Volltext Seite (XML)
Belehrung und Unterhaltung. Nr. Dresden, den 13. Auli 1810. 76. Ein neues Töpfergeschirr. ^vs-an macht das Publikum hierdurch auf eine, im Fall zu erlangenten allerhöchsten Privilegiums, allhier zu errichtende Werß- Zeug- und Sanikätsgeschirr - Fabrik aufmerk sam, deren Fabrikate such wesentlich von dem gewöhnlichen Profsswnsgeschirr unterschei den, und durch Vorrichtungen und Bestand« thrüe ganz anderer ?frt, als bey Töpfern ge bräuchlich sind, ihre Vorzüge erhalten. Zn solcher wird nemlich n) S a n i r ä t s g e sch i r r oder Dresd ner Braun»zeug, dessen Glasur durchaus nicht den geringsten Zusatz von Bleyglätte enthält, gefertiqet. Schon dieser Umstand ist für die Menschliche Gesundheit von äußerster Wich tigkeit, so daß die H. L. O. M. und Com- merzieudepulation einen Preiß von 2oo Thlr. nebst der großen goldnen Medaille auf die Erfindung einer solchen Glasur gesetzt hat. Allein noch überdieß hat die der gedachten za errichtenden Fabrik folgende Vorzüge: es Wird das damit versicherte Geschirr viel halt barer, als gewöhnliches, ja fast unverwüstlich, indem es der Abnutzung am Feuer und vom Scheuern Zahre lang widersteht, auch einen tüchtigen Stoß und Fall nicht übel nimmt, so daß z. B. ein Santtatstopf nicht blos 2, I und mehrere bleuglastete, sondern deren über ein ganzes Dutzend aushalt. Za es scheint stch ein solcher Topf immer fester zu kochen, und wenn er auch einmal einen Sprung bekommt, so darf man ihn nur 14 Tags ausgewaschen hinstürzen und nachher wieder allmalig am Feuer gebrauchen, wo dann in den meisten Fallen die Wunde wie der zustießt. Ferner bleibt die Glatte so fest mit dem Thöne vereiniget, daß sie gar nicht ritzig noch blättrig wird, noch absprtngt, wie es die Bleyglätte fast immer zu thun pflegt; auch kommen die Flüssigkeiten darin leichter zum Kochen, ohne jemals anzubrennen, nicht minder läßt sich dergl. Geschirr besonders gut reinigen und scheuern, und flehet auch gut aus, weil es von außen und innen Glasur be kommt. Endlich, was das Publikum viel leicht am meisten interessier, ist es für den hier gewöhnlichen Preiß des Dleyglasirten zu haben. Daß diese Glasur übrigens in einem, nur der Fabrik eignen, bekannten Geheimnisse besteht, bedarf nicht erst der Versicherung. lr) Wird Geschirr mit Königsbrücker und Waldenburger brauner, auch gesprengelter