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Nr. 2S. WH Anzeiger für das Erzgebirge M MWWM mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblaü. k«'"«--» nu" Sp«chftm»-e -« «e-atten «lt Mwnahme S», SomUage nachmittag» 4-S Uh». - T»l»g»amm.fi-r»ss», Tageblatt ftn,«rz-,btrg». -«alb»«-« «* ?'L /.'«LÄL, ö«tzm»°Äa.uü»ä"u za, vnvttlangl »ingifaaSt» Manustrlpti- Sann chewüh» nicht geleistet ««,-«». Ma»ustk!pi°>cht»eu/uchl»»bc Mttwoch, äen 2. Zebruar ISIS. U. Zahrgavg Der Lustsihiss-Mgriff auf England. Nachträgliches zum Aeppelknbefuch über Parts. — Die Vterverbandsherrlchast kn Griechenland. — Der Unterseebootkrieg und Amerika. ver LtlNavgrM auf knglavü. Englisches Gebiet ist unseren Luftschiffen nicht mehr unbekannt. Zu wiederholten Malen haben sie der Insel ihren Besuch abgestattet und sich durch alle die 'Gegen maßnahmen ebensowenig beirren laMn, wie durch das fanatische Geschrei der englischen Pqesse. ES wird auch dieses Mal erhoben Werden, die englischen Blätttzr wer den auch dieses Mal überfließen vor sittlicher Ent- rüstung und die Welt gegen Deutschlands Barbarei auf zuhetzen versuchen. Mögen sie es tun, der Unterlegene hat nach einem bekannten Wort das Recht, zu schimpfen. Wir haben all der scheinheiligen Mache nur ein Wort entgsAürzusetzen: Baralong. Ein Volk, das einen solchen Meck auf seiner Ehre sitzen läßt, ja sich mit einer solchen Schandtat noch brüstet, hat für alle Zei ten Vas Recht verwirkt, über andere zu Gericht zu sitzen. Alle diejenigen aber, die aus begreiflichen menschlichen Mitgefühl die unschuldigen Opfer! beklagen, die der Lust angriff Möglicherweise gefordert hat, seinen daran er innert, daß auf der Haager Konferenz an Englands und Frankreichs Widerspruch die von Deutschland beantragte völkerrechtliche Regelung des Luftkrieges gescheitert ist. Davon spricht man heute in Frankreich und England nicht, weil das der Entrüstungsmache notwendigerweise abträglich sein müßte. Zu der Zeit der Haager Kon ferenz freilich glaubten die Engländer und vor allem die Franzosen noch an die lieberlegenheit ihrer Luft waffe, damals schlug ihnen ihr Kulturgewissen noch nicht. ES machte sich erst bemerkbar, als sich die Ueberlegen- heit der deutschen Luftkreuzer herausstellte, und äußerte sich um so heftiger, je gewaltiger diese Ueberletzenheit sich bemerkbar machte. Tas Gefühl der Schwäche, der ohnmächtige Haß des Unterlegenen — das ist der Re sonanzboden, auf dem die EntrÜstungStöne erklingen. TaS wollen wir uns vor Augen halten und uns durch das wütende Gebelfer bei' Times und ihres Anhanges die Befriedigung über die ans Wunderbare grenzende neueste Leistung unserer Luftflotte auch nicht einen Augenblick lang beeinträchtigen lassen. Ganz England ist überflogen worden, und zwar un gefähr an der Stelle, wo es am breitesten ist, zwischen Great Aarrrwuth und Liverpool. Das Gebiet, das von dieser Linie und der alten Humüergvenz« einMchlossen wird, ist das Hauptzentrum der englischen Industrie. Hier liegen Manchester und Sheffield, die einst, als Deutschland noch klein und zerrissen war, di« ganze Welt mit ihren Erzeugnissen versorgten. Zahllose Ma- schii.enbaustätten, Wertzeug- und Waffenfabriken Weist Manchester, die alte Metropole der englischen Industrie, auf. Ihm kommen in der Bedeutung fast gleich Shirfftell» der Hauptort der englischen Eisen- und Stahlfabrika tion, und Nottingham mit seiner hochentwickelten Bauml- wrllindustrie. Das ist das Gebiet, wo die tausend Mu nitionsfabriken Llohd Georges arbeiten, von wo aus das englische Heer mit allem versorgt wird, was «S zum Kriege bedarf. Hier sind di« deutschen Bomben nieder- gefallen und haben, wie wir annehmen dürfen, reiche Beute für ihr Zerstörungswerk gefunden. Von mächti gen Explosionen und heftigen Bränden spricht der amtlich« deutsche Bericht. Wir wissen, wie vorsichtig unsere Heeresleitung im Gebrauch starker Worte ist, und dürfen deshalb hieraus entnehmen, daß dpm küh nen Streiszuge unserer LustkveuAer ein voller Erfolg beschieden war. Nehmen Wir noch hinzu, daß Liver pool, der Haupteinfuhrhafen EnglcmdS, die großen In dustrie-Anlagen