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26. Jahrgang. Nummer 6H Freitag, den 3. Juni M7 am Hier rannte ein frei umher- die hiesige Kirchgemeinde Die Schönheit der Natur herrlichsten Sonenschein. Deshalb galt er auch den — Was der Juni bringt, ihren Höhepunkt erreicht. hat das den Orgelweihe ein Festtag für war. Eindrücke der Orgelweihe auf dem Flügel, in der besonders packend und wuchtig die Ehre Gotter aus der Natur, die bei der Weihe von den Männerchören gesungen war, her. vortrat. Auch Herr Oderkirchenrat Reimer ergriff da« Wort und erzählte iu herzgewinnender Weise von Erleb nissen besonder« während seines Aufenthaltes in Finnland und von der Bedeutung des deutschen Liedes. Ebenso fand der fachkundige und an ernsten und heiteren Erzählungen reiche Vortrag de« Herrn Kantor Beger über die Kindheit de« berühmten Orgelbaumeister« Silbermann und feine weiter« Entwicklung warme Anerkennung. Und auch Fräulein Hanna Wünsch erfreute in ihrer bekannten guten Art des Vortrages mit einem feinsinnigen Vorspruch des Herrn Schuldirektor Endler. Kurz es war ein sehr netter Abend mit schönen Darbietungen und man stimmte gern den Daukerworten zu, die Pfarrer Gräf am Schluß de« Abend» allen auswärtigen und einheimischen Personen aussprach, die ihre Kraft in den Dienst des Familtenabend« gestellt hatten. Fast man die Eindrücke zusammen, di« die Orgel, weihe bot, so muß man wirklich sagen, daß der Tag der Motorboote« mißglückten, da die Kuh bei jeder Annäherung de« Boote« nach der anderen Seite schwamm. Ein be herzter Arbeiter au« dem nahen Leuschnerchen Steinbruch, eilte hinzu, sprang sofort in einen zufällig daliegenden Kahn, und mit Hilfe des Viehbesitzerr und de« Schiffer« konnte er an da« bereit» erschöpfte Tier herankommen und ihm im letzten Moment die Blende abreißen. Sobald di« Kuh davon befreit war raffte sie sich wieder auf und schwamm dem Ufer zu Niederwürschnitz. Ein Motorradfahrer ver sucht« beim Festzug de« MilitSrverein«, der vom Gottes dienst kam, schnell noch vorbeizukommen und fuhr dabei in eine Gruppe von Kindern, von denen drei überfahren und verletzt wurden, »in« davon schwer. Der unvorsichtige Fahrer wurde von der erregten Menge schwer verprügelt. Die Besitzer von Viehwaagen, eingelassenen Dezimal waagen usw. haben neben den Waagen, nicht auf diesen, Belastung-gut in Höhr von nahezu der vollen Tragkraft der Waage mit Arbeit»htlf« bereitzuhaltru. All» Handel«- und Gewerbetreibende und Landwirte, welch» eichungspflichtige Gegenständ« im öffentlichen Ver kehr benutzen, werden hiermit aufgeforderl dies« in reinlichen Zustande im Eichung«zimmer vorzulegen. Die Landwirt« und Wtrtschafttbesitzer wtrdrn ganz be- sonder» aufgefordert, ihre Milchgesäße, Waagen und Ge wichte, nacheichen zu lasten. Nach diesem findet strenge stoutrolle statt, da immer noch landwirtschaftliche Betriebe der Aufforderung zur Nacheichuug zu erscheinen, nicht Folg» geleistet haben. Di« Nachtichung«g«bührrn find sofort zu bezahlen, kollten nach Beendigung der Eichung bei Handel- und Ge werbetreibenden oder Landwirten, Eichungsgegenstände die den Nachetchungsstempel nicht tragen und demnach zur Eichung nicht vorgtlegt worden find, vorgefundeu wirden, wird außer der Bestrafung der Betreffenden, noch die Nach eichung oder Einziehung der uugeeichten Maße, und Ge wichte und Waagen veranlaßt werden. Httend.rf-Hkrilla, am 28. Mat 1927. Der Gemeinderat. Oertliche» »mV