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AM: MR Mnn Glockenklang uns heut die Aunde bringt; Das alte Jahr ist wieder nun zu Ende, Sich himmelwärts die Hoffnung schwingt, Daß sich nur glücklich unser Schicksal wende, Da juchzt wer müd' und traurig war, Und jeder eilt, mit Freuden zu begrüßen Das neue lange schon ersehnte Jahr, Das ihm das Leben soll versüßen. Ihm wird das kleinste Hindernis zum Leid, Ihm wird zur Hual der Aampf ums Leben. Und über'm rätselvollen Meer der Zeit Sieht er nur Pein und Unheil schweben. Doch wer sich tatenfroh sein Schicksal schuf, Wird auch mit Mut dem jungen Jahr begegnen, Aus seiner heit'ren Seele schallt der Ruf: Was du auch bringst, ich will dich segnen. Das neue Jahr — uns allen unbekannt — was wird es im Gefolge haben? wir reichen ihm vertrauensvoll die Hand, Wenn heute wird das alte Jahr begraben; Denn wer nur finster in die Zukunft schaut, Wen restlos seine kleinen Sorgen quälen, Wer nicht auf Gott mehr und sich selbst vertraut, Darf auch aufs neue Jahr nicht zählen. M wir brauchen in der Zukunft Mut und Araft Im neuen Jahre frisch zur Tat! Und einen neuen Geist im neuen Leben, Laßt uns die Arme rüstig regen. Der rastlos neue werte schafft „Auf schwere Arbeit eine reiche Mahd! Um aus der Tiefe uns zu heben. — Das ist des neuen Jahres Segen. Neuestes vom Tage. — Der Rot der Volksbeauftraqten wird sich künftighin licht mehr wie bisher aus sechs, sondern Hraussichtlich nur aus fünf Köpfen zusamwcgl-tzcn Anstelle der zurück getretenen drei Una hängigen hatte der Zentralrat Nosk, Wissel und Loebe-Breslau gewählt. Loebe hat aber sofort zurück telegravhiert, da! er nicht in der Lage sei, die Wahl anzunqmen Einmal, weil er noch niemals ein Payment angebört habe und infolgedessen den politischen Aden in Berlin ganz fern stehe, dann aber auch, weil er in Schlesien selbst dringend gebraucht werde. E« schemt aber die Absicht "zu bestehen, den einen freigeworlenen Platz vorderhand nicht wieder zu besetze,, sondern eine Neuverteilung der Ressorts üfterhalb der Reichsregierung vorzunehmen uch zunächst über die Zahl fünf nicht binawgehen. Der Zentralrat selbst hielt am Sonnsig im Herrenhaus noch eine kurze Sitzung oh, in der lediglich geschäfts. ordnungsmäßige Fragen besprochen wurden. — Die Lage in Pofen Hut sich jetzt aufs äußerste zugespht. Es ist kaum mehr ein Zweifel darüber daß die Polen Herren der Stadt sind und daß die Reichsregierung jetzt gezwungen fein wird, auszuschalten. Die letzten aus Poßn eingetroffenen Meldungen lauten nach dein „Vorwärts : Die Polen haben vollkommm die Uebermacht in Posen Man ist seines Lebens nicht mehr sicher. Offizieren und Mannschaften, die im Besitze von Waffen und vorschriftsmäßig ausgestellten Waffenscheinen waren, sind von den Posten Waffen und Geld abgenommen morden. Teilweise wurden sie standrechtlich erschossen Am Sonnabensiwchmittag soll es 34 Toie gegeben haben! Das Fernamt ist von den Polen besetzt, st daß em Anruf von Posen aus unmöglich Var. — Auch aus Obeischlesien kommen weitere ungünstige Nachrichten. Nach einem druhi- ltven Bericht vv»v Sonntagvormittag hak der Streik im obevchftsischt>i, Kohlenrevier weiter Um sich gegriffen. Bei ,einer gesamten Belegschaft von 100000 Mann befinden sich 1580b im Aussond. OertLicheA »nd Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, zg Dezember i9:8. — Neujahrsbriesverkehr. Beim Heran- nahen des Jahreswechsels ist wiederum darauf aufmerk'am zu machen, daß es sich dringend empfiehlt die F.eimarken für Neujahrsbriefe nicht erst am 31. Dezember, sondern schon früher zu kaufen, damit sich der Schalterver kehr an