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Wilsdruf-Tharander Wochenblatt. Freitag, den 30. April 1841. 1Z. Mit König!. Sachs. Concession. Verantwortlicher Redactcur und Verleger: Albert Reinhold. Don dieser Wochenschrift erscheint alle Freitage Nachmittags eine Nummer. Der Preis für den Dierteljahrgang beträgt 10 Ngr. (8 Gr.) Bekanntmachungen aller Art werden ausgenommen; die gespaltene Zeile oder deren Raum wird mit 6 Pf. in Anrechnung gebracht. Aufsätze die im nächsten Stuck erscheinen sollen, werden in Lhckrand bis Sonntag Nachmittags 3 Uhr und in Wilsdrus bis Sonntag Abends 6 Uhr angenommen. Später eingehende Zusendungen müssen bis zur folgenden Woche liegen bleiben. Wir erbitten uns dieselben unter den Adressen: „an die Redaction des Wilsdrus-Lharander Wochenblattes zu Wilsdrus (Dresde ner Gasse im Hause des Herrn Stadtrichtcrs Tamme, I Treppe,) oder: „an die Agentur des Wilsdruf-Tharander Wochenblat tes zu Tharand," die Herr Buchbinder Lauscher übernommen hat. Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. Die Redaction. Vorläufige Anzeige. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß vom 1. Mai d. I. an Bekanntmachungen aller Art, Vie in der nächsten Nummer erscheinen sollen, in Tharaud bis Montag Abends 5 Uhr und in Wilsdrus bis Montag Abends 7 Uhr angenom men werden. Auch können bis Mittwoche Mittags eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Postan den Druckort befördert werden und im nächsten Stück erscheinen. Die Redaction. An die"geehrten Da vom ersten Mai d. I. an der zweite Viertcljahrgang des Wilsdruf-Tharander Wochenblattes beginnt, werden diejenigen von den geehrten Subscribenten, welche mit der Zahlung für den ersten Vierteljahrgang noch im Rückstand sind, hierdurch freundlichst ersucht, dieselbe zu leisten. Die Redaction. Wegen Anhäufung anderweitigen Stoffes wird das romantische Gemälde „der Jahr» markt zu Lorenzkirchen," in diesem Blatte geschlossen. Denjenigen, die der Erzählung vielleicht nicht ohne Interesse gefolgt sind, diene zur Nachricht, daß dieselbe, was schon früher bestimmt war, als ein für sich bestehendes Werk im Buchhandel erscheinen wird. Sobald dies geschehen, soll es nebst einer besonder» Bemerkung in diesem Blatte bekannt gemacht werden. Die Redaction. Der Jahrmarkt zu Lorenzkirchen. Romantisches Gemälde von Albert Reinhold. (Beschluß.) Sein Gelöbniß wurde bekannt. Die jungen Bursche der Umgegend meldeten sich zur Arbeit. Sie kamen mit Hacke und Spaten, arbeiteten, daß der Schweiß von der Stirne rann, gruben und gruben, aber in der Mitternachtsstunde ver schüttete sich die Arbeit stets von selbst wieder. — So kam der verhangnißvolle Tag der Aus. Pfändung, der den Müller zum Bettler und Leib eigenen machen mußte, immer näher. Nur noch ein Tag, und Alles war verloren, die Mühle blieb ohne Wasser, der Müller ohne Hülfe. — „„Können Menschen nicht retten,"" rief er in Verzweiflung, „„nun so rufe ich die mächtigen Geister an; was ich gelobte, gilt: der mir Hilst, bekommt meine Tochter."" „Siche, da stand plötzlich vor ihm ein wan dernder Mühlknappe und sprach nach dem ge wöhnlichen Handwerksgruß: „„Versuch einmal des Fremden Knappenkunst!"" Er stampfte mit dem Fuße auf die Erde und ein starker Quell sprang hervor, floß auf das Rad und trieb die