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Lokalanzeiger und AnzeigeblaLt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^scheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ^schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Altung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Spruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs» Preises. Anzeigenpreis: Die 0 gehaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 H/. Alles weitere über Nachlaß usw. laut aufckgcnder Anzcigcnpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheinung '-wges. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlatz anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 15488. Druck und Verlag: Buchdruckere» Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ml. — Fernruf: 231. v—' . V- -7-^7^-.-. — Nummer 76 Sonnabend, den 8. Iuli 1939 38. Jahrgang Englischer Konsul Hilst der Spionage Etliche englische Vertreter als Spionagczellen, ^ber haltlose Verdächtigungen Deutscher in England „ Wie in der Presse bereits gemeldet, sah sich die deutsche "Mrung veranlaßt, die englische Regierung auszusordcrn, den MjHen Generalkonsul in Wien. Gainer, zurückzuziehen. Der Mche Generalkonsul in Wien ist in dis Angelegenh-ren Verfahrens wegen Spionage verwickelt worden. Er hat ^Aschland bereits verlassen. -» .„Was ich selber treib und tu, trau ich jedem andern zu." Mses alte Sprichwort läßt sich vorzüglich aus England anwen- M. Aus einem krankhaften Mißtrauen übertriebener Angst Mus sieht England in jeder deutschen Hausangestellten eine Monin. In der Absicht, eine deutsche Angrifssabfichl konstruic- 7" P können und die internationale Atmosphäre weiter zu Misten, glaubt England, anständige deutsche Männer auswei- V zu müßen. Es genügt, wenn diese Männer ihren deutschen ^llsgenoßen zur Seite stehen, ohne in einer Weise das Eastrecht verletzen. Hingegen mußte Deutschland, wie der ..Deutsche Dienst" Wlbt, in letzter Zeit feststellen, daß England mrt allen Mit- M ein möglichst lückenloses Spionagennetz über ganz Deuftch- M zu spinnen versucht. Man ist daber rn den Mitteln nicht Mierisch. ° In das Personal amtlicher englischer Vertretungen, von MIulatcn und Gencralloiisulatcn, vor allem aber der Paß- ^n. hat man bcjouders geeignete und geschulte Angehörige A große» englischen Nachrrchtenoraanisation des Secret Scr- und des Intelligence Service kommandiert. Diese Durch- konsularischen Dienstes mit berufsmäßigen Spionen "v Geheimagenten wird aus die Dauer unerträglich. Japan'gebeult der Gefallenen Scharfe Angriffe gegen den britischen Imperialismus d Die in Peking unfähigen Japaner begingen im ernsten Ee- ,Mn an die Gefallenen und in gläubiger Siegeszuversicht den ^nen Jahrestag des Beginnes des Chinakrieaes. Tausende zu der etwa 20 Kilometer von Peking entfernten Marco- N°°Brücke, wo die ersten größeren Kampfhandlungen stattge» haben und gedachten in einer erhebenden Feierstunde I ersten Toten des Krieges. In den bei dieser Gelegenheit "Eenen Ansprachen kam der entschlossene Wille zum Kampf N" Kuomintang und gegen die ausländischen Kriegshetzer Illich ,um Ausdruck. Auch die örtliche japanische und chinesische Presse stand völlig Zeichen des Gedenktages. Die Blätter richteten dabei schärfste .Wisse gegen den eigentlichen Schuldigen, den britischen Jm- fMismus, der seit dem berüchtigten Opiumkrieg unverändert r"neben sei. Gleichzeitig wurde übereinstimmend hervorge- daß die britischen Konzessionen das einzige Hindernis dem Wege zu einer Neuordnung Ostasiens seien, das es zu überwinden gelte. Der syrische Staatspräsident