommen dient nunmehr den verschiedenen Bank gruppen, welche Deutschland kurzfristig« Kredit« grwährt haben, al» Grundlage für direkte Agreement« von Bankgruppe zu Bank grupp«. Stark gesteigerte Ausfuhr NIMM«,« Mark AoMrSberWß LM Schärfste Sparmatzvahmeo Lrutlchlandr geordert B«s«l, 17. August. Der „Neuen Zürich» Zeitung" wird von ihrem au» französischen Bank- und D«l«gatioiwkreisen gut in- formierten „BIZ.".Sonderberichterstatt«r zu dem von den Finanz sachverständigen auequarbeitenden Bericht an die Regierung noch mitgeteilt, „dah von Deutschland sofort sehr scharfe Mahnahmen verlangt w«rden spllen, damit e, durch neu« Ersparnisse den Haushalt de» Reiche«, der Länder und der Gemeinden in, Gleichgewicht bring«. Di« Reichsregterung werd« nicht ausschließ lich aus die Vorschüsse rechnen dürfen, di« ihr «in« Erweiterung der Etimahmeeingäng« der Relchsbank gewähren könne. Eine aus ländische Finanzhilfe werd« daher notwendig sein. Aber die aus ländischen Finanzmärkt« würden trotz der Mahnahmen, di« in Deutschland getroffen werden sollen, wenig geneigt sein, neu« Kredit« ohne weitgehend« Garantien zu gewähren. Der Solcher- berichterstatter fragt, ob Deutschland solch« Garantien bieten könne." im Wi ».«II», 17. «--»st. »l- st»M' Beisetzung der erschossenen PoiizeioWere i« Berlin Berlin, 17. August. Die beiden Schupohauptleute Anlauf und Lenk, die am S. August am Bülow-Platz erschossen wurden, wurden heute nachmittag zur letzten Ruhe geleitet. An der Trauerfeier, die von der Schutzpolizei in der Turnhalle der Schutzpolizeiunterkunft in der Karlstrahe veranstaltet wurde, nah. men u. a. Reich«inn«nminister Dr. Wirth, der al, Vertreter des Reichskanzler» und der Retchsregierung zwei Kränze an den Särgen niederlegte, der preuhische Innenminister Severtng, Staatssekretär Dr. Abegg, de« Berliner Polizeipräsident Erze, sinskt, Polizeivizepräfident Dr. Weih, sowi« zahlreich« and««« hohe Reiche- und Staatsbeamte, Vertreter des Heere« und der Marine und zahlreiche Offiziere und beinahe alle dienstfreien Mannschaften der Schutzpolizei teil. Der Reichskanzler war ferner noch durch den Ministerialdirektor in der Reichskanzlei, von Hagenow, vertreten. Der preußisch, Polizstbeamtenvevband, dir Berufsvereinigung der höheren Beamten, di« glotzen Beamten«» bände, die Schutzpolizei der Länder, das R«ich»he«r hatten Ab ordnungen entsandt. Die Fei«r begann um 14 Uhr 30 mit dem Largo von Händel. Nach Beginn der Trauerfeier widmet« zu- nächst der evangelisch« Geistlich«, Wehrkreispfarrer Jrml«r, Haupt mann Lenk «inen Nachruf. Die TrauerrÄ« ht«lt dann der preußische Inn«nminister Seo« ring, der betont«, dah nach Beendigung de« Kriege, noch bi, in da» letzte Jahr hinein Deutsch« in Ost und West im Kampfe für deutsche Kultur gefallen seien. Wieviel e» find, könne man nicht zählen. Fremde Völker H8tt«n im Krieg« nicht grausam«! Hausen können, wie in diesem Fall« bei dem Brudermord, der von eigenen Volksgenossen gegen Volksgenossen geschehen sei. Der Minister fuhr fort: Die Frage von dem Uhland'schen Liede: „Eine Kugel kam geflogen, gilt sie mir oder gilt sie Dir?" ist hier iiberflüssig. Die Kugel galt ihnen beiden und un» allen, die gewillt sind, dem Vaterland di« Treu« zu halten und da» Wohl d«» Volke» über alles zu stellen. Wir leben in schweren Zeiten; die Not ist ein schlecht«, Berater und di« Verzweiflung «in schlechter Bundesgenosse. Sie muh sich hier an da, Btbelwort halten: „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, wa» st« tum." Jedoch di« intellektuellen Urheber, di« in Wort und Schrift erst den Boden schaffen, auf dem dann Fanatiker «ufbauten und derartig« Laten vollbrachten, sei«« di« Hauptschul digen. Doch Leidenschaft«» hätten an der Bahre dtp Loten zu schweigen. K«in Racheschwur, sondern nur die Mahnung an unser« Pflicht dürfe Hk, unser