am Humber und die Hafenstadt Great Uarmruth ebenfalls ausgiebig bedacht worden sind, so können wir zusammenfassend feststellen, daß Englands Industrie, sein Handel, seine Waffen- und Munition»- frbriken aufs schwerst« getroffen worden sind. In die ser ILeberzeugung werden uns die englischen DarMlun. gen, die natürlich nur von unbeträchtlichem Materials schaden sprechen werden, nicht wankend machen. Wohlbehalten sind unsere Luftschiff«! von der kühnen Fahrt zurückgekehrt. Wiederum! Haven sich die vtelgv- rühntten ylbwehrmaßnahmen der englischen Admiraltz- tät als unwirksam erwiesen. Mag sich Herr Balfour auf neue besinnen, unseren Luftkrmzern ist er solang? nicht gewachsen, als England dem vielbejpöttelten Werk des Grafen Zeppelin nicht etwas Gleichwertiges ent gegensetzen kann. Damit aber hat es, wie die vielen mißglückten »ersuche beweisen, noch gute Wege. Vie LeppellnangNM aak k»arir. Die Zeppeltnstreife über Paris bildet da» Hauptthema der Pariser Blätter. Matin gibt die Zahl der Opfer 'ver amtliche WegweriM von deute? I - I Großes Hauptquartier 2. Zebr. vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Vie feln-llche Artillerie entwickelte in ein zelnen Abschnitten -er Champagne un westlich von St. v i - lin -en Vogesen) gesteigerte Lebhaftigkeit. Vie Sta-t Lens wur-e abermals vom Gegner beschossen. Ein französisches großes Flugzeug stürzte, von unseren Abwehrgeschützen gefaßt, westlich von Ehaun ab. Die Insasse« stn- verwvn-et gefangen genommen. Westlicher Kriegsschauplatz. Eine starke russische Abteilung wur-e von -rutschen Strelfkomman-os, süSlkch von koch a s- ka wo la (zwischen Stocho- un- Stprs ange- gripen un- aufgeriebe«. Salkaa-Kriegsschauplatz. Unsere Zlieger beobachteten in -e« Hafen anlagen von Saloniki große Srän-e, -ie offen bar von unserem Luftschisfangriff herrühren, lw. T. ö.) Gberfte Heeresleitung. j auf 2b Tote und 29 Verletzte an. Die Zeitungen führen die Opfer jeder einzelnen Bombe auf. Daraus geht her vor, daß nur zwei Bomben keine Menschen trafen. Die Blätter rufen nach Rache an deutschen Städten. Daneben werden Stimmen laut, welche den mangel haften sjUeberwachungSdienst tadeln. So sagt Temp», es sei bedauerlich, daß die Polizeipräfektur nicht schneller gearbeitet habe. Um S Uhr 20 Minuten sei das Nahen des Zeppelins gemeldet worden, aber erst um 10 Uhr 5 Minuten hätten die Feuerwehrleute die Straßen durcheilt, und um 10 Uhr 7 Minuten seien schon die ersten Detonationen gehört worden. — (Meldung der Agence HavaS.) Die am Sonntag in der Bannmeile im Norden von Paris abaeworfenen Brandbomben eines Zeppelin luftschiffes haben einigen Materialschaden angerichtet. Mehrere Personen erklären, daß sie zwei Zeppeline gesehen haben. Sieben Gemeinden der Bannmeile von Paris wurden mit Bomben beworfen, von diesen explodierten mehrere nicht. (W. T. B.) Die Ueberlegenheit der deutschen Luftschiffahrt zugestanden In Besprechung der letzten Luftschiffangriffe stellt TemS fest, daß der durch die abgeworfenen Bomben angerichtete S.chadeu ungefähr eine Million Franks beträgt. Dar Blatt muß eingestehen, daß die französische Luftschiff fahrt der deutschen zur Zeit nachsteht. Der Grund dieser Rückständigkeit sei aber nicht Sorglosigkeit oder Mangel an Tatkraft, sondern lediglich Zersplitterung der Anstreng ungen. (W. L. B.) erregte ZNmmung ftl LrleÄeiNima. Gin« Telegramm de» Athener Speziaw^chterstaL- ters des Eorrier« della Sera läßt «-kennen, daß dtp Stimmung in Griechenland infolge der Besetzung Ka- rvburunS durch die Engländer und Franzosen sehri erregt ist. Nach einer Darstellung, die der GuüwoS bracht«, gebrauchten die Engländer und Franzosen ge genüber der schwachen griechischen Besatzung Gewalt. Schließlich wurde dem griechischen Kommandanten der Festung ein im französischen Hauptquartier unterschrie bener Befehl gezeigt, nach welchem di« Besetzung Karavurun» im Einverständnis mit dem grie chischen Generatstade erfolge, was natürlich voll ständig unwahr ist, denn die griechische Regierung protestiert« gegen das neueste Attentat auf Griechenlands Souveränität. Ria Himera berichtet