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5. Jahrgang Dresden, Montag ZW 1929 Nummer 104 BeispiellofePolizeivrovokationennäMsden Riefenkundnebung dek Dkksdvek Arbeiterschaft gegen den Akbeitekmokd in Berlin - Polizei reitet eilcksichtssos en däe Teilnehmek Das Polizeipkäsldinm als Bei-breiter von Tataeennachkichten - Hochverratoankloge gegen die ~Aeveitekisämme« verbseM Im- NJV Gewamge Kundgebmm im Zirkus Dresden, den 6. Mai 1929. Die Kantinnniitisrhe Partei nnd der Note Frontkiimpfcrbund Groß-Dresden hatten am Sonnabend, dem 4. Mai, ge meinsam zu einer Maiscnprotefttnndgebnng im Zirkug Sarrasani aufgeeufem Aus allen Stadtteilen marschierten große Zilge mit Fahnen nndTransparenten unter Pormarfch der uniformiekten RAE-Abteilungen und geführt non Bezirtoleitnngg mitgliedern der KPD und Gaufiihrungomitgliedern des NFB nach dem Zirlnsgebiinde, das längft vor Beginn wegen Ueberjiillung oon der Wohlfahrtopolizei im Eis-verständ nie mit der Leitung abgesperrt wurde. Vor dem Zirtus sam melte-: sich zirta Ez-; Tausend Arbeiten die keinen Einlaß gefunden hattet-, uta ebenfalls ihrer Gan-drang über das Zörgiebeb Vlntbad Anedknn zu verleihen Die Kundgebnngen verlieer in völliger Ruhe. Nach Schluß der Kandgebnngen ereigneten sich jedoch znv i fchenfiille mit der Polizei, die das Planmäßige der Polizeiattionen im ganzen Reich eindentig auf zcinteik Kaum hatten die Teilnchmer der Kandgebnng den Zirtuo verlassen und den Platz vor dem Zitino betreten, von dem ano sie sich in ihre Wohnung begeben wolltet-, als ein großes beritteneo Polizeiaufgebot die Menge in fiir Dresden seit 1933 nicht gekannter Weise attaaierten Vollkommen plans-os, dafür aber um fa provotatorischer wurden die Massen teils nach den Ministerien, teile jedoch wieder zurück zum Zirtnonebiinde ges-gi. Im Gegensatz zu den Stenßendienstbeamtem die bei Den Tinmiirichen der Stadtteilziige sich äußerst zurüahaltend benommen hatten, gingen hier die Polizeibeamten mit einer Rück iichielosigkeit vor. die zeigte-, dafz die Dregdner Polizei auf höheren Befehl handelte. Zirka 10 Verhaftnngen wurden Wxaenmamin eine ganze Anzahl Perfanen wurde gefchiageir. Durch den Hufichlag eines Polizeiganles wurde eine Frau ver letzt. Ankvefrnde Trunk-o von Nationaliazialisten unterstüsten die Polizei in ihrem Treiben dnrin provotatarische Redensarten Durch das Auftreten der anwesenden Bezivioleitangomitglieder der Kain- Wmsiiåsciim Partei wurde den Banditen jedoch bald das Handwerk gelegt. Die Eins-drang über dao Vorgehen der Polizei rief die in die Mitternacht-standen hinein erregt debattierende Gruppen in der Umgebung hervor. Allgemein wurde festgestellt, dass noch niemals feit 1923 die Polizei in solch provokatoriicher Weise austreten konnte, insbesondere wurde die Tatsache er- WMs MS seit den Vatmittagestunden des Sonnabend die Bevölkerung beunrnhigt worden war durch ftarte berittene Polizei- Migedotiy die die Straßen der Stadt unsicher machten nnd deren Auftreten besonders dadurch provoiatorifch wirkte. dass sie die Karat-irrer blank trugen. Ueber Sen Verlauf der Kundgebuug berichten wiraufderzwcitenseite des Haupts dlattss Das Potizeipkäfidiumverbreitet Tom-sen- die »linkg«sozialdemokratifche Dregdner Vollszeitung im Verein mit dem Altiozialisten Kühn und der ge samten hijrgerl i eh en Pressemeute diesen Methoden Vorschub leistet. Deitilich zeigt sich dabei die Einheitgfront des Bürgertums mit allen Schattierungen der Sozialdemo kratie gegen die revoxutioncire Arbeiterschaft, gegen die Kommunntische Partei. Wir rufen die Werkiätigen Dres dens. die Werktaisigen Ostitachseng zur Abwehr dieser Pro vokationen auf. Die Ar ekier dürfen Zieh nicht irre machen lassen durch diese fkrugellosen Wahl luffs der vereint-m Bourgeoisie nnd ihrek · elfen-helfen Die Pogromftimmung g en die Kommumfttsche Partei, die Verbreitung ge wFsenloier Lüfenmeldungen sollen nur dazu dienen, das wacklende Ver rauen der breiten Massen ur KPD zu er schü ern. Die letzten-Tage vor der andja Swahl müssen von allen. die eg ehrlich meinen mit dem Wgohl und Wehe der qxbeitenden Klasse. penutzt werden zur gründlickzen Aufklarung der Massen»uber den wahren Charakter er Zchatueri nnd Liigenmatchen iiber die Kommunistifthe ar et. Nachrichter Aus ganz zuverlässiger Quelle erfahren wir Einzel heiten über die Ursache des ungeheuerlichen Auftretens dpgr Polizei, die das Plan-mäßige des Vorgehens gegen die Komnnmiftcn und die Arbeiterkchaft eindcutix erkemzen ICsssltL So ist in den Vormittag tunden vom Holizeiprasii dium aus bei einer Anzahl Geschäfts- und Druckereiuntcrs nehmungeu ofsziell angerufen und mitgeteilt worden, daß die Kommuniftcu beabsichtigten. Geschäfts- nnd Zeitungguntcknchmen zu stiirmen und die kom muniftiiche Leitung bereits die Anweisung het uusgegeben hätte, ohne Unifotm und ohne Pet · sonalaugweig zu ericheinent Dak- Polizeipräsidinm hat sich damit ein Glanzstijck det- Perhetznng geleistet, denn etwas anderes ist« diese Ver- Breitun einer solchen Tatorennachricht niZt Wir stellen hierzu Pest, daß diese Angaben von A bis erstunken nnd erlogen sind nnd bedauern nur, daä die Information über diesen insamcn Schwindel erst am onntng in unseren Be sitz gelangte, sonst hätten wirberekts die Gelegenheit wahr genommen-, um den im Zietms zu Tausenden versammelt-t -slkbeitern von der systematischen Vethetzung der Beut-lie tung nnd der Anspatschnng gegen die Komm-nisten Mit gijllnåtg zu machen. Wir fragen den Pol-igeipkäsidenten n : . I.Jst die verlogcnc Warum-I in seinem Einver st Un d nig von den Beam en verbreitet werdet-? 2. Wetnn Kin, worqu stützen sich die Angaben der VI . am en« Jetzt erft recht müssen sich die Werkiätigen um die Fahne der KPD scharen. - Jetzt erst recht«mässen sie sie unterstützen in ihrem Kampf gegen den SozialfaichiHMUT geer die neue politisiPe und wirtschaftliche Unterdrückunggof ensive der Bourgeoi ie und egen deren schUtkksche Handlallget- die fozialdemokratixchen Führer rechter und« Hinter Alma Nun erst recht gil es. alle Kräfte zu mobclisieten, um qm 12. Mai ein eindrucksvolle-, politisches Bek imuenovotum zu Mämpfen für »Mir I, im- die Kommt-umsieht Vorteil » :z. Warum ist nicht, falls das Polizeipkäsidlum wirklic diefen Schwindel geglaubt haben sollte, eine Mittei lung an die Leiter der Demonstrat on ergangen, selbst nicht in der üblichen Form einer Verwarnung? Die Methoden, die die Dresdner oli et am Sonn abend nnmnndte, unterscheidet sich »in;u?khjgövm pensMcs thoden der BetlinerPollzeh bkc in der heutigen Ausgabe des bürgerlichen « »Montag-Mokgen« als Konten methoden bezeichnet wetdenz Wir »Man en kefthie Aufkläruan dieseg»Skandal-5. TJIO wekltätlge Bevölkerung Dresdean und Ost-Wiens lannxczdockz auch aus diellcn Vor-- Fängen deutlich crlcunen, dachß du ckkschgnde K nsse vor einer Verlcumdung nnd Fu « nicht vor der systematischen Verhetzung und Beunruhigung der Oeffentlichteix zurück fchreckt, wenn es gilt. Pogkomftimzmmg »egcn die Kom muniitiiche Partei zu enxfachem Es ist gezeichnentn daß Glück besonders im Reichs-. wo in diesen Tagen in der EBO- Ptelle nnd in den bürgerlichen Organen Hunderte von vorlage-ten Gerichten über das Zökgiebel-Blntbad erscheinen. Auch diese Lügenwspnsive der Koalitionsprcsjc wird die leidenschaftliche Empörung der Werktätigcn, den Haß gegen das blutige Negime der Koalition.i.3:egierung. die breitestc Protest aktion der werttätigcn Massen nicht verhindern können. Grzefinfki Die Antwort der Arbeiter- « , ,-s. ««.-.—7.«s «if « »j -— z-·«.. H: ««««.«·«!,:· .· J. .'