zuMgetreten Aavas aus Damaskus meldet, hat sich der Präsident Lyrischen Republik, Hachim Bey, nunmehr doch entschlossen, "MU Rücktritt zu erklären. LertiMW der Beziehungen «n. ^>e Ausiprachen, die anläßlich des Besuches des bulgarischen Müterpräsidenten in Berlin geführt wurden, boten Gelegen- H U die allgemeine Lage ebenio wie alle die deutsch-bulgarischen Einigen betreffenden Fragen zu erörtern. h. Die linlerredungen waren von den herzlichen Gefühlen , eilen Freundschaft getragen, die zwischen Bulgarien und hMWand berrscht Sie bewiesen von neuem, wie sehr die „gliche und traditionelle Freundschaft der beiden Länder ^."einander und zu Italien dazu beiträgt, Bulgarien als Mlok der Ordnung im südosteuropäischen Raum zu festigen. H diesem Sinne werden Deutschland und Bulgarien ihre tmngen politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hm- weiterhin vertiefen. ZU Gast in Karlnhall T- Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring und Frau vrtM gaben zu Ehren des Königlich bulgarischen Minister- «Menten und Ministers des Aeußern Kjosfeiwanoff und Frau >Miwanoff ein Frühstück in Karinhall. ,, TreWchere Schlsslrast nnlstsmäßige Vorführungen der Lustwasse vor Generaloberst Milch Der Staatssekretär der Luftiahrl und Generalinspekteur der ^-"wasse, Generaloberst Milch, nahm im Auftrag des Ober- ^Mshabers der Luftwaffe an Vorführungen der Flakartil- Mule in Rerik (Mecklenburg) und der Lustwafsen-Lehr- teil Außer Generaloberst Milch waren die Chefs der -wollen 1 bis 4 und eine größere Anzahl höherer Offiziere "«Mend Scharfschießen der Flalbattericti aller Kaliber Zeigte welchen hohen Stand unsere Flackwasfe hinsichtlich hM Ausbildung und Ausrüstung erreicht hat. Die Vielseitig- "er Flakartillerie wurde durch ein eindrucksvolles Wid- j^Mnchietzen gegen Erd- und Serzicle deutlich vor Augen ge° Im Anschluß an die Besichtigung bei der Flakartillerieschul» in Rerik wurden bei der Luftwaffenlehrdivision Tag- und Nacht übungen durchgeführt Die Kampf- und Jagdvervände zeigten in verschiedenen Angriffsarten und im scharfen Bombenwurf ihre fliegerische Disziplin und treffsichere Schlagkraft. Das Zu sammenwirken von Fliegertruppen und Flakartillerie wurde an Eefechtsausgaben, dre erschwerten Kriegsverhältnissen Rechnung trugen, dargestellt. Die zweitägigen Vorführungen ergaben ein anschauliches Bild, wie die Luftwaffe zur Steigerung ihrer Einsatzbereitschaft und Schlagkraft an der Vervollkommnung von Personal und Gerät ständig arbeitet. Generaloberst Milch in Brüssel Generaloberst Milch ist aus Anlaß des von der belgischen Militärluftfahrt veranstalteten internationalen Fliegertressens in Brüssel eingetrossen. 11 KW Kilometer Fernsprechnetz Einzigartige Leistungen der Heeresnachrichtentruppe Die Lage am letzten Tag des Manövers der Heeresnachrich- tentruppe hat einige neue taktische Gesichtspunkte gebracht. Der Angriff des linken Flügels der blauen Armee ist durch Wider stand der roten Truppen zum Stehen gebracht worden, nachdem die Mainlinie erreicht wurde. Am Freitag mittag wurden, wie beabsichtigt, die Manöver abgebrochen, ohne daß sich noch wesentliche Veränderungen erge ben hätten, soweit sie die taktische Lage betreffen. Seit wir zum letztenmal zahlenmäßig den Stand des Melde netzes bekanntgaben, ist die Ausdehnung der Fernsprechverbin dungen noch erheblich größer geworden Am vorletzten Tag des Manövers sind von Ler Nachrichtentruppe 114 Kilometer Hee resfernlabel, 260 Kilometer Felddauerleitung 2380 Kilometer Feldfernkabel und 270 Kilometer schweres Feldkabel verlegt worden. Insgesamt sind bei der Uebung