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Mg. !lUNg Uhr. :lbegl«st»ng ^68U. >. ») Dl« su» »an- lerbarm- Lazaru». henchor d« Alfred Otlc Wunberlick. Alt: Her. ler, Plauen, ng: Kantor npor« (Tit ¬ re r.00 M., ng Hrlmiri cd, ebendort - mdlg gebtrgs eter ir Herren ick einge- zur ver- l die Ge» Hen ig zu ar- shalt mit claaeblatt. idarbeiteu rngelernt. Alemann lenstiäl L. lllver Immer Bürgern. Angebote ilatt. Mer Tageblatt > rnAt'LLrr n«. »«. Vonnrrstag, Sru 2S. /lpril l»2l. I-. Jahrgang. Das Wichtigste vom läge. Die nutz guter Quelle verlautet, Haden die säch sischen MehrheitSsoztalisten gestern beschlos, sen, daß Pie ihrer Partei angeHörenden Minister nicht zürücktrettzn sollen. * Der englisch« Botschafter in Berlin Lord d'Abernon hat gestern den Reichsminister Simons ausgesucht, der ihm erläuternde Erklärun gen zu den deutschen^Borschlägen machte. Die Associated Preß erfährt, daß Äusser and von der französischen Regierung verständigt wurde, daß die deutschen Vorschläge, die nach Washington weitergegeben wurden, ganz unan nehmbar seien. Ter Reichssinanzminister soll leine Zu stimmung erteilt haben, daß di« Dr den Winter geltenden Sätze der Arbeitslosenunter stützung über den 30. April hinaus fort gezahlt werden. Vie «ieulscbe Note attOerbsnaiungLbasir. 0tt>. Wer bisher noch nicht wußte und fühlte, wie ungeheuer ernst die Lala« ist. in der wir uns be finden, dem kann nur empfohlen werden, di« in der gestrigen Ausgabe des Auer Tageblattes an dieser Stelle abgedruckte deutsche Not«, die das Reparations angebot enthält, Wort für Wort durchzulesen. Unge-l Heuer steht hinter uns der Zwang, zu Verhandlungen zu kommen. Tie Regierung hat eine Verantwortung aus sich genommen, dis ohnegleichen ist, aber der Mut der Regierung ist kein« freiwillige Angelegenheit ge wesen, sondern er ergab sich aus dem ganzen Ernst der Lage. Wir bieten wiederum 50 Milliarden Gold mark Gegenwartswert als Gesamkverpslichtung an, ohne diesmal die 20 Milliarden Goldmark Vor leistungen abzuziehen, Mer die unter Hinzuziehung von Sachverständigen verhandelt werden soll. Wir sind auch bereit, die 50 Milliarden in Annuitäten im Gesamtbe trag« von 200 Milliarden Goldmark zu zahlen. Das ist in kurzem das deutsche Angebot, mit dem wir uns von den ReparationSverpflichtungen des Versailler Ver trages loSkaufen wollen. Alles andere sind Modali täten, sind chigebotene Möglichkeiten, diese Summe zu mobilisieren. Wir schlagen eine international« An leihe vor und wollen Mer Einzelheiten verhandeln. Bei den Annuitäten ist der Zeitfaktor und der ZinS- fvcktor offengelassen. Wir halten zur Zett indessen nur eine Verzinsung von 4 Prozent jährlich! für möglich!.. Dis Annuitätenzotzlung soll geregelt werden durch einen BesseruNgSschein und durch! eine Baisse-Klausel, die auf Grund eines zu vereinbarenden Index. Schemas festzg- stellen sind. Wir wollen, wie schon in der früheren deutschen Note betont ist, den Wiederaufbau in Nord frankreich! leisten, und wir schlagen als Ergänzung Sach, loistungen für die geschädigten Staaten vor. Um dem Geldbedürfnis,insbesondere Frankreichs entgegenzukom-! men, wollen wir alsbald eine Milliarde Goldmark in Gold und Devisen zahlen. In diesem Zusammenhang wird auch di« Forderung der Reparationskommission auf Herausgabe des deutschen Goldes geregelt werden können. Sind di« Vereinigten Staaten und die Alli ierten bereit, «inen Teil der Schuldverpflichtungen der Alliierten auf Deutschland zu Merschreiben, so will Deutschland diese tragen. Endlich! gibt Deutschland mich, was Frankreich forderte, weitreichend« Garantien für alle Arten von Kredit. Deutschland kann di« Re paration aber nicht aus seinem Bolksvermögen, sondern! nur aus seiner Produktion heraus leisten. ES kann die Reparationsverpflichtungen nicht erfüllen, . wenn di« Produktionsbasis