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ttendorser Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Um M MetzeM LV 25. Jahrgang Nununer 78 «N«MM Diese Zeitung veröffentlicht die des Grmeinderates Mil de« Btüagrs ,Ne«t Illustrierte", ,Msde »»d Hel»* «d ,v«r Schristlestung, Druck und Brrlsg tzrrma«« Stühle, Otkndvrf-Okrilla. ex. ,vu.»d»rf« ^sch^rU LUri»« » - t»,, »«» » So »üS V^kd-» - e8»n»t« S^anM » p« »«I« vno«v (F!r!rr od. s»»«. L 8 K,E»«!ch^ LiKilm,«, k« d»c ü » s»«« «»f N«chv»frr»n« S« » - F^U«H «. NlUt^i^km, >. Oqu^prils»» « Postscheck-Kvntv Letp-ig Nr. 28148. Mittwoch, den 7. Juli 19?6 Oertllches «nd Sächsisches. Vttcndors.Gkrilla, den S. Juli >928. — Tit' Fragt der ü^il'Lcn Velso gurg der G.meindt wühlend der Beurlaubung dec Herren A-rzle ist bereit« in der letzten Gcmeindtv rvidn-ten-S tzuog zur Sprache ge kommen. Dre Gem'iildcbehörde har daraufhin, die Herren Acr-t« mn ein« Acußklung ersuebl, ob eine ausreichend! ärztliche Ketrcuung der Bevölkerung durch einen Arzt ge. wührleisttl ist. In der Antwort wird zum Ausdruck gebracht, Inch «sah-nn isgemäß in neu Monaten Juni bi« Oktober die ÜrMchk Bet'euung durch einen Arzt völlig auLlkichend se: Er sei wohin eiblich die A t der gegenseitig en Vertretung grwühlt worden, da sie die ausreichende ärztliche Versorgung der Einwohnerschaft besser gewührleiste als die Vertretung durch einen aurwürtigen A>zt, der sich erst wochenlang in dir hiesigen Verhältnisse etnarbeiten muß. — Vor 20 Jahren wurde die Großfunküation Nauen Michtet, die seither zu den brdeutenßen Nachrichtenver- Mittelungsstelle Deutschlands, ja Europa» heranwuch». — Bon hohem, allgemeinen Interesse ist daher eine Würdigung Nauen«, wie st« die illustrierte Zeitung „I. Z.", Stuttgart, in ihrer neuesten Nummer vornimmt. — Kunst- ssrunde werden an einer vierseitigen Beilage „Malerinnen und Bildhauerinnen" Freude haben. — Sehr instruktiv wirkt der zweiseitige Artikel „W r Völker essen." — Da« von der I- Z. mit Nachdruck gepflegte Thema der schönen deutschen Heimat erfährt durch einen gut bebilderten Auf satz über „Passau" eine gelungene Bereicherung. — Aus den sprühenden, einschlägigen Humor, auf die spannende und doch erlesene Literatur, auf dir politischen, wirtschaftlichen und sportlichen N uigkeiten in Wort nnd Bild sei nur an- drutmd hingrwtesrn. — Auch sonst enthält die I. Z. in haltlich alle«, was fie rein äußerlich schon durch ihren vor. nrhmen, gediegrncn und repräsentativen Kupfertiefdruck ver spricht. (Verlag Ringier öc Cie., G. m. b. H., Stuttgart. Preis 20 Psg) Dre« den. Ein seit Jahresfrist steckbrieflich gesuchter Beltfederndieb, der 18SS zu Triebe« grborene Wirtschaftsge- Hilse Heinrich Karl Kurt Oettler, konnte vor wenigen Tagen in Lhemnitz sestgenommen und der dortigen Staatsanwalt- schaft zugesührt werden. Oettler mietet sich in Gasthäusern ein und stiehlt aus Betten die Federn. — Ein hiesiger Einwohner traf kürzlich «inen betrunkenen Fremden, den er hilfsbereit nach einem Gasthose brachte. Dabet plauderte der Betrunkene au«, daß er wegen Raube« von der Polizei verfolgt werde. Die Kriminalpolizei nahm sich der Sache an und r« gelang ihr, den Betreffenden zu