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Amts- md Änzeigeblatt Wr den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock «d dessen Umgebung «es»»» Z ^zug;pr^5vierteljährl.m"^ ; MM _ _ - U Z des »Illustr.Unterhaltungsblatts" und der FÄ I »VI ^UgcvtUtt z «eichbpostanstalten. ZchöNheidLrhÄMML für Eibenstock, Larkfeld, ksundshübel, Neuheide, Dberswtzengrün, Schönheide, Zeile 30 Pfennige. SchönheidrchEmer,Sosa,Unter,wtzengrün,wiideRthalusm Keensprecher Nr. 210. LVL4 Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. V»r »ab»» - AmtLblaH. Drucker und »»leg«: E»il H.ua.dohn, v-rantwortl. R«dakt«ur- Ernst Lindemann, beide «benst-ck. - . .... - , . — S1. Jahrgang. "... - Freitag, des 21. August Ueber da» Vermögen deS GrünwarenhLndlerS in Eibenstock wird >mte am 19. August 1914, nachmittag« 6 Uhr da« Konkursverfahren eröffnet. Der OrtSrichter Meichsner in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen find bis zum 30. September 1914 bei dem Gericht anzumelden. E» wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalter» sowie über die Bestellung eine» GläubiaerauSschusse» und emtre- srendenfalleS über di« im ß 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den s. Septemöer 1914, vormittags 10 Mr — und zur Prüfung der anatmeldeten Forderungen auf dm 28. Hkloöer 1914, vormittags 10 Mr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwa» schuldig ist, darf nicht» an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er auS der Sache abgesonderte Befriedigung bean sprucht, dem Konkursverwalter bi» zum 4. September 1914 anzeigen. Königliches Amtsgericht zn Eibenstock. Die halbe Welt gegen Germaniens Göhne. Ein Ultimatum Japans. „Es hagelt Eisen, heiß weht der Tod...." Bon allen Seiten ist das Germanentum nunmehr von Fein den umringt, ein Rassenkampf unter Englands schmäh lichem Rassenverrat setzt ein, wie ihn die Geschichte nicht kennt. Noch gestern abend eingelaufene Nach richten ließen die besten Hoffnungen auch gegenüber Japans Verhalten offen. Heute morgen aber traf dann die Depesche ein, daß Japan, verhetzt durch Eng lands Niederträchtigkeit, sich nun ebenfalls nm Kriege gegen Deutschland beteiligen will. Man wundere sich jetzt über nichts mehr. Japan, das stets den höch sten Respekt vor dem Deutschtum an den Tag gelegt, j Japan hat das slavisch-romanisch germanische Kleeblatt auch noch aufzubringen gewußt gegen uns, wohl weil sie einsahen, daß sie Deutschlands und Oesterreichs al lein nicht Herr werden konnten. Sie sahen es schon jetzt, wie schwer sich an ihnen die Schuld rächen könnte, einen furchtbaren Krieg freventlich heraufbeschworen zu haben, und da suchen sie eben nach einem neuen Helfers helfern und sie buhlen um ihn mit gleißnerischen Lü gen, sei es selbst ein Mongole, der unsere europäische Kultur wahrscheinlich in englischem Sinne „verfeinern" soll. Diese englische Schmach werden Jahrtausende nicht verlöschen können! Doch nun zur Note selbst. Man hat viel erwarten können von dem kleinen frechen uns jo viel Dank schuldenden Japaner, etwasoerartiges in Kühnheit und im Ton hat man nicht vorausgesehen. Wir schrieben noch gestern, daß Japan infolge seines Vertrages mit England zu keiner Hilfeleistung ver- pslichtet sei. Heute sagt man einfach «ruf japanischer Seite, der Vertrag binde und damit ist man fertig, da mit deutsche Schiffe nicht mehr in spanischen und chi nesischen Gewässern sich aufhalten und damit unser ausblühendes Pachtgebiet Kiautschou an Japan abge treten werden muß. Einfach unerhört! Wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß Deutschland auf diese anglo mongolische Frechheit eine Antwort geben wird, die weder Hörner noch Zähne hat. Ein Feind mehr. Was darf es uns ausmachen. Gewiß hat der Drei verband und seine Schützlinge in Japans Flotte einen gewaltigen Machtzuwachs erfahren. Aber unsere Geg ner sollen immer noch erfahren, daß wir mit Gott in den heiligen Kampf ziehen und ihn mit ihm wohl bestehen werden. Ueberdies ist nun auch nicht abzusehen, wel che Haltung Amerika dieser neugeschaffenen Lage ge genüber einnehmen wird. Wann wird dann der Wel lenbrand gelöscht werden können? Die Depesche von der Ueberraichung der japanischen Note, die wir schon durch Extrablatt