Inner« beherrschen. Da, »lut Irrung al» ihre Brüder in Not betrachten. Unter dumpfem Trom melwirbel setzte sich der Leichenzug dann in Bewegung. einem Ausfuhrüberschuß von L8S (ISS) Millionen RM. Im einzelnen ging die «nkhr -eaenüb« »«m vormon^ um SS Millionen «M auf ÜS (S07) Million« «MgnrßL während di« Ausfuhr um KGtzosmnt SV Millionen Rtll ms 7S2 (71S) Killt-»»» SM fit«-. Di« Annnhnw de» An»- fahr, w stärk« iß al» schomn»-« h» --M»rt«n Beratung mit Sachverftiindlgrn über die Lanlprobleme B « rlin, 17. August. Wie wir erfahren, beschäftigt sich der Wirtschaftsausschuß der Reichsregierung, dem außer den beteilig ten Ministerien auch Vertreter der Reichsbank und der preußischen Negierung angehören, weiter vorwiegend mit der Fage, wie die Verhältnisse im Bankg«werb« geregelt werden sollen. Dabei han delt e« sich bekanntlich um die Schaffung einer Bank«naufflcht Da alle hiermit zusammenhängenden Probleme außerordentlich kompliziert sind, hat der Ausschuß j«tzt «ine Reihe van Sachver- ständigen herangezogen, di« ihn bei der Ausarbeitung der Bor. lagen beraten soll. E, handelt sich dabei um folgende neun Per- sönlichkeiten: Geheimrat Schmitz von d«r J.G. Farben, den frühe- ren Reichsfinanzminister Hilferding, den Bankier Pferdmenge». Köln, den Genossenschaftler Prof. Stein, d«n Münchener National ökonomen Adolf Weber, den Staatssekretär a. D. Dernburg, den Direktor Friedrich Reinhart von d«r Tomm«rz- und Privatbank, den Präsidenten der Pommerschen Landwirtschaftskammer, von Flemming, und den badischen Industriellen -ackel»berg«r. Bei d«r Zuziehung dieser Sachverständigen handelt «» sich keineswegs, wie ein Berliner Mittagsblatt «, darstellt, um ein«n „Neumrausschuß für das Bankgewerbe", sondern nur um die sachverständige Dor- bereilung der Regelung, di« da, Reichskabinett später beschließen wird. Das englische Sparprogramm London, 17. August. Der au« fünf Kabinettsmitgliedern bestehend« Sparausschutz des Kabinett» trat hmt« nachmittag nach dem Wochenende wieder zusammen. Man erwartet, daß der Ausschuß in d«r Lag« s«in wird, dem Kabinett am Mittwoch den Entwurf seine» Sparprogramm» zu unterbreiten. Da» Parlament würd« dann, wtt „Ev«ning Standard" berichtet, bereit» End« August zu einer Sondersitzung einberufen werden, obwohl die Ge- setzesvorlag« bi, dahin nicht vollständig fertiggestellt sein würde, Dem Blatt zufolge bringt sie folgende Maßnahmen: Herabsetzung der veranschlagten v«träg« für di« großen Staat-au-gabm, «in. schließlich d«r Ausgaben für Flott«, He«r und Luftstreitkräft«, stark veschnetdung der «»»gaben für Srzt.hungmvesen, Herab, etzuna der Versicherungsbeträge, -«folgt von einer Herabsetzung der vrbeitSlosenunkrstützuns und der Honorar« der Kassenärzte, Zurückstellung d«r StraßenLaupIäne, Vorschläge zur Herabsetzung der Gehälter von Ministern und Porlam«nt»mitvli^«rn, Ersra- rungen im Postwrsen. Sobald UeLereinstimmung über d e «ich- «Wen Maßnahmen «rreicht ist, will di« Regierung «kn« «nt- sprechende Kundgebung veröffentlichen. In parlamentarischen Kr«is«n der Arbeiterparttt befürcht«» man.wk bkeBl»tt«riube- richten wissen, daß die Regierung sich auf Sparmaßnahmen ein- l°si«n könnte, di« d«r Parteipolitik «"tgeg«ng^etzt find. Man bezweifelt auch, ob die Konservativem ihr versprechen halten «er den, die Lag« nicht für parttipolitische Zweck« auMnutzen; doch sei erklärt „Evening Standard", da, Mißtrauen gegen dl« Kon servativen nicht begründ«!. E» besteh« Verschiedenheit über di« Frage, ob da» Schwevg«wicht auf die Sparpolitik oder dtt Erhöhung Steuern-nlegens^. Di« servattven würden e» zu ihrem Grundsatz machen,daßMhr au Ersparnissen al- au, neuen Stemrn «ingebracht ««wen müst«. Auch der liberal« „Stak" betont, daß da» Ziel nicht tz,A^«ch «ine «r-st-«v d« «taaweinnahmen eck» «ine -«rabfetzung dar «u-gabm» ««eicht —de» «RI«- Eine