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eten mtt den Beilagen- Leven im Mw, Agrar-Warte, Radio-Zeitung, Mußestunden, Aus alter und «euer Zeit, Moden-Zeitung, Schnlttmusterbcgen. Diensiag, Ken 28. April 4925 WWW« Das Nachzittern des Wahlkampfes s solle» Der , die 34 ofe ivo 1O1 kanzler a. D. Mar 96 maringen aufhält, hat 95 80 88 Der Dank des Reichsblocks S-Hb j- 118 116 des Ncichsblocks, Staats veröffentlicht aus Anlaß 77 78 ?7 77 66 87 98 88 78 Der Vorsitzende Minister v. Löbell. >.so >.SL .10 .28 iner in smart 106 « »lacht. sich, Ihr (ritz ielc Uer mu- 102 97 1-96 Montag nachmittag folgendes Telegramm ge richtet: „Der Volksblock dankt in Treue seinem Führer für die große aufopfernde vaterlän dische Arbeit. Wir haben eine Schlacht ver loren. Aber der Kampf war nicht vergebens. Gerade Ihre Persönlichkeit hat in diesem Kampf den Endsieg unserer demokratischen und republikanischen Sache gewährleistet. In dieser Ueberzeugung entbieten »vir schon heute herzlichen Gruß und Handschlag. Der Ausschuß: Dittmann, Erkelenz, Fischer, Spiecker, Stephan, Vockcl." Wartegelder und Hinterbliebenenbezüge höher, als bei Beginn des Geschäftsjahres veranschlagt. Diese Ausgaben sind von 114 Millionen im Jahre 1913 auf über 390 Millionen im Jahre 1925 angewachsen. Die Steigerung hat ihren Grund in der mehr maligen Erhöhung der Bezüge der Pen sionäre und in dem starken Personalabbau. Auf 770000 Köpfe Gesamtpersonal kommen heute 325 000 Pensionäre, Rentenempfän ger, Witwen und Waisen. Die Aufwendungen der Reichsbahn sind in letzter Zeit noch dadurch gestiegen, das; die Reichsregierung auf Grund eines Rcichstags- beschlusses die Erhöhung des Wohnungsgeld- zuschusses für die Reichsbeamten von 85 auf 95 Prozent genehmigt hat. Trotz des star ken Rückganges des Güterverkehrs gegen über der Vorkriegszeit ist eine schnelle wei tere Einschränkung der Kopfzahl (zurzeit et wa 744 000 Käufe gegenüber 693 000 auf dem jetzigen Reichsgebiet 1913) bet den heute geltenden Arbeiksbestimmungen nicht möglich. Organisatorische Aendsrungem besonders im Werlstättenwesen und sonstige Sparmahnah men können sich erst langsam finanziell aus wirken. Die vielbesprochenen Leistungszula- gen verändern das Finanzbild nur unwesent lich. Sie werden im laufenden Geschäftsjahre noch nicht ein halbes Prozent der Gesamt ausgaben des Kalenderjahres erreichen. Ue- ber irgendwie nennenswerte Reserven ver fügt die Reichsbahn nicht. Die Zahlung der Gehälter, Löhne und Sachaufwendungen, sowie der ihr auferlegten Revarationslasten muh sie unbedingt sicherstellen. Jede weitere Erhöhung der Per'onalausaaben würde un ter solchen Umständen Tariferhöhungen nö tig machen, bei denen schließlich auch die Gütertarife nicht geschont würden. Oer Reichskanzler bei Hindenburg Reichskanzler Dr. Luther hat.sich Montag abend nach Hannover begeben, wo er am Dienstag mit dem Reichspräsidenten v. Hin denburg eine Unterredung haben wird. Es handelt sich um einen Höflichkeits- und Be- grühungsbesuch, sowie um eine persönliche Fühlungnahme, bei der naturgeinäh auch die wichtigen Fragen auf innen- und außenpoli- tischem Gebiete besprochen werden dürften. Ferner wird dieser Besuch wohl dazu dienen können, auch Personalfragen und die Frage des Zeremoniells, die mit der Amtsüber nahme des Reichspräsidenten Zusammenhän gen, zu regeln. Dorbercitungstag für die feierliche Einfüh rung Hindenburgs, die ain 9. Mai im Reichs tage zu erfolgen hätte. Zurzeit wird jedoch geprüft, ob eventuell der Ausschuh schon früher zu dieser Feststellung gelangen kann. Wie das Blatt hört, soll eine feierliche Ein