dem genannten Tage ordnungsmäßig abwickeln kann. Auch ist bei den gegenwärtig schwierigen Verkehrsverhältnissen von Wichtig keit daß die Neujabrsbriele frühzeitig aufge- liefert werden, und daß nicht nur auf Briefen nach Großstädten, sondern auch aus Briefen nach Mittelstädten die Wohnung des Empfängers angegeben werde. Für Berlin i»t außerdem die Angabe des Postbezirks (0, bl, 8, ^V) usw und des Bestell-Postamts dringend erwünscht. — Da laut eingegangener Verfügung die Zugabe von Wandkalendern verboten ist, so mußten wir dieses Jahr von einer Kalender- Beilegung absehen. Gleichzeitig machen wir aber unsere Leser auimecksam, oaß in unsere, Geschäftsstelle ein Wandkalender für den billigen P-eis von 10 Pfg. abgegeben wird — Kleinhandelshöchstpreise für Rindfleisch Der Höchstpreis für den Kleinhandel mit Rindfleisch wird mit Wirkung vom 1. Januar 1919 für den Bezirk der Amtshauptmann- schaft Dresden-Neustadt für ein Kilogramm auf 4,70 Mark, festgesetzt. Tie Bekannt machung vom 25. November 1918 wird insoweit abgeändert. — Nichtbelieferte Saatkarten Zur Durch führung der von der Reichsgetreidestelle ein gerichteten Kontrolle ist es notwendig, daß der Verbleib aller ausgestellten Saatkarten überwacht wird. Deshalb müssen Saalkarten, die die Empfänger nicht zum Erwerbe von Saatgut benutzt haben, an die Amtshaupt mannschaft zurückgegeben werden, die dann der Weiterleitung an die Reichsgetreidestelle sorgt. Es wird besonders daraus hingewiesen, daß die Rückgabe solcher unbelieferter Saat karten im eigenen Interesse der Landwirte liegt, da bei der Ausstellung der Saatkarte die Ablieferungsschuldigkeit der betreffenden Landwirte um die Menge der Saatkarte erhöht worden ist. Diese Erböhung kann nur durch Rückgabe der unbelisferten Saat karte aufgehoben werden. — Die Aufhebung der selbständigen Guts- bezirke wird durch eine Verordnung des Ge- samtministeriums, die. Gesetzeskraft hat, er folgen. Mit Rücksicht darauf, daß Ausein andersetzungen zwischen den Gemeinden und den Gutsbezirken über Armen-, Kirchen , Schul- und Wegebaulasten, sowie Polizei stattfinden muffen, ist gemäß § 79, Absatz 2 der Landgemeiudeordnunq der Weg der freien Vereinbarung gewählt worden. Bei den Verhandlungen hat die Aufsichtsbehörde mitzuwirken. Kommt es bis Ende des Jahres 1919 zu keiner Uebereinstimmung der Be teiligten über die Ausgleichsbedingunaen oder über die Vereinigung selbst, so wird zwangs, weise Vereinigung herbeigeführt. Es kommen insgesamt 155 Freigüter und 912 Ritter güter in Betracht. Nach Durchführung der Vereinigung wird für Sachsen erreicht sein, was in anderen Ländern und deutschen Landes teilen längst durchgeführt ist. Die Ordnung der Krongüter und staatlichen Forstwirtschaften bleibt besonderer Regelung vorbehalten. — Die Abgabe einer großen Zahl der noch vorhandenen betriebsfähigen Lokomotiven an die feindlichen Mächte und die stetig steigende Kohlennot machen eine weitere Einschränkung des Personenzugfahrplans nötig. Sie wird durch Anschläge bekanntgemacht. Es mußten indessen nicht nur in der Zahl, sondern, da die Leistungsfähigkeit der übrig bleibenden Lokomotiven beschränkt ist, auch in der Stärke der Züge Einschränkungen vorge nommen werden. Zur Vermeidung einer betriebsgefährlichen Ueberfüllung der Züge muß deshalb auch die Zahl der Reisenden der vorhandenen Beförderungsmöglichkeit an gepaßt werden. Zu diesem Zwecke wird vom 31. Dezember 1918 an bis auf weiteres die Abgabe von Fahrkarten für die sächsischen Hauptlinien von einer besonderen Reise erlaubnis abhängig gemacht. Die Linien, für die diese Beschränkung gilt, sind folgend e: Dresden