bekannt gaben, lautet: verlin, 19. August. Amtlich wird bekannt gegeben: Der hiesige japanische Geschäfts träger hat im Auftrage seiner Regierung im Auswärtigen Amt eine Note überreicht, worin unter verufung aus bas englisch-japanische Bündnis biesoforrigeZurückziehungber deutschen Kriegsschiffe ans den japanischen und chinesischen Gewässern, oder die Abrüstung der schiffe, ferner bis zum 15. September die bedingungslose Uebergabe -er gesamten pachtgebieter von kiautschou an die japani schen Behörden und die bedingungslose Annahme dieser Forderung bis zum 2S. dieses Monats ver langt wird. Jedenfalls aufgemuniert durch die neuerstandene Hilfe haben die Franzosen gestern erneut an zwei Stellen einen Vorstoß zu unternehmen gewagt. Mit welchem Erfolg sie das taten, zeigen die nachstehenden Depeschen: Berlin, 2V. August. Vie französische 5.kavallerie-Vioifion ist gestern unter schweren Verlusten bei perwez nördlich von Namur von unseren Truppen zurückgeworsen worden. Berlin, 2V. August. Bayrische und badische Truppen schlugen die bis Wei ler 15 Kilometer nordwestlich von Zchlettstadt vor- gedrungenen 5 ranzosen der 55. Infanterie-Bri gade, brachten ihnen große Verluste bei und warfen sie über die Vogesen zurück. Eine hochinteressante Unterredung mit unserem Re ichskanzler hatte der Sohn des be kannten nordisch. Schriftstellers Hjörnstjerne Björnson, Björn Björnson, die hier Platz finden mag: Christi« nia, 19. August. Hiesige Blätter be richten über eine Unterredung, welche der Reichskanz ler von Bethmann-Hollweg am 15. d. Mts. Herrn Björn Börnson gewährt hat. Dieser berichtet: Der Reichs kanzler, der sehr gut aussieht, obwohl reiche Arbeits last ihn seit Wochen an den Schreibtisch kesselt, sprach mit Wärme von dem mustergültigen Verhalten der neutralen Staaten und mit vornehmer Zurückhaltung von den Machenschaften der Gegner Deutschlands. Nur einmal zeigte er so etwas wie Erregung, als er über England sprach. Der Reichskanzler jagten, a., daß die nordischen Länder und Holland sich so ent schieden neutral verhalten, wird in Deutschland sehr dankbar empfunden, und wir sind entschlossen, diese Neutralität mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln zu stützen. Dies gilt insbesondere von unseren unmit telbaren Nachbarn Holland und Dänemark. Ich habe fünf Jahre alles getan, um einen Weltkrieg zu vorhin dern, und sogar noch nach der jetzigen allgemeinen Mobilmachung haben wir versucht, was nur möglich war, aber vergeblich. Rußland hat vor der schweren Verantwortung nicht zurückgescheut, den Weltbcand zu entfesseln, ich habe soeben von unserem Botschafter in Konstantinopel ein Telegramm erhalten, worin mir mitgeteilt wird, daß am dortigen englischen Botschafts gebäudc ein Plakat angeschlagen ist, die deutsche Flotte hätte in der Nordsee eine furchtbare Niederlage er litten u. 20 ihrer besten Schiffe dabei verloren. Kein wahres Wort ist an der Geschichte. Sie sollte natürlich dazu dienen, bei den Türken Stimmung zu machen. Die frivole Politik Rußlands trägt die di rekte Schuld an dem Kriege. Wir kämpfen heute nicht nur für uns. Besonders die skandinavischen Länder müssen ja verstehen, daß es auch um ihre Existenz geht, wenn Rußland siegen sollte, daß also mit unserem Schicksal auch dasjenige anderer germanischer Länder von höchster Geisteskultur verknüpft ist. Das läßt uns, die wir mit reinem Gewissen in den Krieg ziehen, mit doppelter Entschlossenheit kämpfen. Man hat oft den Einwand gegen mich erhoben, daß ich zu viel des ethischen Moments in die Politik trüge; betrachten Sie die Haltung unseres Volkes, bedenken Sie, was es heißt, daß auch unsere Sozialdemokraten, die mir so oft in der inneren Politik Schwierigkeiten bereiteten, jetzt Mann für Mann mit uns gehen. Es lind liefe sitt liche Kräfte, die alles vorwärts rreiben. Noch eins: Unsere Mobilmachung ist noch nicht ganz beendet und schon hat unsere Armee beträchtliche Erfolge er zielt: Lüttich, Mülhausen, Lagarde und das Land vom Feinde gesäubert. Ein Volk aber, das sich im Vollbe sitz seiner moralischen Kraft wie ein Mann erhoben hat und so Bewundernswertes zu leisten vermag, das kann nicht unter die Räder kommen und das kommt nicht unter die Räder. Der Reichskanzler soll sich