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A-orkcr Wochenblatt. * M i t t h e i l » n g e n üöer örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Zehnter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post: t Thaler, bei Bestellung des Blattes durch BotengcUge»h»kt: 20 Nkugrojchen. , — - — , ,, V» Erscheint jeden Mittwoch. Ä4. WaS ist Kircbe? WaS find fnmbolifcde Bücher? Lind Lekrcr und Geistliche auf dieselben zu vereiden? (Beschluß.) Hellmann. Die Grundsätze unserer evangelisch-protestantischen .Kirche betreffen die Beantwortung von folgenden drei Hauptfragen: t. woraus hat die Kirchcngesellschaft ihre religiösen Wahrheiten zu entnehmen? N.wic ist die christliche Goltesverchrung einzurichten? tll. welche Verfassung hat sich die Gesellschaft zu geben? -^TMMWMWWMsagt, beantwortet „die Schüft') diele Fragen auss Deutlichste in mehr als einer Stelle, und erklärt ausdrücklich, wie Sie Joh. 8, 3l. 32. und Matti).' 15, 3. 6. lesen können, daß wir nur aus dem Worte Gottes oder dem Evangelium unsern Glauben zu schöpfen (evangelisch), und daß wir Alles andere, mündliche Ueberliefcrungen, schriftliche Kirchen- lehre u. s. w. entschieden zurückzuweisen haben ^Protestantismus), und giebt jedem evangelisch prote stantischen Christen das Recht und die Freiheit, in der von Jesu Christo ursprünglich mitgetheillen göttlichen Wahrheit selbst zu forschen. Luc. 12, 57. »Glaubens- und 'Gewissensfreiheit.) Mstr. Ehrlich. Das kann aber nur nicht Jeder, ein Handwerks- anann und Bauer bänder/ aar'sticht; denn dazu ge hören doch viele Kenntnisse. " ' Hellmann. Sehr richtig, bemerkt. Da hat denn der Staal gesorgt, daß eS Leute giebt, die sich auslchließend dafür ausoilden^ die noihigen Sprachen lernen und . die Geschichte .ssizpiren, um mit Hülfe dreier unent behrlichen Wegweiser den wahren Sink der christli chen Lehre aufzusinden, und diese Leute heißen dc^ halb Theologen. Freigang. Wer nun keine gelehrte Bildung hat, der muß also glauben, was diese Theologen behaupten? Und wer steht uns dafür, daß sie uns, ich will nicht sa gen, absichtlich tauschen, doch uns nichts Irriges be richten? Wir ungelehrten Leute sind da wahrlich recht schlimm dran, besonders wenn wir lesen und hören, wie die Theologen bausig selbst unter einan der uneins sind in dem, was der wahre Sinn der heiligen Schrift sein soll. Sagen Sie unS einmal, wem sollen wir denn da folgen? , Hellmann. Ich erwartet« diesen Einwurf von Ihnen, Herr Freigang. Aber sagen Sie mir, welchem Arzte wur» den Sie für die Folge Ihr Vertrauen schenken, wenn Sie durch eine Krankheit gcnöthigt waren, mehrer« Aerzte zu gebrauchen? Freigang. Doch wokl dem, der mir hilft. Hellmann. Der Arzt also, der durch seine Mittel Ihre Krank, heil zu beseitigen verstand, wiro auch künftig von Ihnen gebraucht werden, weil er Jtn Vertrauen He. Wonnen hat. Woran merkten Sie es aber, daß ge rade dieser Arzt die richtigsten Mittel getroffen hatte? Freigang.; An meinem Körper. s HelImany. . Sehen Sie, Herr Freigang, so hat aüch jeder Mensch Etwas, woran er es recht gut merken kann ob Etwas falsch oder wahr, nützlich oder schädlich sei; dieses Etwas ist nämlich der Geist, und zwar di» besondere Kraft desselben, womit er erkennt, mit einem Worte daS Erfenntnißvermoger» oder.bis Vernunft und der Verstand- Wenn Si»