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12. Zshrgsng. E«»«2!ch7»pL a^strSa», fr«l io» Yao» »lietil» ISHeUch moaal Aurr Tageblatt MM /lnzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblakk. MW ^!s«°o'o» nLV«^NH,°st!iL Sprechstunde -»» Xetaktlo« «ltM-nah», -« Sonntag» nachmittag, 4—s Uhr. — rei»,»a«m-n»,»ff», LageKatt stll«»g«dl,g». -emstttch« M. M ««verlang, eingefandt, Ma»uskri»te kann Sewäh, nicht geleistet »-»-»n. Nr. 12. Dienstag» äen 16. Zanuar l9N. große Verluste üer pulsen briürrseits funäeni. Kun-gebung Köakg Zrke-rich Muguft » a« Kaiser Wilhelm — wie-eraufleben -er Tätigkeit an -er italienischen Zrant. — Ein neues Ultimatum -es Vierverban-e» au Erlechrulan-l — Abschluß neuer Staatsverträge zwischen -em -rutschen Reiche un- -er Türkei, -l» an Stelle -er früheren Kapitulationen trete«. Rückblick auf -as «lrtschastliche un- kommunale Leben in -er Staüt flue im Kriegsjahrr 1-1-. Jetzt gilt'sl Ein Wort en all» — dl» e» mrgsht. Von Walter Bloem, Hauptmann im Felde. Nie war der Deutsche größer als in der Not Das Glück scheint ihm weit, weniger zu bekommen. Er neigt zum Uebcrmut, wenn's ihm gur geht. Seine Kraft, ge stählt im sftuer einer zweitausendjährigru Leidensgeschichte, gewohnt, immerfort Hindernisse zu überrennen und Schranken umzustoßen, führt wirr umher, wenn die Hem mungen Wegfällen, tobt sich ans 'n unersättlichem Glück begehren, wenn ihm nach langer Nacht einmal die Sonne scheint. Jahr ehntelang haben wir im Licht» leben dürfen. Länger als jemals eine Generation von Deutschen vor uns. Nun ist es finster geworden um uns her. Schon zwei lang« harte Jahre hindurch und noch länger. Ammer neu« Wolken, immer schwärzere, sind heraufgezogen Wohl haben wir ihrer schon gar manche zerrissen und verscheucht, mit dem Sturmhauch unserer gewaltigen nationalen Eonnen- sehnsucht. Doch umdüstert ist noch immer der Himmel unseres Volkstums. Noch immer sinnen die Feinde Ver nichtung unseres Reiches, unserer Kraft und Einigkeit. Aber ist es nicht gut so? Der Sinn dieses Krieges isi an gar manchem in unserem Volke noch nicht völlig erfüllt. Immer noch zu viele sind äußerlich oder innerlich unbe teiligt geblieben an der ungeheuersten Schickung, die jemals über eine Menschengemeinschaft verhängt war. Nur darum, will'S mir scheinen, geht eS noch nicht zu Ende — wird so lange nicht zu Ende gehen, bis das große Gottesgericht wirksam geworden ist am ganzen deutschen Volke bis in seine tiefsten Tiefen und bis in seine sturmgemiedenen Höhen. Versteht, ihr deutschen Menschen, den Sinn der Stunde > Begreift, daß ihr noch nicht vom Ende träumen dürst ' Wir haben dis Erlösung noch nicht verdient. Wenigsten: viele noch nicht, allzu viele unter uns noch nicht. Und die — die müssen noch ganz anders gepackt und geschüttet werden, bis sie begreifen lernen, was eigentlich vor sich geht um sie herum. Die sollen endlich auch herausgerissei werden aus ihrer Alltäglichkeit. Die sollen unsicher und irre werden an ihrer ganzen Lebensauffassung. Die sollen nun auch erkennen lernen, daß ihr kleines Eintagsschicksal nun und nimmermehr der Mittelpunkt ist, um den Voll,, Erde, Welt zu kreisen hätten. Daß jeder Mensch seine Bedeutung und seinen Wert nicht in sich selber trägt, sondern in der Beziehung, die er herzu-; stellen vermag zwischen sich und der Gesamtheit. Und was ist diese Gesamtheit anders als der Gottheit j lebendige- Kleid? Darum, weil so viele, gar zu viele' unter uns die« noch immer nicht begriffen haben — daruni j mußte und muß das große Erziehungöwerk des Krieges! noch weiter wirken, muß die Schale deS Zorne- bis auf den Grund artsgeleert werden über Gerechte und Ungerechte in deutschen Landen. Schlage jeder an seine Brust und frage sich: Was tatest du, ja gerade du, um des Opfers der Brüder wert zu werden, die zu vielen