Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung B«jug»pr«i4 vierteljährlich DU. iHv etnschließl. d«I »Illustrierten Unterhältungtblatt»' in der Geschäftsstelle, bei unseren Voten sowie bet alle» Retchdpostanst alten. Erscheint täglich abend» mst Au«nahm« der kann, und Feiertage sür den solgenden lag T<1-Zdr.: Zmtsökatt. für Eibenstock, Larksel», hnnbrhübel, t^UUvUtUN Neuheide,GberftützengrSn,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Anterftützengrstn, wildenthal nsw. verantworll. Schriftletter, Drucker und Verleger: Emil Hannebohnin Eibenstock. Bnzetgenpreit: die klemspaltige Zeile l2 Pjg. stir auswärtige tb Pfg. Im Reklameteil di« Zeile 40 Psg. Im amtlichen Teile di» gespalten« Zelle 40 Psg. Annahme der Anzeigen bis spätestens vormittag» td Uhr, sür größere Tags vorher. Fernsprecher M. 110 PN 120. 64. Jahrgang. Sonntag, den 27. Mai 1S17 Wie hat dereinst in goldnen Tagen DaS Fest der Pfingsten unS beglückt! Wie hat das sehnsuchtsllße Schlagen Der Nachtigall dein Herz entzückt! Im Frühlichtschtmmer schon welch Rüsten, Wenn märchenschön, gleich sel'gen Küsten, Aufglomm der Wolken Purpursaum. . . O fröhlich Wandern, wonnig Rasten! . . . Fernab, wie aus dem Spielzeugkasten, Erschien die Stadt im Dämmertraum! . . . d Pfingsten 1917. E Der Quellen schmale Silberläufe Durchrauschten jubelnd Tal und Grund; Stolz funkelten die Kirchturmknäufe: Pfingstfreude! sang der Glocken Mund! In flücht'gem Nebelhauch versanken Die Sorgen, und ein heißes Danken Hob froh die Lauscher himmelan; Denn stiller, reiner Gottesfrieden War allen Herzen noch beschieden In jener Matentage Bann! . . . Nun prangt verjüngt in lichtem Lenze Die Heimat wieder! . . . Doch es schweift Der Sinn hinaus an Wall und Grenze, Wo schwer des Weltkriegs Ernte reift. Noch liegt gleich einer dunklen Wolke Der harte Kampf auf unserm Volke; Jäh klopft das Herz... bang lauscht das Ohr... Voll tönt es: Sieg! aus West und Osten: Doch neue Hydraköpfe sproßten Dem Ungeheuer stets hervor! . . . O Deutschland, laß an diesem Pfingsten Der Jünger Eintracht dich durchweh», Und glaubensstark auch den geringsten Von deinen Söhnen zu dir stehn! Es geht bergan durch Not und Grausen! Des Pfingstgeists herzerlösend Brausen Ist siegverkündend auf dem Pfad . . . Frisch treibt das Laub der deutschen Eichen, In Ehrenkränzen es zu reichen Den Tapfer»: denn der Friede naht! . . . Alwin Römer. Der Ktaütrat. Eibenstock, den 26. Mai 1917. sLino die sich auf Pferde, Rinder, Schafe und Schweine erstreckt, findet Kreitag, den 1. Ztttti 1917 statt Die Viehhalter werden aufgefordert, den mit der Aufnahme Beauftragten richtige und vollständige Angaben zu machen Drittes Kriegspsingsten. Kämpfer waren die ältesten Christen, Kämpfer für ihr höchstes Gut, für ihren Glauben. Am Pfingsttage wurden sie heiligen Geistes voll, des Geistes siegreicher Kraft und Zuversicht. Von da an begann, langsam zwar, aber un aufhaltsam ihr Siegeslauf. In ihrem Kämpfen erfüllte sie die Gleichheit eines Geistes, der Berge versetzt, der eine ganze Welt von Feinden überwindet. Sie kannten keinen Unterschied des Ranges und der Geburt, des Standes und des Berufes. In Bedrängnis und Not blieb einer dem andern gleich, allesamt beseelt von heiliger Begeisterung, von heiligem Willen zum Siege. Der Geist Gottes hatte seine allmächtige Wunderkraft in ihre Herzen gesenkt. Vom ersten Pfingsttage an lebte in ihnen der Geist der Ein tracht. Sie waren eins im Glauben und in der Wahr heit, eins in der Hoffnung und im Vertrauell. Fast die ganze damalige Welt trachtete danach, sie mit allen Waf fen und Mitteln der Gewalt, des Hasses, der Verleumdung zu vernichten. Aber umsonst erschöpften sich ihre Feinde iin Erfinden neuer Qual und Pein gegen sie. Jede neue Verfolgung ward ein neuer Sieg für sie. Keine Mühsal und Entbehrung, kein Leid und kein Tod schreckte sie. An ihrer gottbegnadeten