· s» Nieder mit den fafchistiichen Arbeit-amtier Imxi Kriegsteizerm Während die Gmpörung der stirbeiicrschaft über die schänd lichen Verbrechen der sozialsinjchijtijchcn Arbeitermijwer in Bet lin unsd im Reiche von Tag zu Tag wächst, vevsucht der ver einigte- Lügenbund von Hugetvberg und Ullstein bir- zum SPDs Vorstand durch eine beispiellose gemeine und verlogene Pogwms hetze gegen die Kommuntstische Partei den klaren und etwdeuss tigen Tatbestand zu verdunkeln und sämtliche Tatsachen tn ihr Gegenteil umzufiilschen Es kann ihnen nicht mehr gelingen, die Berliner Bevölke rung. die Hunderttausende von Teilnehmetn unid Augenstugeu der Maidemonstration zu täuschen Deshalb versuchen sie ihr Berwok Wes ÆFB in Preußen Gany- Grzefinfki Berlin. ts. Mai. (Eigcnc Draht-neldung.) Der preußische Minister des Innern, Grzefinsti, hat ans Grund der Vorgänge der letzten Tage den Roten Frontiämpseks bund site ganz Preußen verboten. Das Verbot tritt mit sofor tiges Wirkung in Kraft. Die amtliche antellnng an die Leitung des Bundes, in der auch die Gründe fliedag Verbot enthalten sind. erfolgt im Laufe de- heutigen Vormittag-. Gleichzeitig fin den im Neichsministckium des Innern Beratungen über die Ano dehnung dieses Verbotes aus dao ganze Reich statt. Die Ent scheidung hieriiber wird noch im Laufe des heutigen Tages fallen. Das Verbot der Wehrorgnuisation deci revolutioniiten Pro letariat-Z durch den sozialdemokratischen Innenminifter Preiißells. sowie das Verbot des Reichgtreffeno in Hamburg zeigen, dass die Bourgeoisie Und die Sozialdemokraten gewillt sind. mit allen Mitteln die faschistische Dittntnr nisfznkicisten Die Llrbeitekselmft wird sich auch durch diese neuen Illichnnbnten nicht einsckiiichtem unsd vom Kampf abhalten lassen. Die Aufhebung des MEP- Vevboteg muß erzwungen wer-den. In den Betrieben gilt es gegsen diesen Schandftreich Grzesinlfstio schärfsten Protest zu or hebeu. Stärkung der Roten Front unsd der Konmmnsistifiiieu Port-ei muß die Antwort sein. Heraus zum S· Reich-streifen des RFB zu Pfillgstcv in Leipzig! Gebt nächsten Sonntag die Antwort der Partei des Arbeiterstand-: Wählt Liste 52 Die Arbeiterschaft zieht die politische Bilanz nd diese Bilan ift vernichten-d für die Partei· des organisierten ärdeiterfrnordestitr die SPD- Sie ist aber M höchstem Maße positiv jak die revolutionäre Partei des Proletariatg und für dazidempnwiexeade und rämpfensde Berliner Proletariat felbft, «qu zeigt die Bilanz? Das Berliner Proletariat hat am "t." Mai« das Recht der-Arbeiter auf die Straße mit fchwerften Opfern, aber-mit Erfolg verteidigt Die Arbeiter ließen sich die Straße trotz aller mördertfchen Angriffe der ZöratebelsSotdateeta nicht nehmen. Sienaer nach dem Blatt-ad am 1. Mai in den darauffolgenden Tage-n wieder-»du qndi haka zu GORDIUkaT-M wiederum mater fchxvdrften Opfern bewiesen, ja das-Prole tariat imstande ift. fein Rechtan die-Straße gegen alle mörde riichen Angriffe du« foziatfasrtjiftifchen Polizetdfktatur zu bei hauptm - . « . · « " « Zu der wilden Verbots-s und Pogromhktzesesea die WD uicd das revolutionäreProleiarsat steht an bei-Spitze ver Par tetvotitaud der SPD.« Man fchwindelt» einen sogenannte-s ~Bankrott« der KPD vor, eine Behauptung die angesichts der gewaltigen Wahlfiege bei vden Betriebsvätewahlen niemand ern-it nimmt. Die Pressemeutes tobt in allen Städte-d Deutschland-: anheim-: Genossan Am Tage d t« Beet-di u d s- Mai-Blut baves in JuliusS »g ng der Ppspk ·c - « ALTER-ENGEL it«Dresd-««n uanfisplhs « sen wä rend las-Mittagspauer bek. Petri-N Betegsphqjtlsvexiammluns . gen . « nnd Jolidarisietteuch dort vix den Barriskasenfämpsein Berlin-s nnd den Opstkn dek- iozialfaichiittfchen Polizei tckkoks! « Rede-Ist der Tote-«- dukch Gelöbni · Zur Sajhe der Revolutioul