verringert wird. Wer will nach! einem solchen Angebot nun noch! Mer den bösen Willen Deutschlands schreien? Wir waren zu einem'solchen Angebot getzwungen, um die in Kraft getretenen Sanktionen so bald wie möglich, zu beseitigen und um neu« Sanktionen zu verhindern, die ein Wiederauf leben des Krieges bedeuten würden. Wenn die Alliierten wirklich! «ine PevhandlungsbasiS wollen: Hier ist si«. Nun haben die Gegner da- Wort! « Günsikger Eindruck -rs -eutsihen Angebotes i« Washington k Dem Petit Parifirn wird au» Washington gemeldet: Di« deutschen Vorschläge find am LS. April, nachmittag, t Uhr, in Washington «tngetrossen. während noch der pveitt Teil der Vorschläge entziffert ward«, empfing Hughes bereit« di« Botschafter von England und Frankreich. Er erklärte ihnen, das, di« amerikanisch« Regierung, bevor sie di« vorschläg« nach Part, and London wette »geb«, vor all«» wert daraaf lege, ,» wissen, ob di« Weitergabe nützlich and zweckmäßig s«t. Sobald da, Doka- ment vollständig entziffert war, begab fich - nghe, »am Präsi denten - ardi« ». E« fand sofort «in« Kabinett, sitznng statt, in der di« deutschen vorschläg« geprüft «nrd«n. Obwohl «och keine amtlich« Erklärung »orliegt, kann man doch sagen, daß di« deutschen vorschläg« «1«« gut«« Eindruck Hervorgeirufe» haben. ES erscheint besonders beachtenswert, daß dies« Mel dung von ein«« günstigen ' der deutsch«« Vor schläge in Washington a? ^anFüsischer Quell« flammt. Trotzdem wäre es verhehlt, di« Dinge bereit- in rosigem Licht« zu sehen. Für den Entschluß, den di« Regierung der »«reinigten Staaten fassen wird, ist der gut« Eindruck, den da- deutsch« Angebot im Hinblick auf di« Interessen der Alliierten gemacht hat, sicherlich nicht allein maßgebend, sondern letzten Endes der Ge sichtspunkt, üb die deutschen Vorschläge auch den ame rikanischen Geschäftsinteressen genügend Rechnung tra gen? Da- geht deutlich au- nachfolgendem Telegramm hervor, dessen Einzelheiten vielleicht den Tatsachen 'Vor au Seilen, dessen Inhalt aber zum mindesten die Auf- fassung der amerikanischen Finanzwelt wieverzugeben scheint: Ein Aenderungsvorfchlag der amerikanischen Regierung? AuS Washington wird berichtet, die Regierung der Bereinigten Staaten hab« bei der deutsches: Regierung' bereits angeregt, Aenderungen in den Vorschlägen vor- zünehmen. Dr. SimonS habe dem zugestimmt. Wa shington wies darauf Mn, daß eine 4prozentige Ver zinsung der internationalen Anleihe zu niedrig sei. Tie amerikanische Regierung sei bereit, über eine höhere Zinsrate zu verhandeln. Ta durch! die Ver einigten Staaten und die anderen Alliierten alles ver sucht wird, um die Wiedergutmachungsfrage ohne Ver zögerung LU regeln, erwarte man, daß .Frankreich! das neue Angebot der deutschen Regierung günstig beur teilen wird. Scharf« französische Ablehnung -es -rutschen Angebots. Tie Pariser Presse lehnt das neue deutsche Angebot ab, zum Teil mit schärfsten Worten. Nach! einer Meldung der Agenoe HavaS werden auch! in zu ständigen französischen Kreisen die neuen deutschen Ge genvorschläge für vollkommen unannehmbar ge halten. TaS Außenministerium sei amtlich! von diesen Vorschlägen noch! nicht in Kenntnis gesetzt wor den, die kein« Unterlage für eine förderliche Wiederauf nahme der Unterhandlungen böten. Tie von der Reichs regierung Lu Reparationszwecken angegebenen Zahlen seien durchaus ungenügend, da sie um minde stens 100 Milliarden hinter den Summen der Pariser Abmachungen zurückbleiben, die von den NerbandSre- gierungen als Mindestforderung betrachtet würden. Alle Anerbietungen seien von einer strengen Vorbe dingung abhängig, die ihren Wert ganz bedeu tend heräbmindere. Frankreich besteht auf dem Einmarsch«. Ter Pariser Vertreter des Torriere oella Sera be richtet, daß jede Hoffnung auf einen baldigen Ausgleich! zwischen der Entente