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MM »MM Amtsblatt No. 12. 6N. JahM. DorrtrersLKg, Zerr 27. Jarruar LN1C s. im Hotel zum goldenen Löwen hier ein öffentlicher Kommers stattfinden, Aus Anlaß des soll Donnerstag, den 27. Januar 4940, abends 8 Ahr »17» gen. unter K. N. b. ia nme >ieb- kach uns^ in rt» in, s- -er er 'rf auch hob des den !b. ^er I. io ns -rt D. N. n° ik- E.. s- Ss- er, )l» »er »rf s. in s- tigke habe dem Huld bzu- Die ungarische Verfaffnngspartel Führung des Grafen Andrassy hat befchloffen, Mißtrauensantrag nicht zuzustimmen, falls ei» Die Gewerbeordnungsnovelle. Ueber den Inhalt der kommenden Gewerbeordnung?- Novelle, die dem Reichstage im nächsten Monat zugehen wird, schreibt man der „T. R": Es wird zunächst eine Abänderung der geltenden Bestimmungen über die Ausstellung von Zeugviffen für gewerbliche Arbeiter vorgeichlagen, indem die Borschrift des Handelsgesetzbuches in die Gewerbeordnung über nommen wird, wonach das Zeugnis im Falle der Kündigung von dieser an verlangt werden kann. Ferner soll nach den Vorschlägen des Beirats für Arbeiterftatistik im Interesse deS Schutzes der Arbeiter gegen Unklarheiten im Arbkitsverhältntffe das Lohnbuch zu ciaem Abrechnungs- buch umgestalict werden. Daneben wird das Lohn- zahlungsbuch für jugendliche Arbeiter aufgehoben. Weiter hin regelt die Novelle die Verpflichtung jugendlicher Arbeiterinnen zum Besuch einer Fortbildungsschule, indem sie auch die jugendlichen Arbeiterinnen dem Fortbildungs schulzwang unterstellt, falls ein solcher durch statutarische Bestimmung einer Gemeinde erlassen ist Daneben wird bestimmt, daß der Stundenplan der obligatorischen Fortbildungsschulen von der nach Landesrecht zuständigen Behörde festzusctzeu ist. — Im Betriebe gewisser ge werblichen Anlagen hat iS sich als ein Mißstand heraus- gestellt, daß Vorschriften über das Verhalten der Arbeiter im Interesse ihrer Gesundheit vom Bundesrat nicht erlassen werden können. Zur Befolgung der Schutz vorschriften mit Hilfe der im Paragraph 147 vorgesehenen gesetzlichen Strafen wird deswegen vorgeschlagen, daß durch Beschluß des Bundesrats auch Bestimmungen über das Verhalten der Arbeiter im Betriebe erlassen werden können. Schließlich werden die Befugnisse zur Begrenzung der täglichen Arbeitszeit in Betrieben, in denen durch übermäßige Dauer die Gesundheit der Arbeiter gefährdet wird, die bisher lediglich dem Bundesrat zustanden, auch den zuständigen Polizeibehörden auf dem Wege der Eiuzeiverfügung überlassen. Die Kleischteuerung. Der Vorsitzende deS Bundes der Viehhändler Deutsch- lands, Herr Hermann Daniel aus Dierdorf, Bez. Koblenz, wurde, wie die .Deutsche Fleischer-Zeitung" meldet, von dem preußischen Landwirtschaftsminister v. Arnim emp- fangen. Herr Daniel überreichte Vorschläge des Bundes zur Verbesserung der Fletscherzrugung im Jnlande. Der Besprechung wohnten noch bei: Unterstaatssekretär von Conrad, Ministerialdirektor Küster und Geheimrat Hesse. Die Vorschläge gehen im wesentlichen daraus hinaus, die Grenzen nicht zu öffnen, dafür aber im Innern einen stärkeren Wettbewerb durch Unterstützung vou Mastanstalten hervorzurufen. Die katholischen Burschenvereine sind eines der letzen Glieder in der Kette, die der Ultra- montanismus zur Absperrung von allen Andersdenkenden um den