Volltext Seite (XML)
Las Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amtsgerichts und Stadtrats zu Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Nossen. Nr. 141. Wilsdruff-Dresden 84 Jahrgang Telegr.-Adr.: .Amtsblatt* Postscheck: Dresden 2640 Frankreichs Antwort an Deutschland Äas l-8< Hindenburg an das Rheinland riss 83 VN klgtt die Mld hts- ovr- mg) omb irch- 8er- inen d, der lierek. geistig . der Sau- h den M so- risti und noch den Hr- i!en ge- iSe- wl- ru Uen hig, >or- Iler Dinze ommt neidet l AklN aß er u!s eß h neide - man n das aaten dieses auch d, so Zinne Sonnabend, 20 Juni 1S25 aen rnn Ml den Sa- uid Vertrages von Versailles zur Schaffung eines Zustandes der Sicherheit zu gelangen. * Das deutsche Memorandum »°m s. Februar für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. «»»Ugaiprel,: di« «spalte« R«lM,eUe 20GolLpfemii,, die gespaltene Zelle der amtlichen Bekanntmachungen 40 Gold- psennig, dir 3 gesp»lteneRedlaMe,ckle im textlichen Teile Ivo Doldpfcnnig. Nachweisungsgebühr 20 Doldpfennige. Dor. geschriedeneErscheinungs- — . . . .. - tage undPlatzvorschrtfte» werden nach Möglichkeit Fkrusprechör: Amt 2öilsdruff dir. 6 berücksichtigt. Anzeigen- annahmebisvorm.IVUHr - ..... ..... Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden mutz oder der Austraggeberin Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. Ude? Wer ', del cbictc» der die Rutsch er (LS) i Wort , Preis Haupi- erstens hr! die ! bildet nm er- iimmel - l aluck- üsnM.z Beginn -er Zahrtausendfeier. Düsseldorf, 18. Juni. Im Anschluß an die Tagung des Rheinischen Provin ziallandtages begann heute die aus drei Tage berechnete Eröffnung der Jahrtausendfeier des Rheinlandes zum Andenken an dis tausendjährige Zugehörigkeit der Rhein lands zum Deutschen Reich. Zu der Feier trafen ein: Reichskanzler Dr. Luther, der preußische Ministerpräsi dent Braun» die Reichsminister Dr. Brauns mrd Frenken, die preußischen Minister Dr. Schreiber, Dr. Becker, Steiger, Hi rtsiefer, Dr. Höpkcr - Aschoff, die Staatspräsidenten von Württem berg und Hessen, die Ministerpräsidenten von Thüringen, Oldenburg, Braunschweig und Mecklenburg, der Senats- Präsident Dr. Sahm-Danzig, der Kardinalcrzöischof von Köln, Dr. Schulte, die Vizepräsidenten des Reichs tages Dr. Bell und Graef, der Präsident des Preußi schen Landtages Bartels und die Vizepräsidenten, zahl reiche Oberpräsidenten, zahlreiche Oberbürgermeister, Reichs-, Staats- und Kommunalbeamte. Die Feier wickelte sich im Kaisersaal der Tonhalle ab und brachte zunächst eine Festsitzung des Provinzialland- tages, bei welcher der Präsident des Landtages, Dr. Jarres, die Begrüßungsansprache hielt. Dr Jarres bat den Reichskanzler, dem verhinderten Reichspräsidenten v. Hindenburg die Grüße des Nheinlandes zu ent bieten. Dann wandte er sich an den preußischen Minister präsidenten Braun, dem er versicherte, daß mit dem Treuebekenntnis der Rheinprovinz zum Reiche auch die T r e u e v e r p f l i ch t u n g zum preußischen Staate verbunden sei. In Gegenwart so vieler Be hörden, Volksvertreter und Freunde müsse das Rheinland . der Forderung Ausdruck geben, daß ihm gegenüber ge halten werde, was zu seiner Erleichterung und Befreiung völkerrechtlich verbrieft sei. Die Gäste erhoben sich von ihren Plätzen und die Hände zum Schwur erhoben, riefen sie mit Dr. Jarres aus: Unserem Volke, unserem Vaterlaude rheinische Treue allezeit. >pp