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k. lo tt. ie 70 72 65 60 55 66 62 -57 -52 -48 -68 -62 -58 -68 -74 -70 -72 -70 -67 -60 -66 -68 -63 -60 kühe, >men unst. ullen raum Per zu- agründ- lte, und 'ergeht" darüber "sagte tmen zu hinweg- „Was e Wogen den Du ;en; die jetzt erst , welches ten seine n? Die Sievert, (täglichen zen steht. >r Denen, so darzu- h Andere porziehen, r Andere rs greisen >ie Arbeit ist eine? kann e? 'eutenden. KgAilblüN sU NlsiirW Tharandt, Wossen, Sieöentehn und die Umgegenden. Amtsblatt für die Rgl. AmtshaupLmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff» sowie für das Rgl. Horstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Lltlanneberq. Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumvach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswatde mit Landberg Hühndorf Kaufback, Kesselsdorf, Kleinschönbsrg, Klipphausen, Lamversdors, Limbach, Loyen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha Oberhermsdorf, Bohndorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmieoewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Moboru Seeligstadt, Spechtsbausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — JaserlionspreiS 15 Pfg. vro viergespaltme Torpuszeile, und Verlaa von Marlin Berger in Wilsdruii. — Verantwortlich für die Redaktion Marlin Berber daiewtt. No. 128. I Sonnabend, den 1. November 1W2. «1. Jahr«. Ans der Weltpolitik. Obwohl nun die meisten Parlamente ihre gesetzgeberische Winiccarbeit ausgenommen Huben und hiermit die eigenen Angelegenheiten der wichtigeren Kullurstaaten für dieselben wieder mehr in den Vordergrund des öffentlichen Interesses getreten sind, so macht sich daneben doch auch der Gang her allgemeinen politischen Weltbegebenhciten immer wieder hinlänglich bemerkbar. Zwar ist derselbe fortgesetzt ein derartiger, daß nach menschlicher Voraussicht auch bis auf Weiteres eine ernstliche Störung in den Beziehungen der für den allgemeinen Frieden maßgebenden Mächte nickt zu befürchten steht, mindestens bictel aber der augenblick liche Stand der Welthäudel immerhin gar Manches des Bemerkenswerihen und Interessanten dar. So sind die neuesten Wirren auf der Balkanhaldinsel in Gestalt der macedonischen Unruhen noch immer nicht abgeschlossen, wenngleich die türkischen Trupven allmählig die Oberhand über die Rebellenbandcn zu gewinnen scheinen. Aber die Haltung Bulgariens gegenüber der revolutionären Beweg ung in der türkischen Nuchbarprovinz bleibt nach wie vor eine recht zweideutige, und bei dem immer reichlich vor handenen politischen Zündstoff auf der Bulkauhalbinscl wird die europäische Diplomatie scharf dahinter her sein müssen, daß die bulgarischen Wühlereien und Machenschaften tu den macedonischen Wirren aus denselben nicht schließlich «inen großen Brand entstehen lasten. Dock auch die gegen- wattigen Vorgänge in Serbien erheischen offenbar die Auf merksamkeit der europäischen Kabinette, da bei den in Serbien sich bekämpfenden Einflüssen Rußlands und Oester reich-Ungarns unter Umständen die Entwickelung der serbischen Dinge eine bedenkliche Reibungsfläche zwischen diesen beiden Großmächten zeitigen kann. Inzwischen drohte sich die Pforte zu ihren macedonischen Verlegenheiten auch noch einen Konflikt mit Italien auf den Hals zu laden, das wegen eines Raubzuges arabischer Piraten an der Küste der Kolonie Massauah plötzlich mit Lberrraschender Schärfe gegen die Türkei auftral und der- selben ein geharnischtes Ultimatum stellte. Die Pforte beeilte sich denn auch, den italienischen Genugthuungsfor- derungen gegenüber klein beizugeben, so daß der italienisch- türkische Zwischenfall vielleicht als beigelegt betrachtet werden darf. Inwieweit der Verdacht etwa begründet war, Italien habe diese Piratenaffaire ausnutzen wollen, sich als maritime Kontrollmacht im Rothen Meere aufzuspielen, das muß noch dahingestellt bleiben, da hätten vor Allem die Eng länder gewiß auch noch ein Wort hineinzureden. Die letzteren sind denn nun allerdings gerade jetzt auch am Rothen Meece in Anspruch genommen, an dem durch das Somaliland gebildeten Winkel, wo cs in den Großen Ozean übergeht. Der „tolle Mullah" im Hinterlande von Berbera macht als ein neuer Mahdi den Engländern ge hörig zu schaffen, obwohl jetzt von London aus die Hiobs« posten über den bisherigen