holung geplant sein. Nach der Vereidigung Hindenburgs iin Plenarsaal des Reichstages werde der neue Reichspräsident vor dem Neichstagsgebäude die Front einer Ehren kompanie abschreiten. Eine Ehrenschwadron werde ihn nach dem Präsidrntenpalais in der Wilhelmstrahe eskortieren. Im Präsi dentenpalais selbst wird ein Empfang für die obersten Spitzen der Reichs- und Staats behörden, der Vertreter der Länder und des diplomatischen Korps sich anschliehen. Präsidentenwahl und Reichskabinett Ein Teil der Presse erörtert noch immer die Frage, ob die Reichsregierung dem ncuge- wählten Reichspräsidenten ihre Aemter zur Verfügung stellen muß. Tie Verfassung sieht keine Bestimmung vor Da Artikel 54 nur vorschreibt daß Reichskanzler und Reichsmi nister zur Füh ung der Geschäfte des Ver trauens des Reichstages bedürfen, ist ein Rücktritt des Reichskabinetts nicht notwendig. Man würde auch in parlamentarischen Kreisen wenig Wert darauf legen,, jevt eine Reoicrungskrise Hervorzurusen. Das Reichs- kabinett hat noch keine Beschlüsse gefaßt, da die nächste Kabinettssitzuna erst stattfindet, wenn der Reichsarbeitsminister Dr. Brauns nach Berlin zurückgekchrt ist, was etwa Dienstag oder Mittwoch der Fall sein wird. Die Amiseü fühkung Ueber dm Termin der Amtseinführung des neuen Reichspräsidenten und über die feier liche Form, in der dies geschehen soll, glaubt die Deutsche Allgemeine Zeitung folgendes mitteilen zu können: Es ist in Aussicht ge nommen, dah der Rcichswahlausschutz etwa am 7. Mai zusammentritt und das Ergeb nis der Wahl offiziell feststem. Die Ver kündigung Hindcnburgs als Neichsvräsident durch den Ausschuh gilt als der Akt, durch den der Gewählte de jure Präsident wird. Man rechnet dann mit dem 8. Mai als» Ab 1. Mai! Teil des durch die Erhöhung der ver- und und r in Al- Ge- öie 800 era- er- Fa- rntc lten- ßro- chäf- chne war. still sten, rnr- Wo- Das isten der men o sie Das Begrüßungstelegramm des Kanzlers Reichskanzler Dr. Luther hat an Hinden burg folgendes Telegramm gesandt: „Als Erwählten für bas höchste Amt, das das deutsche Volk zu vergeben hat, Sir zu be grüßen, ist mir als Reichskanzler eine beson dere Ehre. Voll Dankbarkeit und B-rehrung gedenke ich alles dessen, was Ihre Person und Ihr Name sür unser Vate-kanö tn Zeiten höchster Kraftanstrenguug and nefster Not bedeutet hat. Ich gebe der aufrichtigen Hoff nung Ausdruck, daß unter Ihrer RcichLprä- sidentichast das deutsche Volk durch wachsende Einigkeit im Innern erstarken und daß auch sein Wiederaufstieg im K eife der anderen Völker auf den Bahnen friedlichster und ge rechter Entwicklung entich-sihende Forr'chritte machen werde. Reichskanzler Dr. Luther." 98 88 00 !-11S Das korrigierte vorläufige Ergebnis Das ergänzte vorläufige amtliche Gesamt ergebnis der Reichspräsidentenwahl vom 26. April ist folgendes: Gesamtzahl der ab gegebenen gültigen Stimmen 30 362 393, Hin denburg 14 684 778, Marx 13 760 089, Thäl mann 1931686, zersplittert 21896. Der Rcichswahllciter hat bereits gestern an den Generalseldmarschall v. Hindenburg brieflich die Frage gerichtet, ob er die Wahl zum Reichspräsidenten annimmt, falls der Reichs- Wahlausschuß die Wahl anerkennt. * Das endgültige Resultat Ende -er Woche Bei dem vorläufigen amtlichen Wahler gebnis fehlen noch einige ländliche Wahlbe zirke in verschiedenen Wahlkreisen. Tie ge naue Nachprüfung des Ergebnisses wird bei der schwierigen Prüfung der zersplitterten Stimmen etwa fünf bis sechs Tage in An spruch nehmen. Tarans wird der Ncichswahl- leiter dem neugcwählten Reichspräsidenten v. Hindenburg und den übrigen Kandidaten