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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamenz Nr. H6 88. Jahrgang Diri« Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Drr Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Rpf., bei Lieferung frei Hau« SV Styl. Postbezug monatlich 2.8V RM. Im Falle HSHerer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen Hai der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung deS Bezugspreise«. — Anzeigenpreise und Nachlatzsätze bet Wieder holungen nach Preisliste Nr. S (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Kontur« und ZwangSoergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und G. L. Förster'« Erben. Verantwortlich für Oertliches u. Sächsisches, UnterhaltüngSteil, Sport u. Anzeigenteil Walter Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. IV.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr.2 u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 518 u. 550. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der eni^tt des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits es «E-MEWM Dienstag, den 19. Mai 1936 „Blut von unserem Blute" Das europäische Bauerntum eine Einheit Zur Eröffnung der 3. Neichsnährstandsausstellung in Frankfurt a. Rt. haben sich zahlreiche namhafte Bauern führer und Agrarpolitiker eiugefnnden. Besonders stark ist das Interesse für die große Leistungsschau des deut schen Bauerntums in der Schweiz, in Dänemark, Holland, Belgien und Ungarn. Zu Ehren der ausländischen Gäste veranstaltete der Reichsnährstand im „Römer" einen Emp fang, bei dem Rcichsbauernführer Darre nach herzlichen Begrüßungsworten u. a. ausführte: Die aus dem Auslände erschienene» Este sind der Beweis, daß das europäische Bauerntum uns dem Wege ist, sich als eine Einheit zu fühlen, die zusammcngeführt wird aus dem gleichen schweren Erlebnis gegenüber einer Macht, die nur ein Interesse hat, uns zu vernichten. Es kommt nicht darauf an, ob wir Faschisten oder Demokraten sind, Royalisten oder Republikaner. Eines sind wir in erster Linie: Bauern, die sich in jeder Weise wehren da gegen, daß das Judentum über uns regiert (lebhafter Beifall). Als der Rcichsbauernführer geendet haue, erhob sich der greise schweizerische Lauernführer Professor Laur, um dem Rcichsbauernführer in bewegten Worten zu dan ken. „Als ich heute", so führte Professor Laur u. a. aus, „vor dem Eingang Ihrer Ausstellung stand und die Mas sen der Bauern so Hineinströmen sah, da sagte ich mir: Das ist Blut von unserem Blute (lebhafte Zu stimmung). Mögen Dinge trennen oder nicht und Grenzen dazwischen stehen, wir fühlen diese innere Blutsverwandt schaft. Als ich nachher in Ihre Ausstellung trat, wo der Erbhof steht und die Probleme dargestellt sind, die Sie behandeln, da sagte ich mir: DasistauchunsereAuj- a a b c. Als ich nachher in die Ehrenhalle trat, wo der Reichsnährstand seine Ausstellung organisiert hat, da ging ich in tiefer Ergriffenheit. Freunde! So ist der Bauernstand noch nie geehrt worden, als in dieser Halle. (Bewegung). Und so hat man Stadt und Land die Bedeutung des Bauernstandes noch nie zum Bewußtsein gebracht, wie in dieser glänzenden Ausstellung. Sie haben das Wort Blut und Boden geprägt. Das spricht in kurzer Form aus, daß das Schicksal der Völker von der Erhaltung des Bauern standes abhängig ist. Sie, Herr Minister, sind der Führer dieser Idee im Deutschen Reich geworden. Sie haben die Gedanken über die Grenzen hinausgetragen. Ich danke Ihnen dafür als Vertreter der schweizerischen, danke Ihnen als Vizepräsident der internationalen landwirtschaftlichen Kommission im Ramen der internationalen Landwirtschaft, ihres Bauernstandes." (Stürmischer Beifall). Nie Neubildung des Bauernstandes schreitet fort Die