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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Rabatt nach Uebereinkunft. Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig. 7. Jahrgang. Nr. 56 Mittwoch, den 14. Jnli 1897 Der 16jährigen Tochter des Haus-,^^ Strecken ein eigentümliches, eines besitzers Glätte in Oberrudelsdorf bei scherzhaften Anstrichs nicht entbehrenoes Ver zu genießen. In Vegetarier-Kreisen erregt — Vor dem Schwurgericht zu Chem beieilten. — In der Bürgerschaft zu Freiberg Eraebniff? zu uu vri. für ven vernoroenen Viaoi- klärt-n ^"bn noch nicht aufge-. Gehilfen des Scharfrichters, das Schafott und, verordneten Lorenz, weil die Leicke zur Feuer- lnknl die Kl "d '"ar in dem Schloßwacht-ohne einen Laut von sich zu geben, ging er I bestattung nach Gotha übergeführt wurde, amtlich nicht teilnahm. Sämtliche Geistliche entsprechender Haft bestraft. Bretnig, 9. Juli 1897. Sorte jener Rüsseltiere nach Hermannstadt in Siebenbürgen abgegangen. — Ein Deserteur des 13. sächsischen Jnfanterie'Regiments Nr. 178 wurde in Nimes in Böhmen sestgenommen und in Zittau eingeliefert. Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 14. Juli 1897. — Der nächste Vieh- und Krammarkt in Pulsnitz findet nicht nächsten Dienstag und Mittwoch (s. letzte Nr.), sondern bereits Mon tag den 19. (Viehmarkt) und Dienstag den 20. Juli (Krammarkt) statt. — Den Ausbruch eines Brandes in dem Teile des Königlichen Schlosses zu Dresden, in dem sich das Grüne Gewölbe befindet, meldete am Donnerstag Mittag Die Schänkwirte sind dafür verantworlich, daß die angegebenen Vorschriften pünktlich erfüllt werden. Wegen der Verkaufszeit für Backwaren wird auf den Erlaß der Kgl. Amtshauptmann schaft Kamenz vom 12. Juli 1892, die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betreffend, ver wiesen. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden nach dem im übrigen hiermit eingeschärften Regulativ mit Geldstrafe bis zu 150 Mark, im Uneinbringüchkeitsfalle mit nitz stand am Freitag die 19jährige Fabrik arbeiters-Ehefrau Springsguth von dort, um sich wegen Mordes ihres drei Monate alten Kindes zu verantworten. Die Verhandlung entrollte ein sprechendes Bild einer traurigen Ehe, wie sie heutzutage so viel geschloffen werden. Nachdem die Springsguth mit ihrem Manne vor der Ehe schon zusammen gewohnt, wurde dies Beiden von der Polizei untersagt. Sie heirateten dann und die Zwistigkeiten waren bald täglicher Gast bei ihnen. Ein Kind erblickte das Licht der Welt, von dem der junge Vater behauptete, es sei nicht von am Tanze beteiligte, streikten auch diese, nah men ihre Instrumente und traten den Heim weg an, worauf der Wirt die vereinnahmten Eintrittsgelder zurückerstatten ließ. züae brachten die Leichen und Verwundeten in die hiesigen Krankenhäuser. Kopenhagen, 12. Juli. Wetteren Meldungen zufolge kamen bei dem Eisenbahn unglück auf dem Bahnhof Gjentofke bei dem Zusammenstoß sofort 33 Personen, darunter d Kinder, ums Leben; sünf Verletzte starben auf dem Transport nach den Kopenhagener Krankenhäusern. Mehrere wettere Todesfälle kratischen Wahlvereine Kopenhagens, die einen gemeinschaftlichen Ausflug gemacht hatten. Herzzerreißende Szenen spielten sich rn dem Johannisstift, wohin die Leichen gebracht wor den waren, ab, als sich die Kunde von dem Unglücke verbreitete und die Angehörigen her- — Die am 1. Juli eingeführte neue Berechnung der Eisenbahnfahrpreise hat auf der Stadt erklären nun, daß sie auf Grund von Verordnungen der obersten Kirchenbehörde mcht anders handeln konnten. — Zu einem „Streik" kam es am vor vergangenen Montag im Schützenhause zu Mlttweida. Zunächst streiken daselbst die Besucher des Jshrmarktstanzes, da sie nicht, wie verlangt, 10 Pfennige für die Tour, son dern nur die Hälfte bezahlen wollten. Da nach Ausspielung mehrerer Tänze seitens der Mitglieder des Stadtmusikchors sich niemand Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. gedachte Sittlichkeitsverbrechen zu verüben suchte. Sechs Fälle wurden für erwiesen