Feldzug im Somaliland als unbegründet hingestellt werden. Die englische Streitmacht unter Oberst Swagne hat eben nichts gegen den fanatischen Mullah und dessen Schaaren ausrichten können, so daß sich ein ganz neuer Feldzug gegen ihn nolhwendig macht. Auch die verwickelten Mittclineerfragen ziehen zur Zeit leise wieder ihre Kreise, speziell das marokkanische Problem regt sich erneut. Marokko hat Frankreich einen von den französischen Truppen besetzten Gebietsstrich an der algerischen Grenze überlassen müssen, und es wäre gar nicht so verwunderlich, wenn andere in Nordafrika interessirte Mächte infolgedessen mit „Kompensationsforderungen" an die marokkanische Regierung herantreten würden. Vielfach wird behauptet, Spanien spiele in den marokkanischen Angelegenheiten unter einer Decke mit Frankreich, indessen gehören die namentlich in der Pariser Presse kolportirten Behauptungen über französisch-spanische Verständigungen wegen Marokkos sicher in das Gebiet politischer Phan tastereien. Das Nämliche gilt gewiß auch von den Gerüchten, welche die angetretene Reise des Königs von Portugal nach London mit einer angeblich geplanten Abtretung der Portugiesischen Besitzungen in Südafrika an England in Verbindung bringen. Die portugiesische Regierung würde mit einem solchen Vorhaben einen schönen Entrüstungssturm! im Lande entfesseln. England aber kann die Sache ruhig abwarten, ihm wird Pottuaiesisch-Aftika schon von selber einmal in den Schoß fallen! Was die neuen Zuckungen in der afghanischen Frage anbelangt, so sind sie nicht weiter tragisch zu nehmen, weder Rußland noch England denken offenbar im gegenwärtigen Moment daran, sich in Centralasten in die Haare zu fahren. Abzuwarleu bleibt, wie sich die zwischen England, Frankreich, Deutschland und China spielende Angelegenheit der Räumung Schanghais seitens der sremdländischen Truppen lösen wird, das Ver halten Englands in dieser Angelegenheit ist jedenfalls ein etwas verdächtiges. -slitische Rundschau. Der Erfolg des Kampfes um die Schule in Paris. Seit drei Monaten wird die Regierung nicht müde, den „freien Unterricht" zu bekämpfen, um den Staatsschulen eine möglichst große Zahl jener Schüler zuzuführen, die bisher die Ordensschulen besuchten. Aber der praktische Erfolg war bisher, wenigstens im Seine- Departement, zu dem bekanntlich auch Paris gehört, sehr gering. Der Staat hat 4000 Plätze in seinen Schulen zur Verfügung gestellt, und davon sind nur 150 besetzt worden. Das Ergebnik ist also mager. In den ehe maligen Ordensschulen ist das Priesterkleid vielfach ein. fach durch den Gehrock ersetzt worden und die gewaltigen Anstrengungen des Ministerpräsidenten haben, wie der „Figaro" spöttisch meint, lediglich eine Revolution in der Kleiüertracht zur Folge gehabt. Man darf darauf ge spannt sein, welche Antwort die Provinz Henn Combes ertheilt hat. Die Statistik wird es bald feststellen. Waffenverkauf in Irland. Daß die englische Regierung die Lage in Irland ziemlich ernst nimmt, geht zum Theil daraus hervor, daß sie jüngst an die großen Waffenfabriken in Birmingham und anderwärts einige Aufklärungen über die Bedeutung des Ausnahmezustandes aus der „grünen Insel" gelangen ließ, wonach der Ver kauf von Feuerwaffen u. s. w. nur an von der betreffenden Behörde berechtigte Personen stattfinden darf. — Der Fingerzeig deutet ziemlich klar auf die von Kennern der Verhältnisse prophezeiten kommenden Dinge. Neue Uebergriffe der Kurden in Persien. In der Provinz Aserbeidschan lebt die christliche Bevölkerung dieses Bezirks in größter Besorgniß wegen der fortgesetzten Ueberfälle seitens der Kurden, der Beraubung der Ort schaften, der Vergewaltigung und Verschleppung von Frauen und Mädchen. Wiederum sind es die Stämme derMar- sikly und Schikakly, die sich augenblicklich zwar unterein ander besehden. gegen die christliche Bevölkerung aber, ohne vereint zu handeln, doch große Interessengemeinschaft bekunden. Die persische Regierung hatte wohl im Herbste Truppen entsandt, um die aufrührerischen Kurden nieder zuwerfen. Vom Verlauf des Vorgehens wurde aber nichts weiter bekannt, als daß Tschachwar Aga kürzlich als Be- lohnung für seinen Sieg über die Marsikly vom Schah ein kostbares, edelsteinbesetztes Gewand erhielt. Man versucht also den einen Kurdenstamm gegen den anderen auszuspielen, in der