Merliche Del de» ReichsprLstdenten b k. -d«ttt Partsten" berichtet, daß der ftanzösischr Botschafter de Margerie dem Reichs- prirstdenten seinen offiziellen Abschiedsbesuch abaestattet hat. Dabet hab« der Reichspräsident ihm einen französischen Degen überreicht, den er im Kriege 1870/71 erbeutet habe. Don unterrichteter Geile wird dazu mitgeteilt, daß vot. ,schafter de Margerie noch nicht seinen offiziellen Abschieds, besuch gemacht und sein Abberufungsschreiben auch noch nicht überreicht hat. Die Darstellung über die Ueberreichung des französischen Gäbels trifft in dieser Form nicht zu. Dem Reichspräsidenten wurde anläßlich seines 83. Geburtstages von privater Seite ein französischer Säbel zum Geschenk angeboten Da festgestellt wurde, daß er sich nicht um einen Kampfsäbel, sondern um einen Dhrendegen handelte, den 1870 ein inzwischen verstorbener preußischer Leutnant einem französischen General abgenommen hatte, stellte sich der Reichspräsident auf den Standpunkt, daß dieser Gäbel den Erben gehöre. Als dann der Ehrensäbel dem ReichSpräfi- denken nochmals angeboren wurde mit dem Anheimstellen, ihn den französischen Erben zuzuleiten, hat der Reichspräsi dent ihn unter dieser Bedingung angenommen. Anläßlich eines Beileidsbesuches, den der französisch« Botschafter de Margerie im Oktober vorigen Jahres wegen der Als- dorfer Grubenkatastrophe beim Reichspräsidenten unter- nahm, hat der Reichspräsident dem Botschafter den Degen übergeben mit der Bitte, ihn den französischen Erben zu- zuleiten. Da jedoch die Erben nicht festzustellen waren, hat die französische Regierung dann den Ehrensäbel dem MuiSe des Invalides zugewiesen. Botschafter d« Margerie hat dem Reichspräsidenten für seine ritterliche und kamerad- schaftliche Gesinnung seinen besonderen Dank ausgesprochen. Moskau und die KPD, Eine Rede von Max Hölz I Kowno, 17. August. In einer Versammlung in Rußland erklärte der deutsche Kommunist Max Hölz, daß der kommende Winter den revolutionären Geist der KPD. und der Arbeitermassen zeigen müsse. ES sei jetzt der Moment gekommen, wo daS Proletariat losschlagen wird, um endlich die Arbeiter- und Bauerndiktatur in Deutsch land zu errichten. Mar Hölz betonte, daß da- deutsche Proletariat in seinem Kampfe in die Fußtapsen der rus sischen Revolution treten werde. Di« Börse bleibt bis September geschlossen Berlin, 17. August. Die endgültig« Entscheidung über die Wiedereröffnung der deutschen Effektenbörsen fällt heute nachmittag im preußischen Handelsministerium. Di« „B. Z." will berichten können, daß die Börsen in diesem Monat geschloffen bleiben. Eine Wiedereröffnung sei bei normalem Wirtschaftsverlauf in der ersten Septemoerwoche zu erwarten. Verhandlungen über die Neuregelung der Gemeindearbeiterlöh«« Berlin, 17. August. Im RetchSarbeitSministerium fanden heute unter Borsitz des ReichSarbeitSministerS Ver handlungen über die Neuregelung der Gemeindearbeiter löhne statt. Im Lauf« des späten Nachmittags wurde sei- tenS deS ReichSarbettSministeriumS ein Vorschlag gemacht, zu dem sich die Parteien bis Mittwochabend erklären werden. PensionSkürzungSgesetz im Entwurf fertig Berlin, 17. August. Zu der Press-Polemik wo gen der Kürzung der Pensionen der sogenannten Groß»- Pensionäre wird von zuständiger Stelle mitgetetlt, daß dem Reichstag bereit» seit längerer Zett der Entwurf «ine» rantiemekürzungSgesetze» vorltege. Da» Gesetz sei allerdtng» vom «eich-tag «och nicht verabschiedet worden. Dee „Mülheimer Generalanzeiger" verboten Mülheim a. d. Ruhr, 17. Luaust. Der Oberpräfi. - ' Mülheim erscheinenden wegen Veröffentlichung eine» Wahlinserates zum Volksentscheid auf di« Dauer von acht Tagen verboten. AWluk in Basel Verlängerung der kurzfristigen 8»Milliarden»Kredite um 6 Monate Auer Tageblatt sMW Anzeiger Mr öas Erzgebirge IS? Mittwoch, Neu is. August ISZI