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Sscherei »Oauamlfche Nr. IS öonnabenä, äen 22. Januar 1S27 22. Jahrgang u. bratsertig in. Am A os s Z wirb alle, abgegeben) «ngen e» usw. 4S SS 3Z 28 SS » » He 1 » »2 iS >s »s »s »s >s ^.1 ii. Sie e strömen ^e, Sn- !ere nur gen. irungs- om Mor-an über Sas wahre Gesicht -es neuen veutfchion-. Parte, SO. Jan. Im „Petit Journal- beginnt heute Jacques Mordan mit der Veröffentlichung einer Artikelserie, die dazu dienen soll, das wahre Gesicht des neuen Deutschlands zu zeigen. Der Verfasser, der sich längere Zelt in Deutschland aufgehalten hat, de- ginnt damit, dah er seststellt, mit welchen Bequemlich keiten man in Deutschland reisen könne, wenn auch daß Nelsen in Deutschland im Vergleich zu Frankreich er heblich teurer sei. Mordan spricht weiter von der Über all zu erkennenden Disziplin. iü, «eur-Igle >, O tcktl he Mittel geholfen rbsr. ! In den Verhandlungen, die RetchswirtschastSmtnister i Dr. Curtius angebahnt hat, sind die Deutschnattonalen § so weit entgegengekommen, dich eine gemeinschaftliche Bcrhandlungögrundlage schon so gut wie geschaffen war. Wen,» diese Haltung auch in den Verhandlungen mit dein Zentrum gewahrt wird, so wird man sich von dem Versuch eitlen Crsvlg versprechen können. Da» „Ber liner Tageblatt" betont, dass nach Ansicht aller führen- den Persönlichkeiten der Demokratischen Partei trasnd- eins Beteiligung an dem Bürgerblock weder in offener noch in versteckter Form in Frage komme. Der „Vor- wärts" schreibt! Der Neichsprästdent hat Marx aufge- sordert, eine Negierung zu bilden, die ihrer Natur nach eine Kampsregierung gegen die arbeitenden republika nisch gesinnten Volksmassen werden muh. Da» Zen trum berät, aber ist die Antwort nicht auch eine eigene Persönliche Angelegenheit für Marx? Wir- Marx nochmals verhan-rink Berlin, 20. Jan. Die Frage, ob Nelchskanzker Tr. Marx den Auftrag de» Reichspräsidenten annehmen wird, ist zurzeit noch nicht geklärt. Der Brief de» Reichspräsidenten wird, wie da» Nachrichtenbüro deß Verein» Deutscher ZettungSverleger ersähet, in Zen trumskreisen als ein staatsrechtliche» und politisches No vum betrachtet. Ueber seine Bedeutung entspann sich deshalb eine lebhafte Debatte. Im allgemeinen kam jedoch, wie da» Nachrichtenbüro de» B.D.Z. au» par lamentarischen Kreisen weiter hört, die Auffassung zum Ausdruck, daß sich eine große Partei einem solchen Appell de» Staatsoberhauptes nicht ohne weiteres ent ziehen kann. Tie ZentrumSfraktton unterbrach um 9 Uhr ihre Sitzung auf eine halbe Stunde, um dem tzrak. tionsvorstand Gelegenheit zu geben, ein Mtndestpro- i gramm de» Lentrums für seine Beteiligung an einer i bürgerlichen Negierung aufzustellen. An Hand diese» » Programms wird die Fraktion dann wetterberaten, ob i sie sich überhaupt auf Verhandlungen über ein solches I Kabinett etnlassen kann. * Wie aus der angeführten Meinung de» „Berliner i Tageblattes" hervorgeht, wollen die Demokraten dem ! Bürgerblock sernbletben. Auch das Nachrichtenbüro de» B.D.Z. hört, daß man in den Kreisen der demokrati schen Neichötagsfraktton der Auffassung ist, Tr. Marx i habe die Möglichkeiten, eine Regierung der Mitte ! herbetzuführen, nicht erschöpft, und daß er seine Be- « mühungen vorzeitig abgebrochen habe. Schuld daran i sei der letzte Beschluß