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zur Belehrung und Unterhaltung. Nr. Dresden, den 5. Scptbr. igro. 99, Das Cisterzienferklester Ossegg und das Gräflich Wa l l en st e i n i sch e Städtchen Dux in Döhmen. (F 0 rtse tz u n g.) ^)eht, mein Theurer ! folgen Sie mir, auf meiuer Wanderung in Ossegg, im Geiste, zu dem erhobenen Tempel, welchem dre fromme Voru^elt in dnsen paradiesischen Ge- silden errichtet har, und m die stillen, schwei genden Hallen und Kreuzgange Les ehrwür digen Klosters, dreses heiligen AslstS ge- täuschter Freundschaft, gekränkter Liebe und lebensmüder Herzen. Wahr fanden wir, was em neuerer Dichter, in der Aglaza, von dicsem Orte sa^tr „ Hier kündet Ruh den müden Kreaturen „Em lautes, feierliches Gleckcnchor; „Der Friede Gottes wandelt durch die Fluren „Und richtet den Beizagenden empor!" Wir besuchten zuerst die Krrcke. Schon ihr Aeußeres beweißt, daß der Baumeister derselben auf dem klassischen Dod n Italiens gebildet worden sey. Erne bedeckte Kolonna de, mit den steinernen Statüen der Evange listen geziert, umgievt das Hauptportal. So fort bei unserm Eintritt in die Kirche, über schauten wir dieses majestätische Gebäude mit Einem Blick. Imposant war derEindruck den dieser ehrwürdige Tempel auf uns mach te, und wir kamen in Verlegenheit, wo wie unser überraschtes Auge zuerst hinwenden sollten, ohne jedoch die Kirche im mindesten überladen zu finden. Sie wissen, mein Bester ! das; dies der höchste Triumph des Geschmacks ist. — Das Schiff der Kir che wird von den Seitentheilen durch 12 große Pfeiler geschieden. In der Mitte der Kirche befindet sich ein zierliches ei sernes Geländer, welches dieselbe in L große Hälften theilt. Mit Inbegriff des Hochaltars, enthalt dieser Tempel 14 Altärr, davon sich 6 in dem Hohm Chor, 7 an den Pfeilern und einer, in der, rech ter Hand, vom Hauptetnqange her, ange brachten Kapelle, wo zur Fastenzeit da- heilige Grab steht, befinden. Unter ihnen zeichnet sich derH 0 chat- ta r, durch seine Pracht und geschmackvolle Bauart vornehmlich aus. Ans einem star ken Unterbau von braunrothem Marmor, er heben sich 6 dergleichen korinthische Säulen, mit schon vergoldeten Knäufen. Zwischen ih nen prangen die weiß marmornen Statüen Gggg -