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^'Mg LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. * Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 M Anzeigenpreis : Die 6 gespaltene mm-Heile oder deren Raum v All« «UM MW einschließlich Trügerlohn. Im Falle höher« Gewalt (Störungen de« Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenprcisliste. Anzeigen-Annahme bi» 10 Zeitung, d« Lies«antm ob« d« Beförderungsetnrtchtungen) hat d« Bezieh« keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzetgenmmahme wird KU» GWW Anspruch aus Lieferung od« Nachlieferung der Heilung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richttgkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwang«-«« lcktz «UM PMMM MM». anspruch. Dies» Sott«»« »«UffeuttUHI die M»Mch« VMMnUmrch«»«»» d« «emeiude, Behörde zu Ottendorf «Okrilla uud de» Muauzamt», M NutzM«», Postscheckkonto-, vread« 164«. Druck «ad Beria«: Buchdruckerei Hermann Rühl», Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: «1. — Fernruf: AU. Nummer 72 Donnerstag, den 20. Juni 1940 39. Jahrgang Vie UeMgung lies semdez Dreirei rasch Miler Deutsche Flagge über StraWurg Luntville und Toul genommen Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Lunevillc und die Festung Toul sind genommen Die "kutsche Flagge weht auf dem Straßburger Münster. Straßburg, der Name dieser urdeutschen Stadt, beschwört >n vielen Deutschen Erinnerungen heraus Sein Münster m so M Ausdruck ves Deutschtums wie ver Kölner Dom. wie vic Wrienkirche in Danzig ooer wie Vie Marienburg Viele veui- Uhe Söhne sind durch Straßburgs Universität gegangen, allen "oran Goethe, ver in ..Dichtung und Wahrheit" den herrli- Eindruck beschreibt den das Münster, oer Bau Erwin ° Steinbachs, und der Blick von seiner Plattform aut ihn pachte. Und nicht minder lebt die Stadt im deutschen Volks- "kd so«. Durch die deutsche Flagge aus dem Münster wird ''ne Schmach ausgelöscht, die das deutsche Volk vor 22 Iah- "n hinnehmen mußte. . Toul. eine Stadt von 15 000 Einwohnern, ist berühmt ?nrch seine gotische Kathedrale. Wirtschaftliche Bedeutung er- Mgie es durch seine Waffen- und Tertilindustrie. Luneville war im Weltkrieg Hari umstritten, bis der Fran- '°le dem deutschen Ansturm weichen mußte. Immer neue Zeichen der AuMung Erneut französische Soldaten aus Schweizer Gebiet z^Wie die „Suisse" erfährt, haben bis zum Mittwoch rL. AH französische Soldaten in der Nähe ver schweizerischen T "di Le Locle vic Grenze überschritten, wo sie vom schweize- ,'üven Grenzschutz enlwaiinel unv interniert wurden. Unter ^nen befand sich ein Generalslab der Luftwaffe, der einen und mehrere sonstige Oüiziere umfaßte. ., Wie sehr die französischen Truppenteile in Auflösung be- »'"ten beweisen die einzelnen Erzählungen von klüchii- j'" ^olvaien. Sie gehörien teilweise Truppenteilen an, die Gegend von Verdun und sogar noch weiter nördlich »."'viien und dann Beseh! erhalten hatten, sich nach Besancon Atchzuschlagen. Bei ihrer Ankunft sanden sie aber diese >>adl von französischen Truppen bereits verlassen. Darauf Men einzelne Soldaten ihren Marsch in ver Richtung des ^"detales fort, während die anderen versuchten, sich nach »''. Schweiz vurchznscblagen, wobei sie sich stets im Gelände "neckten, um den deutschen Panzerwagen zu entkommen. ». An der Nordgrenze des Kantons Gens befinden sich ae« !>Wanig keine französischen Truppen mehr Auch die fran« "'wen Zollbeamten versehen ihren Dienst unbewaffnet. Sie wollten nicht kür England lterven Am Strand von Gandia wasserten zwei französische Flug« la» > die von Marseille nach Oran fliegen sollten Die Be dungen erklärten, vaß sie keine Lust hätten, ihr Leben für Irland zu opfern. Die Flugzeuge wurden von den spant en Behörden beschlagnahmt, die Piloten interniert. ^kadlreichs Verteidigungsminister gibt bekannt: „Der Kampf geht weiter" sie» französische Minister der nationalen Verteidigung >m Nachrichtendienst folgendes bekanntgebcn: » -Es besteh« noch lein Waffenstillstand. Verhandlungen "kn noch nicht begonnen. Der Kampf gehl weiter." * zm.