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«Mn, drei» n«m reinen gSform deS >en Dichter. BorwaittenS «nS formal Chordrama, »führt« dra« daß dieses hat, son- »d dennoch rhythmische Stil wech« Verwendung alle billige l ursprüng- r, Gebärde, ei« chorisch. j Wafler Hal« > selber er« /luer Tageblatt «»» für Nu»IrN,, »I, «»!««,»a. — «rfihilat wirktstgUch. fernsprech «ftnfchlu- Nr. S3. Anzeiger für öas Erzgebirge Um»«,««» « vstnnl,,, U pfinnt,,. N,Nam«»itü» »lll, »« pf«nn!,,, au«wlktl,« N,Na« »« I U«Ich»m-rk, »mtUch, AOl, Pf«,»!,». r.iegramm,: Lag,bla« flurrrzg.bl^. Enthalten- -k amtttche« Sekanntmachungev -es Rates -er Sta-t UN- -es Amtsgerichts ^lue. Postscheck.«»»«»: ftmt r«pzig ISS, Nr. 104 Sonntag, äen S. Mai lS2d 24. Jahrgang >l!» RoG immer Lknruyen in Berlin im Preußischen Ministerium des Innern Besprechungen sta-tt- amm INN i Auch M t >. afsige auß en zeigten, »rttrsibende esuch dieses nabend aus Haftstreffen n. »6 Uhr lud Plamtz ten Mann« ell«vn steht or. Wenn er nicht zu i Lage sein, gen, so daß geben wird, behen beide rgenüber: Die Lage am Nachmittag Die Gerüchte von Zusammenstößen ernsterer Art in den m 4. Mai, st ab und rz-lichst ein. r abend die Deutschland :, um eine mpf gegen« nster knapp ..... , Nachmitt-ägsstunden in Neukölln haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Das von der Polizei gesperrte Gebiet ist von zahlreichen Schupoposten besetzt. An den Ecken der Quer straßen der Hermannstr atze sind Posten von drei bis vier Mann, mit Karabinern bewaffnet, aufgestellt, die, ebenso wie die Posten längs der Hernmnnstraße und der Querstraßen die Fenster und Dachluken beobachten, aus denen die Beamten noch immer von Zeit zu Zeit beschossen werden. Die Beamten achten scharf darauf, daß niemand vor den Haustüren herumsteht und niemand die Fenster öffnet. Die Zivilbevölkerung, die die gesperrten Straßen nur nach gründlicher Legitimierung durchqueren darf, wird von den Beamten darauf hingewiesen, daß das Betreten der Straßen auf ü kg qne Wer an-tw-o rtu ng aes chi eh t und mit Lebensgefahr verbunden ist. Die Läden rn der Her» mannstraße und den Querstraßen sind Mit wenigen Ausnah men geschlossen, die Rolläden sind heruntergolassen. An ein zelnen Läden, di« in der vergangenen Nacht von dem Pöbel geplündert wurden, worden die Schaufensterscheiben ausge- bessert oder die zerschlagenen Scheiben durch Bretterwände ersetzt. In den an das Sperrgebiet angrenzenden Straßen stehen die Anwohner in kleineren Gruppen zusammen und besprechen leibhaft die Vorkommnisse. Die Polizei wird auch nach Ein-^ bruch der Dunkelheit das Gebiet mit verstärkten Mannschaften besetzt halten. !Um eine erneute Barrikadenblldung zu ver hindern, werden von der Polizei quer über die Hermannstraße spanische Reiter ausgestellt. tzm Gegensatz zu der Sperrzone in Neukölln ist es In dem Sperrgebiet Köslmer und angrenzende Straßen im Laufe des Nachmittags völlig ruhig gewesen. Das räumlich kleine Ge biet ist von nur einer Hundertschaft besetzt, die die Zugangs straßen absperrt und durch einzelne Patrouillen die Straßen beaufsichtigt. Kein Verbot des Roten Frontkämpferbuwdes. i Mr die Nacht wurden von der Polizei starke SicherungS« Der Amtliche Preußische Pressedienst meldet: Die Nach- Maßnahmen sowohl für Neukölln als auch für den Wedding richten eines Berliner Blattes, wonach am gestrigen Freitag Strossen. Neue Toäesopfer Di« Unruhen im Mertel der H er Mannstraße und ihrer Nebenstraßen, die auch gestern den ganzen Tag über andäuer- tsn, haben bis zum Abend vier neue Todesopfer gefordert. Auf dem Balkon ihrer Wohnung im