der Deutschen Volkspartet, der sich für eine Nechtsregterung aussprach, Dr. Marx habe i mit den anderen Parteien der Mitte weder über «in i Regierung-Programm noch über Personenfragen der- handelt. Au» Kreisen der demokratischen Reichstag«- ü fraktton hört da» Nachrichtenbüro de« B.D.Z. weiter, I daß kein Zweifel darüber bestehen könne, daß die demo kratische Partei der geplanten bürgerlichen MehrheitS- H regterung nicht bettreten werde. E» handle sich hier gerichtet sei7 Weiin die demokratische Partei sich betei- > ltgen sollte, so müsse sie von den Deutschnattonalen na- . mentltch Garantien auf dem Gebiete der Außenpolitik ! fordern und gegenüber den Aeußerungen im Monarch»- > sttschem Sinne, die von dentschnattonalen Führern stän- > dig getan werden. ÄS besteh« allo kein Zweifel, daß di« demokratische Fraktton sich an ver neuen Negierung nicht beteiligen werd«, sondern ihr gegenüber in Oppo- i sttion treten werde. Bezüglich der Stellung der bis herigen demokratischen Minister wurde von demokrati scher Seite erklärt, daß man sich auf Halbheiten nicht einlassen könne. Gegenüber verschiedenen Gerüchten könne festgestellt werden, daß nicht der geringste Anlaß vorltrge, zu glauben, daß der Finanzmtnister Dr. Nein- hold kein« Partridifziplin üben werd,. Bezüglich Dr. Gehler» werd« die Partei keinen Zweifel daran lasten, daß er in keiner Weise ihr Vertrauensmann sei, und daß di« politischen Beziehungen zwischen Dr. Geßker und der Partei nicht aufrecht erhalten bleiben können, wenn er in dies« Negierung etntreten sollt«. Vie -sutsch-franzSMen Entwassnung»- verhan-lungsn. Pari», 20. Jan. Uebe« di« deutfch-sranzöstfchen Sntwaffnungsverhandlungen v«rvff«ntltcht Hava» fol gende Mitteilung! Di« Verhandlungen wegen d«r Ve- sesttgungen an der deutschen Ostgrenz« wurden heut« fortgesetzt. Besprechung « haben staitgefunden zwischen gewissen alliierten Sachverständig«« und den beiden deutschen Delegierten. Vis-sr «In -tlMir Wahlerfolg in Katlotvitz. Nach einer Blättermeldnna au» Kattowttz entfielen bei den Wahlen zur Krankenkasse auf alle polnischen Listen zusammen 1ö Mandat«, während di« deutschen Gewerkschaften mit ihren beiden Listen 1V Mandate er rangen. Aufsallend war die schwache Beteiligung an der Wahl, denn von etwa 1? 000 wahlberechtigten ha- ben nur etwa 8700 von ihrem Stimmrecht Gebrauch ge macht. Verhandlungen zwischen Neichsbahn un- Gewerkschaften. Gegen den von der Reichsbahn geplanten Abbau von Eisenbahnarbeitern, der durch Modernisierung und Zusammenlegung von Etsenbahnwerkstätten ermöglicht werden soll, haben die Gewerkschaften bet der Haupt verwaltung der Reichsbahn Einspruch erhoben, und Mar unter der Begründung, daß gegenwärtig in den Werb stätten eine neunstündige Arbeitszeit bestehe. Bei acht stündiger Arbeitszeit könnte ein Lei! der für di» Ent lassung Vorgesehenen weiter beschäftigt werden, wie eine Berliner Korrespondenz meldet, hat di« Reichsbahn die Gewerkschaften zu Besprechungen über diese Frag« geladen. Es soll sich um eine Entlassung von V400 Arbeitern handeln. /luer Tageblatt »gramm,. Tageblatt stu»eezg«b«rg, Enthalten- -ir amtlichen Bekanntmachungen -es Nates -er Sta-t UN- -es Amtsgerichts fiue. poMeck-Koat-r Nm«LNpzig a».ISS» n Bleichmitteln ausgeschlossen, »ebung. e» Erzgebirge» nms m. ZAue hr ab Zl-isch. krianäs