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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährl. Mk. 2.10 rinschUeßl. de« -Jllustr. UnterhaltungSblatteS" in der Geschäft«, stellt, bet unseren Boten sowie bei allen Reich«, postanstalten. — Erscheint täglich abend« mit «»«nähme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. 2m Hall« hih«rer N>«W»!I — Krieg odkr lamltgkr tP«ndw«lch'r vltrur.g«n de» Bc!ri«v«« d-r Zri!u»g, der rtefiranten sd«r der petSrderung«etnrtch>ungm - hat der Neßieher keinen Anspruch ant Aeierung oder Nachltelennm der Zeitung oder aut »ahlung des BezugSpreitei. ^et. Adr.: AmtiSlatt. 4? 2SS. für Gbenfto», Larkseld, hundrhübel, ^UgrvtUN Neuhei-e, Gderftützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UnterstUtzengnin, wlldenthal usw. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 1i Psg. Im Reklameteil die Zeile M Psg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 40 Psg. Annahme der Anzeigen bis spätestens vormittag« 10 Uhr, für größere Tag« vorher. Eine Gewähr für die Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am oorgeschriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch Fern- sprecher aufgegebenen Anzeigen. Verantwort!. Schriftleiter, Drucker und Verleger: Emil Hannebohnin Eibenstock. - «4. Jahrgang. - - Donnerstag, den 8. November Fernsprecher M. 110. 1SL7 Ausgabe der Znschlagsmarkcn für Schwerarbeiter Donnerstag, den 8. Movember 1917, vormittags in nachstehender Reihenfolge der vorzulegenden Ausweishefte: von 8—9 Uhr 1—500, von 10—11 Uhr 1001—1500, 9—10 „ 501—1000, „ 11—12 „ 1501 u. höh. Nrn. Eibenstock, den 7. November 1917. Der Staötrat. Unter dem Pferdebestande des Gutspächters I^nnt hier, Haupt ¬ straße 2, ist die Räude amtlich festgestellt worden. Eibenstock, den 7. November 1917. Der Slaötrcvt. Wom Weltkrieg. Die italienische Dotomitenfront erschüttert. Von der Gesechtstätigleit an den deutschen Fron ten am Montag wird noch berichtet: Berlin, 6. November. In Flandern setzte an der Großkampsfront von 11 Uhr vormittags ab zwischen Keyem und Blanlaartsee, sowie bei Pa- schenduele und Becelaere erneut starker Artillerie- kamps ein, der am Nachmittag in wechselnder Stärke anhielt. Vom Abend ab steigerte sich das Artillerie- feuer auf der ganzen Front von Keyem bis zum Ka nal von Hollebeke zu großer Stärke and hielt mit besonderem Nachdruck in Gegend Paschendaele un unterbrochen an. Von 5 Uhr 45 Min. vormittags am 6. November nahm das Feuer dauernd zu und ging um 7 Uhr vormittags aus unseren Stellungen vom Wcstrandc des Houthoulster Waldes bis Zandvoorde in gewaltiges Trommelfeuer über, dem starke eng lische Jnsanterieangriffe beiderseits von PaschendaKe und au der Straße Menin—Upern folgten. Der Kampf ist im Gange. Auf unseren Stellungen süd lich und westlich von St. Quentin erfolgte nach lebhaftem planmäßigen Beschuß 6 Uhr 45 Minuten abends ein starker feindlicher Erkundungsvorstotz, der mit blutigen Feindverlusten abgewiesen wurde. Nord östlich Svissons wurde das Feuer erst am Abend erheblich stärker. Es hielt auch nachts über an und verstärkte sich hauptsächlich in Gegend Courtecon zu großer Heftigkeit. Auf dem übrigen Teil der West iro.it war das Feuer in Gegend des Chaume- Waldes und im Sundgau lebhafter. Dort vor stoßende feindliche Patrouillen wurden abgewielm. Mil dem Gewinn der T a g l i a m« n t pll n i e haben die siegreichen Verbündeten einen weiteren Erfolg von großer Bedeutung errungen. Tie Italiener sind gezwungen, die Gebirgsfront vom Fellutal bis in Gegend nördlich des Suganatales zu räumen. Nach dem österreichisch-ungarischen Heeresbericht ist der Feind an der Dolomitenfcont bereits im Rückzug und wird von unseren Verbündeten verfolgt: Wien, 6. November. Amtlich wird verlaut bart: Italienischer Kriegsschauplatz Ter gegen den Raum von Qsoppo-Piuzano