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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Die,«- Zeitung erschein- täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertag«-. Der Bezugspreis beträgt bet Abholung wöchentlich 45 Rpf., bei Lieferung frei Haus SV Rps. Postbezug monatlich 2.30 RM. Im Falle Höherer Gewalt oder sonstige, Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. — Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 8 Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sindun den Erscheinungstagen bisoorm. 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr 8 Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulsMtz;,ür Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A- VM- - 2 50. Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf SIS und SO Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast z« Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz 88. Jahrgang Nr. 211 Mittwoch, den S. September 1836 Tage -er Freiheit und Grötze Feststadt Nürnberg — Gaste ans aller ett Das trübe und zum Teil auch regnerische Wetter des letzten Tages vor der großen Heerschau der Bewegung hat erfreulicherweise nicht angehalten. Am Dienstagmorgen überstrahlte ein blauer Himmel die herrliche alte Stadt, die zu Füßen der stolzen und trotzigen Kaiserburg liegt. Wieder ist es der kunstsinnigen Bevölkerung dieser alten Kulturstadl gelungen, der Feststadt ein besonderes Gepräge zu geben, und es ist bewunderungswürdig, mit welchem Einfallsreichtum sie die Ausschmückung abwechslungsvoll zu gestalten weiß. So sieht man in der ganzen Innenstadt immer wieder neue Abwandlungen der alten Nürnberger Stadtfahne und des deutschen Freiheitsbanners. Den Vormittag haben die Parteilaggäste, deren Zahl sich von Stunde zu Stunde vervielfacht, dazu benutzt, durch die schönen Straßen zu wandern, von der Burg den herr lichen Ausblick über die Stadt und weit in das Fränkische Land hinein zu genießen und den Zeugen aus deutscher Vergangenheit, den Kunst- und Kulturstätten, einen Besuch abzustatten. Natürlich herrscht auf den Straßen das Bunt der Uniformen vor. Viele Trachten verraten, wie stark auch bereits der Besucherzustrom aus den ländlichen Ge bieten eingesetzt hat. Mit frohen Liedern ziehen die An gehörigen des weiblichen Arbeitsdienstes, des BDM. und der HI. durch die Straßen. Mit klingendem Spiel mar schieren die braunen, schwarzen und feldgrauen Kolonnen zu ihren Quartieren oder zu einer letzten Generalprobe. In der Innenstadt hat die Verkehrssperre bereits eingesetzt. Am Hauptbahnhof, der immer neue Massen ausspeit, herrscht ein fast lebensgefährliches Gedränge. Schließlich laufen ja nicht weniger als 1069 Sonderzügc ein, die ent laden und bis mehr als 200 Kilometer von Nürnberg ent fernt abgestellt werden müssen. Diese Wagenzüge haben allein eine Länge von 170 Kilometern, und es ist unschwer zu erraten, welches Maß von organisatorischer Umsicht und aufopfernder Arbeitsleistung erforderlich ist, um allein die ses eine Problem zu bewältigen. Außerordentlich stark ist auch in diesem Jahre das Ausland vertreten. Man hört alle Kultursprachen, und nicht weniger als 28 Nationen haben Pressevertreter ent sandt, die die Heerschau der Bewegung, den Parteitag des deutschen Volkes in Wort und Bild festhalten wollen. Auch die Zahl der Ehrengäste nimmt stündlich zu. Ueberall, wo die führenden Männer der Bewegung auf den Straßen erkannt werden, empfängt sie herzlicher Jubel. Ankunft -er Diplomaten Der Diplomaten-Sonderzug mit den am Neichspartei- tag teilnehmenden Vertretern von 41 ausländischen Staa ten ist am Dienstagnachmittag in Nürnberg eingetrofsen. Unter den Diplomaten befinden sich u. a. die Botschafter von der Türkei, Polen, Japan, Italien, Chile, China und Brasilien. Am Donnerstag unternehmen die Diplomaten eine Besichtigungsfahrt durch München und anschließend eine Fahrt über die Reichsautobahn München—Landesgrenze und über die Alpenstrabe, die in Reichenhall mit einem Ausflug nach dem Predigtstuhl ihren Abschluß finden wird. Oer Führer trifft ein Wenige Stunden vor der feierlichen Eröffnung des 8. Reichsparteitages der NSDAP, traf der Führer und Reichskanzler des deutschen Volkes auf dem festlich ge schmückten Hauptbahnhof in Nürnberg ein. Zum Empfang des Führers auf dem Bahnhof erschienen der Organisator des Reichsparteitages, Dr. Ley, Reichsführer SS. Himmler, Gauleiter Streicher, General von Bock und Ober- Bürgermeister Standartenführer Liebel. Strahlender Son nenschein lag über den Straßen und Plätzen Nürnbergs, als der Führer mit seiner Begleitung durch das Bahn- hossportal auf den weiten Vorplatz hinaustrat. Zum erstenmal brauste ihm in dieser Minute auf dem 8. Reichsparteitag wieder jener Jubel und jene überströ mende Begeisterung entgegen, die ein so schönes sichtbares Zeichen für die Verbundenheit der Stadt der Reichs parteitage und ihrer Gäste mit dem Führer der national sozialistischen Bewegung und des deutschen Volkes dar stellt. Unter den Klängen des Deutschland- und Horst- Wesscl-Liedes schritt der Führer die Front des angeirete- nen Ehrcnsturms seiner Leibfiandarte ab. Als er darauf hin seinen Wagen bestieg, um zum „Deutschen Hof" zu fahren, umbrandete ihn wiederum der Jubel der begeister ten Nürnberger. Der ganze Weg vom Bahnhof bis zum „Deutschen Hof" war von einer SS.-Kette abgesperrt, hinter der sich aus beiden Seiten viele Glieder tief die Menschcnmassen stauten. Vor dem „Deutschen Hof* und dem angrenzenden Gästehaus drängt sich eine unübersehbare Menschenmenge. Mit erhobener Hand dankt der Führer der Menge, die ihm immer wieder von neuem zujubelt. Auch als der Führer bereits das Gästehaus betreten hat, harrt die Menschenmenge aus. Rasch improvisierte Sprechchörc brau sen auf. Als sich dann der Führer auf dem Balkon des Gästehauses zeigt, jubelt ihm die Menge aufs neue dank bar und begeistert zu. Einige Zeit vor dem Führer waren bereits der Stellvertreter des Fülners, Reichsminister Ru dolf Heß, und der Reichsjugendführer Baldur von Schirach, im Hotel eingetrofsen. Ehrengeschenk an den Führer Empfang im Großen Haihaussaal in Nürnberg Nach der feierlichen Einläutung des Reichsparteitages fand im Großen Rathaussaal ein Empfang des Führers und Reichskanzlers in Anwesenheit der Vertreter der NSDAP, und der Reichsbehörden statt. Nach dem Hul digungsmarsch von Wagner und dem „Wach auf"-Chor ent bot Oberbürgermeister Liebel dem Führer den Willkom- mensgruß der Stadt der Reichsparteitage. Oberbürgermeister Liebel, der dann das Wort nahm, führte u. a. aus: Mein Führer! Die alte deutsche Reichsstadt Nürnberg, die Sie in den Jahren deutscher Schmach und Schande der einst als einen „wundersamen Schrank deutscher Kunst und deutscher Kultur" bezeichneten, entbietet Ihnen am Vor abend des 8. Reichsparteitages der NSDAP, in unwandel barer Treue und tiefer Dankbarkeit ehrerbietige und herz liche Willkommcnsgrüße! Die alte, urdeutsch gebliebene Stadt Nürnberg grüßte Sie hier im Jahre 1933 als Retter Deutschlands und den Kanzler des erwachten deutschen Volkes! Das stolze, von Ihnen zur Stadt der Reichsparteitage erhobene Nürnberg jubelte Ihnen im Jahre 1934 zu, als dem Staatsober haupt und Führer der geeinten deutschen Nation! Den Wiedererringer der deutschen Freiheit umtoste im vergan- genen Jahre der aus heißen, dankerfüllten Herzen empor brandende Jubel der Bewohner der deutschesten aller deutschen Städte! In diesem Jahr aber dürfen wir in Ihnen, mein Füh rer, den Mann grüßen, der durch seine gigantischen Leistun- gen der Welt die größte Achtung abgezwungen hat, und zu dem erst vor wenigen Wochen die Vertreter aller Nationen aus einem in seiner überwältigenden Größe und einzig artigen Formgebung in der Weltgeschichte bisher un erreichten wahrhaften Fest des Friedens in aufrichtiger Dankbarkeit und hoher Verehrung ausgeblickt haben! Durch die Schaffung der neuen deutschen Volksarmee, die Wiedererringung der deutschen Wehrhoheit und die im Frühjahr dieses vierten Jahres der nationalsozialistischen Revolution mit kühnem Entschluß durchgeführte Wieder inschutznahme der Rheinlande durch deutsche Soldaten haben Sie Kraft und Stärke des Reiches wiederhergestellt und so dem deutschen Volk nicht nur Ehre und Freiheit wiedergcschenkt, sondern die Nation zu neuer Macht und Größe geführt. (Fortsetzung Seite 2, Spalte 2) Die modernste Demokraüe Den Auftakt des Reichsparteitages 1936 bildete der Empfang der in- und ausländischen Presse im Kulturvereinshaus durch den Reichsprefseches der NSDAP., Dr. Dietrich. In seinem Vortrag über das Wesen des nationalsozialistischen Gedankens führte Dr. Dietrich u. a. aus: Vor wenigen Wochen noch feierten hier in unserem Lande die Völker der Erde das Fest der Jugend im fried lichen Wettkampf der Nationen. Es war ein wahrhaft olympisches Fest, ein Fest des Friedens in beglückender Eintracht, voll heiteren Frohsinns und schäumenden Lebensgefühls. Die Presse aller Länder und die Besucher aus aller Welt haben dem neuen Deutschland für die glän zende Durchführung der Spiele und für den fairen Geist, von dem sie getragen wurden, in ehrlicher Bewunderung ihre Anerkennung gezollt. Sie hlkben sich wohlgefühlt in der Atmosphäre freudiger Lebensbejahung und herzlicher Sympathie, die ihnen vom deutschep Volk entgegengebracht wurde. Viele Vorurteile gingen über Bord angesichts dieser, wie man sich ausdrückte, „Oase der Ruhe und Ordnung" inmitten einer aufgewühlten, bro delnden politischen Welt. Was man bei uns mit eigenen Augen sah, war etwas ganz anderes als das, was ihnen zu Hause von böswilligen Elementen vorgetäuscht worden war. Statt einer zusammengebrochenen Nation erlebten sie ein aufblühendes Volk voll ungeahnter Organisations fähigkeiten, großartig in der Entfaltung neuer Lebens formen und gewaltig in seiner nationalen Ausdruckskraft. Aber wenn in diesen Wochen der olympischen Feier die Welt Gelegenheit hatte, ein echtes Bild des neuen Deutfchlands zu sehen, dann wird sie es überzeugend nur begreifen, wenn sie auch die inneren Kräfte er kennt, die es geformt und gestaltet haben. Und wo könnte man das tragende Element der deutschen Wiedergeburt, die Nationalsozialistische Partei in ihrer dynamischen Verbundenheit mit dem gesamten Leben der Nation besser kennenlernen als hier in der einzig artig geschlossenen Ausdrucksform des Reichspartei lags. Der Reichsparteitag ist die alljährlich wiederkeh rende umfassende Kundgebung, auf der sich das Sein und Wollen der Partei zum Sinnbild und Wesensausdruck der ganzen Nation erhebt. Hier wird dem unvoreinge nommenen Betrachter offenbar, daß der Nationalsozialis mus nicht irgendeine politische Herrschaftsform ist, die dem deutschen Volk aufgezwungen und mit der es von oben herab regiert wird, sondern die endlich gewonnene Grund form seines politischen Lebens überhaupt. Hier in Nürn berg, inmitten der Ergriffenheit der Hunderttausende, die den Gleichtakt ihrer Herzen mit dem Pulsschlag der Na tion fühlen, wird er erkennen, daß die nationalsoziali stische Weltanschauung wirklich dem innersten Wesen des deutschen Volkes entspricht. Und hier auf dem Reichsparteilag, wo der Zusam menklang von Führung und Volk durch das lebendige Band der Partei so wunderbar in die Erscheinung tritt, wird er aus eigenster Anschauung bestätigt finden, was wir behaupten: Daß die nationalsozialistische Staatsform als autoritäre Volksherrschaft in Wahr heit die modernste Demokratie der Gefchichte ist. Demokratie bedeutet Herrschaft des Volkes, nicht Herrschaft der Mehrheit des Volkes, nicht also Herrschaft der Zahl. Der Nationalsozialismus hat einen grund grundlegend neuen, wie wir heute wissen, richtigen Weg, zur Verwirklichung der Demokratie beschritten. Der natio nalsozialistische Staatsgedanke stellt dem Mehrheitsprinzip einer falsch verstandenen Demokratie das Verantwor» tungsprinzip des echten demokratischen Führer- staates entgegen. Die Institution, die der Erreichung dieses höchsten staatspolitischen Zweckes dient und die geschichtliche Pro blematik der Demokratie löst, ist die Nationalsozia listische Partei. Sie ist nicht Partei im parlamen-