etwa 8500 Kilometer des Postnstzes von der Nachrichtentruppe benutzt worden. Ver bindungen von etwa 250 Kilometer wurden in den letzten Tagen von den Nachrichtenlrupps wieder eingezogen. Auf einem Netz von mehr als 11080 Kilometer haben somit die verschiedensten Stäbe ihrs Befehle erteilt. Ein solches NaHrichtensystem zu organisieren und so zu bauen, daß es allen Anforderungen der taktischen Leitung ent spricht, das ist in Wirklichkeit eine ganz einzigartige Leistung, die bisher in Friedenszeiten noch nie von einem Heer vollbracht worden ist! Sie ist um jo höher zu bewerten, als diese Rahmenübungen vollkommen kriegsmützig durchgespiell worden sind und von der Uebungsleitung der Truppe alle nur erdenklichen Schwierig keiten gestellt wurden. Der Inspekteur der Nachrichtentruppe, Generalmajor Fell giebel, hat sich ln berufenem Kreise mit größter Zufriedenheit über den Verlauf des Manövers geäußert Polen hamstert Silbergeld Folgen der Kriegspsychose - Eine lahme amtliche Erklärung In Polen macht sich seit einigen Tagen ein empfindlicher Kleingeldmangel, insbesondere von Silbermünzen, bemerkbar. In Warschau spielen sich in den Straßenbahnen, in Gaststätten und Geschäften dramatische Szenen auf der Jagd nach Silbergeld ab. Von amtlicher Seite wird diese Erscheinung damit begrün det, daß die Bank von Polen am 1 Juli die Einwechslung einet seit drei Jahren aus dem Verkehr gezogenen Emission von 20-Zlotynoten eingestellt hat Das bat wie die polnische Presse zugeben muß, bei der in Polen herrschenden Kriegspsychose zu der Auffassung geführt, daß Papiergeld in Zukunft möglrcher- weise keinen Wert mehr besitzen könnte. Die Folge davon ist ein allgemeines Hamstern von Silbergeld, dessen Knappheit im öffentlichen Leben die Bank von Polen durch die Ausgabe ihrer Reserven abzustellen bemüht ist. Bon schweren Anwettern heimgesncht Große Schäden im östlichen Erzgebirge Ueber dem östlichen Erzgebirge ging ein heftiges Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen nieder, das schwere Verwüstun gen anrichtete. Der durch den Ort Döbr a führende Vach schwoll in kurzer Zeit um mehrere Meter an und überschwemmte werte Wiesen flächen und zahlreiche Gehöfte Das Hochwasser riß Bäume und Sträucher mit sich. Von zwei Gehöften wurden große Acker wagen mehrere hundert Meter von den Fluten foktaefuhrt. 2n Liebstadt wurden zahlreiche Erdaeschoßwohnungen in Mitleidenschaft gezogen. Ein neben dem Rathaus stehende« Gebäude wurde zur Hälfte unterspült und mußte abgestützt wer den. Sowohl die Telephonverbinduna als auch die Lichtzusuht war in beiden Orten unterbrochen. Die örtliche Feuerwehr und die aus Dresden zu Hilse gerufene Technische Nvthilse waren die ganze Nacht über mit Aufräumungsarbciten beschäftigt. Bahndamm unterspült Im Sommerauer Gebiet ging ein Wolkenbruch nieder, der gewaltige Wassermassen in die tiefer gelegenen Ortsteile von Reibersdorf und Friedersdorf führte. In der Reibersdorfer Kirche stano das Wasser 30 Zentimeter hoch und im Ortsteil Viebig-Schmalzgrube bei Friedersdorf erreichte die Flut sogar Brusthöhe, so daß mehrere Häuser geräumt werden mußten. Der Bahndamm der Linie Zittau-Reichenau wurde auf dreißig Meter unterspült. Der Verkehr war dadurch lange Zeit lahm» Amtlicher Teil. Hebamme. Die Hebamme Frau Gertrud Kätchen Schurig ist bi» 15. August ds. I. beurlaubt und wird von der Hebamme Frau Erna Groß, An der Blöße 1, vertreten. 