Sächsische». <vtt«n-orf.DkciIla, den 2. Juli ,027. — Nachdem bereit« in voriger Woche bei einem hiesigen Einwohner mittel» Einbruch» die Hühner gestohlen wurden, wurde in einer der letzten Nächte in einem Grundstück der Bahnhofstraße wiederum ein Grflügeldiebstahl autgeführt. Der hinzugezogen« Polizeihund konnte nicht« «»«richten. — Einem unfreiwilligen Aufenthalt hatte der au« der Nation Haltepunkt aurfahrende 6 Uhr Zug. Die Maschine hatte von der Wasserleitungbaustelle einen zu Nahe an den Schienen stehenden eisernen Schubkarren eine Strecke mitge nommen. Nachdem da« Hinderni« btsritigt worden war, konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen. — Sonntagsrückfahrkarten zu Pfingsten. Die Sonntag»- lückfahrkarten gelten zu Pfingsten zur Hinfahrt am Freitag von 12 Uhr an, am Sonnabend, am Pfingstsonntag, am Pfingstmontag; zur Rückfahrt am Pfingstsonntag, am Pfingst wontag, am Dieu-tag bi» 9 Uhr vormittag«. Di» Rück fahrt muß auf der Zielstatiou der Fahrkarte am Dienstag spätestens um 9 Uhr vormittag«, von Unterwegsstattonen spätesten« mit dem Zug angetreten werden, d»r die Ziel- station um 9 Uhr vormittag« verläßt. Al« Abschluß der so würdig verlaufenen Orgelweihe sand am Sonntag im Hirsch noch ein Familienabend statt, d«r gut besucht war. Wieder stellte, sich der Drerdner Posaunenchor unter Leitung de« Herrn Studienrat Satlow der auch schon am Sonnabend an einigen Plätzen de« Orte« ^spielt hatte, in den Dienst der guten Sache. Nach einem Lied de« Posaunenchore» eröffnete Pfarrer Gräf den Familienabend und hieß alle herzlich willkommen, besonder» ab» Frau Gräfin Brühl al« Kirchenpatronin und Frau Oberkirchenrat Reimer, ferner Herrn Hollinger, Herrn Orgelbaumrister Jahn und Frau, Herr Vödisch und di« Mitglirder der Chöre, dir bei der Orgelweihe gesungen hatten. Den Abend schmückte neben dem Posaunenchor au» der freiwillige gemischte Kirchenchor unter Leitung von Kantor Beger mit einem wunderbaren Vorspruch von Kranz und zwei wetteren Liedern, sowie Herr Vödich mit seinem deutschen und italienischen Liedern von Schumann, die von Lehrer Marzahn begleitet wurden. Prächtig war dir freie Darbietung de» Organisten Hotttuger-Dresden über die G p « r 1. Handball. Jahn I — Tv. König»brück, Meister- Mil der Verpflichtung vorstehenden Gegner« hat sich die hiesige Mannschaft eine sehr schwer« Aufgabe gestellt, di, zu lösen ihr wohl nicht gelingen wird. Unzweifelhaft wird dirst» Spiel aber »inen vorzüglichen Sport bitten. Kleinschirma. laufendes Pferd in rin mit zwei Personen besetzte« Motor rad, da« sich überschlug und auf da« Pferd stürzte. Der Motorradlenker erlitt Kopfwunden, die Beisitzerin wurde in besinnungslosen Zustande dem Krankenhaus zugeführt. Der „Rosenmonat" bringt kräftigste Sprossen, die buftendste Blumenpracht und Amtlicher Teil. Bekanutmachung. Die Nacheichung der Maße, Gewichte und Meßwerkzeuge die im öffentlich?» Verkehr verwendet werden, findet für Otteudorf.Okrilla im hiesigen Ratskeller Freitag, den 3. Juni vor«, von 10'/, bi» 2 Uhr Mittwoch, den 8. Juni vorm. von 8 V, bi« 12 Uh', „ „ „ „ nachm. von 1 bi« 4 Uhr Dounerttag, den 9. Juni vorm. 8 bi» 12 Uhr JpgeKh Kchs TaMMi Mss. Nebcn den zahllosen bLrufsmWgen Verbrechern und unverbesserlichen Missetätern beiderlei Geschlechts aus den Kreisen der Erwachsenen sibl er leider nicht wenige Tau sende jugendlicher Taugenichtse die zu den Sorgenkindern der Gesellschaft gehören. Es sind in erster Linie die Für- i " r g ? - Z ö a l i n o e . die in Achter Zeit die Oefkentlichkeit in besonderem Masse erregt haben. Erst in diesen Wochen haben zwei entsetzliche Mordtaten — denen vier Menschen leben zum Opfer fielen — (in Sommerfeld und Oranien burg!) -- ihre gerichtliche Sühne gefunden, und vor ein paar Tagen tisrhaftete die Berliner Kriminalpolizei den Gauner und Hochstapler Hintze, der, wie jene Mörder es sind, Fürsorge-Zögling ist. Man hat außer diesen Fällen auch sonst in den letzten Jahren recht viel Unerfreuliches von Fürsorge-Zöglingen gelesen und gehört. Jugendliche, die Ler Fürsorgeerziehung anheimfallen, machen ihren Er ziehern — Eltern und Lehrern — schon tausendfältige schwere Sorgen, ehe sie auf Grund des Fürsorgeerziehungs- Gesetzes in Fürsorgeerziehung kommen. Die üblichen Er» ziehungsmittel, die bei der Erziehung normaler Jugend licher angewendet werden, verschlagen bei den zur Fürsorge erziehung reifen Jungen und Mädchen nicht. Diese durch und durch verlodderten jungen Menschen müssen eben aus der Gemeinschaft der anderen ausgeschlossen werden, damit sie nicht durch ihr schlechtes Beispiel auf andere verderblich wirken. In den Fürsorge-Erziehungsanstalten selbst werden die Zöglinge mit größter Liebe und Freundlichkeit behan delt — wenn natürlich auch mit dem gebotenen Ernst. Man erstrebt, sie allmählich durch Gewöhnung an geregelte Arbeit und dadurch, daß sie Vertrauen zu den Menschen ge winnen sollen, zu brauchbaren Gliedern der menschlichen Ge sellschaft herauszubilden. Bei etlichen gelingt das anschei nend auch. Aber die oben angeführten Fälle schwerer Ver brechen sowie zahlreiche andere Fälle, die der Oeffentlich- keit nicht bekannt lind, beweisen, daß bei zahlreichen Für sorge-Zöglingen alle pädagogische Kunst vergebens ist Es scheint so, daß man sich gründlich täuscht in der Annahme, Fürsorge-Zöglinge würden sich nach ihrer Entlassung aus der Anstalt in der Gesellschaft, wo sie großenteils auf sich selbst gestellt sind, so halten, daß sie nicht mehr vom ordent lichen Weg abweichen. Die meisten Fürsorge-Zöglinge haben moralische Defekte, weil ihnen gewisse Hemmungsvor stellungen fehlen. Das dürfte niemals verges sen werden! Fürsorge-Zöglinge aus den Anstalten aus die menschliche Gesellschaft loslassen, ist stets ein gewagtes Stück. Es wäre vielleicht überhaupt am geratensten, manche Kategorien von Fürsorge-Zöglingen dauernd unter fühlbarer Aufsicht zu halten und sie entsprechend zu beschäf tigen, doch so, daß sie mit der Gesellschaft der anderen Men schen möglichst wenig in Berührung kommen. An öffent lichen Arbeitsgebieten fehlt es nicht. Jedenfalls wäre diese Art der Betreuung von Fürsorge-Zöglingen — so wenig sympathisch sie auch manchem erscheinen mag — doch hun dertfach besser, als sie im Vertrauen auf gesittetes Ver halten der menschlichen Gesellschaft zurückgeben. — Römern, die ihn nach der Juno genannt, hatten, al» be- sonötr« ulücksgünsiiger Hochzeiismonui. ' D». alle der Juni, „Brachmonat", der schon im 13. Jahrhundert auf- taucht, entstand au» dem Brauch, im Laus« dis Juni die unbisät liegenden Filder zu „brachen", d.h. umzupflügen. D»r Juni bringt auch die erste Obsternte. Stachel- und Johannisbeeren find pslückreif, und vor all«« beginnt di« Reife der im Baumlaub rotglänzenden Kirschen. Im Wald locken die Erdbeeren und viele Pilze; der Jäger muß da her darauf bedacht sein, daß Wald und Wild durch die zahlreichen Beerensucher keinen Schaden