ermitteln, obwohl er Gasthof uud Namen bereit« wieder ge« wechselt hatte. Er hatte in der Betrunkenheit wirklich die Wahrheit gesagt und wurde von Breslau wegen schweren Raubes gesucht. Auch sein bei dem Raube beteiligter Ge- Noffe wurde mit erlangt. -- Am 3 Juli fuhr aus der Bremerstrabe ein Last, kmstwagen von hinten aus ein Pserdrsuhrwerk auf, wodurch der 66 jährige Geschirr führ« vom Bocke geschleudert wurde. Er verstarb kurz nach der Einlieferung in« Krankenhaus; der Krastwagenführ« wurde festgenommen uud dem Gericht übergeben. Neugersdorf. Lebenrgefährlich verletzt wurde durch ein Personenauto auf der Straße nach Rumburg bei der Etsenbahnbrück« der Landstreicher Josef Ramisch. Der Trinker, der infolge zu reichlichen Almosen zu viel getrunken halte, lief dem Auto direkt in den Weg, wurde niederg,. rissen und lebensgefährlich verletzt. Auch da« Auto erlitt schwere Beschädigungen. Die Insassen kamen mit zerrissenen Kleidern und Schrecken davon. — Eine Katze war auf da« Dach einer Fabrik in der Dresdner Straß« gelangt und konnte nicht herunter. Die Besitzerin der Katze veranlaßte gegen da« Versprechen «in« Belohnung, einen Jungen, auf da« Dach zu klettern, UM da« Tier herunterzuholen. Da« Dach brach durch und der Junge fiel durch da« Oberlichtfenster in die darunter« liegende Schmied« auf einen Amboß. Er erlitt schwere Verletzungen. Sacka. Ein schwere« Unwetter entlud sich Sonnabend in der S. Abendstunde über unserem Ort. In kurzer Zeit war zumeist der untere Ortsteil noch ärger überflutet al» beim letzten Hochwasser, Auf mehrere 100 Meter glichen Wirsen und Straße einem See. Das Vieh in den tiefge. Szenen Stallungen mußte noch in später Nachtstunde in Ticherheit gebracht werden. Glashütte. Der Kreirausschuß zu Dresden ver handelte in säuer öffentlichen Sitzung am Frritag unter Vorsitz der K^ishcuptmanns Buck über die Sanierung von Glashütte. Das Referat erstattete ObeeregierungSrat Dr. Putz.er. Dir Vorgänge der Angelegenheit find bekannt. In dec am 18. Juni abgehaltenen Gläubigerversommlung wurde den G äub'gern ein Verzicht auf einen Teil ihrer Forderungen vorgcschl-igkn, um der Stadt Gelegenheit zu geben, ihrer Schulden ledig zu we den. Es handelt sich um Zinrve pslichtungen in Höhr von 172000 Mark, während der > ngrd ckie Teil des H'usholtplanes 86000 Mark erfordert. Die Gläubiger gingen auf den Vorschlag nicht ein, vielmehr sollte der Stadt rin Moratorium von zwei bis drei Jahren zugebilligt we den. Währenddem wollten die Gläubiger auf ne Zinsen verzichten. Es wurde ein Gläubigeraurschuß gewählt, der di« Richtlinien für die wetterr Finanzgrbahrung und ein« sehr weitgehende Finanzkontrolle der Stadt fest, gesetzt hat. Hierin liegt aber eine starke Beschneidung de» Selbstverwaltung-rechte« der Stadt, die höherer Genehmigung bedarf. Die Situation der Stadt, die di« Kontrolle an genommen hat, ist schwierig, aber nicht hoffnungslos. Von >«n 26000 Mark Bezirkssteuern find der Gemeind« bereit» 11000 Mark erlassen worden, um die die Schuldsumme ver ringert ist. Man erwartet ein« Besserung der industriellen Verhältnisse und glaubt bestimmt annehmen zu können, daß die Stadt Glashütte in die Lage kommen wird, ihre