7. des Steuerabzugs von Auf sichtsratsvergütungen, 8. des Steuerabzugs vom Kapital ertrag, Die Steuerabzugsbeträge sind binnen einer Woche nach Zuflüßen der Ver gütungen bezw. des Kapi talertrags abzuführen. Sleuerart und Steuernummer sind bet jeder Ueber. Weisung anzugeben. Wer nicht pünktlich zahlt, hat einen Säumniszuschlag von 2 v. H. dcö rückständigen Steuerbetrags verwirkt und sofortige Zwangsoollstreckungsmaßnahmen zu erwarten. Ainanzamt Aadeöer-, 7. Juli 1939. Httendorf-Hkrissa, am 6. Juli 1939. Der Bürgermeister. '— MenMche erinnerung an Sie Zlruekrahlung. Es wird an die Zahlung folgender Steuern erinnert: ;1. der am 10, Juli 1939 fälligen Umsatzsteuervoran«- z zahlungen, 2. der am 5. Juli 1939 fällig gewesenen sowie der bi« zum 20. Juli 1939 zu entrichtenden Lohn- u. Wehrsteuer, 3. der auf Grund der zugestellten Steuerbescheide im Juli 1939 fälligen Abschlutzzahlnngen auf Einkommen-, Wehr-, Körperschaft- und Umsatzsteuer 1VS8, 4. der bis zum 10. und 20. Juli 1939 zu entrichtenden Befördernngstener, 5. der bis zum 10. Juli I93S zu leistenden Abschlags, j,,, zahlungen auf Verficherungsteuer, 6. der bis zum 1b. Juli 1S3S abzuführenden Börsennm- « satzsteuer, gelegt und konnte schließlich nur dadurch «»srechterhalten wer den. daß die Fahrgäste von Friedersdorf nach Reibersdorf liefen, um den Anschluß nach Reichenau, oder umgekehrt nach Zittau, noch zu erreichen. 2m schwerbetroffenen Friedersdorf haben Vir schon beim vorjährigen Hochwasser stark mitgenommenen und inzwi schen wieder vorgerichteten Wohnungen diesmal noch größeren Schaden erlitten. Auf der Dorfstraße wurde die Straßendecke abgespült, so daß der Schotter frei liegt. Di« Eartenkulturrn würden fast ausnahmslos verwüstet. Lurch Blitzschläge eingeälchert In Kubschütz wurden das Wirtschaft«- und Stallg«bä«dt des Bauern Ernst Hettmann vom Blitz gttrofsen und ang«» zünde». Das Gebäude brannte bis aus die Umfassungsmauer« nieder Heu-, Stroh- Futtervorräte wurden dabei vernichtet. Auch die Wohnungen der Gesolgschaftsangrhörigen brannte samt dem Hausrat aus. Der Blitz schlug auch in Reibersdorf in zwei Wohnhäuser ein, deren Zerstörung durch die wachsame Feuerwehr gluck» 8 licherweise verhindert werden konnte. Ein Blitzschlag äschert« 8 eine Feldscheune vollständig ein. Für Len Erntee ssatz bereit Die Technische Nothilfe packt zs Der Landessührer der Technischen Nothilf« hat in ei««« Aufrus seine Dienststellen angewiesen, wie in all den frühere» Jahren, so auch in diesem Jahr die gesamte Nothelferschaft sik den Ernteeinsatz zur Verfügung zu halten. Di« Männer und Einheiten der LN stehen heute mit all ihren Erfahrung«« «f dem Gebiete de« Einsatzetzs und Notdienstes bereit, u« — «««- inrhr schon einer Tradition folgend — bei der Einbringung da« Ernte zu helfen und somit das täglich« Brot zu jlchiu». TMerr« iür «ad M« Neue Planung des Wrißelsterverbande« Dem Jahresbericht des Weißelsterverbande« für 1938, d« Erbauerin der Talsperre von Pirk, ist zu entnehmen, daß nun auch eine Talsperre für Bad Elster geplant ist, da sich die stark« Verschmutzung der Weißen Elster durch gewerbliche Abwässer aus Adorf und Oelsvitz i. V. nachteilig auf das Staar«- bad auswirkt. Das Nieoerschlagsgebiet dieser Talsperre wird 38 Quadratkilometer umfassen. Sie kann im Höchstfall auf «ine« Inhalt von fünf Millionen Kubikmeter ausaebaut werden. FKr die Städte Reichenbach, Mylau und Netzschkau ist eine gemein» same Abwasserreinigungsanlage unterhalb der Göltzschtalbrück« bei einem Kostenaufwand von einer Million Reichsmark in Aussicht genommen. * In welch hohem Maß Talsperren reinigend wirken, zeigt die Tatsache, daß an der Talsperre von Pirk beim Eintritt de« Wassers in die Sperre 30 000 Keime je Kubikzentimeter festg«- stellt wurden, beim Austritt nur noch 250 Keim«,