das Ergebnis Mitteilen. Oestliche Unruhe Vor einigen Tagen war der kluge und rüh rige Leiter der Außenpolitik unseres tschecho slowakischen Nachbarn zu hochpolitischem Be such in der Hauptstadt Polens, offiziell, um die Verhandlungen über einen Handelsvertrag, die wegen mancherlei gegensätzlicher Inter essen, besonders in der Kohlcnindustrie und der Textilwirtschaft, vielfach gestockt hatten, zum Abschluß zu bringen. Das ist ihm auch gelungen und wäre allgemeinyolitisch nicht sonderlich zu beachten, da die Prager Politik in vernünftiger Erkenntnis der tatsächlichen Lage darauf ausgeht, mit alle» Nachbarn der artige Abkommen zu treffen. Wenn daneben vom Abschluß eines SchiedSgcrichtsvcrtragcs die Rede war, so berührt das andere Mächte auch nicht sehr. Aber warum dann die Anf- vutschung des ganzen Vorganges, wie sie be sonders zu Ansang in der polnischen Presse staitfand? Man muß sich die Situation klar machen, muß sich erinnern an die tiese Unruhe, die sich Warschaus in dem Augenblick bemächtigte, als die deutsche Regierung ihren Vorschlag eines Garan.ticpaktes machte, der sich auf die Westgrenze, aber nicht auf die östlichen Ver hältnisse bezieht. Als das Genfer Protokoll vom Herbst durch die Erklärungen Chamber lains im Frühjahr in Genf endgültig zu Grabe getragen war, fuhr der polnische Außen minister sofort nach Paris, und wir wissen aus volnischen Zeitungen, baß er nicht nur ernste Bedenken zum Ausdruck brachte, sondern sich auch darüber beschwerte, daß Polen über wich tige, seine Interessen berührende Verhandlun gen trotz seines Vertrages mtt Frankreich aus Paris allzu wenig erfahre. Der Pole ging nicht ganz getröstet weg. Zu gleicher Zeit war Benesch in Paris, und cs ist sicher, daß beide damals den Besuch verabredeten und üver- cinkamen, eine gewisse Gemeinsamkeit der In teressen, die gegenüber der deutschen Politik besteht, demonstrativ nach anßen zu zeigen. Trotzdem hat Bencschs Besuch ersichtlich wenig geändert. Denn die Tatsache, daß die politischen Weltinteressen der beiden Staaten reichlich verschieden sind, kann niemand aus der Welt schaffen. Benesch, unter dessen Lei tung die deutsch-tschecbischen Beziehungen sich immer mehr in sachlich gegebenen Formen vollzogen haben, mar vernünftig genug, in einem Interview darauf hinzuweisen, daß man nicht annehmen könne, Deutschland wolle sich jeder Gebiete oder auch nnr der deutsch sprachigen Teile des Gebietes der tschecho slowakischen Republik bemächtigen. Er tat derartige Unterstellungen ganz zutresscnd ab, indem daraus hinwies, daß Böhmen ein geo graphisch geschlossenes Gebiet sei. Wir möch ten nur wünschen, daß diese vernünftige Auf fassung allmählich Gemeingut aller tschechischen Politiker würde, auch der Benesch so nahe stehenden Nationaldemokraten Kramarsch und Dick. . In Warschau wird man von dieser Ncnße- rung nicht sonderlich entzückt gewesen sein: um so weniger als die Harmonie überdies durch eine Rede KramarscbS getrübt wurde, der ge wiß nicht ohne Absicht in denselben Tagen be tonte, daß die Tschechoslowakei niemais eine rußlandfcindliche Politik machen werde und damit deutlich ausdrückte, daß die Prager Po litik für irgendwelche anti-russische Kombina tion auch jetzt, d. h. auch der Sowietregierung gegenüber, richt zu haben sei. Das ist die Auffassung,, in der alle politisch Verantwort lichen in Prag sich einig sind: teils aus altem Panslawismus, teils, wie auch die deuischen Politiker, tu Rücksicht ans die wirtschaftlichen Interessen. Die Industrie des tschechischen Staates leidet schwer unter den Nöten der Zeit, dem Kapitalmangel und dem