hls ach ax° uch :en, W Daraus brachte der Redner das Hoch aus das deutsche Vaterland aus. Reichskanzler Dr. Luther erhob sich und verlas folgende doGast das Reichspräsidenten. Den Brüdern und Schwestern am deutschen Rhein entbiete ich den Gruß des Reiches zur Tausendjahr feier! Der Gedanke, die tausendjährige Zugehörigkeit des Rheinlandes zum Deutschen Reich festlich zu begehen, ist im Kreise der rheinischen Bevölkerung entstanden. In all diesen Eriunerungsseiern fühlt sich das gegenwärtige Ge schlecht als verantwortlicher Träger einer großen Ver gangenheit. Die ganze lebendige Kraft, die heute das Rheinland in Wirtschaft und Kultur entfaltet, gründet sich auf die Leistungen der Vorfahren während eines Zeit raumes, der länger als ein Jahrtausend gewährt hat. In all dieser Zeit hat das RheinlandalsGrenzmark immer wieder die Stürme der Weltgeschichte über sich hin brausen lassen müssen. So ist das Volk entstanden, das trotz aller Hingabe an die Güter der Kultur und au eine gesunde Fröhlichkeit doch den echten vaterländischen Ernst und die politische Stärke in sich entwickelt hat, die auch die schweren Nöte der Gegenwart zu bestehen vermag. Kraftvoll und treu hat das Rheinland in schweren Tagen an seiner geschichtlich gewordenen Verbindung mit Preußen, an seinem Zusammenhang mit dem großen deutschen Vaterlaude fcstgehalten. Das ganze deut sche Volk dankt den Rheinländern für diese Ausdauer und diese Hingabe an die große Sache des Vaterlandes. Bleiben alle Deutschen diesen Tugenden getreu, daun wird — das ist mein unerschütterlicher Glaube — die heilige Stunde der Freiheit bald für die Rheinlande schlagen. Wir geloben alle, daß wir nicht rasten werden, bis dieses Ziel erreicht ist. Gott, der in der Vergangenheit bei schwerster Bedrückung immer Wieser geholfen hat, wird auch dieses Mal helfen! - MichskanM Dr. Lucher führte anschließend im wesentlichen folgendes ans: Der Kundacbuna des Herr z Reichspräsidenten schließe ick v. Lie oeupcye Negierung ym ln ihrem Memorandum hinzugefügt, sie sei bereit, mit allen Staaten, die hierzu geneigt seien, derartige Schiedsverlräge abzuschlicßen. Die alliierten Regierungen nehmen mit Genugtuung von dieser Zusicherung Kenntnis. Sie sind sogar der Ansicht, daß ohne solche Abkommen zwischen Deutschland und denjenigen seiner Nachbarn, die zwar nicht Parteien des geplanten Rhein- Paktes sind, aber den Vertrag von Versailles unterzeichnet haben, der europäische Friede, dessen Befestigung der Rhein- pakt anstrebt und für den er eine wesentliche Grundlage bilden soll, nicht völlig gewährleistet werden könnte. Die alliierten Staaten haben nämlich aus der Völkerbundsatzung mrd den Fricdensverträgen Rechte, aus die sic nicht verzichten, und Ver pflichtungen, von denen sie sich nicht freimachen können. Diese so abgefaßten Schiedsverlräge würden die gleiche Tragweite haben wie die in Abschnitt IV vorgesehenen. Jede Macht, die den Vertrag von Versailles sowie den geplanten Rheinpakt unterzeichnet hat, würde, wenn sie es wünscht, die Befugnis haben, sich zu ihrem Garanten zu machen. VI. Nichts in den in dieser Note ins Auge gefaßten Ver trägen darf die Rechte und Verpflichtungen berühren, die den Mitgliedern des Völkerbundes aus der VölkerbunZsatzuug erwachsen. VII. Die für die Erhaltung des Friedens unerläßliche all gemeine Garantie der Sicherheit wäre nur dann vollständig, wenn alle in dieser Note ins Auge gefaßten Abkommen gleich zeitig in Kraft treten. Diese Abkommen müßten, der Satzung entsprechend, vom Völkerbund eingetragen und unter dessen Obhut gestellt wer den. Es versteht sich endlich von selbst, daß Frankreich, wenn die Vereinigten Staaten den so verwirklichic» Abkommen beitreten zu können glauben, die Beteiligung des großen amerikanischen Volkes an diesem Werke des allgemei nen Friedens und der Sicherheit nur begrüßen könnte. Das sind die Hauptpunkte, hinsichtlich deren es notwendig schien, die Ansicht der deutschen Regierung genau kennen zu lernen. Die französische Regierung würde es begrüßen, hier aus eine Antwort zu erhalten, die es gestattet, in eine Ver handlung einzutreten, deren Ziel der Abschluß von Abkommen ist, die eine neue und wirksame Friedensgarantie bilden. -» Zwischenantwort der französischen Regierung vom 20. Februar aus das deutsche Memorandum. Paris. 20. Februar 1925. Die französische Regierung hat das ihr am 9. Februar durch Seine Exzellenz den deutschen Botschafter überreichte Memo randum mit Interesse und mit dem Willen gelesen, nichts zu verabsäumen, was zum Frieden Europas und der Welt bei tragen kann. Die deutsche Regierung wird verstehen, daß die Prüfung dieser Anregung nicht weitergesührt werden kann, ohne daß Frankreich seine Verbündeten damit befaßt und sich mit ihnen ins Einvernehmen gesetzt hat, um im Nahmen des Das deutsche Memorandum, aus das nunmehr die Ant wort eingetrofsen ist, hat folgenden Wortlaut: Bei Erwägung der verschiedenen Möglichkeiten, die sich gegenwärtig für eine Regelung der Sicherheitsfrage bietens könnte man von einem ähnlichen Gedanken ausgehen, wie er dem im Dezember 1922 von dem damaligen deutschen Reichs- kanzler Cuno gemachten Vorschläge zugrunde lag. Deutschland könnte sich z. " ' ' .... durch sich die Rationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Dm»I»«k»«tjfer Tageblatt» ««chei« täglich «chm. r Uhr fik den fol,rüde» T«. Bep,,«peri»! Bei «bhplun, i» ^<«fchäft»prll« nab »ex Uargabeftellen 2 Mk. im Moxa«, Kei A-steLur, »«eh »i« B«tr» 2,30 Mk., bei Postdeftellang Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Ame,«»»^ehSi»«ftelle« — nehmen zu jeder Zeit Br« Mknge» entgehn. Zm Falle HSHcrer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung ob« Kürzung de» Bezugspreise». — Rücksendung eingesandin Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto briliegt. B. mit einem Pakte einverstanden erklären, wo-- ... e am Rhein interessierten Mächte, vor allem Eng-^ land, Frankreich, Italien und Deutschland, feierlich für eine, näher zu vereinbarende längere Periode zutreuenHände»! der Regierung der Vereinigten Staaten von! Amerika verpflichten, keinen Krieg gegeneinander zu sich--- ren. Mit einem solchen Pakte könnte ein weitgehender- Schiedsvertrag zwischen Deutschland und Frankreich! verbunden werden, wie er in den letzten Jahren zwischen ver schiedenen europäischen Mächten abgeschlossen worden ist. Zum Abschluß derartiger Schiedsverträge, die eine friedliche Aus tragung rechtlicher und politischer Konflikte sicherstellen, ist Deutschland auch gegenüber allen anderen Staaten bereit. KortlM der französischen Role. Berlin, 18. Juni. Di« die französische Regierung die deutsche Regierung Ech ihre Note vom 20. Februar v. Js. wissen ließ, hat sie Semeinsam mit ihren Alliierten die Anregungen des Memo randums geprüft, das ihr am 9. Februar durch Se. Exzellenz Herrn von