Sieg. Poincare will abtretens Parts, 20. Januar. Aus allen Pressekommentaren ergibt sich heute der best.mmte Eindruck, daß die gestrige Rede Briands vor der Kammerkommission für Auswärtige Ange legenheiten ein voller Erfolg für den Außenminister persön lich und für die von ihm vertretene Friedenspolitik war. Sowohl durch seine sachlichen Argumente als auch durch seine taktischen Einwürfe hat Briand die RechtSoppositton vollkom men mundtot gemacht. Dir „Courant" meldet au« Part», daß sich der Riß im Kabinett Poincare schnell weit«. In der Nbeinlandräumung und Kriegsschuldensrage sei kein« ueberbrückung der Gegen sätze mehr möglich. Gestern sprach man in der Kammer von der neuen Möglichkeit, daß Poincare dem Präsidenten der Republik die Demission des gesamten Kabinett» Vorschlägen werke. (Letztere Meldung bedarf sehr vorsichtiger Aufnahme! D. Red.) Ein Brief des Reichspräsidenten an Marx. D«. M^r^ichSpräsident richtete folgenden Brief an! sen werden. In der „Täglichen Rundschau" heißt es: „Sehr geehrter Herr Reichskanzler! Die außen, und tnnerpolittsche Lage de» Reiches i erfordert eine arbeitsfähige und starke Negierung. Die Negierung wird am erfolgreichsten arbeiten können, stZ auf eine Mehrheit im Reichstag stützen Bildung einer solchen Mehrheit unter Ein- schluß der Linken ist zurzeit wentgsteu» nicht möglich. Der Versuch zur Schassung einer nur auf die mittleren P ,kt«ien gestützten Negierung ist gescheitert. AH )Uhteuumnehr an Sie, Herr Reichskanzler, da» Ersuchen, die Bildung einer Negierung aus der Grundlage «ine§ Mehrheit der bürgerlichen Parteien de» Reichstages mit tunlichster Beschleunigung zu über- nehmen. Ich appelliere gleichzeitig an die hierfür in Frage kommenden Fraktionen des Reichstage», persönliche Be. denken und Verschiedenheiten der Anschauungen im Juteresse de» Vaterlandes oetseite .zu stellen, sich §ur Mitarbeit unter Ihrer Führung zusammen',»schließen und sich hinter einer Negierung zu vereinigen, die ent- schlossen ist, nicht für und nicht gegen einzelne Par- leien, sondern getreu der Verfassung für da» Wohl de» Vaterlandes zu arbeiten. Diese neue Regterung soll, wenn ihr auch Bertre, ter der Linksparteien nicht angehören, dennoch die be- sondere Pflicht haben, in gleicher Weise wie andere StaatSuotwendtgketten dl« berechtigten Interessen der bteiten Arbeitermassen zu wahren tn dem Bestreben, dem Deutschen Volke in all seinen Schichten zu dienen, die vor uns stehenden wichtigen politischen und wirtschaftlichen und sozialen Aufgaben zu lösen. Mit der Versicherung meiner besonderen Wertschät. zung bin ich Ihr ergebener gez. v. Htndenbur g." Vas sagt -ie presse k Berlin, 20. Jan. Die „Germania", die be kanntlich oft die Auffassungen des linken Flügels des Zentrums wiedergibt, schreibt in ihrer Morgenausgabe ohne Bezugnahme auf den heute abend gefaßten Be schluß des Vorstandes der ZentrumSfraktton tn einer Besprechung des Hindenburg-Briefes r An Wortlaut und Sinn der Netchsversassung gemessen, stellt dieser Brief, gelinde gesagt, ein singuläres Dokument dar. In die Terminologie des Zentrum», dessen Wählerschaft zu einem sehr starken Bruchteil sich aus christlichen Ar- bettern -usammensetzt, paßt der Ausdruck „bürgerliche Parteien" schlecht hinein. Der Brief ist nicht lediglich ein Auftrag zur