Hundertmusen-' den da draußen geblutet haben und gestorben sind für! dich, auch für dich? ! Nie war der Deutsche größer «l» in der Not — fv! »ar - in allen vergangenen Jahrhunderten, so mutz, s»i wird es jetzt wieder werden. Und ihr, die ihr euch bisher i noch nicht bi« zur »ollen Größe der Zeit emp-rgerafft — ihr sollt entschuldigt sein, wenn ihr jetzt wenigstens begreift und euch wandelt. Jetzt, da der Feind sein« Molke Hai fallen lassen und euch sein haßentstellt«- Antlitz zeigt. Ihr hattet es ja bisher noch immer so gut, ihr wußtet, ihr ahntet nicht einmal, was Krieg ist. Unsere braven Feld grauen werden'- schon machen. Darauf habt ihr such bis her verlassen dürfen. Und sie haben'« ja auch gemacht. Aber der Feind ist eben auch da. Gr hat uns alle-, aller abgelauscht und allmählich nachgemacht.' unser» rettsntr allgemeine Wehrpflicht, unsere HeereSorganisatlon, unsere Kampfmethoden und unsere Waffen, unser schwere- Geschütz und unfern Munition-etnsatz. Und da er nun doch einmal gegen jeden von un« fünf Mann zu stellen in der Lage im' . L'j >'r tz- l 'ch fräste, ob e» reck>ts«i,! V-ckben, mrd L^urer-e« gegen VA? zu so ist e-»« iIIIIIIIIIIIIIIIIII!lIIiil!I>I!IlIIII!IIIIIIIIIIIIIIIiIIIIIIIIIIIiIi,IIIIIIIIIIIIIiIIiIII,>IIIIIIIIIIIIIIIIIII>NIiIIlIIII! AM«W W« M WM Der amtliche deutsche Mbendbericht vom 19. Ja nuar lautet: Im Westen und Osten geringe Gefechts Tätigkeit. Zwischen Kaschinu- und Schuschitatal, sowie bei Fundeni sind starke russische Angriffe abgeschlagen. (W. T. B.) NrmWiwMWMHM» (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 16. Januar. Westlicher Kriegsschnuplatz. Ter Versuch französischer Abteilungen bei Bouraig- neS (südlich Rohe) in unsere Stellung einzudringen wurde durch die Grabenbesatzung verhindert. Im übrigen hielt sich die beiderseitige Kampstürig, kett, abgesehen von stellenweise lebhafteren Artillerie feuer in mäßigen Grenzen. Oestlichrr Kriegsschauplatz. Front de» Generelfeldmarschall« Prinz Leopold von Bayern. Keine wesentlichen Ereignisse. Front des Genernloderst Erzherzog Josef. Auch gestern blieben feindliche Angriffe zwischen Kasinu- und Susita-Tal ohne jeden Erfolg. An einer Stelle eingedrungene Rumänen wurden durch Gegen stoß völlig zurUckgewvLfen und dabei zwei Offiziere mit LOO Mann gefangen genommen. Front d»S Gencralfeldmarschauk von Mackensen. Nach heftiger Artillerievorbereitung gingen beider seits Fundent stark« russische Massen zum Angriff vor. Einige hundert Meter vor unseren Stellungen brachen die Sturnüvellen im Sperrfeuer zusammen. Bei Wie derholung der Angriffe am Abend gelangten schwache feindliche Teile in unsere Gräben, wurden aber sofort wieder vertrieben. Die Verluste LkS Feindes find groß. Mazedonische Front. Dio Lage ist unverändert. Der erste Generslgnartirr meiste« iW. T. B). Ludendorff. Ililllllllllllllll.'Iilllliilllllllllllilllllllillllllllllllllllllllllllllillllllllllllliiillllllllillllllllllllllllllllliil doch einmal d,r Punkt gekommen, wo unser» braven Feld- grauen »8 allein nicht mehr machen können: wo eS nicht weiter angebt, daß die eine Hälft» d»S Völker für die andere kämpft und blutet, uud die andere sich's freundlich lächelnd und tatenlos gefallen läßt. Jetzt müssen alle ranl Alle. Wer nun noch zurllchteht, «st kein gewöKniiMer Drückeberger — er ist ein Verräter an der Sache de« Vaterlandes. Wer nun noch wagt, wetter ieben zu wollen im alten Gleise, di» andern sich »pfern zu lassen und selber sein Schäfchen in« trockn» zu bringen, auf den wird Man mit Fingern zeigen als auf einen, der unwert «var, in der gewaltigsten Zeit der Menschengeschichte zu leben, in Deutschland- größte« Z»tt ein Deutscher zu sein. Var »AMln äer Maenräiigeboitt. Nachdem da« deutsche Friedensangebot von r.uft-sn Feinden in Hochmut und Herrschsucht abaolehnt worden iist, steht eine