ersten Stock des Hauses Hermannstraße 177 wurden gestern mittag die 50 Jahve alte Witwe Marie Röpner und die 25 Jahre alte Frau Köppen, die im selben Haufe im Quergebäude wohnte, von einer Kugel, dis aus der Richtung der Steiumetzstrahe kam, tödlich ge troffen. Einige Zeit später wurde an der Kreuzung der Her mann- und Rogatstraße der 42 Jahre alte Vertreter Alfred Dohn aus Lichteitberg durch ein abirrendes Geschoß, das aus der Richtung HermanNplatz kam, zu Boden gestreckt, auch er war sofort tot. Schließlich wurde die 61 Jahre alte Frau Elise Scheibe auf dem Balkon ihrer Wohnung Hermannstr. 40 durch sine Kugel getötet. Durnäum-Geschosse gefunden Die Durchsuchunigen in Neukölln durch die Polizei sind gestern nachmittag beendet worden. Dabei sind in den Woh nungen 16 Seitengewehre, 20 Pistolen und zahlreiche Muni tion mit abgeschnittener Spitze «(also Dumdum-Geschosse) be schlagnahmt worden. Drei Personen, die sich dort wohnungs los uNd unangemeldet wufhielten, wurden sistiert. Einer von ihnen ist ein Russe, der zweite behauptet, ein Kommunist aus Leipzig zu sein. Bei den Zusammenstößen wurden 27 Per sonen festgenommen. Bei ihrer Vernehmung im Polizeipräsi dium stellte es sich heraus, daß es meist Leute ohne Wohnung und ohne Arbeit sind. Auch Jugendliche sind unter den Feistgenommenen stark vertreten. Im Stadtteil Wedding ist ebenfalls die Wohnun-as- durchsuchung nach Waffen ohne Zwischenfall zu Ende geführt worden. Der Polizei ist bei der Waffensuche kein Widerstand geleistet worden, so daß die Maßnahme ohne Störung verlief. Ebenfalls wurden an der Ecke Kösliner und Wcddingstraße di« neu aufgebauten Barrikaden ohne Zwischenfall zerstört. Das zum Bau der Barrikaden benutzte Material aus der Wed ding« und Reinickendorfer Straße wurde abtransportiert. Bei! iden Durchsuchungen sind Verletzte in den Wohnungen nicht gefunden worden. Fesvqenommen wurden neun Personen. An Waffen wurde beschlagnahmt sieben Seitengewehre, drei -Totschläger, zwei DaschenteschingS, ein Lrommelrövolver, ein Lrommelrevolver mit Tasche, Äne Pistole mit 25 Schuß, «ine SchüiMtotpistole, eine -unscharfe Granate. Immer neue Zusammenstöße in Neukölln Die Unruhen in Neukölln dauerten auch in den gestrigen gefunden"häöen, in denen ein Verbot des Roten Frontkämpfer- Wormitkagsstunden an. In dem Block Hermannstraße—Stein« Hundes oder andere weitergeheude Maßnahmen zur Beratung metz-, Handjery- und Zieihensträße sammelten sich trotz der standen, sind völlig aus der Luft gegriffen und treffen in keiner polizeilichen Räumungsmatzn ahmen immer wieder starke Men« — schenmafsen an. Gegen 11 Uhr wurde die Polizei, die völlig ermüdet war, zurückgezogen und sofort bildeten sich wieder zahlreiche An» Sammlungen und die Unruhe wuchs von neuem, so daß die Polizei wieder vorgehen mußte, um die Straßen freizuhalten. ! Dabei mußten auch vereinzelt Schreckschüsse abgegeben werden, da die Menge sich den polizeilichen Anordnungen widersetzte. De Ausainmenrvttirn-gen verstärkten sich in den Mittwgstunden derart, daß die Polizei Panzerwagen einsetzen mußte, die in den bedrohten S-traßeNziügen patrouillierten. Auch Polizcii'bsaMte mit Karabinern wurden in -größeren Abteilun- j gen herangezogen, um neue Unruhen im Keim zu ersticken. Mcher zwei Tot«. Im Verlauf dieser polizeilichen Säuberungsaktion ist es abermals zu Straßenkämpfen «gekommen, bei denen die Polizei von ihren Schußwaffen Gebrauch machte. Bei diesen Kämpfen sind kurz vor 2 Uhr zwei F vaug n erschossen und ei n Mann schwer verletzt Word en. j BolsgerungszustanäüberWeZäing , unä Neukölln 1 Der Polizeipräsident