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MM uff el Lagebla tt Ilattonale Tageszeitung für die Landwirtschaft, «, «I«, »«ch»«»»«» k »tz«. B«,»,«^» «ri «dd»l»»« t» ».sch««»*'"« »» »-o r «». t» «»»»I, d«< »«rch »t« r,Z0 «M., dri P-ftdrft«N»n, r««. «dtro^. . -kdühr. Si»,«i»»m»>kni Wochenblatt fürWiiadruff u Umgegend Postd°'-n»--»»-qn-*»" ^-„»»»««schilft»»«s«» — ! ur n«h»e» ,» I«»«« ?!«il B«. »»-»««» «i^«<». I» Kall« Hitz»«, »«»»U, «ries,»«r s»»ft!,cr »«wrd«st»r»n,rn d«»«h, k-in «»Zpoch »»s Lirirrun, L« »d« «r,», »„ ««,»,,»«««!«». — »ü«ks«»»»», ri»«r<«i!»tn «chrtstft»<Lr «s,I,i am, »oa P»rt» »-in««! für Äürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter 8n,ei,nl^««: »i« » ,«k»»It«»- «,»»jrU- »«ps,.,»u 1,«<»,»«»« JrU« »er »Wtltthe» ««Il«»»i«»ly»»gc, «««te». »srnnir, »« Z,«<»«»«»« «-kl«»«,eil« i» t-rrttche» Teile I «eichemer». Nachweis»»,»,edühr 20 Re>ch»pse»»i,«. », . ,rschrieb«»r«-fchet»»»,^ —.. . . t«,r u»r. P:»»»i,r<»it«>.. -erd-n »ach Wt,iich»«it Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. d d-rü-ksichii,!. «-!>adm-di,i>»rm.l0Ul,r. — > — Fllr di« »ich«,teil durch Fcr»r»s üdermi»ielIe!>Ä»,rt,en üderncl,»«» »tr Ke,»«Gerann«. z«derSiadananspruch-riisch,, wenn drr»«l«,,d»r.. Lla,r ri»,e,o,e» werd«» rnns, oder der Austra,,-der in Aond»r«,erSl. Anje>,e»nrkmen olleLrrnnntur ueft-llenent,«,,.. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Noffen behördlicherseits bestimmte Blatt. Rr.55 — 87 Jahrgang Telegr.-Adr.: »Amtsblatt* WiiSdruff» Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, den» März 1S28 Pistolenschüsse. Im Berliner Neichsentschädigungsamt trachien Vic Pistolenschüsse, versagte — zum Glück! — eine Höllen maschine, die mit 15 Kilogramm Dynamit geladen war und deswegen das ganze Amt vom Erdboden vertilgt hätte, wenn die Maschine funktioniert haben würde. Eine Verzweiflungstat? Die Tat eines Geistesgestörten? Das alles kann erst die Untersuchung ergeben. Der Täter war fast zwanzig Jahre in dem früher deutschen Südwest afrika: mittellos kam er wieder zurück in die Heimat, die seine Forderungen in dem von ihm aufgestellten Ausmaß nimmer erfüllen kann. Die Pistolenschüsse krachten in einem Augenblick, da im Reichstag — endlich! — derEntwurfeinesLi- 'quidationsschüdengesetzes vorliegt und schon in allernächster Zeit angenommen werden wird. Dic völlige Mißachtung aller völkerrechtlichen Bestimmungen über das Privateigentum in und nach dem Kriege ist durch die Entente noch dadurch ergänzt worden, daß im Versailler Frieden Deutschland gezwungen wurde, dic Entschädigungspflicht gegenüber allen Deutschen zu über nehmen, denen die Entente das Eigentum geraubt hatte. Unglücklicherweise hat der Internationale Gerichtshof im Haag entschieden, daß Deutschland diese Entschädigung, leisten muß auch über die Zahlungsverpflichtungen des Dawes-Planes hinaus. Auf drei Milliarden wurden diese Schäden berechnet, deren Erlös in die Taschen der Entente und ihrer Staatsangehörigen gewandert war. Was den Liquidationsgeschädigten bis 1923 zuge wandt werden konnte, zerrann sehr schnell im Strudel der Inflation, und die fortgesetzten Liquidationen deutschen Besitzes im „ehemals feindlichen" Ausland schufen immer neue Forderungen. Und immer lauter, drängender, drin gender wurde der Schrei nach Unterstützung, nach Mitteln in größerem