Glaubenstreue brachen sich die Wut und die Uebermacht ihrer Verfolger. Zuletzt triumphierte ihr Geist, der Pfingstgetst, der siegesbewußt jedes Opfer brachte, der alles hingab, um alles zu retten und zu ge winnen, der über den Tod hinaus mit Adlersfittichen in das ewige Leben trägt. Jedes der christlichen Feste, das wir in diesem Kriege begehen, zwingt uns, seinen Inhalt und seinen Sinn in Be ziehung zu setzen zu dem furchtbaren Erleben der Gegenwart. So ergibt sich am dritten Kriegspfingsten der Vergleich unserS Känipfens mit dem aus der erstell Pfingstzeit. Den damaligen christlichen Kämpfern gleichen die Deutschen an Opfertreue und Tapferkeit, an Heldenmut und Glau bensstärke, an Geduld und Einmut. Wie streiten sie um eine Sache, die nicht zuschanden werden läßt, um ihres Vaterlandes Leben, um ihres Volkstums Zukunft. Ste- gesgewißheit haben sie wie jene. Der Pfingstgeist der Kraft und der Zuversicht hat in unserm Volke Macht wie einst in den Jüngern Jesu und deren Gefolgschaft. Es hat lange gewährt, bis die ältesten Bekenner des Christentums ihren Glauben zum Endsiege bringen konn ten. Die Zett schien zuerst ganz und gar gegen sie zu sein. Ihre Gegner, im Bewußtsein ihrer erdrückenden Uebermacht, hielten eS für unmöglich, daß selbst der zä heste Widerstand der an Zahl und äußern Machtmitteln so schwachen Christenscharen die Zeit überdauern könne. Auch unsre Feinde haben sich lange damit vertröstet, daß die Zeit für sie streite. Jetzt, am dritten Kriegspfing sten, sind sie schon so weit, daran zu zweifeln. Ein Li verpooler Blatt hat gestehen müssen: „Die Zett, die in den früher» Kliegsabschnitten unser Verbündeter und spä ter unser unsicherer Neutraler war, ist jetzt endgültig in die Reihe unsrer Feinde eingetreten. Können wir indem Rennen um die Zeit gewinnen?" — Jeder weitere Kriegs- tag macht es ihnen drüben schwerer, diese Frage noch zu bejahen. Die Lage unsers Hauptfeindes England ist so, daß ihr Ernst ihn erkennen läßt, seine Alleinherrschaft zur See, die er längst nicht mehr aufrechtzuerhalten vermochte, schwinde desto mehr, je länger sein verzweifeltes, aber vergebliches Kämpfen auf Frankreichs Boden fortdauert. Wir aber sind am dritten Kriegspfingsten dessen gewiß, daß die Zett uns mit jeder Stunde dem Endziele näher bringen muß, an dem unser Ausharren gekrönt sein wird und wir die Früchte eines guten, gerechten Friedens ein- heimsen können. Das Fest des Geistes ist Pfingsten. Im besonderen Maße ist es das dritte Kriegspfingsten. Denn der Geist gibt in diesem Kriege den Ausschlag. Der Geist gewinnt: der Geist unsrer Helden draußen und unsrer Heimarmee, der Geist, der in unsern Feldgrauen, in unsern Fliegern und in den Führern und Mannschaften unsrer Ö-Boote wie in jedem Arbeiter hinter den: Schraubstock, in jedem Bauern hinter dem Pfluge, in jeder Frau im vaterländi schen Hilfsdienste waltet und wirkt. Der Geist der Kraft und der Zuversicht, die uns die Gewißheit verleiht, daß Deutschland siegend aus dem Kriege hervorgehen muß, ist der deutsche Geist. Der deutsche Geist ist unser Pfingst wunder. Hätten wir ihn nicht, so wären wir verloren. Aber sein Siegeswille lebt in ihm nur mit Gottes Hilfe und Gottes Gnade. Nur der Geist, der Gottes ist, ge währt Tauer und Macht, der heilige Pfingstgeist, der unsre Waffe und unsre Wehr, unser Schutz und Schirm für alle deutsche Zukunft ist. Dom Weltkrieg. öWti Italiener gefangen. Aukland in Englands nnd Aapans (Hewatt. Ausöruch der Ermikrungskriks in Frankreich und England. Die Kämpfe am Jsonzo haben eine weitere Ltrr gerung erfahren, doch sind die wilden italienische-» Anstürme bisher an der Kaltblütigkeit der braven öfterreichisch-un-arische« Verteidiger gffcheitert, die auch diese» neuen Durch brache versuch zunichte machen werden: Wien, 25. Mai. Amtlich wird verlautbart: Oe stilcher und Südöstlicher Kriegs schauplatz. Unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Ter gewaltige Ansturm der Italiener gegen dre Jsonzo-Front führte auch gestern wieder zu einem außergewöhnlich erbitterten Rangen. In siegreicher Abwehr hielten unser- Truppen stand. Unsere Stellungen wurden aus nahmslos behauptet. Ter Nordslügel der Nattenr- schen Angrifssarmeen wurde abermals gegen di? Höhen von Vodice uno den Monte Santo vor- getrieben. Besonders wütender und hartnäckiger Kampf um die Höhe 052 südlich von Vodice, die von den Italiener» i» den Abendstunden über rannt, in der Nacht aber in stundenlang dauerndem Nohkanipf durch unsere Tapferen zurückerobert wurde. Hier wie auf dem Monte Santo ließ der weichende Feind Hunderte von Leichen liegen. Tre Karst Hochfläche wurde wieder zum Schauplatz eines großangelegten T u r ch b r u ch s v e r s u ch e s Schonungslos wrr- fen die Italiener ihre Massen gegen unsere Ver schanzungen. Mochten diese auch durch die vor angehende Beschießung beträchtlich gelitten haben, unerichüttcrt und kaltblütig empfing dahinter der Verteidiger den Feind. Ten ganzen Tag üb?r und vrelsach auch wührend der Nacht wurde ruf dem Faitt Hrib bei Constanjevica uno süvl.ch davon bis zum Meere hinab nm unsere Stellungen gerungen Alle Anstrengung des Feindes blieb vergeblich, nirgends drang er durch. Infanterie und Arllllerie teilten sich in den Erfolg des Ta ges. Am 23. Mai wurden 130 italieni s ch e Offiziere und 4600 Mann als Gefan gene eingebrachi, ihre Zahl ist gestern beträchtlich cp stiegen Ter Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeZ-. von Hoefer, Feldmarschalleutnant Bulgaren und Türken berichten: Sofia, 2l. Mai. Generalstabsberichi vom 24. Mai. Macedo nische Front: Aus der ganzen Front das gewöhnliche Artilleriefeucr Schwache scindliche Erkundungsabteilungen, die nördlich von Bitolia uno in der Gegend von Mag lena vorznorlngen versuchten, wurden durch uusr Feuer verjagt. In der Eben? von Serres Schar mützel zwischen Vorposten und Patrouillen aus dem Vvrgelände. N n m änien : Fliegertätigk N K o n st a n t t n o p e l, 24. Mai. Linai- front: Am Nachmittag des 22. Mai eröffne ten die feindlichen Batterien aller Kaliber <nn Feuer, das an einigen Stellen heftiger als sonst war. Unser Wirkungsfener zwang den Feind zu schweigen. Am 23. Mai ging ein feindliches Ka vallerieregiment gegen unsere Stellungen vor. Tlcses Auftlarungsdetachemenl wurde durch unse»? Feuer vertrieben. An den anderen Fronten kein besonderes Ereignis. Von Ereignissen zur See fei zunächst der englische Bericht über den jüngsten Zeppelinangrifj erwähnt: Amsterdam, 25. Mai. Aus London wirb berichtet: Vier oder fünf Luftschiffe näher ten sich vorgestern Nacht der Ostküste Englands. Eine dichte Woltcnbank erschwerte oie Wahrnehmung. Es gelang vier Fahrzeugen, über die östlichen Pro vinzen dnrchzuoringen. Sie setzten ihren Weg fort und warfen Bomben auf ländliche Gebiete: sie waren augenscheinlich nicht imstande, sich zu orientieren Unsere Flieger gingen sofort zur Verfolgung über-, doch infolge der dichten Wolken gelang .s den Luft schiffen, zu 'mtlommcn. Eine Person ist getötet und nur unbedeutender Sachschaden ungerichtet worden. Ferner wird die Anwesenheit eines deutschen. Bootes an der amerikanischen Küste gemeldet: Frankfurt a. M., 25. Mai. Die „Frankfurter Zeitung" meldet: Nach einer Nachricht der Agence Havas des „Herald" aus Boston, wurde unter den: 24. Mal amtlich die Anwesenheit eines Un terseebootes aus der Höhe von Port land mitgetcilt lPortland liegt nördlich Boston.) * * * Ein vielseitiges Nachrichtenmaterial liegt heute über die Lage unserer Gegner vor. So wi d zunächst bestätigt, daß sich Rußland vollkommen in der Gewalt seiner „Freunde" befindet. Stockholm, 24. Mai. (Privattelegramm.Ein soeben aus Rußland zurückgekehrter Schwede oer- öffentlicht im „Aftonbladet" unter der Ueberschrift „Rußland -Englands Vasall" wichtige Mn-