Ver» pflichtungen zu decken. Bedenklich wäre r«, wenn die Stadt Konkurs ginge, weil dann sofort der Konkur« der stark engagierten Baubank in Glashütte und der Ruin einer Menge kleinerer Existinzen folgen würde. Erforderlich sind zunächst 50 000 Mark zur Befriedigung der Kleingläubiger end zum fortbefirhen der Verwaltung. Im übrigen muß in der Angelegenheit abgewartet werden, bi« da« Ministerium gesprochen Hot. Die weitere Verhandlung über die Saniecungsaktion fand in der nichtöffentlichen Sitzung statt. Leipzig. Am Sonnabend V. 1 Uhr, fuhr ein Leipziger Motorradfahrer auf der Staatsstraße von Zöbigker nach Gautzsch. Kurz vor Gautzsch geriet er mit seiner Maschine in eine Gruppe von vier Fußgängern. Zwei von ihnen fuhr er an und brachte ihnen Verletzungen bei. Auch der Fahrer selbst stürzte vom Rad und verletzte sich erheblich. Oberschlema. Wie mitgrteilt wird, ist die Nach richt, daß da« hiesig« staatliche Metallwerk in Oberschlrma solle meistbietend versteigert werden, nicht richtig ist. E« sei lediglich geplant, die Dieselmotorenanlage de» stillgelegten Metallwerkc« zu verkaufen, uud dafür habe sich bereit« eine Gemeinde al« Käufer gesunden. — Die Regierung kann aber nicht abstreiten, daß das Metallwerk im Blaufarben- werk Oberschlemma vollkommen aufgelöst und ausverkaust wird. Chemnitz. Am Sonntagnachmittag ging über Chemnitz und dessen Umgebung ein schweres Gewitter nieder, da«, soweit sich bi« jetzt übersehen läßt, allenthalben großen Schaden angerichtet hat. Besonders hart trat das Gewitter in der Geg«nd von Glauchau auf. Ueber d«u Gemeinden Gesau und Seiferitz ging ein furchtbarer Hagelschlag nieder, der die gesamte Ernt« vernichtet hoben dürfte. Am Krin- wäldchen lockerte sich infolge der h-rabstürzenden Wassermassen der Boden uud begann zu rutschen. Der Dorsbach in den beiden genannten Gemeinden trat über die Ufer und setzte Häuser und weite Wiesenflächen bi« zu einem halben Meter unter Wasser. Während de« Gewitter« schlug der Blitz in die Scheune dr« Gasthofe« Gesau-Schönböruchen, in dem die Gemeinden ein Schulfest abhielten. Glücklicherweise kamen die Festteilnehmer mit dem Schrecken davon. Geyer. Die Kinder de» Arbeiter« Mehnert hatten von ausgelegtem Rattengift gegessen und erkrankten unter schweren Vergiftungserschetnungen. Trotz al«baldtger Hilse ist da» eine Kind, rin vier Jahre alte» Mädchen bereit- gestorben. Plauen. Aufsehen erregt hier di« Festnahme de« früheren Geschäftsführer« der Bogtläudijchen Flughafen - G. m. b. H., Theodor Lesser. Nach den bisherigen Fest- stellungen havdelt es sich um Verfehlungen gegenüber der von ihm vertretenen Gesellschaft und der Zeppelin-Eckener- Sprndr. Lesser war vor etwa zwei Monaten frtstlo« seine» Posten« al» Geschästsführer enthoben worden. Deutschland und Mexiko. Trotz der auch in Mexiko wie gleichzeitig in Latein amerika immer wieder während des Weltkrieges stark be triebenen Verhetzung der Vreste durch die Entente, und trotzdem ein guter Teil der'führenden mexikanischen Tages zeitungen sich dem moralischen und wahrscheinlich auch finanziellen Druck der Alliierten nicht verschlossen hatte, gelang es bekanntlich nicht, Mexikos Regierung von ihrer