r Die Indignation de» griechischen Militär» sei unbeschreiblich, denn die Enlente-Minister und General Sarrail hätten verspro chen, Karavurun nicht zu besetzen. Mthenai erklärt: Die Okkupation macht die bewaffnete Neutralität Grie ¬ chenlands lächerlich, denn die Alliierten seien heuttz di« Herren von Saloniki. Der Lorrier« della Sera unterstellt natürlich diesen angesehenen griechischen BlLt, tern, daß sie im Dienste Deutschlands das griechische Brlk künstlich erregen, da die venizelistischs Presse gar keine Notiz davon nimmt. Ein neuer Uebergriff Frankreichs. Ter Athener Korrespondent der Londoner Times meldet vom Sonntag, daß.Telegrammen aus Kreta zu folge eine Abteilung «ine» französischen Torpe dobootes in Netimo landete und einen gewissen Krüger, der als Dolmetscher am deutschen Konsulat tätig war, verhaftete. Die Abteilung schiffte sich mit dem Verhafteten ivieder «in und das Fahrzeug fuhr bald darauf ab. (W. T. B.) Ei« französischer Luftangriff auf da» Lag« der Verbündete«. Tie Agence HavaS meldet: Am Sonntag stiegen 16 französische Bomdardierflugzeuge von ihrem Stützpunkt bei Saloniki auf. Um zähn Uhr überflogen sie ein bulgarisch-deutsches Lager von etwa 600 Zellen bet Pasahli, nordwestlich vom Doiran- See. Die zahl reichen von ihnen abgeworsenen Bomben setzten da» La ger in Brand und verursachten ein« schwere Panik. (W. T. B.) Wiederherstellung der zerstörten Strnmabrücke. Eorrier« della Sera meldet aus Athen, ein grie chisches Genieregiment habe Befehl erhallen, die Struma brücke bei Temirhissar. wiederherzustellen. v!e Haftung ftumLnienr. Die Leipziger Zeitung meldet au» Berlin: Mr den letzten Tagen sind stark zugespitzte Meldungen über die Haltung Rumäniens veröffentlicht worden. Der tatsächlich« Hintergrund dieser Meldungen läßt sich da hin kennzeichnen, daß Rumänien nach wie vor eiste unentschlossene Haltung etnniMnt. NeuerdinA» hat sich aber nichts ergeben, was auf eine Wendung ge gen die Mittemächte schließen ließe. Mn Wechsel des Ministeriums ist zur Zeit nicht zu erwarten. Auch hin sichtlich des Abkommens wegen der Getreideausfuhr hat sich nichts geändert. Insbesondere ist nicht cmzuneh-> men, daß dä- Ankauf von Getreide für englische Rech nung auf die Ausfuhr jetzt von Deutschland gekauften Getreides einen Einfluß haben Werde. Nach alledem wär« es unrichtig, wenn auf Grund der obenerwähnten Privatnachrtchten die Vermutung Platz griff«, daß die Beziehungen Rumäniens zu den .Mittemächten eine Kri sis durchmachen. Es liegt kein Anlaß zur Beunruhigung vor. (W. T. B.) Li« GcteeidelLufe der MittmuLchw. Zwischen der rumänischen ZentralverkaufSkomnvtssiom für Getreide und den entsprechenden Cistkaufsstelltzn der Mitternächte begannen Verhandlungen, die sich, wie es heißt, auf den Verkauf von 100 000 Wagen altem und neuem Mais, sowie anderem Getreide VezWen. « Ver vormarrcd in Manien. Der B. Z. wird aus Lugano gemeldet: Der Eorrier« della Sera berichtet, daß di« österreichischt-freundlichen albanischen Häuptlinge Beiram Zur und Hassqn- Beh in Pristtna Banden gebildet haben, welche zusam men mit den in Montenegro organisierten und mit mo dernen Waffen ausgerüsteten und ausgebildeten Bands» gegen die Truppen Essad PaschaS ziehen. Erbittern«- gegen Italien st» Montenegro. Auf der Fahrt durch Montenegro ist der Bericht. «Llratter der Franks. Ztg. in Podgorcha angÄommen. Gr berichtet vom 28. Januar: Die Stadt ist ruhig. Da dis L-ebenSmittelpreise noch sehr hoch find, wird die Stimmung.gegen den König ststme» erregter und für den in der Nachbarschaft in einer Billa in Krusevac wohnenden Prinzen Mirko günstiger, da ihm wegen sei- nes Bleibens im besetzten Lande große» Vertrauen ent gegengebracht wird, lieber die letzten Zuckungen dH» po litischem Lebens im Lande erfahr« ich folgendes: Nach, dem die Armee Koevetz sich der montenegrinischen Grenze näherte, bat Bükotte den König, di« Skuptsch- tina etnzuberufen. In einer geheimen Sitzung hievt der Ministerpräsident ein« Rede über die LagH und er bat nach allen Richtungen Dollmachten. Die Skupsch. tina verlangte zunächst Aufklärung, ob Friede geschtos.