erleiden. Für d«u Rehbock, der jetzt sein schönste» Somerkleid trägt, ist der Juni der richtigste Birschmonat. Die manchen Naturfreund liebste Frühling»freude, drr Vogrlsang, beginnt gegen End» d»S Monat» bereit« zu verstummen, denn die Singvögel nisten schon und kommen allmählich in die Mauser. Der Kuckuk kündet „teure Zeit wenn er erst nach Johanni schreit". Al» Durchzug-vögel besuchen un« der Kiebitzregen. Pfeifer und der kleine Brachvogel; auch der Wachtelkönig trifft jetzt ein. Der Johannistag gilt al» drr wichtigste Vortag im Juni. Viele Pflanzen, wie Johanniskraut, Johanniswurzrl, Johannisapfel und Johannisbeere tragen ihren Namen nach Johannis dem Täufer dem drr Tag ge weiht ist; in der Tierwelt kennt man gleichfalls eine Johannirechfe und das leuchtende Johannitwürchen. Der Volksmund weiß unzählige Sprüche, die gerade Junige- witler und Blitzschläge betreffen, und am Johannistag lodern seit uralten Zeiten flammende Holzstöße auf den Bergen, oder es werden brennende Strohkränze von den Höhen heruntergeschleudert. Auch der 100 jährige Kalender stellt diesmal für den Juni schöne Tag, in Aursicht. Bi« zum 21. Juni kündigt ,r di« Witterung al» schön und warm an (Sommer» Anfang) soll aber daun täglich unfreundliche» Welter herrschen. Reichenberg. In der Nacht rom Dienstag zum Mittwoch ist auf bi«her noch unaufgeklärte Weise der Damm von dem großen der in Neurüchenberg gelegenen Fisch- und Ententeiche gebrochen. Die Wassermassen haben großen Schaden angerichtet. Allein 12 Zentner ungefähr 10 bi« 15 Zentimeter groß» Karpfen und Schleien find vernichtet worden. Bäume und Erbmassen sind weggeriffen, Wege auf- gerissen, Brücken zerstört worden. Mehrere hundert Meter der Waldßraße in Radebeul sind aufgerissen und die an- grenzenden Gärten und Felder arg mitgenommen. Insge samt werden mehrere tausend Mark Schaden zu verzeichnen sein. Die« bar. Ein nicht alltäglicher Vorfall spielte sich am Sonnabendmittag iu der Näh» de« Restaurant« „Rosen-! garten" ab. Fleischrrmeister B., Neumühle Zadel, trieb einen Transport Rinder vom Rittergut Seußlitz aus au der Elbe entlang. Plötzlich riß sich eine elf Zentner schwere Kuh lo«, raunte über die Wiese und in die Elbe. Infolge der Blende, die da« Tier vor den Augen trug, konnte er sich nicht zurecht finden, drehte sich im Kreise und trieb immer mehr nach der Mitte der Stromes zu. Sofortige Rettungsversuche von Karl Oehmig mittel» „ „ „ „ nachm. 1 bi« 4 Uhr Freitag, den 10. Juni vorm. 8 bi» 11 Uhr und G«brauch»ort von 12 bi« 2 Uhr statt. amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. MU den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. MerWWs- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Gemeinde - Giro - Konto Nr. 136. s Anzeigen werd« andrn Erschetitm-gsr««» > -«"'"HÄSAL"" - » «UH bei «dltntevd« Vaden«« »r«, SdomE 2 v«th« j »NIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII» ü Di« .Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien«» " tag, Donneritag «io Sonnabend. v« Betngi-Pret» wird mit Beginn jede« Monat, bekannt gegeben. n 8» Fall» höherer Bemalt (Krieg «d. sonst, ü - «gendwelcher Störungen de« Betriebe» der L , Heilung, d. Lieferanten »d. d. Beförderung»» " A Einrichtungen) hat der Bezieher keine« An- - >» limech «es Lieferung »der Nachlieferung der - » Leitung od. Nückzahlung d. Bepig,preise«. - »»Illillllllillllllllllillllillllllil Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend