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Nr. 224 88. Jahrgang Donnerstag, den 24. September 1936 bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm- 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. VM.: 22S0. Geschäftsstellen: Albertsttaße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf S18 und K» Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung -er amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Dhorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Wele Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn, und Feiertage ^/bholung wöchentlich 4S Npf., bei Lieferung frei Haus Gewalt oder sonstiger Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Bezugspreises. - Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S - Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- md Tageszeitung für die Stadt und de« Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Deutsch-italienische Freundschaft Ordensverleihung an den Reichsjugendführer Dem Ehrentag des Bauerntums entgegen Anläßlich der Jtalienführt der Hitler-Jugend ver unstaltete Staatssekretär Ricci, der Führer der saschisti- ischcn Jugend, zu Ehren des Reichsjugendführers und sei ner Mitarbeiter in der Villa Borghese auf dem Monte Pincio in Nom einen Empfang, dem auch Reichsminister Dr. Frank beiwohnte. Staatssekretär Ricci betonte in einer Ansprache^die Notwendigkeit des persönlichen:Kennenlernens von italie nischer und deutscher Jugend, damit eine gegenseitige Hochachtung in die Jugend beider Völker hineingepflanzt :werde. Der Besuch der Hitler-Jugend in Italien sei rich tungweisend für ein besseres Verständnis beider Völker, richtungweisend für ein neues, lebendiges Europa. Wenn die alte Welt glaube, daß die Machenschaften deL 'Bolschewismus und des Völkerbundes lebensnotwendig feien, -so sei das eine Ideologie, die einen schweren Irr tum bedeute. Das Licht, das von Nom und Berlin leuchte, und der Wille, der von Berlin und Rom ausgehe, seien stärker. „Wir wollen unter dem Zeichen Hitlers und Musso linis", so fuhr Staatssekretär Ricci fort, „die Einigkeit in Europa befestigen. In diesem Sinne", so erklärte er weiter, „überreiche ich dir, Baldur von Schirach, meinem Freund Md Führer der deutschen Jugend, das dir auf Vorschlag des Chefs der Regierung, Mussolini, vom König von Italien und Kaiser von Actyiopicn verliehene Komturkreuz der Krone." Staatssekretär Ricci überreichte ferner dem Stabs führer Lauterbacher den -Kronenorden grande ufficialc und dem Bannführer Marum den Orden Lines Ritters Ler italienischen Krone. Der ReichsjuHendführer Lankte im Namen seiner Kameraden für diese 'Ehrung und feierte in einer kurzen Ansprache vor allem die Freundschaft, die ihn mit Renato Ricci verbinde und die so fördernd für die Zu sammenarbeit von Jugend zu Jugend sei. Nach dem Empfang beim italienischen Regierungs chef erlebten die Hitlerjungen im Garten der deutschen Quirinal-Botschaft bei der deutschen Kolonie von Rom schöne Stunden deutscher Gastfreundschaft. Der Geschäfts träger Ler deutschen Botschaft beim Quirinal, von Ples - s e n, begrüßte die beiden NetchsLeiter der NSDAP, und Staatssekretär Ricci. In herzliche« Worten sprach er von Manischer Matrose in Schanghai erschossen Im Bezirk Hongkew wurde eine Gruppe japanischer Matrosen aus der Nähe beschossen. Ein Obermatrose war sofort tot, 2 Matrosen wurden verletzt ins Krankenhaus cingclicfert. Die Japaner behaupten, daß die Attentäter eine Gruppe chinesischer Gangster seien, von denen einer von einer japanischen Militärpatrouille fcstgenommcn worden sei. Der Bezirk Hongkew wurde sofort