Hoffnung, auf diese Weise die Christen in der Provinz Aserbeidschan vor zu großen Gewaltthaten der Kurden zu schützen. Statt dessen führen die Kurden stämme wohl unter sich einen flotten fröhlichen Kampf, wofür sie sich vom Schah belohnen lassen, um desto ein trächtiger vereinzelt die christliche Bevölkerung zu brand- schätzen. Uebergabe des Generals Uribe in Kolumbien. Nach einem Telegramm aus Panama hat sich General Uribe-Uribe mit 10 Geschützen, 2500 Gewehren und einem großen Munitionsvorrath bei Rio Frio der kolumbischen Regierung ergeben. Aurze Chronik. Der ehrliche Defraudant. Der Kassirer des ! Lemberger Staatsbahnhofes, Ritter von Trzcinski, war vor Kurzem nach Veruntreuung von 6800 Kr. flüchtig geworden und mit dem Gelde nach Monaco durchgebrannt, um dort sein Glück zu machen, jetzt sandte er von dort aus, wie ein Telegramm meldet an die Direktion der Lemberger Staatsbahn ein Schreiben, in dem er mittheilt, daß er in Monaco an der Spielbank 70000 Kr. gewonnen habe, hiervon fügte er 7000 Kr. zum Ersatz der unter schlagenen Summe dem Briefe bei. Starke Schneefälle werden aus allen Landestheilen Rußlands gemeldet. In Finland sind alle Straßen Fuß hoch mit Schnee bedeckt, der Verkehr ist nur mit Schlitten möglich. Auf einem Felde bei Stettin wurde die 16jährige Schnitterin Marianne Urbanuiak ermordet und beraubt aufgefunden. Der That verdächtig ist der Stiefvater der Ermordeten. London. Dec englische Dampfer „Tropic" bohrte in der Nordsee einen deutschen Schoner in den Grund; die Mannschaft des deutschen Schiffes wurde gerettet. Wie aus Lissabon ein Telegramm meldet, ist der italienische Dampfer „Prima vera", an dessen Bord Feuer ausgebrochen war; bei Berlinga am Cap Carvoeira auf Grund gerathen. Frankfurt a. M., 29. Okt. Wie der „Franks. Zeitung" über New-Nork aus Guatemala gemeldet wird, erfolgte wiederum ein schwerer Ausbruch des Vulkans Santa Maria. Das Getöse war 150 Meilen weit hör bar. Ein großer Kaffeedistrikt ist verwüstet worden. Breslau, 29. Okt. Der „Schief. Ztg." zu Folge vergiftete in Woischwitz im Kreise Breslau die Frau eines Vorarbeiters zuerst ihre drei Töchter im Alter von 11, 9 und 7 Jahren und dann sich selbst. Die Ursache ist anscheinend ein Schwermuthsanfall. Selbstmord im Gerichtssaal. Crefeld, 29. Okt. Im Gerichtssaal vergiftete sich gestern Mittag der Hand lungsgehilfe Wenkums mit Zyankali, weil er wegen Be trugs zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt worden war. Ein entsprungener Räuber von Gendarmen erschossen. Aus Spalato wird gemeldet: Der im April aus dem hiesigen Kerker entsprungene, zu lebenslänglichem Kerker verurtheilte Räuber Plazibal wurde von Gendarmen auf dem Berge Mosor angetroffen und als er flüchten wollte erschossen. Konstantinopel, 29. Okt. Das am 14. d. Mts. von Ibrahim Pascha mit 25 Bataillonen und 5 Gebirgs batterien im Sandschak Seres begonnene Kesseltreiben hatte bisher nur insofern Erfolg, als die Hauptmacht der bulgarischen Banden theils über die bulgarische Grenze gedrängt, theils zersprengt wurde. Die Ver folgung der Bandenreste gestaltete sich in Folge ungünstiger Wetter- und Terrainverhältnisse schwierig. In den letzten Tagen fanden einige Zusammenstöße statt, der bedeutendste bei Winitza (Distrikt Kotschana) mit einer stärkeren bulgarischen Bande, welche 7 Todte, darunter den be rüchtigten Kapitän Jankoow aus Winitza und zwei Ver wundete verlor. Die türkischen Truppen hatten 4 Todte. Der flüchtende Rest der Bande tödtete zwei Reisende und einen mohammedanischen Hirten mit einem Kinde. Am gleichen Tage hatte eine bulgarische Bande in einem Zu sammenstoß bei Petritsch einen Todten zurückgelassen und sich geflüchtet. Nach Angabe der Pforte haben bulgarische Banden in den letzten Tagen verschiedene Gewaltthaten an Dorfbewohnern verübt, doch schreitet die Rückkehr der bulgarischen Bevölkerung in die Dörfer stetig fort. Heute sind hier mit den türkischen Verwundeten 16 gefangene Bulgaren, darunter ein Priester, eingetroffen. Vaterländisches. (Milcheilungen aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktton. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, den 1. November 1902. — Die Erde schickt sich an, in den tiefen Winterschlaf zu verfallen, aus dem sie erst die Frühlingssonne des neuen Jahres wieder erwecken soll. Von den Spätlingen