Neubildung deutschen Bauerntums hat im Jahre 1935 weitere wichtige Erfolge aufzuweisen. Nach den bis her vorliegenden Ergebnissen der Reichssiedlungs-Statistik wurde im Jahre 1935 eine Gesamtfläche von 120 000 Hek tar Siedlungsland von den Siedlungsgesellschaften er worben oder diesen zur Besiedlung bereitgestellt. Damit wird die Fläche des Jahres 1934 nicht ganz erreicht, die des Jahres 1933 aber übertroffen. Das vorläufige Er gebnis von 1935 liegt jedoch um 53 000 Hektar oder 79 vom Hundert über dem Durchschnitt der Jahre 1919 bis 1932, der rund 67 000 Hektar betrug. Gegenüber dem Jahre 1932 war 1933 eine Steigerung des Landerwerbs um 31 vom Hundert, 1934 um 81 v. H. und 1935 um 46 V. H. zu verzeichnen. Die Gesamtfläche der bezogenen Neubauernhöfe und Neusiedlerstellen betrug 1935 66 272 Hektar gegenüber emem Ergebnis von 43 008 Hektar im Durchschnitt der Jahre 1919 bis 1932. Der nationalsozialistischen Einstel lung entsprechend, nur wirklich lebensfähige Bauernhöfe zu schaffen, wurde die Größe des einzelnen Neubauernhoses 1935 weiter erhöht. Während im Durchschnitt der Jahre 1919 bis 1932 die Siedlerstelle im Durchschnitt 10.5 Hektar groß war, entfie- < len im Jahre 19Z5 auf jeden bezogenen Neubauernhof im Durchschnitt 17,5 Hektar. Es ist selbstverständlich, daß diese ständige Vergrößerung der Fläche des einzelnen Ho fes zu einer Verminderung der Zahl der bezogenen Höfe geführt hat. Dementsprechend ergab sich für 1935 die Zahl von 3780 bezogenen Neubauernhöfen, gegenüber 4104 im Durchschnitt der Jahre 1919 bis 4932. Im Gegensatz zu früher ist neben der Schaffung neuer Höfe nach der Machtübernahme mehr und mehr die A n - l i e g c r s i ed l u n g, d. h. die Vergrößerung bestehender, zu kleiner Baucrnbetriebe, um sie dadurch lebensfähig zu machen, zu einem wichtigen Bestandteil der Neubildung deutschen Bauerntums geworden. Besonders erfreulich ist, daß bei den Trägern der bäuerlichen Siedlung am 1. Januar 1936 im Deutschen Reich eine Gesamtfläche von 121 300 Hektar als Land- vorrat für die Neubildung deutschen Bauerntums vor handen war. Zur gleichen Zeit des Vorjahres waren ins gesamt 104 800 Hektar, also 16 500 Hektar weniger Land vorrätig. Der am 1. Januar 1936 im Deutschen Reich vor handene Vorrat an Siedlungsland würde bereits aus reichen, um in diesem Jahr erheblich größere Flächen als in den Vorjahren der Neubildung deutschen Bauerntums zuzuführen. Der Reichsbauernsührer in Mainz Empfang im Kurfürstlichen Schloß. Mainz, 19. Mai. Im Kurfürstlichen Schloß zu Mainz empfing Rcichs- statthalter Gauleiter Sprenger den Neichsbauernfüh- rer Darrö und den Reichsbauernrat. Der Gauleiter gab in seiner Ansprache den Dank des Gaues Hessen- Nassau an den Mann weiter, der durch die Schaffung der Ernährungssreiheit die Wehrfreiheit des deutschen Volkes vorbereitet habe. Als Dank der nationalsozialistischen Kampfgenossen des Gaues überreichte er dem Reichs bauernführer ein von einfachen Dorfhandwerkern ge schmiedetes Schwert. Reichsminister Darrö dankte dem Gauleiter und der Stadt Mainz für den herzlichen Empfang. Anschließend trugen sich Reichsminister Darrö, Reichsstatthalter Spren ger, Staatssekretär Backe, Staatsrat Dr. Krebs, Stabs amtsleiter Reischle, Reichsobmann Meinberg und die übrigen Anwesenden in das Goldene Buch der Stadt Mainz ein. Nach dem Mittagessen traten die Gäste eine j Rheinfahrt nach Aßmannshauser, und Rüdesüeim an. Ein Aämpferleben ist beendet Beisetzung des SS.-Drigadeführers Schreck in Gräselslug Die sterbliche Hülle von Julius Schreck, dem treuen Begleiter und Mitkämpfer des Führers, wurde aufgebahrt im neuen Friedhof von Gräfelfing, dem freundlichen Villenort im reizenden Würmtal auf der Strecke zwischen München und dem Starnberger See, der Julius Schreck zur Wahlheimat geworden war und an dessen Wohl er als erster Beigeordneter mitwirkte. Den Sarg bedeckt ein samtenes Hakenkreuzbanner. Eine Ehrenwache der SS.