Hoesch überreicht worden ist. Die französische Regierung und ihre Alliierten haben in Am Schritte der deutschen Regierung den Ausdruck von ^-blichen Bestrebungen gesehen, Vie mit den ihren Lberein- . In dem Wunsche, allen beteiligten Staaten im Rahmen »ez Vertrages von Versailles ergänzende Sicherheitsvürg- Aaft-n zu aebcn, haben sie die deutschen Vorschläge mit ihnen gebührenden Ausmerksamk-it geprüft, um sich ein darüber zu bilden, inwiefern sie zur Befestigung des of/baens beitragen können. Indes hat es 9W als zweck- maßig herausgestcllt, vor Eintritt in die sachliche Prüfung «er deutschen Note die Fragen in volles Licht zu setzen, die wese Note aufwirft oder aufwerfen kann. Es ist wichtig, die Ansicht der deutschen Negierung über diese Fragen kennen- -Aernen, da ein vorheriaes Einvern-bmen hierüber als Grundlage für jede weitere Verhandlung erforderlich er- scheint. I. Das Memorandum erwähnt den Völkerbund nnr bei- ««sig. Nun sind aber die alliierten Staaten Mitglieder des Völkerbundes und durch die Völkerbundsatzung gebunden, me für sie genau bestimmte Rechte und Pflichten zum Zwecke mr Erhaltung des Weltfriedens enthält. , Die deutschen Vorschläge sind zweifellos aus das gleiche ^deM gerichtet; aber ein Abkommen ließe sich nicht verwirk- »chem ohne daß Deutschland seinerseits die Verpflichtungen Lbernimmt und die Rechte genießt, die in der Völkerbund- Mtzung vorgesehen sind. kmd f'lu« «st Mio nur denkbar, wenn Deuisch- »cs Bötterüundr^ unter den in dem Schreiben »ingmigen Ä ""m *2. März 1925 angegebenen Be- welch^Lu: Wett S'cherheitsüürgschaften zu schaffen, ^rs keine Änderung Ver FriedenS- Dir zu schließenden Abkommen w/der emr Revision dieser Verträge in sich Wttetzeu noch faktisch zu einer Abänderung der besonderen für die Anwendung gewisser Vcrtragsbestim- «wnge» fuhren. " höhnten die Alliierten unter keinen Umständen aus das Ar" verzichten, sich jeder Nichterfüllung der Bestimmungen «ertrage zu widersetzen, auch wenn diese Bestimmun- sie nicht unmittelbar angehen. iU. Das Memorandum vom 9. Februar faßt zunächst den «vschluß eines Paktes zwischen den .am Rhein interessierten Aachjen" ins Ange, der von folgenden Grundsätzen ausgehen »nute: 1. Ablehnung jedes Gednkens an einen Krieg zwischen »en vertragichließe„hx„ Staaten, 2. Strenge Achtung des zegenwarttgen Besitzstandes in den rheinischen Ge- »leteu mit gemeinsamer und gesonderter Garantie »er vertragschließenden Staaten, 3. Garantie der dertragjchtteßenden Staaten für die Erfüllung der Verpslich- kungen zur Entmilitarisierung der rheinischen Gebiete, die sich für Deutschland aus den Artikeln 42 und 43 des Vertrages ko« Versailles ergeben. Regierung verkennt nicht, welchen Wert «le feierliche Ablehnung jedes Gedankens an einen Krieg zwischen den vertragschließende» Staaten seine Verpflichtung, dir übrigens zeitlich nicht beschränkt sein dürfte), neben der «neuerten Bestätigung der in den Vertrag ausgenommenen Grundsätze, für die Sache des Friedens haben würde. Au den v-rtragschließenden Staaten mutz offenbar Belgien gehören, «a.s in dem deutschen Memorandum nicht ausdrücklich erwähnt wird, das aber als unmittelbar interessierter Staat an dem »atte icilnchmen müßte. Ebenso versieh« cs sich von selbst geh, auch aus dem Schweigen des deutschen Memorandums Punkt hervor, daß der aus diesen Grundlagen zu 'n. ,Z°"Ve Patt weder die Bestimmungen des Vertrages über Vie Bese,,ung der