katholischen Lolksteil gelegt hat. Sie find ein konsequenter Abschluß des Aufbaues des katholischen Vereiaswesens. Zuerst hat man um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts das Handwerk tu den katholischen Gefellenvereinen organisiert, mit dem Anwachsen der Industrie in Deutschland folgte die Gründung der katholischen Arbeitervereine, und nun kommt als drittes die Organisation der ländlichen Jugend, da, wie man ultramontanerseits sagt, der Geist der Unbotmäßiakeit gegen die Kirche bereits in deren früher sichersten Domäne, auf dem Land, Einzug zu halten beginnt. „Wenn wir uns nicht der Jugend in besserer Weise als bisher annehmen — sagt das „Korrespondenzblatt für die katholische Geistlichkeit Deutschlands" tn seiner Dezembernummer — so ist eS sicher, daß sich die Sozial- demokraten auf dem Lande in den nächsten Jahren ver- vielfachen." Ueber den Stand dieser spezifisch bayrischen Burschenvereine hören wir, daß sie rm letzten Jahre auf s- N. in in s- is, )ie ne uf rl. en >m ite nd Kslitisehe Rundschau. Wilsdruff, den 26. Januar. Deutsche» «eich. Am Geburtstage des Kaisers »erden die Offiziere das erste Stück ihrer künftigen Be kletdung, die feldgraue Reithose, erhalte». dt s- g- -b. 'b. in rfew soll den. 006! J-Nerale werd-v MvvragÄ, Mittwochs wsb Kreith M spätes:-u« 12 Ukr augeuvmmr«. JuseNiouSprelS 18 Psg. pro vtergrsM:«»« KorpaSMi. Außerhalb deS AmtsgerichtSbyirks WÜSdmsi 2V Pfq, Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 80 Erscheint wöchentlich dreimal and zwar DlE«». Donn-rStaB und ZounsbendS. D-z«§Spr-!K vierteljShrlichU,., in Wilsdruff 1,30 Mi., durch dte Psb bezöge-- 1,84 M. FeruiMcher Nr. t>. — Telegranmr-Adreffk: Amtsblatt W8Ndr».if. F. m s- in in Ium Geburtstag -es Raisers. In sein einundfüafzigstes Lebensjahr tritt am heutigen Tage unser Kaiser. ES wird in gewissem Sinne bas Wort wahr bleiben, daß der Deutsche so sein Vaterland liebt, wie er seinen Kaiser ehrt. Denn je ernster wir darüber nachdenken, desto mehr müssen wir rs inne werden, daß Vaterlano und Kaisertum erst in der geschloffen! n Zusammengehöligkett ihrer Begriffe, tn der innersten Verknüpfung ihres Wesens uns jenes Ideal des Deutschtums verkörpern, ohne welches alle klaren Vorstellungen von deutscher Kraft, deutscher Größe und deutscher Vergangenheit wie Zukunft sich verflüchtigen. Selbst diejenigen, welche mit dem Gedanken einer Ver änderung der Staatsform spielen, werden doch z. B. eine „Republik Deutschland" bald als ein ödes und nichts weniger denn begehrenswertes Phantom weit von sich weisen. Und di:s kaum je entschiedener, als gerade in den Stunden unserer ernsten Gegenwart, wo infolge der unseligen Parteizerklüftung wiederum ein tiefer Riß durch unser gesamtes deutsches Volksleben geht. Wollten wir uns die Geschicke Deutschlands in die Hand solch ewig wechselnder, einander bekämpfender und gegenseitig arg wöhnischer Majoritäten gelegt denken, wahrlich wir müßten für den Bestand des Deutschen Reicks trotz seiner ge waltigsten Armee der Welt nnd immer mächtiger werdenden Flotte zittern. Darum, wer sein Vaterland liebt, kann nur aufs innigste wünschen, daß diesem ein starke« Kaiser tum erhalten bleibe. Und blicken wir nun auf dessen gegenwärtigen Repräsentanten, Kaiser Wilhelm n., so haben wir durchaus allen Anlaß, ihm mit aufrichtigster Ehrfurcht und unwandelbarer Treue zu begegnen. In einer Zeit, in welcher mehr denn je finstere Mächte an der Arbeit sind, alles Heilige, Hohe und Hochgemute in den Staub zu ziehen, die Fundamente von Altar und Thron zu untergraben, ist es eine dornenvolle Aufgabe, Ä-nker eines Staatswesens zu sein und mit der ganzen Kraft der Persönlichkeit für dessen Wohl und Wehe sich einzusetzen, unbekümmert um Gunst oder Mißgunst der allzeit wankelmütigen Menge. Unser Kaiser aber unterzieht sich seinem schweren Amte mit stets gleich- bleibender Treue und G-Wiffenhaftigkeit, denn er besitzt ^ne der hervorragendsten Herrschertugenden, die, ein Charakter zu sein; ein Maun, der da weiß, was er will, und tut, was er als recht erkannt hat. Und dieser vollen Hingabe an seinen Beruf verdankt Deutschland in erster Linie sein hohes, trotz aller innere« Wirren noch immer unerschüttertes Ansehen in der Welt, und nicht zum letzten feinen Bemühungen den unberechenbaren Segen einer nun nahezu 40jzhrigxn FriedenSzeit. In dieser ztelbewußten WesenSstärke, die demKaiser selbstpersönlichsckwerstwiegendc Opfer um des Allgemeinwohls willen ermöglichen, kann er uns jederzeit ein hochragendes Vorbild sein. Und fragen wir vollends nach den Wurzeln solcher Kraft, so hat er selbst sie oft genug offenbart, mit am schönsten wohl in jenem Lettwort seines LebevS: „In jedem Ding der Welt, ob es gut ist oder anders, lebt der große, weise Wille des allmächtigen und allwissenden Schöpfers; uns kleinen Menschen fehlt nur der Verstand, um ihn zu begreifen. Wie alles ist, so muß es sein in der Welt, und wie es auch sein mag, immer ist das Gute der Wille des Schöpfers." Wahrlich, die deutsche Nation hat Grund, solchem Monarchen Liebe uno Vertrauen entgegenzubringeu, und so ist es auch am heutigen Tage unser tiefgefühlter Wunsch: Gott segne den Kaiser! WM- riete r. ' rw die eder ver- ivng ußie faste ihir t j« Ar die Lgl- AmtshKUpMannfchKft Weihen, Mr das Lgl Amtsgericht und den Ätadtrsl rn sowie für das Lgl. ForSrentMt M Lska.ME für WilÄdLNff, LWauseberg, Bkkschsr», Ws«ke»strm, Brarmrdorf, BitÄhardrSwalde, Groitzsch, GrWrLaK GrMZ Ser Motzer«, HeldtMsm. um. «emsNvr«. -Mr««» 'Hausbach, Keffelsoorf, Klemschöuberg, M-Phsuse«, LsmperSdsrf, LimSach. LoM Rohsr«, KWL-Roitzsch-N, RuuM, NrukMe«, Re«ts»«sbers, Mt^erwarttzs, Sdertz«»K«ff PohrSdorf, RöhMorl bei Wilsdruff, Roitzsch- RoLhfchöuSrrA mit Pev-e, IchmirdcwaNe, Ssrs, Steinbach HF Keffelsdorf, Steinbach bei Mshor», Seeligstadt, SseMtzaufe», Tasberchei«, Uskersdors, WriMsyd, WNdSerg. Mit -er wöchentlichen Beilage „Welt im Vilö" und -er Monatlichen Beilage „Unsere Heimat". Druck nnd Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. 169 Vereine mit 6993 Mitgliedern angewachseu sind. Der Zuwachs beträgt 24 Vereine mit 3860 Mitgliedern' einem Geburtstags Sr. Majestät des Deutschen Kaisers NEuL""" Der Stadtrat. Kahlrnberger. und ein eigener Zentralsekretär ist tu München angestellt worden. Gastliches und Weltliches scheint in diese« Burschenveretnen ziemlich gemischt zu sein. Wir hören, daß die Burschenveretne fleißig geistliche Exerzitien machen, eins der beliebtesten ultramontanen Mittel zur Erhaltung der geistigen Herrschaft über das katholische Volk. Aber umgekehrt klagt unser Gewährsmann viel über den weltlichen Charakter nnd den Umgang der SitftungSfeste. Diese seien, da zwanzig, dreißig und noch mehr Vereine zusammeugetrommelt würden, eine „MordSgaudt", „keine Spur mehr von einem gemütlichen Familienfeste. Solche Riesenfeierlichkeiten seien eine Pest kür einen stillen Ort, wenn sie öfters Vorkommen." Deshalb sind auch manche Geistliche sehr gegen die Burschenvrreine eingenommen, und unser Artikel warnt die Verbandsleitung „vor solche« Ueberschwang der Vereinsfestltchkeiten", er gibt dabei zu, daß auch katholische Arbeiter- und Gefellenveretne vi.lfach an demselben Uebel leiden. Freilich weiß der Kenner de« katholischen Vereinswesens, daß eS tatsächlich oft nur die „Gaudi" ist, die die Leute tn die Vereine lockt. Von wirklichen religiösen Interessen ist da wenig vor- banden, die Leute wären einfach nicht für „katholische" Vereine zu haben, wenn diese Vereine nicht so viele Lustbarkeiten böten. Ausland. Ueber Khuen Hedervarys Debüt im ungarischen Abgeordnetenhaus wird auS Budapest vom Montag gemeldet: Um 10 Uhr 30 M'nuten erschienen die Minister im Saale. Ein großer Lärm entstand bei der Jufthpartei. Schmährufe ertönten: „Gehen Sie weg von wer! Lernten Sie schon Ungarisch, Sie kaiserlicher Knecht?! Gehen Sie nach Agram hinaus!" Nachdem sich der Lärm gelegt hate, übermittelte Khuen das allerhöchste Handschreiben, welches die Enthebung des Kabinetts Wekerle und die Ernennung des neuen Kabinetts erklärte. Großer Lärm entstand. Der Präsident verlas daS Schreiben. Bei Nennung Wckerles ertönte bei de« 1867-Parteien lauter Bestall, während bei der Linken Adzugrufe ertönten. Der Präsident erklärte, daS Hand schreiben werde dem Magnatenhause übermittelt werden. Justh protestierte hiergegen. Andrassy erklärte das Vor gehen des Präsidenten für berechtigt. Der Präsident erklärte, er ver'ahre nach der Geschäftsordnung. (Mäßiger Beifall rechts, Lärm links.) Baron Bauffy teilte die Auf fassung Jusths, desgleichen Hallo und Polonyi, Graf Appo- nyi tritt für den Standpunkt Andrassy« ein, Latthanyi für Justh. Nach einer Pause beantragte dcr Präsident die Authen tifikation des bisherigen Sitzungsprotokolls. Hollo u«d Justh beantragten, das Haus hierüber zu befragen und nicht insgeheim das Protokoll an das Magnatenhaus zu übersenden. Der Präsident Gal erteilte Justh eine» Ordnungsruf und ordnete eine Abstimmung an. Die Majorität erhob sich für den Antrag des Präsidenten. Justh protestierte erregt gegen ein derartiges Vorgehen. Es entstand ein riesiger Lärm. Mehrere Abgeordnete stürzten zur Prästdenteu-Tribüne. Der Abg. Pozsgatz ritz dem Schriftführer Hammersberg das verlesene Protokoll aus den Händen, wobei ihn Madarasz jun. und Hoffmann unterstützten. Von der VerfaffnugSpartei eilten Bäla und der Kossuthianer HalaSz zu Hilfe. Ein großer Tumult brach aus. Der Präsident suspendierte die Sitzung. Während dcr Pause herrschte in den Couloirs eine große Erregung. Bei der Wiederaufnahme der Sitzung erklärte der Präsident die Abstimmung darüber, ob daS königliche Handschreiben an daS Magnatenhaus übersandt und dieser Teil deS Sitzungs berichts sofort authentifiziert werden sollte, für nichtig, worauf mehrere Abgeordnete sich zum Wort meldeten. Justh motivierte sein Mißtrauensvotum und begann hierüber mit einer Rede, bevor Graf Khuen seine Programmrede halten konnte.