und Deutschland ohne neue Sank tionen geschwunden sei. Tie französisch« Regierung halte ihren Beschluß aufrecht..am ö. Mai in Deutsch land einzumarschieren und von ihren Förderun gen nichts herabzulasfen. Englan- verlangt weiter« Aufklärung. Nach Mitteilung auS zuständigen englischen Kreisen ist die Stellungnahme der englischen Regie rung (wie auch! der englischen Presse) hinsichtlich der neuen deutschen Note durchaus abwartend. Vor allen Dingen ist der Wortlaut der Note noch! nicht von dem amerikanischen Staatsdepartement übermittelt wor den. Ter einige Text, den man besitzt, ist die lieber- setzung der Berliner Veröffentlichung. Man hat tat sächlich auS Washington bisher noch keinerlei Nachricht in dieser Hinsicht erhalten. Die Vorschläg«, di« bisher gemacht wurden, seien in bezug auf di« Sicherheiten zu zweideutig, und diese Zweideutigkeit mache wettere Erklärungen unbedingt nötig. ES würden deshalb auch bereits Schritte unternommen, um diese Erklärungen sobald wie möglich! zu erhalten- Erklärungen sind vor allen Dingen in bezug auf den ersten Paragraphen not wendig, denn allem Anschein nach! legt Deutschland keinerlei Zeit fest, innerhalb welcher die Jahresraten bezahlt werden müssen. Der Wbttsg «ins Sa; seiussn Angebot. Die Erklärung der Regierungsparteien. Im Reichstag begann gestern die Aussprache über die Erklärung vom Dienstag, die Außenminister Dir. Simons namens der Reichsregierung Mer die auswär tige Politik abgegeben hatte- Die Reihe der Redner wurde durch den ALg. Dr. Rieß er von der Deutschen Bolkspartei eröffnet, der namens der Koalitions parte ien ein« gemeinsam« Erklärung abgab, deren Knappheit sich nur dadurch! erklären läßt, daß jeder der einzelnen Koalitionsparteien später noch! mit einem be- sonderen Redner ihren Standpunkt vertreten lassen wird. Tie Erklärung hatte folgenden Wortlaut: Nachdem die Londoner Verhandlungen abgebro chen waren, hat da- deutsche Volk in fester Entschlos- senheit die über groß« Teil« Deutschland» oerhängreü Zwangsmaßnahmen getragen. Dies« Zwangsmaßnah men haben bisher ihren Zweck nicht erreicht, sie wer den, auch verschärft, ihn niemals erreichen. Ten Volk», genossen danken wir für ihre Treu«, wir sind über zeugt, daß auch in Zukunft, wenn es notwendig wer den fallt«, sie dieselbe Standhaftigkeit und Opfer willigkeit erweisen würden. Lotz enthebt un» aber nicht der Pflicht, alle- z.u tun, um neue Ge walt abzuwenden. Schweren Herzen», aber tm Vollgefühl unserer Verantwortlichkeit sprechen wir unser Einverständnis dvi^u au-, daß di» Regierung.den Weg, der sich ihr bot be treten hat, mn di« Vermittlung de» Präsident«», der Bereinigten Staaten zu erlangen. Wenn der Präsident der veretniigten Staaten von Amerika dies« Ausgäb« übernimmt, öffnet sich damit auch die Aus sicht, der ganzen Welt den Frieden zu geben. Di« Vorschläge, die dem Präsidenten der .««reinigten Staa ten von Amerika mttgeteilt worden sind, muten un» Ungeheuerliches zu." To» deutsch« Volk ist aber ge willt, rücksichtslos zu leisten, Watz e» leisten kann. ES wird mit uns der Auffassung sein, daß für rück- schauende Betrachtungen jetzt nicht Zeit ist. Schlägt auch dieser Versuch fehl, so ist vor der Geschichte fest gestellt, daß Deutschland alle» getan hat, was in sei nen Kräften stand, um der erschöpften und zerstörten Welt den Frieden zu verschaffen. In diesem Bewußt sein würde das deutsche Volk allem Schwerem, was Gewalt verhängen kann, furchtlos standhaften. AIS zweiter Redner ging der sozialdemokratische Abg. Müller-Franken auf die Borwürfe, die der deutschnätionale Abg. Hoetzsch gegen den Außenminister SimonS gerichtet hat, ein. Tann sprachen die Redner der Opposition: Tr. Helfferich und der Kommunist Fröhlich. Nach verschiedenen persönlichen Bemerkun gen des Abg. Müller-Franken und des Abg. Helfferich wurde die