Neutralität gegenüber Deutschland abzubringen. Auf wirt schaftlichem Gebiete schadeten naturgemäß die von den Alliierten geschickt verbreiteten Aschwarzen" Listen dem deutschen Handel sehr erheblich, und die nach einer vor dem Kriege vorgenommenen Zählung sich auf 3600 deutsche Seelen belaufenden Ausländsdeutschen vor allem mußten hierunter nicht wenig leiden. Im Weltkriege er folgte aus den Vereinigten Staaten ein ziemlich starker )ie KM- MWM ÜMbMW klerilw; betrug 1924 mMskm: ENM VMMM LLU 42) 2LS veküeMe ttsnäel mil Necko in M kinsub^ 1 ÜULfu^ NWS 1M-H1 MW-WM 1910'W «WWZMMA 1925'58.1 «WIWWWIWM 1913'48 Zuzug von Deutschen, und 1918 begann eine sich steigernd« deutsche Einwanderung, die die Zahl der heutigen deutsche« Bevölkerung in Mexiko auf etwa 5—6000 deutsche Seele« gehoben haben mag. Diese gehören zum größten Teil de» Kausmannsstande an. Ein weiterer Prozentsatz ist zu dar technischen Berufen zu rechnen, während deutsche landwirt schaftliche Kleinsiedlungen fehlen. Die wirtschaftliche Roll«, die in Mexiko das Deutschtum spielt, ist bedeutend«! <ls die Ziffer der dort Ansässigen vermuten läßt, wurde >och das in deutschen Unternehmungen investierte Kapital ' ercits vor dem Kriege auf etwa 400 Millionen Goldmark veranschlagt. Die Sicmens-Schuckert-Werke und dis All, oemeine Elektrizitätsgesellschaft haben drüben ausgedehnt« Filialen. Auch iu der Brauindustrie sind die Deutsche« führend. Mehrere Baumwollspinnereien sind in deutsche« fänden, und am Plantagenbetrieb, besonders im nördliche« Mexiko, sowie am Bankbetrieb und Un Exportgeschäfte« --eisen die Deutschen ansehnliche Betätigung auf. Während »er Export Mexikos 1924 (in Millionen Pesos berechnet) »och Amerika 233,2 betrug, so erreichte Deutschland bereits die Ziffer 42,1, während England nur 22.5 für sich in An spruch nehmen durfte. Der deutsche Handel mit Amerika erfuhr vom Jahre 1890, in dem er 14,3 Millionen Maick »usmachte, eine dauernde Erhöhung, die im letzten Vor« »ricgsjahre 1913 auf 48 Millionen Mark angestiegen war, am nach starkem Abfall in den ersten Nachkriegsjähren i» Jahre 1925 auf 58,1 Millionen Mark anzuwachsen. Dresdner Schlachtviehmarkt. 5. Juli 1S26. Austrieb: 101 Ochsrn, 227 Bullen, 307 Kalbrn und Küh«, 684 Kälber, 568 Schafe, 2344 Schweine. Goldmarkpreisr für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochfin 31—62, Bullen 43—61, Kalben und Kühe 27—58. Kälber 45-72, Schaf« 42-64, Schwtiue 60-77. Di« Stallpreis« find nach dtv neu«» Richtlinien der Landerpreirprüfungsstelle für Rinder 20 °/„ für Kälber und Schafe 18 °/„ und für Schwtiue 16 niedriger al» di« hier aufgrführten Marktpreise. Produktenbörse. 5. Juli 1926. Weizen 31,8—32,3. Roggen inländischer 22,2—22,7, Sommergerste 22—23,5. Hafer 21,7—22,6. Mat« 18,7— 19,2. Rap« . Erbsen 33—34. Cinquantin 21,7— 22,7. Lrockevschnitzel 12,2—12,7. Kartoffelflocken 25—25,5. Weizenkleie 10,7—11,3. Roggrnklete 12—13,2. Weizen« «ehl 45—47. Roggrnmrhl 32,5—35. Di« Preise verstehen sich für 100 Kilo tu Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen iu Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dre«drn, alle« andere in Riudestmeugen von 10000 Kilogramm wgfr. Dre«den.