geführte Stoß der Verbündeten hat den italie nischen Widerstand an der ganzen Tag- liamentofront gebrochen. Die österrei chisch-ungarischen und deutschen Streitkräfte des Icldmarschalls Erzherzog Eugen gewannen überall bei Codroipo unter den Augen Seiner Majestät unseres Kaisers und Königs das rechte FIust us er und sind im Vordringen gegen We sten. Im Bereiche des obersten Tagliamento war fen Truppen des Freiherrn von Krobatyn den Feind aus seiner Feld Gebirgsstellung östlich des Cadoce. Unsere neuen Erfolge konnten auf die Dolomi- tensront nicht ohne entscheidenden Einfluß blei ben. Vom Kreuzberg bis über den Rollepaß hinaus ist der Feind zum Rückzug gezwungen. Feldmacschall Freiherr von Konrad hat die Ver folgung ausgenommen. Auf dem Gipfel des Lol di Lana, dessen durch Sprengung erreichte Ein nahme seinerzeit ganz Italien in einen Siegestau mel stürzte, und auf dem Monte Piano wehm unsere Fahnen. In Cortina d Ampezzo sind unsere Truppen unter dem Jubel der Bevölkerung gestern abend ein gerückt. Auch San Mar tino di Castrozzo im Primoer-Tal istzurück gewonnen. Seit Mai 1915 streckt der Italie ¬ ner seine begehrliche Hand nach dem Pustertal aus, und nach Bozen, dem Herzen Tirols. Tank der unerschütterlichen Festigkeit unserer Tapferen konn ten des Feindes Hoffnungen nie und nimmer zur Tat werden. Tie Vorteile, die er in diesem Raume in 2'/^ Jahren des Kampfes und der Arbeit er rang, lassen sich nach Schritten zählen. Nun ist auch dieses Wert in wenigen Tagen völlig zusam mcngebrochen. Qcstlicher Kriegsschauplatz und Albanien. Nichts Neues. Ter Chef des G e n cr a l st a b e s. Weitere Nachrichten über die LageinJta kie n besagen. Lugano, 6. November. Laut „Lorrierc del Ticino" scheint das italienische Heer längs des Piave eine Gegenoffensive vorzubereiten. Die engere Front gestatte eine größere Entfaltung con Streitkräften. Inzwischen strömen die italienischen Reserven nach Venetien. In Brescia sind die ersten sranzösijchen Truppen angetommen. Doch dürften nach Angaben des Blattes mehrere Tage vergehen, ehe der Gegenstoß organisiert ist. Lugano, 0. November. Nach dem „Popolo d'Jtalia" soll der H e r z o g v o n A o st a seiner Stel lung als O b e r b e f eh ls h a ber der 3. italienischen Armee enthoben worden sein. Genf, 6. November. In P adua hat, wie aus einem Tagesbefehl des Oberkommandierenden her vorgeht, die Brigade Bari rebelliert und den Gehorsam verweigert, wodurch die rückwärtigen Ver buidungen der dritten Armee in schwerste Gefähr düng gerieten. Die Brigade wurde für aufgelöst er klärt. Die Meutereien in der Armee sollen zunehmen, besonders die widerspenstige Haltung der Ersatzmaunjchasten. In einzelnen Provinzen scheint sich die Lage bedenklich zu verwickeln. Vornchmlich sind es die ländlichen Ersatzmannschaften, die sich weigern, dem plötzlichen Gestellungsbefehl Folge zu leisten. Tie französische Presse urteilt über die italieni sche Katastrophe wie folgt: Bern, 6. November. Die französische Presse vom 2. November gibt in einer längeren Betrachtung der Lage an der italienischen Front zu, daß der General von Below seine Armee meisterhaft geführt habe. Jede Stunde, um die der deutsch österreichische Angriff verzögert werde, festige, die Lage für die Italiener. Aber wahrscheinlich müsse sich die italienische Armee bis mindestens zum Piave zurückziehen. Die Blätter schreiben: Di? Oesterreicher und die Deutschen haben einen sehr schnellen Sieg errungen Mait muß sich fragen, ob sie imstande sein werden, ihn zu einem un bestreitbaren Sieg auszubauen. Die Presse bringt lange Schilderungen über den Rückzug und behauptet, daß bc« Tolmein einige Abteilungen der 2. it rlieni scheu Armee ungenügenden Widerstand geleistet hat tcn, was den deutschen Truppen den Vorstoß crleich tert habe. Die Lage der Armee des Herzogs con Aosta bc: Codroipo und Bertiolo sei außerordentlich gefährdet gewesen. Es sei den Deutschen gelungen, von Norden her den Widerstand zu brechen. Immer hin habe das Gros der Armee des Herzogs von Aosta das rechte Tagliamentoufer erreichen könne», aber natürlich unter schweren Einbußen an Gefangenen and Material. Das ganze Gebiet sei von Flüchtlin gen überflutet gewesen. Das Militär und die Zivil bevölkerung seien vielfach gemeinsam geflüchtet Bon See wird über die Tätigkeit unserer U-Boote von neu traler und seindlicher Seite berichtet: Kopenhagen, 6. November „National Ti- dendc" meldet über Christiania aus Bergen, daß dis deutschen Unterseeboote dicht an der eng lischen Küste operieren. Die gestern aus England in Bergen eingetroffene Besatzung des torpedierten norwegischen Dampfers „Leander" teilt mit, daß der Dampfer nur V4 Seemeile von der englischen Küste entfernt versenk wurde. Paris, 5. November. Wie „Temps" meldet, hat der Präsident von Brasilien in einer Botschaft an den Kongreß mitgeteilt, daß zwei neue brajrlia nische Schaffe, „Acary" und „Guahyba", von deutschen U-Booten in den Gewässern von Kap St. Vinzent versenkt worden sind Die Schiffe hatten Kohlen, Leder, Fleisch und Getreide geladen und wa reu unterwegs nach Le Havre. 2 Matrosen Und um- getvmmen, 4 verletzt worden. „Acary" ist das frü Here deutsche Schiff „Ebernberg" l4275 Brattoaegi stcrtonnen), „Guahyba" hieß früher „Hohenstaufen" lt>489 Bruttoregistertonnen). * * * Außerdem sind noch folgende Meldungen eiu- gegangen: Amsterdam, 6. Nov.mber. Reuter vernimmt, daß die Konferenzen, die in der vorigen Woche in London stattfanden, zu den wichtigsten des ganzen Krieges gehörten. An diesen Konferen zen nahmen Painleve, Petain und Franklin Bouil lon teil. Täglich wurden Besprechungen mtt Lloyd George und dem Kriegskabinett abgeh alten. Man einigte sich über die Lage in Italien und die künftige Kriegführung. A in sterdam, 6. November. Ter „Nieuwe Cou rant" weist in seinem heutigen Leitartikel darauf hin, wie die großen Ereignisse ans den S ch l a eh t - feldern Europas ihren Einfluß auf die Sphäre der Weltpolitik ausüben und wie eine zeitliche konkrete Eroberung durch das Schwert in einen dauernden abstrakten Vorteil auf politiichem Gebiet umgcfetzt wird. Das Blatt schreibt dann: Es hat den Anschein, daß die Mitternächte den jüngsten in Italien errungenen Erfolg bereits für weit ge nug vorgeschritten erachten, um die politischen Früchte zu pslücken. Aus verschiedenen Nachrichten erhält man den Eindruck, daß etwas Wichtiges brü tet Man erwartet nach diesem Erfolg gegen Ita lien etwas, wie nach dem militärischen Erfolg in Ru mänien, aber es kann sehr gut. möglich fein, daß die Analogie der Ursachen nicht zu analogen Folgen führt. ' TaMsKkMchts. Deutschland. Die Verhandlungen über die Ost sragen. Aus Berlin, 6. November, wird berich tet: Der österreichisch ungarische Minister des A^u ßcrn, Gras Czernin, hatte gestern nachmittag längere Verhandlungen mit maßgebenden deutschen Persön lichkeiten, darunter dem Reichskanzler, Grafen Hert ling u. dem Staatssekretär des Aeußern, Dr. v. Kühl mann Tie Beratungen wurden heute Vormittag im Auswärtigen Amt fortgesetzt und es nahmen daran auch Gencralfeldmarschall v. Hindenburg, der Erst? Gencralquartiermeister Ludendorff und der deutsche Bvifchastcr in Wien, Graf Wedel, teil. Die Bera tungen umfassen neben den Fragen der allgemK- nen Lage insbesondere auch das Gebiet der Ostfrazen. In diesem Zusammenhang scheint bei den jetzigen Besprechungen auch die polnische Königsfrage eine wichtige Rolle zu spielen. Die Abreise des Grafen Czernin ist auf morgen Abend verschoben Morgen Vormittag wird der österreichisch ungarische Minister von Kaiser Wilhelm in Audienz empfangen werden. Friedberg lehnt ab! Wie die „Nrtio- nalliberale Korrespondenz" meldet, hat der Abgeorv-