Riesa - Leipzig, Dresden - Döbeln- Leivzig, Dresden-Elsterwerda-Berlin, Dresdeu- Rödemu-Berlin, Leipzig-Hof, Dresden-Chem- nitz-Reichenbach, Chemnitz - Gnchain - Leipzig über Lausick und Borna, Chemnitz-Riesa- Röderau/Elsterwerda, Dresden-Görlitz, Dresden- Bischofswerda-Zittau. Die Reiseerlaubnis ist nicht nur für Reisen nach Stationen an diesen Linien erforderlich, sondern auch für Reisen nach anderen Orten, die über diese Linien ausgcführt werden sollen. Die Reifeerlaubnisscheine werden von den Betriebs direktionen und einigen größeren von den Betriebsdirektionen noch bekanntzugebenden Bahnhöfen ausgestellt, in der Regel nur für Reisen nach und von den Zentralstellen der Kriegswirtschaft oder auf Grund behördlicher Ladungen oder Veranstaltungen, für unauf schiebbare berufliche und geschäftliche Reisen, bei Todesfällen oder schweren Erkrankungen der nächsten Angehörigen, bei Krankheit des Reisenden für Reisen nach der Heimat. Die Dringlichkeit und Notwendigkeit der Reise sind durch glaubwürdige Unterlagen nach zuweisen. Die Reiseerlaubnisscheine geben keinen Anspruch auf Beförderung. Be scheinigungen anderer Bahnhöfe oder Stellen als der' genannten Eisenbahndienststellen werden an den Fahrkartenschaltern nicht an erkannt. Dauerausweise können nicht aus gestellt werden, wohl aber Bescheinigungen für Hin- und Rückfahrt. Beim Lösen der Fahrkarten sind die Erlaubnisscheine abzu- geben. Ohne Erlaubnisschein zugelaffen wird (außer dem Verkehr auf den von dieser Anordnung überhaupt nicht betroffenen, oben nicht genannten Linien) der Personenverkehr in den Vorortzügen sowie der Verkehr auf Arbeiterwochen- und Rückfahrten, Schüler und Zeitkarten. Die Betriebsdirektionen werden außerdem bestimmen, ob und aus welchen Teilstrecken der Hauptlinien etwa der Nahverkehr ohne Reiseerlaubnisschein zugelaffen werden kann. Meerane. Ein hier wohnender ent lassener Soldat hat in St. Egidien einen Bagagewagen erbrochen und daraus eine Unmasse von Konserven und sonstigen Nahrungsmitteln, sowie Kleidungsstücke, Schuhe, Armecrevolver usw. geraubt. Bischofswerda. Der hiesige A.- und S.-Rat nahm kurz vor dem Weihnachtsfest eine Kontrolle der Bäckereibetriebe in der Stadt vor, um festzustellen, inwieweit sich die an ihn ergangenen Anzeigen der geheimen Stollenbäckerei bewahrheiteten. Daber wurde ein ganz überraschendes Ergebnis erzielt. Bei einzelnen Bäckern fand man 30 bis 40 Stück, bei einem sogar 58 Stollen, dazu noch eine Menge Kuchen, was bei der geringen Größe der Stadt etwas bedeuten will. -Mittwoch, den f. Januar Nummer 1 18. Jahrgang. Fernsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 5',. Postscheck-Aonto: Leipzig Nr. 29(^8. ächriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, Groß-Gkrilla. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Nd Aizeizedlilt Anzeigen - Preis: Die viergespaltene Zeile oder deren Raum wird mit 20 Pfg., Re klamen mit 40 Pfg. berechnet. Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis spätestens vormittags 10 Uhr in die Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn der Anzeigen-Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder wenn der Auftraggeber in Konkurs gerät. Die „Ottendorfer ZeitMg« erscheint Diens tag, Donnerstag u»d Sonnabend. Bezugs-Preis: VierteUhrlich 1,50 Mark, bei Zustellung durch dH Boten 1,80 Mark. Im Falle höherer GenM (Krieg od. sonst, irgendwelcher Störung^ des Betriebes der Zeitung, der Licferantenod. d. Beförderungs- Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An spruch auf Lieferung vier Nachlieferung der Zeitung od. auf Rückzahlung d. Bezugspreis es. WerhMW-