erachtet und die hohe Strafe um deswillen ausgeworfen, weil die Thaten hart an Raub grenzen. — In Anwesenheit des Herrn Oberjustiz rats Oberstaatsanwalt Dr. Bähr fand am hältnis in Bezug auf die Preise in den ver schiedenen Klassen ergeben. So ist zum Bei spiel die Fahrt von Olbernhau nach Grünthal und zurück in der vierten Klaffe 5 Pfg. teurer als in der vritten, nämlich jede Tour 10 Pfg.» der niedrigste Satz, der überhaupt zur Berech nung gelangt. Da für die vierte Klaffe Retourbillets nicht ausgegeben werden, kostet Hm- und Rückfahrt 20 Pfg-, während das Retourbillet dritter Klaffe nur 15 Pfg. kostet. — Die Streikangelegenheit der Maurer in Leipzig ist unverändert dieselbe. Es sind immer noch 700 Arbeitslose zu unter stützen. In Versammlungen, welche die Strei kenden abhielten, wurde beschlossen, so lange im Streik zu verharren, bis entweder die For derungen bewilligt oder aber eine Einigung erzielt worden ist. — Ein frecher Raub ist dieser Ta ge in Leipzig gegen einen Bureauge hilfen verübt worden, den ein Mann nach der Zeit fragte. Kaum hatte der höfliche Herr die Uhr gezogen, als der Fragesteller ihm die Uhr von der Kette riß und damit verschwand. Leider gelang bisher die Ergreifung des Räu bers nicht. — Auf entsetzliche Weife verunglückte in Penig in der Höllmühle der Obermüller Schneider. Seit Pfingsten erst in dieser Stell ung, hatte er am Dienstag sich im gehenden Mühlwerk zu schaffen gemacht, wobei er so unglücklich in das Getriebe geriet, daß ihm beide Arme zermalmt und das Gesicht schwer verletzt worden ist. Niemand war im Augen blick des Unfalls zugegen. Der Hilferuf des Verunglückten ließ erst den Müller herbei kommen, der den Verunglückten in seinem Blute liegen fand. — Ausfindig gemacht und verhaftet wurde in Annaberg ein von mehreren Behörden steckbrieflich verfolgter Versicherungs-Inspektor aus Ruppertsgrün bei Frohnau. — Der Gemeindevorstand Ärztin Cuns dorf bei Reichenbach stürzte so unglücklich von einer Leiter herab, daß er an den erhal tenen Verletzungen verschied. — In Meerane tragen die Pferde einer größeren Firma bei der Hitze Strohhüte, womit den Tieren eine große Wohlthat erwiesen wird, denn nicht nur die Wirkung der seng enden Sonnenstrahlen wird abgeschwächt, sondern auch die lästigen Fliegen ferngehalten. Die Ortspolizeibehörük^ Koch. Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier Zug geordnet, unter Vorantritt des Gefangen- anstalts-Jnspektors Meining und Anstalts oberaufsehers Wagner, der geschlossene Delin- guent, neben ihm der Anstaltsgeistliche im Ornat, Herr Pastor Friedlein, und einige Gefangenanstalts-Aufseher die Richtstätte. Zittau, welche sich mit der Bitte um Be- 'schaffung einer Nähmaschine an den Kaiser gewandt hatte, wurden jetzt, nachdem die Be dürftigkeit der Bittstellerin festgestellt worden ist, 45 Mark zur Beschaffung einer Nähma schine ausgehändigt. — Der als „Naturprediger" überall bekannt gewordene Johannes Guttzeit ist dem von ihm bisher mit Feuereifer vertretenen Vegetarismus untreu geworden. Er erklärt öffentlich, daß er, „um neue Kräfte zu ge winnen", sich entschlossen habe, wieder Fleisch Bekanntmachung. Auf Anweisung der Kgl. Amtshauptmannschaft Kamenz hin und unter Bezugnahme auf die Bestimmungen des Regulativs, die Abhaltung öffentlicher Schießen nach Scheibe oder Vogel im amtshauptmannschaftlichen Bezirke Kamenz betr., vom 24. Mai 1887, wird den hiesigen Schänkwirten erneut bekannt gegeben, daß zur Veranstaltung eintägiger Schießen nach dem Vogel mit Schnepper« die Genehmigung der Orts Polizeibehörde einzuholen ist, bevor eine öffentliche Ankündigung in den Lokalblättern oder sonst erlassen wird. Das Aufstellen von Verkaufsbuden oder Zelten irgend welcher Art, sowie von Karussells äst verboten, dagegen kann hiesigen Ortseinwohnern die Erlaubnis zum Feilhalten von Back waren erteilt werden. kurz vor ^2 Uhr die Feuerwache des Schlosses. In der denkbar kürzesten Zeit, binnen wenigen Minuten, war" die Feuerwehr zur Stelle und nahm zwischen dem Schlosse und der katholischen Hofkirche Stellung. Drei Wachen mit neun bespannten Fahrzeugen und zwei kleinere Wachen ohne Geräte mit ^randdireklor, Brandmeister und etwa erschienen. Die sofort an- führten zu keinem Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" , - - , - . , vierteliahrluh ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wrederholunge« 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. ' > . Sonnabend früh fünf Uhr aus dem Hofe des kamen .'in Laufe der Nacht und des heutigen' Dresdner Landgerichtsgebäudes die Hinrichtung Tages unter den Verunglückten vor. In dem Ides am 16. September 1876 zu Jessen bei auf dem Bahnhofe stehenden Personenzuge 1 Meißen geborenen Dienstknechtes Richard befanden sich viele Mitglieder der sozialdemo-! Otto Breitenfeld statt, wodurch die in der mr^Mn-1-eine Kovenbaaens. die einen Nacht zum 28. Februar d. I. an dem 65jäh-,zu grinrvrn. -»cgerurrrr-^rrrir» mrrgr rigen Rentner Pfordte in Meißen verübte der Abfall des langjährigen Vorkämpfers der Raub-Mordthat ihre irdische Sühne sand.! natürlichen Lebensweise und fleischlosen Kost Vor Beginn der Handlung hatten sich der s. I unliebsames Aufsehen. Z. unter Vorsitz des Herrn Landgerichtst irektoc' — "m- ... Göhler gebildet gewesene Gerichtshof, welcher die Verurteilung ausgesprochen hat, die gela denen Gemeindezeugen, eure Anzahl Gerichts- und Polizeibeamten, mehrere Offiziere, das gesamte Aufseherpersonal der königl. Gefan genenanstalt sowie eine beschränkte Anzahl durch Einlaßkarten legitimierte Zuschauer ein gefunden. Schlag 5 Uhr betraten, zu einem r ' gefallen und der Dienst, dem Tode entgegen. Die ganze Handlung Hatte."^.'blne Schuldigkeit gethan und denInahm die Zeit von 2 bis 3 Minuten in An- vermemtlrchen Feuerausbruch gemeldet. Nach- spruch. em durch den Branddirektor die Falschmel-- — Die Dresdner Vogelwiese nimmt "8 lestgestellt worden war, rückten die Fahr- Sonntag oen 1. August ihren Anfang. Am r ge mit der vollzähligen Mannschaft wieder 4. August findet große Illumination und am „ 6. August großes Feuerwerk statt. Am -8. nm crp.:,"^r".dner Schwurgericht wurde'August erfolgt dann der Schluß des volks- ntte tümlichen Festes. V darbetter Friedrich Lermnnn — Das Meißner Schwein wird jetzt Eifenbahn-Katastrophe. 1 Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehren- Kopenhagen, 12.Juli. Gegen Mitter-1 rechte auf die Dauer von 10 Jahren verur sacht ist auf dem benachbarten Bahnhofe teilt. Es ist dies jener Strolch, welcher vom Gjentofke der He'.singörer Schnellzug auf den September v. I. bis April d. I. die Gemü- dort haltenden Passagierzug aufgefahren, acht ter der weiblichen Passanten der Dresdner Wagen wurden zertrümmert; 40 Personen I Haide dadurch in Erregung setzte, daß er 'alle sind tot und 60 verwundet. Zwei Ambulanz- ihm begegnenden Frauen anfiel, uns an ihnen , des Reichsstrafgesetzbuches , „ , . ihm. Er jagte seine Frau aus dem Hause Herr Oberstaatsanwalt Dr. Bähr übergab I und diese beschloß nun, sich und ihr Kind zu mit kurzen Worten dem Landesscharsrichter' töten. Am zweiten Pfingstfeiertage erwürgte Brand den Verurteilten, dabei erwähnend, sie ihr Kind mit dem Zugband des JüppchenS daß Se. Majestät der König auf ein dies- und versuchte sich dann zu erhängen, was ihr bezüglich an ihn gerichtetes Gesuch von dem aber nicht gelang. Die jugendliche Mörderin, ihm zustehenden Gnadenrecht keinen Gebrauch welche allenthalben geständig war, wurde zu gemacht habe, woraus Oberaufseher Wagner neun Jahren Zuchthaus und zehn Jahren die Fesseln löste und der Nachrichter mit zwei Ehrverlust verurteilt. Gehilfen seines Amtes waltete. Der Mörder - I 1 . zeigte die Miene eines gebrochenen Sünders, hatte es Aufsehen erregt, daß die Geistlichkeit bestieg aber festen Schrittes, geführt von den an der Leichenfeier für den verstorbenen Stadt- Fredrich Hermann Hentsch — ^us wleiv»et «a-iv^n :mro jeyl n-n A^m für die Thaten Hück- auch im Auslande begehrt. Dieser Tage ist , gltz chen Strafmaß von 15 Jahren'ein Posten von 70 Stück dieser berühmten