in Berlin teilte gestern mittag mit: 1 „Um die Unruhszentren Wedding und Neukölln-, in denen es H auch am gestrigen Abend und im Laufe -der Nacht wieder zu schiveren Zusammenstößen gekommen ist, zu beseitigen, habe ich folgende Maßnahmen getroffen: Von 9 Uhr abends bis 4 Uhr früh ist jeder Verkehr in den nachstehend verzeichneten Straßen verboten. Aus» ! nahmen gelten nur für Aerzte, Hebammen und Sanitätsperso» § nal. Jedes Umherstehen in den Hausfluren oder Hausmschen sowie Toreinfahrten ist verboten. Die straßemvärts gelegenen Fenster müssen in der angegebenen Zeit geschlossen bleiben. Auch darf in den straßemvärts gelegenen Räumen mährend der angegebenen Zeit kein Licht brennen. Zuwider« !/anid«lnde Wohnungsinhaber setzen sich der Gefahr aus, daß die Fenster von der Straß« Hau» durch die Polizei unter Feuer genommen '! w e r d e n. Am Tage darf in den in Betracht kommenden Bezirken und genannten Straßen sowie in den Hausfluren, HauSntschen Hund Toreinfahrten keine Person stehen bleiben. Die Polizei 2 wird besonders darauf achten, daß sich niemand länger auf der Mtraße aufhält, als unbedingt erforderlich ist. Personen, di« Mich ohne festes Ziel aus der Straße bewegen, werden ffftgenom» n. Zusammengehenvon drei oder m « hr Per- onen ist nicht gestattet. Jeder Radfahrverkehr ist tersagt. Die in den genannen Bezirken belegenen Gast wirtschaften werden abends 9 Uhr geschlossen. Bon diesen Maßnahmen werden folgende Bezirke he- n: 1. Im Bezirk Wedding der von den nachfolgenden Straßen «ingeschlossene Raum, wobei diese Straßen selbst als Sperrgebiet anzusehen sind: Nettelbeckplatz, Falkstraße bis zur Wiesenstraße, die Wiesenftratze selbst, die Rei nickendorfer Straße zwischen Wiesenftratze und Nettolbeck» platz; 2. im Bezirk Neukölln Ker Rav« nm die Prinz-Handjery. Straße, der eingeschlossen wird von der Boddtnftratz«, vom Boddin-Platz, von der Mahl owe» Straße, Weise straß«, Leinestrab«, Leykestratz«, Kopfftraße, Steinmetz» Pratze und Berliner Strohe, letztgenannt« Straße aus schließlich, alle anderen Strotzen einschließlich. Alle Personen, welche diese Bestimmungen nicht beachten, setzen ihr Leben aufs Spiel." Verbot der „Roten Fahn-" und de» „Volksecho" für drei Wochen. Der Polizeipräsident in Berlin -teilt mit: Der Polizei präsident hat die Zeitungen „Die Roke Fahne" und das „Volks- echo" auf Grund der 7, Ziffer 4, und 21 deS Gesetzes zum Schutz der Republik am bi« .Dauer von drei Wochen bis ein schließlich 28. Mai verboten, well diese Zeitungen durch ihre Schreibweise die Bestrebungen der kommunistischen Partei Deutschlands, di« verfassungsmäßig festgesetzte rsp-uMkanische Srawtfform -d«L RsicheS zu Mtdabkn, durch dis Lat unter« Wieüer ausslackernäe Nämpse in Neukölln Die Polizei hat gestern in Neukölln, um di« Dachschäden wirksam bekämpfen zu können, -nach Einbruch der Dunkelheit an der Ecke der Pvinz-Hand-jery-Straße und der Hermanm- straß« auf den Dächern große bewegliche Scheinwerfer ange bracht und Maschinengewehre ausgestellt. Das Mittel erwies sich als ausgezeichnet, denn sobald die Reflektoren aufflamm ten, hörte die Schießerei von den benachbarten Häusern aus. Die Aufständischen zogen sich -bis in dre Allerstrahe zurück. Won dort aus versuchten junge Burschen, mit Steinen und Mevoloerschüssen bi« an der Ecke stehenden Gaslabernen zum Erlöschen z-u bringen. Die Polizei eröffnete von der Prinz- Handfery-Skraße aus gegen 9 Uhr anhaltendes F«u« auf die Kreuzung Allerftraße. Ein Mann, der sich dort zu weit -vorgewvgt hatte, wurde getroffen und stürzte zu Boden. Gegen 6 Uhr nachmittags war ein Arbeiter