Entscheidung nun beiden Waffen und bet idsn Kräften, den seelischen und d?n materiellen 1 Kräften, hinter ihr» Waffen zu setzen haben, n« auf Leben uub Lob. Eine Kampfentscheidung naht, die in ihrer Größe uud in jihren Wirkungen alles was dis Menschheitsgeschichte bisher gesehenjhat, weit Hinte, sich läßt. Die SchicksalSstund« d»S beuts chen Volker hat geschlagen und damit auch die Gchicksalsstuntz» für Wahrheit, Menschlichkeit und Gesittung Deutschland in der Welt voranl Unter dieser stolzen^Lesung haben wir, »in friedliches Volk, gearbeitet «in Menschenalter htn- urch. Unter dieser Losung, »nseren Feinden zum Ver derben, wellen wir jetzt kämpfen! KSn!ß Ae«r!ch K«-i»sl r» s» st-ster. K Ki. Allerhöchstes r»l,gram« v»m 14. Januar zum L«lst,liche, «nfenf an bas dentsch» Volk. An Getne Mestltltt da» DentsG« Last«, «e»tze» -anPtgaaetste. D« «nfruf S«« Lästerlich«» «ajestiil stutz»» »I» st, metuem Herzu, s» in dem »in« jade« mein« Lat«t«re» den lebhaftesten Mdertzall. Sch »ub «»tu Vs» stitzlmr «s E«r« Kaiservche» Majestät fä» di» tza« Empfind« ein« jeden Deutschen »leder,ebenden Wow» z» nn«t-0stchllch«e Dank» »erpflichtet. Wir sehe» mit tiefst», Emptzrung, mir di» Feind» di» d«g»b»t»n» Fri»d«v»h<md «st H-tza zu rück,emiest« Haden, find «um»»-» »atschlass»», uns«» heiligsten Gitter bi» aufs ilutzerst» zu »«teltzig»,, «tz das «ch»«t nicht «h« in di» Ech»kd» zu steck»«, atz» tzi» dem ftenelhefte« BeraichtnugewMen unser« Feind» gegeu- üb« de« Lieg »oll »»ttmpft ist. Friedrich ßlugust. Der Reichstegepräsident an -en Lais«. > Der Präsident dee Reichstag,» W. G. Rat Dr. Kaempf hat an den Kaiser folgend, Depesche gerichtet: Sw. Kaiserliche und Königlich« Majestät haben in zündenden Worten der hellflammenden Entrüstung und dem heiligen Zorn zAusdruck gegeben, von dem jedes deutsch« Herz in de« Augen blick durchglüht ist, in welchem das hochherzig« Friedens«- gebot Ew. Majestät und Ew. Majestät Verbündeten non j unseren Feinden schnöde und mit höhnischer Begründung zu- rückgewiesen ist. Angesichts des nunmehr offeu bekannten Zieles unserer Gegner, Deutschland und seine Verbün deten niederzuwerfeu und zu zerstückeln, schart sich das ganz» deutsche Volk um Ew. Majestät mit dem unerschütterlichen Willen, treu und einmütig zusammenzustehen, bis die schänd lichen Pläne unserer Feinde an dem ehernen Wall zerschellt sind, mit dem Deutschland und seine Verbündeten bis zum letzten Blutstropfen ihr Dasein und ihre Freiheit verteidigen. Dr. Kaempf, Präsident de» Reichstages. Der Papst uutz tzs» Frsttz«mtz«wgung. Der Privatsekretär des Papste» ist laut Daily Mall in der Schweiz etngetroffen. Der Prälat ist angeblich mit einer wichtigen Mission im Zusammenhang« mit der Friedens bewegung betraut worden. Sin» neu» Not» d« skaitdimwischen Staaten? Nach Stockholmer Telegrammen soll ungeachtet der augenblicklichen Situation «in« neue Not« der skandinavischen Staaten an die Kriegführenden in Vorbereitung sein. Me ottenlwpl-irr Irr vleweldimßttl Der Mtlttärkritiker des Berner Bund glaubt, di« Entente werd« jetzt ihre nach Saloniki bestimmten Verstärkungen durch Frankreich und Statten über Brindisi nach de» Me«- Husen von Korinth leiten. Sn der Frag« einer OfseUstve im Westen meint der Kritik«, der operative Gedanke «eist di, Entente auf ein« möglichst breit« Lngriffsstont -in. Di« Entent, werd« sich, da eine fortgesetzte Steigerung d» Matvtal- kiege» nicht genüge, da« Umfassnngsprinzip wird« zu eigen machen müssen. Dem widerstrebe im Süden di« neutral» Schweiz, im Norden aber müßte ein« großzügige Seeoperatton hmzutreten, um auf die Flank« «inzuwirken. Jedenfalls be dürfe es zur Westoffensiv« ein« großen Manövriermass«. Lu» große« Gchlußastoust»». Li« Basler Nachrichten melden au» Mailand: Sin« mili tärisch« Verfügung In Italien befiehlt, daß all» Militär-