-Standarte „Deutschland" mit blankem Degen steht zu seilen des Sarges. Auf einem schwarzen Kissen ruhen der Blutorden und die Kriegs auszeichnungen des Mannes, dessen ganzes Leben Kampf und Hingabe für Deutschland, für den Führer war. Dem Sarg zu Füßen breitet sich ein mächtiger Flie derkranz, auf dessen Schleifen die Hauptstadt der Bewe gung dem unvergeßlichen Kämpfer den letzten Gruß ent bietet. Feierliche Stille herrscht. Unaufhörlich pilgert die Bevölkerung von nah und fern in ehrfürchtigem Schwei gen zu der Bahre des Kämpfers, um ehrenden Abschied von ihm zu nehmen. Am heutigen Dienstag wird Julius Schreck in der geweihten Erde seiner Wahlheimat, in die an Hellen Föhntagen die fernen Schnechäupter der Berge schauen, zur letzten Ruhe geleitet werden. Ein Kämpferleben ist vollendet. Es wird aber als Beispiel weiter wirken, so lange Treue, Kameradschaft und Pflichterfüllung gelten in deutschen Landen. Oie Hitler-Jugend flaggt halbmast Der Reichsjugendführer hat eine Anordnung erlassen, nach der alle Dienststellen der Hitler-Jugend und sämt liche deutschen Jugendherbergen am l9. Mai, dem Tag der Beisetzung des SS.-Brigadcsührers Julius Schrech die Fahnen auf halbmast zu setzen haben. Der erste SS-Mnn des Wrers Reichsführer Himmler zum Tode von Schreck. Der Reichsführer SS., Heinrich Himmler, hat zum Tode des SS.-Brigadeführers Julius Schreck folgen den Tagesbefehl an die Schutzstaffeln der NSDAP, er lassen: - .... „SS.-Brigadeführer Schreck, der erste SS.-Mann Adolf Hillers, ist aus dem Leben auf dieser Erde geschieden. Er war der Begründer der ersten Staffel der gesamten SS. in München im Jahre 1925, und bis zu seinem Tode der treue, immer einsatzbereite Begleiter des Führers. Sein Leben war ein ein ziger Weg der Treue, Pflichterfüllung und Hingabe an den Führer. Wir wollen nicht Worte an seinem Grabe machen, denn das ist nicht in seinem Sinn. Wir wollen jedoch Mann für Mann alles daran setzen, es ihm an Treue zum Führer, an Anständigkeit, Kameradschaft und Kampfesmut, solange wir leben, gleich zu tun. Nachruf des Stellvertreters des Führers Der Stellvertreter des Führer, Pg. Rudolf Heß, nimmt im „Bölk.fcheu Beobachter" von SS-Brigadeführer Julius Schreck namens der NSDAP mit folgendem Nachruf Ab schied: „Die Nationalsozialistische Bewegung nimmt heute Ab schied von Julius Schreck. Sie nimmt Abschied von einem ihrer Aeltesten und Treuesten. Sie nimmt Abschied von einem ihrer Besten und Unersetzlichsten. Sie nimmt Ab schied von einem ihrer Bescheidensten, der nichts für sich wollte, der alles gab für Deutschland und den Führer. Wo es für Deutschland zu kämpfen galt, stand er an der Front, so draußen im Weltkrieg, so daheim. Grenzenlos war seine Verehrung und seine Liebe zum Führer; unermüdlich seine Sorge um den Führer; umsichtig der Bedacht auf den Schutz des Führers. Sein Wesen strahlte Zuverlässigkeit bis zum letzten aus. Seine Gegenwart verbreitete bei seinen Parteigenossen in schwerer Kampfzeit das Gefühl des Geborgenseins. Unbeirrbar sein Urteil über Menschen; unverhohlen die Zuneigung wie die Abneigung, ein rauher Haudegen mit einem warmen Herzen. Gefürchtet von den Gegnern, geliebt von allen, die ihn zu den Ihren zählten, verehrt als väterlicher Freund von seinen Untergebenen. Er hatte das Glück, das höchste Vertrauen seines Füh rers Lu genießen. Die Bewegung senkt ihre Fahnen zum letzten Gruß an Julius Schreck. Sie schwört ihm damit, daß seine Art und sein Geist den Jungen und kommenden Vorbild sein wird, auf daß er der Bewegung diene bis in ferne Zeilen, zum Heile unseres großen nationalsozialistischen Deutschland. Rudolf Heß."