durch «inen Kopf schuß schwer verletzt worden, am ^dessen Folgen er nach weni gen Minuten verstarb. Vier Personen -wurden schwer verletzt rns Krankenhaus gebracht. In den Abendstunden waren die Beamten, besonders die» senigen, die auf den Dächern Posten gefaßt hatten, wieder mit einer Mas ch i ne nvi st-ol« beschossen wor den, ohne daß man genau den Standort der Schützen fest« stellen konnte. Die Hoffnung, daß bei Zurückhaltung der Poti« zsi die Aufrührer sich beruhigen würden und die Aktion all mählich emschlwfen würde, hat sich leider als nicht durchführ bar evwiesen, weil bei den Aufrührern anscheinend der fest« Wille besteht, die Beamten bis zum Morgengranen in At«m zu hatten. Einzel-gehende Passanten, meistenteils Arbeiter, die spät abends von der Arbeit heimkehren, werden vom der Polizei in zuvorkommender Weise unter Schuh in ihre Wohnhäuser geleitet, sofern sie Nachweisen können, daß sie in diesen Häu- ferm wohnen. Es darf niemand das Viert«! betreten, ohne nach Waffen untersucht worden zu sein. Unter den Sistierten befinden sich auch Personen, bei denen Schußwaffen gefunden wurden. Wegen der Schießerei ist es bisher Nicht möglich gewesen, dis Verhafteten zum Revier oder zum Polizeipräsidium zu transportieren, so dag sie immer noch tn den fliegenden Wachen im den Hausfluren sich befinden. Um 1411 Uhr hatte sich die Lage in der Hermannstraße und den Nebenstraßen noch nicht beruhigt. Die Polizei wurde immer wieder beschossen. Besonders in der Prinz<Hand-jery-Straße und Ecke Lcssing- stvaße sammelten sich junge Burschen -an und versuchten, Barrikaden zu bauen. Aus den Häusern der Falk- und Lessing- straße wurde heftig auf den Panzerwagen und die Polizei geschossen. Die Polizei' dirigierte den Panzerwagen zur Les- singstraße vor, die Straße wurde mit Maschinen gewehren bestrichen. Ob die halbwüchsigen Burschen dabei irgendwelche Verluste hatten, konnte nicht festgestellt werden, da ja auch die Straßen wieder in volles Dunkel gehüllt sind, und, wie in den vergangenen Nächten, ein großer Pro zentsatz der Verwundeten von den Kommunisten abtranspor- ti-ert und der Polizei verheimlicht wird. An der Eck« Lessing« straße gelang es dann, einige der Barrikadenüauer feftzunehmrn. Man fand bei ihnen Waffen verschiedener Art, Schlagringe, feststehende Messer und auch Dietriche. Die Polizei hat dir Hausflure der Häuser in der Prinz-Handsery-Stvahe besetzt und »ersucht immer wieder, gegen die Lessin gstvaße vorzugehen, wo -sich -in dieser Nacht das Haupdzentrum der Aufrührer be fand. Im Haufe Pri nz-Hand jery-S kraße 58 wurde eine flie- -gende Wache eingerichtet, im die bisher etwa,1b Personen, die mit Waffen angetrdffen wurden, eingeliefort worden sind. Ein im gleichen Hause wohnender Schuhmacher stellte den Beamten Stühle und Bänke zur Verfügung. Ms di« ZwangSgssdellten einen Augenblick ohne Aufsicht waren, näherte er sich diesen und forderte sie auf, bei passender Gelegenheit die Beamten mit den Stühlen und Bänken Mderzuschlagen -und dann über den Hof und den zweiten Hof des Hauses, der einen Ausgang zur Steinmetzstrahe hat, zu entwischen. Er, der Schuhmacher, werde den Ausgang offenhalben. Eimer der Zwangsgestellten, der anscheinend unschuldig in diese Lage ge kommen ist, machte den Polizelbeomiten davon Mitteilung. Als man der Angelegenheit gerade nachgehen wollt«, fielen aus dem Hof eine Reihe von Schüssen, die -vermutlich vom dem Schuhmacher als Signalschüsse abgegeben worden sind, um die Beamten zu beunruhtaen. Der Schuhmacher wurde verhaftet und wird sich wvgen Aufreizung zur Gewalt zu vevamtworten Werk