Weiterberatung auf Donnerstag 1 Uhr ver tagt. Der Sieg äes äeutschen Geäankens St. Als nach! der Volksabstimmung in Ober- schlesien sich eiire überwältigend« Mehrheit für Deutschland erklärt hatte, da konnte selbst eine fran zösische Zeitung nicht umhin, festzustellen, daß Deutsch land eine Bataille gewonnen habe, und daß der Siech des Deutschtums in Oberschlesien dem Deutschen Reiche neuen moralischen Kredit gejchaffen habe. Deutschland hat schon wieder eine friedliche Batatll« gewonnen. Nicht nur die Länder, die bisher im Verband« mit dem Deutschen Reiche gelebt haben, wollen für die Zukunft beim Deutschen Reiche bleiben, auch andere Länder drän gen nach Anschluß und Tirol hat sich als erstes der Länder Deutsch-Oesterreichs nunmehr einmütig für den Anschluß oft Deutschland erklärt. Wir nehmen da» als «in freundliches Zeichen in dieser düsteren Zett. Wir sind noch vom Feind umdrängt, obgleich wir einen so genannten Friedenszustand haben. Wir haben Jahre schwerer Arbeit vor uns, um Pen Siegern den Tribut zu zahlen, auf den sie kraft ihres Siege- Anspruch! ma chen. Trotzdem, trotz alledem gibt e» noch! Deutsch« außerhalb des Deutschen Reiche», die ihr eigenes Inter esse nur in dem Anschluß an diese» fetzt so sehr be drängt« Reich sehen. Daß ditz Mehrheit in Tirol sich für den Anschluß entscheiden würde, stand von vorn herein für jeden fest, der den deutschen Charakter de» Landes kannte. Daß aber da» Abstimmungsergebnis eine solche Einmütigkeit zeigte, ist ein hocherfreuliche» Zeichen. Ti« Zähl der Gegner des Anschlusses ist verschwindend gering. Sie beträgt nach! den vorliegen den Nachrichten noch nicht einmal ein Prozent; erfreu lich ist aber auch, baß, soweit bi» jetzt da» Ergebnis vorliegt, von den ungefähr 150000 Stimmberechtigten mehr als 90 Prozent ihre Stimmen abgegeben und zwar für Deutschland abgegeben haben. Die Tiroler Landesregierung hat sich! durch die Ententemaßnahmen nicht beeinflussen lassen. Ter Volkswtlle war stär ker gls alle Ententedrohungen. Tie Tiroler Abstim mung hat, darüber darf man sich! natürlich! nicht täu schen, .den Anschluß einstweilen noch nicht zur Folge, denn «S gibt nun einmal doch noch Hemmnisse, die sich von heute auf morgen nicht beseitigen lassen. Die Ti roler Kundgebung für Deutschland bildet aber eine über aus wichtige Grundlage, für den Anschluß, denn mag Frankreich heute noch so sehr drphen. schließlichM doch Frankreich nicht die Welt, und die Welt hat jetzt er führen, daß der Wille der gesamten Tiroler Bevölke rung einzig und allein dahin geht, in einem Reich mit ollen deutschen Brüdern zusammen zu leben. * Gesamtergebnis der Tiroler Volksabstimmung, Ti« Landesregierung teilte Dienstag früh da» amt liche Gesamtergebnis der Volksabstimmung in Tirol mit: 180 680 Stimmen für den Anschluß an Deutsch land und nur 1467 dagegen. — Nach Zeitung-mel- dungen faßte der Bozener Gemeinderat in ein« Trauersitzung eine Entschließung, in der er dem Schmerze Mer die Opfer Ausdruck gab, gegen di« Ge walttaten Einspruch erhob und erftärte, daß di« Be völkerung nunmehr gezwungen sein werd«, sich selbst zu schützen, um der ungesetzlichen Gewalt die rechtmäßige Notwehr entgegensustellen. Eine am Montag unter freiem Himmel abgehaltene Proteswersammluug Laßt« ein« ähnliche Entschließung vr. ?aul ft-brds» über AußenpsIMll. äp. Um di« Schuldftage am Ausbruch de» gewaltigsten alle« Kriege richtig beantworten zu können, muh tiefer in di« politi schen Fragen aller daran beteiligten Nationen gedrungen werden. Der Deuchch-Demokratisthen Partei in Leipzig war es gelungen Dr. Paul Rohrbach ab» Vortragende^ für »inen dreitägigen Kursus über kklslandspoNtik zu gewinen. vor einer auserlese nen Schar von Zuhörern, bestehend au» zahlreichen vertrete« der Prefle, Parteibeamten, Studierenden, Geschichtslehrern, führenden