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Wochenblatt für Wilsdruf, Tharaud und das Glbthal. Dritter Jahrgang. Freitag, den 20 Januar 18-^3. I. Mit König!. Sachs. Concesston. Verantwortlicher ReLacteur und Verleger: Albert Reinhold. Von dieser Wochenschrift erscheint alle Freitage eine Stummer. Der Preis für den Viertelsahrgang beträgt 10 Ngr. Bekannt- machungm aller Ar! werden ausgenommen. Aussätze, die im nächsten EIü- erscheinen sollen, werden in LLaranb bis Montag Nüch- tniltags 2 nk)r und in Wilvdrits Iris Montag ALenLS 7 ULr aiigcnomnicii. Alich können bis Mittwoch Mittag eingehende .ZttL sendilngen auf Verlangen durch die Post an den Druckort besörder! werden und in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben unter den Adressen: „an Lie RcLactto» Lcü WilSörttf-LLaittndcr Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdner Gasse >m Hause des Herrn Stadtrichier Damme, 1 Treppt) oder: „an Lie Agentur Les Wilvdruf-ThllranLer Wochk'Nblattcö zu Tharand," die Herr Buchbinder Lauscher übernommen hat. Zn Meisten nimmt Herr arcksnkscht jun. Aufträge und Bestellun gen an. Etwaig« Beiträge, welche der Tendenz des Bl-,«les entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden-. Zn KöMiiUlbroda nimmt Herr Kausmann Zässing BekanntmachmigtN aller Art an. Bis Mittwoche Mittags bei demselben eingehend- .Zusendungen erscheinen bereits den nächstfolgenden Freitag im Wiallc abgedruekt, Die Redaktion. Gedanken über die Mittel zur Ver minderung des Holz- und Felddieb- stahls. (Beschluß.) Ich glaube, diese Mittel liegen in den Han de» vcr Gemeinden und zwar, ohne daß es die sen große, wo nicht gar keine Opfer kostet. Ich gehe davon aus, daß die Holz- und Fclddicbe in zwei Klassen zu thcilcn seien, näm lich a) in solche, welche, obgleich fleißig und sonst dem sittlichen Verderben noch nicht verfallen, doch wegen äußerer Umstände nicht fähig sind, durch ihre Thätigkeit sich so viel auf einmal zu erübrigen, daß sie sich ihr Holz und andere Lebensbedürfnisse in einiger Quantität erkaufen können. L) in solche, welche aus Neigung zur Trägheit und Schlechtigkeit den Diebstahl begehen. Bei der ersten Klasse wird es sich daher fra gen: auf welche Weise die Einwohner eines Or- tcs, die in dieselbe gehören, in Stand gesetzt werde» können, bei thätigem Leben sich leicht ihre Lebensbedürfnisse und vorzüglich Holz und Nah rung zu verschaffen? Was das Holz anlangt, so halte ich dafür, daß ihnen Gelegenheit gegeben werden müsse, sich dieses in kleinen Parthien für weniges Geld, das sie zu der einen oder der andern Zeit des Jahres sich erübrigen, sogleich kaufen zu können. Wenn daher in jeder Gemeinde ein Capital dazu bestimmt würde, jährlich eine Quantität Holz, wie sie nach dem Ermessen der Ortsbehör den für solche von mir genannte arme Familien, nach Abzug dessen, was von denselben auf er laubtem Wege cingesammelt zu werden pflegt, erforderlich ist, anzukaufen, damit es in den kleinsten Parthien wieder an solche Familien ver kauft werden könnte, so würde, meiner Ucbcrzcu- gung nach, gewiß manche derselben, die jetzt ihr Holz auf diebische Weise sich verschaffen muß, weil sie nicht fähig ist, mehrere Thaler auf einmal zum Holzerkauf zu verwenden, gern davon Ge brauch machen, weil sie fühlt, daß es besstr ist, auf rechtliche Weise ihn sich zu verschaffen, als durch Diebstahl. Hierzu kommt noch die sich bald ergebende Thatsache, daß sie durch Verwen dung ihres Tagesverdienstes auf Holzverkauf mehr verdienen, als wenn sie den Tag auf Holzstehlen verwenden, indem däs gestohlene Holz doch den Werth nicht haben wird,' wie das erkaufte. . Ich glaube zwar nicht, daß auf einmal hier durch der Holzdicbstahl aufhören und gleich all-