Umfang, damit die vielfach gänzlich besitzlos Gewordenen sich endlich wieder eine neue Existenz gründen könnten. In der alten Heimat oder zum zweitenmal draußen in Übersee. Aber es war gar nicht daran zu denken, daß eine Vollentschädi- gung erfolgen kann. Zahllos ist die Menge der Deutschen, die gleichfalls im Weltkrieg oder durch seine Folgen den Besitz völlig verloren haben und dafür nur geringen, teilweise aber gar keinen Ersatz erhalten konnten. Die Grenze wird gezogen durch die finanziellen Möglichkeiten des Reiches; ob diese bisher auch zugunsten der Liqni- dationsgefchädigten voll ausgeschöpft sind, wird von diesen bestritten, aber vielfach trübt doch das eigene Leid allzusehr den Blick für das, was vom Reich nun wirklich geleistet werden kann. Jedenfalls sind sich alle Parteien im Reichstag darüber einig, daß über die Bestimmungen des neuen Entwurfs nicht hinausgegangen werden kann. Das sind 1F Milliarden. Und dies in einer Zeit, da die Vollverpflichtungen des Dawes-Planes demnächst ein- setzen, da die wirtschaftliche Lage großer Teile der deut schen Bevölkerung eine fast verzweifelte geworden ist. Und dorthin krachen dic Pistolenschüsse eines draußen Geschädigten, der außerdem eine hundertprozentiae Auf wertung feines Verlustes verlangte, obwohl er vor der - äußersten Not durch Zahlungen, wenn auch kleinerer Art„ geschützt worden ist. Aber leider hat Enttäuschung, Rotz und vielleicht auch die Erinnerung an frühere vielfach glänzende Zeiten in den betreffenden Kreisen die Erbitte rung manchmal sehr hoch steigen lassen. Wir verspüren immer stärker und in fast allen Teilen der deutschen Wirtschaft erst jetzt so recht die Folgen des verlorenen Krieges. Es ist Schicksal, mit dem man sich, wenn auch schwer, natürlich zunächst »bfinden muß. Und Predigten mittels Revolver und Dynamit sind besonders zwecklos! Wenn, wie in diesem Falle, der Liquidationsgeschädigte vom Reich etwa. 10 Prozent seiner Forderungen bewilligt erhalten hat, so wird dies in den Herzen vieler geschädigter Jnlands- Seutscher als Echo den Hinweis Hervorrufen, daß sie sich nit viel, viel weniger begnügen mußten und nicht gleich wr Höllenmaschine und Pistole griffen. Auch für die Republik paßt das alte Sprichwort noch: Wo nichts ist, »a hat auch der Kaiser sein Recht verloren! Sie Forderungen für die Marine. Erklärungen des Reichswehrministers. Der Hauptausschuß des Reichstages fuhr in der Be ratung des Marineetats fort, in deren Mittelpunkt die An forderung für den Panzerkreuzer ä stand. Nach einiger De batte für und wider begründete Admiral Zenker die Forderungen der Marineleitung. Die Verteilung der Auf- kräge möglichst auf Betriebe in ganz Deutschland, ent spreche früheren Wünschen des Reichstags. Die Grenzen des Versailler Vertrages für Ersatzbauten seien bei weitem nicht erreicht; ihre Ausfüllung sei auch nicht er- ärebt, nur nach Maßgabe der Bedürfnisse würden Ersatz bauteil oorgenommen. Der jetzt aufgestellte Bauplan wiche- bis 1932. Redner gibt Auskunft über diese Bau pläne und ihre Verteilung auf die beiden Werften und Aloni dir Notwendigkeit der Aufrechterhaltung beider Werften; die Kieler Werft auf das Reich zu über» ^hmcn, sei ab,zulehnen. Den Verwaltungsrat habe man "eiis mit Hilfe des Sparkommissars erheblich verkleinert. Mulloiinis Antwort an Seipel Schmähungen Österreichs. Stundenlang vor Beginn des italienischen Parla ments waren alle Tribünen überfüllt, da die Antwortrede des Duce auf die Ausführungen des Bundeskanzlers Seipel über das deutsche Südtirol erwartet wurde. Zu erst betonte Mussolini, daß er mit seiner Antwort sehr lange gezögert habe, weil er zuvor die Rede im offiziellen Text lesen, ferner, weil er mit dem Gesandten in Wien konferieren, und endlich, weil er der Angelegenheit nicht allzu grosse Bedeutung geben wollte, denn Italien sei ein großes, starkes Land von 42 Millionen Einwohnern und Österreich sei eben das, wasessei. Wenn Seipel, der so manche hervorragenden Eigenschaften habe, nicht selbst das Wort ergriffen hätte, hätte er die Sache schwimmen lassen, aber heute antworte er zu in letztenmal, denn wenn solch ein Vorfall sich noch einmal wiederholen sollte, würden die Tatsachen reden, und das möge genügen. Ich beabsichtige, zu zeigen und ich werde zeigen, daß die österreichische Kundgebung nicht berechtigt und eben des halb provokatorisch ist. Sie ist keineswegs gerechtfertigt durch die allgemeine Politik, die Italien von 1918 bis 1928 hinsichtlich der Österreichischen Republik befolgt hat. Sie ist nicht gerechtfertigt durch die Politik, die dis faschistische Regierung in der Provinz Bozen befolgt hat, die eine der 92 Provinzen des Königreichs ist und von der faschistischen Regierung wie alle anderen Provinzen be handelt wird, mit gleichen Rechten und mit gleichen Pflichten. Auf die Erteilung des Religionsunterrichts deutscher Kinder in italienische' Sprache ging er nicht ein. Da man begriffen hat, so fuhr Mussolini fort, Laß man das diplomatische Gebiet nicht beschreiten kann — Bundeskanzler Seipel selbst hat sich geweigert, dies zu tun —, versucht man, die Frage auf das Gebiet poli tischer Sentimentalität zu tragen und spricht von einem System der Tyrannei, von gemarterten Brü dern, von Personen, die durch die barbarische faschistische Diktatur hingeschlachtet worden sind. All dieses ist nicht nur falsch, sondern vor allem in höchstem Maße lächer lich; wir sind keine Schüler jenes Österreich, das ein Jahrhundert lang die Länder halb Europas mit Henkern bevölkerte, die Gefängnisse mit Märtyrern füllte und unaufhörlich Galgen errichtete. Die faschistischen Greueltaten sind die Erfindung einer ungesunden Phantasie. Es muß hier proklamiert werden, daß Italien nicht nach der Provinz Bozen gegangen ist, um dort eine zivili fatorische Kontribution zu erheben, sondern, daß es eine» gewaltigen Beitrag an zivilisatorischer Arbeit in die Pro vinz gebracht hat. Italien hat dort Arbeiten gigantischen Umfanges in Angriff genommen und Hunderte von Mil lionen ausgegeben. Wenn Europa sich immer schwerer mit den Übeln infizieren will, von denen Italien geheilt ist, so wird Italien das nur wachsamer in dem Bestreben machen, uns gegen das am ineistcn verbreitete übel mit allen Waffen zu verteidigen. Der Völkerbund? Genf? Vergebliche Hoffnungen! Wenn die Völkerbundversammlung in Genf sich in das Labyrinth der sogenannten „Minderheiten" verliefen würde, würde sie aus diesem Labyrinth nicht mehr zurück kommen. Es ist Zeit, zu erklären, daß die unverschämten Reden, die haßerfüllten Verleumdungen, die gemeinen Schmähungen nur einen Erfolg haben werden: das An ziehen der faschistischen Schraube zu beschleunigen. Wir wollen Freunde des deutschen Volkes sein, dessen Quali täten wir anerkennen, dessen Anteil der menschlichen Zivi lisation nicht einmal entfernt in Frage gestellt wird. Ebenso klar, wie man in Kufstein und Innsbruck spricht, mit derselben brutalen Aufrichtigkeit geben wir den Tirolern, den Österreichern, der ganzen Welt zu ver stehen, dass Italien mit allen seinen Lebenden und seinen Toten auf dem Brenner steht. Die Kammer brach in donnernden Beifall aus und fang stehend die Faschistenhymne. rj« Der Vatikan um Hilfe angerufen. Der deutsche Klerus der Diözese Trient hat an den Fürstbischof Endrizzi das Ersuchen gerichtet, beim Vatikan einen Pisttator für Südtirol zu erbitten, der politisch neutral sei, deutsch spreche und womöglich einem neutralen Staat au gehöre, damit er Vertrauen gewinne. In einer Konferenz der deutschen Dckane der Diözese Trient erklärten sämtliche Anwesend- dein Fürstbischof, daß die Erteilung des Religions unterrichts m italienischer Sprache von der gesamten deutschen Geistlichkeit abgelchnt werde. Die Dckane ersuchten den Fürst bischof nm Intervention beim Vatikan. Der Klerus des De kanats Mals hat beschlossen, sich durch kein Verbot von der Erteilung des Religionsunterrichts in der Muttersprache ab bringen zu lassen GS kamen dann abermals eine Reihe Redner ver schiedener Ansichten zu Wort und schließlich griff auch Neichswehrminister Gröner abermals in die Debatte ein. Er sagte u. a., er wolle lediglich zwei Punkte berühren, nämlich die Frage der F l o 1 t s n p o l i t i k und die Frage der politischen Haltung oer Flotte. Zur Flottenpolitik erklärte Ler Minister: Ich will hier das ehrliche Geständnis oblegen, dass ich »ufere Flottenpolitik vor dem Kriege für einen Fehler gehalten habe, nicht allein aus politischen Gründen, die mich als Soldaten nichts angingen, sondern in erster Linie anS militärischen, und ich verrate kein Geheimnis, wenn ich Ihne« mitteile, dass diese Ansicht im Grossen Generalstab vorherrschend war. Der alte strategische Grundsatz, daß mau zur Entscheidung nicht stark genug sein kau«, und die Überzeugung, daß die Ent scheidung auf dem Lande fallen müsse, ist die Ursache für diese Einstellung des Generalstabes gewesen Rach dem Gesagten rst cs nicht verwunderlich, daß während des Krieges beim Ge neralstab der Glaube verbreitet war. bei einem weniger starken Ausbau der Flotte zugunsten des Landheeres hätten vermutlich die entscheidenden Armeekorps auf dem rechten Flügel der Marneschlacht nicht gefehlt Das mag dahingestellt bleiben. Ich bin vielmehr der Ansicht, Laß die hervorragenden Leistun gen der Flotte im Kriege nicht hoch genug anerkannt werden können und daß die Flotte im Nahmen des Möglichen alles getan hat, was man btlligeiweife von ihr verlangen konnte. Allerdings nicht das, was die breite Masse in Deutschland nach der vorhergegangenen Propaganda — Propaganda ist in dieser Beziehung immer vom Übel — erwartete, was die Flotte aber ohne Beherrschung des freien Meeres gar nicht leisten konnte, nämlich den Schutz des deutschen Außenhandels und die Offenhaltung der großen übcrseewege. Wenn ich trotz dem Gesagten aus vollster Überzeugung für das Panzerschiffs eimrele, so leiten mich dabei rein militärische Gesichtspunkte, die ich mir erlaubt habe, schon Freitag ausein- andcrzusetzcn. In bezug aus die politische Haltung der Flotte gebe ich zu, daß die Entwicklung hier vielleicht noch nicht so -weit vorgeschritten ist, wie es namentlich dank der aufopfernden und ganz konsequenten Arbeit des Chefs der Heeresleitung beim Reichshecr der Fall ist Man darf aber dabei auch nicht übersehen, daß der Wiederaufbau der Marine unter ganz be sonders schwierigen Verhältnissen vor sich gegangen ist und die Nachwchen der Ehrhardt-Psuchose — anders kann man es nicht nennen — den leitenden Stellen in der Marine das Leben recht schwer gemacht haben. Über die Frage der Verbindung von Marinestellen mit den sogenannten O. - C. - Leuten schwebt beim Oberreichsanwatt ein Verfahren. Ich bin ent schlossen, unter allen Umständen die Marine von O.-C.-Leuten zu säubern. Ick werde daher auch keinen Martncangchörigcn meyr m oer Manue omoen, ver mit O.-E-Leuten auch nur Verbindung hält Alle in den sogenannten Ehrhardt-Briesen erwähnten Zivilangestellten sind im übrigen bereits entlassen. Eines muß hier aber einmal mit aller Deutlichkeit aus gesprochen werden: das Verhalten der O -C -Leute, wie es aus den veröffentlichten Briesen spricht, ist der Gipset der Treu losigkeit und Undankbarkeit gegenüber alten Kameraden, die ihnen aus wirtschaftlicher Not Helsen wollten Ich kann dies Verhallen und die aus den Dokumenten sprechende zynische Hinterlist, mit der die Reichswehr bespitzelt werden sollte, nur aus das schärfste brandmarken und als Soldat meinen Abscheu über dies unehrliche Verhalten ehemaligen Kameraden und Vorgesetzten gegenüber zum Ausdruck bringen. Minister Gröner reckte ferner mit, daß Verhandlungen über eine Namensänderung des Kaiserlichen Jachtklubs schweben und daß er, falls die Verhandlungen scheitern sollten, die Zugehörigkeit von Marineangehörigen zu diesem Klub nicht für angezeigt hatten würde. Stillegung der Berliner Miallinduffrie. 50 000 Arbeiter feiern. Der Verband Berliner Metallindustrieller teilt mit, daß die Betriebe der Siemens u. Halske A.-G., der Sic- menS-Schuckert Werke, der Bergmann-Elektrizitätswerke und der Mix u. Genest A.-G. am Sonnabend stillgelcgt worden sind. 50 000 Arbeiter werden davon betroffen. Am Montag nachmittag wird dic Vertrauenskom- mission des Verbandes Berliner Metalltndustrieller eine Sitzung abhalten, um zur Lage Stellung zu nehmen. Hierzu teilen die Siemens-Werke noch mit: Die Verhandlungen im Schlichtungsausschuß Groß-Berlin zur Beilegung des Streiks der Werkzeugmacher der Siemens-Firmen haben zu keiner Verständigung geführt, da der Metallarbeiterverband den vom Herrn Ge« werbcrat Körner gemachten weitgehenden Einigungs- Vorschlag ablehnte. Da der Streik der Werkzeugmacher sich bereits acht Tage lang hinzieht, ist der Hauptteil der Betriebe der Siemens-Werke zum Erliegen gekommen. Teilweise mußte infolge Fehlens von Material bereits am Freitag damit begonnen werden, einzelne Abteilun gen aussetzen zu lassen. Die Stillegung ist keine Aus- sperrung, sondern eine nicht abwendbare Folge der gewerkschaftlichen Taktik, gerade die Werkzeugmacher aus den Betrieben zu ziehen. Es ist zurzeit noch nicht zu übersehen, wie viele Per sonen von Montag früh ab nicht mehr weiterbeschäftrat werden können. Es dürfte sich zunächst um etwa 30 000 Arbeiter und Arbeiterinnen handeln. Weitere 10 000 werden in Kürze folgen müssen.