von japa nischen Truppen umstellt, die niemand durchließen. In Tokio wurde die Meldung über den neuen Zwischenfall, obwohl es Mitternacht war, durch Extra blätter auf den Straßen bekanntgegeben. Da die Lage ohnehin ernst ist, befürchtet man, daß die japanische Re gierung zu Maßnahmen gezwungen werden könnte, deren Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Japan und China noch nicht abzusehen seien. Angeblich soll es sich ui» einen planmäßigen Ueberfall auf japanische Lan dungstruppen handeln. Infolge des Zwischenfalls in Schanghai hat der japa nische Mprincminister seine Teilnahme an den Manöver« abgesagt. Das japanische Geschwader in den chinesischen dem Unvergeßlichen Erlebnis, das dieser Besuch der deut schen Jungen für die Ausländsdeutschen in Italien be deute. Der Reichsjugendführer erinnerte in seiner Ansprache die Jungen an den Augenblick, da sie vor dem Haupt der faschistischen Regierung die neue deutsche Na tion repräsentierten. Sein Sieg-Heil auf den Führer des neuen Deutschlands und den Führer des neuen Italiens fand bei den deutschen und italienischen Gästen einen be geisterten Widerhall. Nach den Klängen der deutschen und der italienischen Nationalhymnen hielt Reichsminister Dr. Frank eine Ansprache. Er kennzeichnete den Besuch der deutschen Ju gend in Italien als ein wahres Werk des Friedens in einer Zeit der Krisis und Bedrohung. In herzlicher Weise dankte cer auch Exzellenz Ricci für die großartige Aufnahme der deutschen Jungen. Empfang beim Gouverneur Baitai Der letzte Tag der Hitler-Jugend in Rom. Am letzten Tage ihres Aufenthaltes in Nom fuhren die Hitlerjungen zum Strandbad Ostia. Am Meeres strand fanden sic nach den zahlreichen Besichtigungen und Empfängen einige Zeit der Ruhe und gaben sich ganz und gar dem Strand- und Badeleben hin. Nachmittags wurden die Hitlerjungen mit dem Reichsjugendführer und seinem Stab vom Gouverneur von Rom, Exzellenz Bottai, auf dem Capitol, seinem stän digen Amtssitz, empfangen. Es waren außerdem zuge gen der Führer der faschistischen Jugend, Staatssekretär Ricci, und der deutsche Geschäftsträger, Baron von Messen. In dem mit den alten römischen Stadtfahney geschmückten Cäsarensaal dankte der Reichsjugendführer dem Gouverneur für die herrlichen unvergeßlichen Tags und die beispiellose Gastfreundschaft in Rom und schloß Ml einem Sieg-Heil aus die Ewige Stadt. Gouverneur Bottai sprach die Gewißheit aus, daß dir Hitler-Jugend, deren Haltung und Geist in Rom so sehr bewunden! werde, anch weiterhin ihren Weg im glei che» Sinne soetsetzen werde. Am späten Nachmittag zogen die HMerjungen dann noch ^einmal in kleinen Gruppen durch die Straßen der italienischen Hauptstadt, um Abschied zu nehmen nach Tagen herrlicher unvergeßlicher Erlebnisse. Gewässern ist in Alarmbereitschaft versetzt worden, um bei ivcitcrcu Zwischenfällen sofort einsatzbereit z« sein. Die japanische Konzession in Schanghai wird durch japanische Abteilungen, Lie durch Freiwillige verstärkt worden sind, geschützt. Hochspannung in Schanghai Die Verwaltung der internationalen Niederlassung in Schanghai hat infolge des Feuerüberfalls auf japa nische Matrosen eine weißrussische Kompanie, ein Frei willigenkorps und die Sonderpolizei mobilisiert. Im Oberkommando des japanischen Landungskorps herrscht fieberhafte Tätigkeit. Japanische Tanks und Panzer automobile rollen durch die Straßen. Me Japaner nehmen im Hongkew-Viertel, wo zahlreiche Japaner wohnen, Verteidigungsstellungen ein. Die japanischen Reservisten Schanghais wurden ebenfalls mobilisiert. Unter den japanischen Truppen ist der Alarmzustand an- gcordnet. Die