übrigens ebenfalls ins Hauptquartier begeben: Berlin, 19. August. Der Reichskanzler von Bethmann Hollweg und der Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Jagow werden nach der „Ger mania" an der Seite des Kaisers i in Haupt quartier verbleiben, ebenso wie dies auch Fürst Bismarck mit dem Auswärtigen Amt 1869 und 1870/<1 tat. Die oberste Leitung der Reichs- und Staatsge schäfte ruht bis zum Ende des Krieges in den Hänoen des Staatssekretärs und Staatsministers Dr. Delbrück, in dem das preußische Staatsministerium seit dem Tode Miquels zum ersten Male wieder einen Vizeprä sidenten erhalten hat. Bon kriegerischen Meldungen allgemeiner Natur seien die folgenden verzeichnet: Berlin, 19. August. Bezüglich der Charterung des RegierungSdampferS »Hermann Wißmann" aus dem Nnassa- see durch die Engländer wird mitgeteilt: Der gegen Ende des vorigen Jahrhunderts von dem damaligen ReichSkom- missar von Wißmann in zerlegbarem Zustande über Land nach dem See transponierte kleine Schraubendampfer hatte keine Kanonen an Bord und war für Kriegszwecke überhaupt nicht eingerichtet. An europäischer Besatzung hatte das kleine Schiff, dessen AnschaffungSwerl etwa 35 000 Mark betrug, nur einen Steuermann und einen Maschinisten, sonst bestand die Besatzung aus wenigen schwarzen Matrosen. Im deut schen Schutzgebiet ist mit der Wegnahme des Dampfers weder ein HandelSweg, noch ein Verbindungsweg militärischer Stütz punkte oder Verwaltungsstellen gestört. Der Dampfer diente in den letzten Jahren nur noch zu Dienftsahrten der am See stationierten Beamten, und seine Außerdienststellung war schon mehrfach erwogen worden. Wien, 19. August. AuS Czernowitz wird auS den von den Oesterretchern besetzten Grenzgebieten berichtet: Tie Dör fer waren beim Einzuge unserer Truppen fast menschenleer, da die fliehenden russischen Truppen die Bevölkerung vor Grausamkeiten der österreichischen Soldaten gewarnt hatten. Al» die Soldaten die Zurückgebliebenen freundlich behandel ten, kehrten die Dorfbewohner langsam zurück und wurden bald mit unseren Soldaten vertraut. Wie au» Kiew gemeldet wird, versuchen die echt russischen Leute, die Juden für den Krieg zu gewinnen, indem sie ihnen heuchlerisch Gleichberechtigung nach den: Kriege versprechen. Konstantinopel, 19 August. Der Aufstand im Kaukasus gegen Rußland gewinnt an Ausdehnung. Die russischen Truppen fliehen mit Waffen und Gepäck an die türkische Grenze. Eme große Anzahl Soldaten überschritten die Grenze, um sich auf türkisches Gebiet zu flüchten. Nach der neuesten Verlustliste wessen die sächsischen Regimenter einen Toten, einen leicht Verwundeten und fünf Vermißte auf. Unter den letzteren befindet sieb Leutnant Graf von Hohenthal und Bergen. In Zu kunft kann die Verlustliste der sächsischen Regimenter in unserer Geschäftsstelle eingesehen werden. Ferner sei nachstehende Meldung wiedergegeben: Mailand, 14. August. Der „Corriera della Sera" meldet aus London: „Daily Telegraph" bringt aus Washington die Nachricht, Frankreich habe Ver handlungen mit nordamerikanijchen Banken auknüpfen wollen, um dort Werte zu hinterlegen, als Zahlungs bürgjchaft für Verpflegungsgegcnstände, die Frankreich aus Nordamerika beziehen wollte. Trotzdem rein Ge setz vorhanden sei, das die Ausfuhr verhindere, habe Präsident Wilson den Banken untersagt, den Vorschlag anzunehmen, da Gefahr vorhanden sei, mit der Aus fuhr notwendiger Lebensmittel Amerika zu schädigen. * * * Ein Funkjpruch des Reichskanzlers. Lügen haben diesmal lange Beine. Im ganzen westlichen Europa und überall in der Uebersee wird verbreitet und geglaubt, daß in Berlin Revolution ist, daß die Serben die Herzegowina erobert haben, daß elsässische Frauen und Kinder als Avantgarde der deutschen Truppen dienen, daß 22 deutsche Kriegs schiffe an der Doggerbank zum Sinken gebracht sind, und was des faustdicken Schwindels mehr ist. Nur allmählich regt sich in den neutralen Ländern, Italien, Holland, Skandinavien usw., Widerwille gegen die Flut von Lügennachrichten, die von Paris und Lon don ausgehen. Aber in der Uebersee beherrschen sie noch immer das Feld, weil uns die Wege dahin abge schnitten sind, und die englische Zensur des Kabclver kehrs nur ausnahmsweise einmal eine deutsche Nach