rheinischen Gebiete noch die Er- Wimng der in dieser Hinsicht im Rhcinlandabkommrn scsi geletzten Bedingungen berühren darf. lV. Die deutsche Regierung erklärt sich ferner geneigt, mii «rankreich sowie mit den übrigen am Nheinpaki beleiligien Staaten Schiedsverlräge abznschließen, die „eine friedliche Aus tragung rechtlicher und politischer, Konflikte sicherstellen". Frankreich ist der Ansicht, daß ein Schiedsvcrlrag der Art, wie Deutschland ihn vorschlägt, die natürliche Er gänzung des RhcinPaktcs bilden würde. Cs mutz dabei aber als selbstocrstnndttch gelten, daß ein solcher Vertrag zwischen Frankreich und Deutschland aus alle Konflikte Anwendung finden mutzte und nur dann Raum für ein zwangsweises Bor- gehcn laßen durste, wenn ein solches Vorgehen gemäß den Bestimmungen der zwischen den Parteien bestehenden Verträge oder des Nhcinpaltcs oder auf Grund der Garantie erfolgen würde, die von den tzartelen oder einer von ihnen für einen Schiedsvertrag geleistet wird. Cm Schicdsvertrng gleicher Ar! zwischen Belgien und Deutschland wäre nicht minder i Um^diescn beiden Verträgen Volle Wirksamkeit zn geben, wüsste ihre Innehaltung sichcrgcstcltt werden durch die gemein same und gesonderte Garantie dcrfenigen Machte, die anderer- eits an der n den Nheinvakt an,genommenen Gebietsgarantie ei ncbmen dergestalt, daß di- e Garantie unmittelbar znr W eine der Parteien die es ablehnt, einen Streiisall dem Schiedsverfahren zu unterwerfen oder einen eckiedskvrnck ZU feindlichen Handlungen schreitet. Falll -ine de? Ver raM ohne zu se ndlichen Hand- Lngea u schreiten, seinen Verpflichtungen nicht nachkmmm, soll der V ö l k e r b u n d r a 1 die Maßnahmen Vorschlägen, die zu ergreifen sind »m.dem Vertrage Wirksamkeit zu verleihen. Für Deutschland wäre außerdem auch ein Patt annehmbar» j der ausdrücklich den gegenwärtigen Besitzstand am Rhein garan tiert. Ein solcher Pakt könnte etwa dahin lauten, daß die am Rhein interessierlen Staaten sich gegenseitig verpflichten, die Unversehrtheit des gegenwärtigen Gebietsstandes am Rhein unverbrüchlich zu achten, daß sie ferner, undi zwar sowohl gemeinsam als auch jeder Staat für sich (conjointe- mem et soparöment), die Erfüllung dieser Verpflichtung garan tieren, und daß sie endlich jede Handlung, die der Verpflichtung zuwiderläuft, als eine gemeinsame und eigene Angelegenheit ansehen werden. Im gleichen Sinne könnten die Vertrags staaten in diesem Pakte die Erfüllung der Verpflichtung zur Entmilitarisierung des Rheinlandesf garantieren, die Deutschland in den Artikeln 42 und 43, des Vertrages von Versailles übernommen hat. Auch mit einem! derartigen Pakt könnten Schiedsabreden der ober bezeichneten! Art zwischen Deutschland und allen denjenigen Staaten ver bunden werden, die ihrerseits zu solchen Abreden bereit sind. Den vorstehend angeführten Beispielen werden sich noch andere Lösungsmöglichkeilen anreihen lassen. Auch könnten die diesen Beispielen zugrunde liegenden Gedanken in der einen oder anderen Weise kombiniert werden. Im übrigen wird zu erwägen sein, ob es nicht ratsam ist, den Sicher- hetspakt so zugestalten, daß er eine alle Staaten umsassende Weltkonvention nach Art des vom Völkerbund ausge stellten „Protocole pour le röglemcnt pacifigue des diffärents internationaux" vorbereitet, und daß er im Falle des Zu- sionvekommei'- einer solchen Wettkonvcnlion von ihr absorbiert oder in sie hineinaearbeitet wird. -