Kampfbereitschaft der Japaner wird noch durch eine Abteilung Seesoldaten unterstützt, die von dem im Hafen liegenden Kreuzer gelandet wurde. Zum vierten Male Erntedank. Kanm ist der Reichsparteitag der Ehre verklungen, da nähert sich wieder der Tag, der sich würdig neben die hohen Festtage der nationalsozialistischen Nation gereiht hat: Der Erutedanltag und der mit diesem verbundene feier liche Staatsakt aus dem Bückeberg im Nieder- sachscnland. In diesem Jahr werden wir am 4. Oktober zum vierten Male den Erntedanktag auf dem Bückeberg begehen, der, einst ein unbekannter Berg an der Weser bei Hameln, bereits zu einem volkstümlichen, stolzen Be griff im ganzen Deutschen Reich wurde. Wieder werden aus allen deutschen Gauen die Sonderzüge zu den sechs Bahnhöfen rund um den riesigen Berg rollen, um Hundert tausende von Volksgenossen zu einer gewaltigen Kund gebung zur Ehre des schaffenden Nährstandes und zum Dank für den Schöpfer, der unsere Arbeit durch die Ernte segnete, zu vereinigen. Wie den Maifeiern und allen großen Feierstunden hat das neue Reich auch bereits dem Staatsakt auf dem Bückeberg einen würdigen, sigenen Stil verliehen. Von dem schon seit 1933 mit der Vorbereitung der Staatsakte auf dem Bückeberg betrauten Oberregierungs rat Gutterer hört man bereits einige voraussichtliche Ein zelheiten des diesjährigen Staatsaktes. So wird das Fest mit dem Eintreffen des Führers mittags beginnen. Der Dammweg, auf dem der Führer durch die Volksmassen zur. Höhe des Berges schreiten wird, ist in diesem Jahre, noch erhöht worden, so daß alle den Führer deutlich sehen können. Wiederum wird die Wehrmacht mit großen Schauübungen, unter Einsatz aller Waffengattungen zu! Lande und in der Luft, zum Staatsakt beitragen, und außerdem werden wahrscheinlich die beiden stolzen deutschen Luftschiffe zum Bückeberg kommen. Schon sind wochenlang die Vorbereitungsstäbe bei der Arbeit. Noch wird die gewaltige bauliche Umgestaltung des Berges in diesem Jahr nicht ganz vollendet sein, abev ähnlich den Bauten der Partei in Nürnberg geht hier nnteri der Leitung des Architekten Speer ein Werk seiner Voll^ endung entgegen, das noch in sernster Zukunft von deh Tatkraft des jungen Reiches Adolf Hitlers zeugen wird^ Der Landesbauernführer des gastgebenden Gaues Südhannover-Braunschweig, in dem der Bückeberg liegt, hat inzwischen einen Aufruf zum Erntedanktag erlassen, in dem er das gesamte Landvolk Niedersachsens zur Teil nahme an diesem Ehrentag des deutschen Bauerntums auf- rust. Aber nicht nyr für Niedersachsen gilt dieser Ruf, sondern für die ganze deutsche Nation, für alle Bauern, Arbeiter und Soldaten des Führers, die am Auf bau des neuen Reiches mithelfen, und in der einzigartigen Feierstunde auf dem Bückeberg ein Bekenntnis ablegen zum deutschen Blut und deutschen Boden, zur Gemein schaft des Volkes und angesichts des gläubigen Dankes für die eingebrachte Ernte zum neuen, zum unermüdlichen Schaffen für die Ewigkeit des Staates Adolf Hitlers. Unterredung Dr Franks mit Mussolini Reichsminister Dr. Frank hatte im Palazzo Venezia rn Rom in Anwesenheit des italienischen Außenministers Graf Ciano eine mehr als zweistündige Unterredung. Bei dem Empfang der Hitler-Jugend in der deut schen Botschaft, an dem anch Minister Dr. Frank teil nahm, bezeichnete Dr. Frank Adolf Hitler und Mussolini als die Garanten der europäischen Kultur und als die Vorkämpfer gegen den Bolschewismus. Die packenden Worte des Reichsministers fanden bei der vollzählig versammelten deutschen Kolonie stärksten Widerhall. Hochspannung Japan—China Japans China-Geschwader in AlLrmbereitschaft