Kabinettsbildung, wie ihn die Reichs- Verfassung vorsteht, er ist ein ausgesprochen politischer Akt. Lr zwingt die Zentrum»partet gegenüber der tn dem Briese enthaltenen politischen Stellungnahme, ihrerseits ein politisches Bekenntnis abzulegen. Ohne I um eine Negierung, die nur gegen die Soztaldemökrätie eine vorherige gewissenhafte und gründliche Feststel lung der sachlichen Ziele der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartet auf den Gebieten der Mußen., Sozial, und Verfassungspoltttk, di« ein positives oder ein negative» Resultat zeitigen mag, kann e» für da» Zentrum überhaupt nicht tn Frage kommen, einen »oct. irren Beitrag zur Lösung der Krise zu leisten. Wie in den anderen Blättern zum Ausdruck kommt, weist der Bries de» Reichspräsidenten an Dr. Marx den weg zu verhanblungen de» Zentrum» mit d-n Deutschnattonalen, denen sich da» Zentrum, wie die Blätter au» dem Bericht der Z,ntrum«sraktt0tt entnehmen, nicht «ntzichen wird. Die „Krenszeitung" drückt di« Hossnung au», daß der Auf- ruf nicht ungehvrt verhalle. Di« „Deutsche Tage»ztg." zweifelt nicht daran, daß e« tatsächlich geling«» wird, die Koalition zu bilden, die d«r Reichspräsident tn ei. nsm Brt«s« von dem Kanzler und von den Part«ien wünscht. Die Kanzlerschaft Dr. Marx bedeute für dle Dent chnationalen pin Moment, da» sie zur forgfä tl- gen Prüfung aller Uebsrelnkttnste Mischen dsn Parte en zwing«. Soll wirklich «tn ehrliche» Zusammenarbeiten der bürgerlichen Kreise stattfinden, dann müßten, /so schreibt da» Blatt, auch für die Rechte Sicherheiten ge-> boten fein, daß nicht persönliche N-tgungen und Stlm- mungen eine solche Zusammenarbeit gefährden. Di, ..Deutsch« Allgemein« Zeitung" glaubt, daß sich da« Zentrum dem dringlichen Appell de» Retch»vrästd«nten nicht versagen werd«, und daß ferner auch die Deutsch- Atonal»» ^a- wesi Hindenburg» nicht Wittern Las. Einrichtung einer Neichsmassersiraßen-Vlrektlon. Dut» burg, 20. Jan. Di« Ntederrbetnifche In dustrie« und Handelskammer Dui»bura-W«s«l zu DutS- burg-Nuhrort, die auf ihren Antrag, al» Sitz der ReichO- wasserstraßen-Direktion nicht, wie Vorgesehen, Main», sondern Koblenz zu bestimmen, vom R«ichsverk«hr»mt- ntsterium schon den Bescheid erhalten hatte, daß die für Koblenz sprechenden Gesichtspunkte im Auge behal- ten werd«» würden, hat nunmchr auch vom Preußischen Landwtrtschast»mintstertum «inen Bescheid «chatten. Auch diese» hält, wie di« Kammer mtttetlt, di« Verla- gung der Nhetnstromverwaltuna nach Main» für und», gründet und spricht sich im übrigen gegen btt Neuoraa- nisatlon der Nrich»wass«rstraß«nverwallunß au». Die Niederrheinifche Industrie- und Handelskam»«» »einst zu diesem Bescheid »um Au-druck, daß ft» di» Vtel- lungnahm« betreffend dt« Ablehnung de» Matt»«» Pra« jekte» begrüßt, daß sie aber entgegen dem V,scheid auch weiterhin für die geplant, Durchführung eine» ,Achs eigen«» Wasserstraßenvrrwaltung «tntrete. «Ine SbertGüste säe dl« National,alerie. Bre»lau, 20. Januar. Li« Pressestelle bei vberprä- stdtum« teilt mttr Der von Professor Bednorz von der Kuckst- akademte Bretlau modelliert, Kops de« früheren Ketchepräst- denten Ebert ist »om vberprästdenten im Auftrage de» preußt. schm Kultu»mtntst«r» für dt« Rattonalgalirt« anaikaust nor den. Der Kopf bleibt al, Leihgabe tm vierpräsidium Bretlau.