beschränk ten Auslandsabsatz und wünscht darum drin gend, mit Rußland stärker ins Geschäft zu kommen. Es ist ja auch bekannt, daß Benesch selbst in srühcren Fahren den Eintritt Polens in die kleine Entente ausdrücklich abledote, well ihm Polen allzusehr durch den Druck des Zehnprozentige Erhöhung des Eisenbahnpers onentarifes l,os, iitc- cen- 2,8, ! U. der Wahl des Generalfcldmarschalls «. Hin denburg zum Reichspräsidenten eine Erklä rung, in der es heißt: Der Reichsblock dankt dem Generalfe'dmarschatt v. Hindenburg sür das große Tvfer, das er mit der Kandidatur und mit der Annahme des höchsten Amtes des Deutschen Reiches dem deutschen Volke ge bracht Hot. Mit dem Ruse: Treue um Treue! hat der Feldmarschall die Kandidatur ange nommen. Heute können ihm alle Angehöri gen des Reichsblockes nicht besser danken, alS wenn sie unermüdlich in der Arbeit sür die überparteiliche Einigung fortfahren und die Ziele und Gedanken, die uns geleitet ha ben, auch in den Reihen derer verbreiten. die sich im Wahlkampie noch nicht zpm Gedan ken der allumfassenden staatspolitischen Eini- An den Präsidentschaftskandidaten Reichs- x, der sich zurzeit in Sig hat der Volksblock am Personalausgaben bei der Reichsbahn ent standenen Mehrbedarfs für das am 31. De zember dieses Jahres endigende Geschäfts jahr, der nicht durch sonstige Maßnahmen (Ersparnisse bei den sächlichen Ausgaben) gedeckt werden konnte, beträgt etwa 80 Mil lionen Mark. Bei ihrer gespannten Finanz lage muß die Reichsbahn für Mehreinnahmen in dieser Höhe sorgen. Den einzigen Weg sieht die Verwaltung in einer Tariferhöhung. Sie verkennt dabei nicht, daß durch jede Tariferhöhung die Kosten der Lebenshaltung beeinflußt werden. In besonderem Matze wäre aber dies bei den Gütertarifen der Fall, die deshalb solange wie möglich ge schont werden sollen. Die Reichsbahn hat sich deshalb zu einer Erhöhung der Personen tarife entschlossen, die zur Deckung der ge nannten Bedarfssumme rund 10 Prozent be tragen muß. Die Tarifänderung tritt am 1. Mai in Kraft. Die Mehraufwendungen für Personalaus gaben erklären sich wie folgt: Die Aufwen- duWen der Reichsbahn pro Kopf ihres Per sonals sind nicht wie im Voranschlag ange nommen 41 Prozent, sondern heute 52 Pro zent höher als im Frieden, während dis neue Reichsinderzisfer für Lebenshaltungskosten nur 35,6 Prozent Erhöhung anaibt. Dieses starke Anwachsen erklärt sich daraus, daß die Bezüge der für die Reichsbahn aus schlaggebenden Perfonalgruppen in den letz ten Jahren erhöht und daß daneben zahl reiche Arbeiter ins Beamtenverhältnis über- geführt wurden und Beamte in höhere Grup pen versetzt worden sind. Ebenso ist die Be lastung der Reichsbahn durch Ruhegehälter, f " Tageszeitung V für -en AmLsserLcktsberrrk Wilsönr^ gung bekehren konnten. Mit Hindenburgs Sieg hat das deutsche Volk den Staatsgedan ken zurückerobert. * Oer Dank -es Volksblocks an Marx Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn« und Festtage. Vee DemaSprelS einschließlich der frei InS HauS monatlich Mk. 2.—, durch dl« Post ohne Zustellgebühr monaisich Mk. 2.—. eingehende Manuskripte Ist Rückporto dclzufügen, andernfalls übernehmen wir kein« Garantie. Verlag: Wilsdruffer Nachrichten, Wilsdruff l. Sa. Druck: Meinen« Landgraf Nachfolger, Freital. Leitung der Redaktion: DWald Stoll«, verantwortlich für v«n TerUell> Ernst 2raun, deld« In Freital, ,- . ' i---« -««>-!" für An,eigen > Ald«rt Schlllrr in Wilsdruff. Wir brhalten un« auS technischen Gründen ausdrücklich bas gegeben werden, wird keine Garant!« übernommen. 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