-Dtr Kampf geht weiter", sagt der französische Vertei- tzMgsminister. Aber er hat dabei wohl vergessen, daß das hUb dieses' Kampfes von der deutschen Wehrmacht diktiert "nd daß der Kampf der Franzosen nur noch dem einen l>., 'Mt, sich in Sicherheit zu bringen vor der Gewalt ves ».Pichen Vordringens. Denn von Rückzug kann hier nicht ^' gesprochen werden. Es ist ein Zurücksluten, das - wie a«i^??Erich,en aus der Schwei, zeigen — vielfach jeder Re- Mäßigkeit Hohn spricht. wieder deutsches Lazarett bombardiert Krankenschwestern unter Trümmern begraben Die Rechnung wird vorgelegt ist wütend und voller Haß Churchill gegen alles Deutsche gemein und hinterhältig handeln leme Flieger, die Nacht deutschem Hinterland sich nicht etwa militärische M «»wen, sondern ausschließlich aut Wohnbezirke, kleine Dör- Städte ihre Bomben abwerfen, nur um zu melden: dm',kN abgeworsen! In zahlreichen Fällen sind Schulen, Kin- din.wkivläße, Krankenhäuser und Lazarette das Opfer dieser 'balligen Angriffe gewesen ^ii!u "cr Nach, vom 17 zum 18. Juni flogen englische Boul- dd,. kbcr Koblenz au und bombardierten ausschließlich zwei die beiden Lazarette S« Joses »Haus und Kem- Während die Brand- und Sprengbomben, die dem St.-2ojefs- Haus zuaedacht waren glücklicherweise alle ihre Ziele verfehlten und in der Umgebung ves Krankenhauses niedersielen, war Vie Wirkung des Bombardements aus den Kemperhof um so furcht barer. Ein Seitenflügel des Gebäudekomplexes wurde durch alle Stockwerke hindurch ausgcrisien, zwei Schwestern, die sich um die Unterbringung der Verwundeten und Kranken ,n den Luft schutzkeller bemüht hatten, wurden vom 1. Stockwerk um in den Trümmerhaufen herunteracrissen und konnten erst nach schwieriger Arbeit verletzt aus dem Schutt geborgen werben. Auch der Jnnenhoi wurde durch Bomben schwer demoliert. Sämtliche Fensterscheiben unk zum Teil Vie Türen ver Kran kenzimmer wurven zerstört Nur die Tatsache, daß alle Verwun deten in den Luftschutzkeller gebracht waren, ist es zu verdanken, daß niemand weiter verletzt wurde. Daß es sich bei diesem Angriff wie schon oft um eine bewußte Aktion gegen ein Lazarett handelt, geht aus folgenden Grün den klar hervor: Kemperhof liegt einsam weit außerhalb der Stadt. Der gesamte Gebäudekomplex ist durch riesige Rote Kreuze aus wei ßem Grund nach oben weithin sichtbar gemacht. Die Nacht war mondhell und sternenklar. Außerdem aber haben die Flieger vor dem Abwurs der Bomben an Fallschirmen Leuchtraketen fallen lassen, die das ganze Lazarett taghell erleuchteten. Die Bomben wurden auch nicht aus großer Höhe abgeworfen, son dern die Maschinen gingen vorher aus Erdnähe. Dieses neue schändliche Verbrechen Churchills wird zu den vielen anderen Posten auf die große Rechnung geschrieben, die ihm demnächst präsentiert werden wird. Daß er sie auf Heller und Pfennig begleichen wird, dafür bürgt das deutsche Schwert. Da; ist Verräter Reynauö Er wollte Frankreich siir England völlig preisgeben „Exchange Telegraph" berichtet aus London, man erfahre, daß Paul Reynaud versucht habe, die Regierung zu bestimmen, zwei französische Armeen zur Verteidigung der britischen Insel nach England zu schicken und alle übrigen noch verfügbaren Streitkräfte in Nordafrika zu konzentrieren. Gleichzeitig hätte die französische Marine ebenso wie die Luftflotte den Kampf an der Seite Großbritanniens fortsetzen sollen. Diese Meldung muß jeden Franzosen mit Abscheu erfüllen vor der Verräterei, die dieser Plutokrat und Söldling Chur chills gegen sein Vaterland betrieben hat. Für einen Judaslohn war ihm das Schicksal seiner Heimat und seines Volkes fert. Ei» merkwürdiger General . . . und Nachdenkliches zur Geistesverfaffuna der Plutokrat«» Dcgaulle, ver unter Reynauv Chef ves französischen Mili- tärkabinetls war, hat es zwar vorgezogen, sich nach Enlan» zu begeben, kann es aber dennoch nicht lassen, seine Meinung zu äußern. Er zweifelt in einer Rundiunkansprache die Worte Pemins an, daß Frankreich die Waffen nieverlegen müsse. „Ich sage Ihnen, daß Frankreich nicht verloren ist Was auch kommen möge, die Flamme des sranzösischen Widerstanoes dar, und wird nichi verlöschen." Das sinv die Worie vieseS merkwürdigen Generals, der aus sicherem Pon zum Wider stand ausrusl, noch dazu in einem sicheren Augenblick, da sein Beschützer. Churchill, dem französischen Bundesgenossen de« Fußtritt versetzt. Diese Leuie wie Degaulle unv anvere haben ebenso de» Begriff für Ehre wie für vie Notwendigkeiten ves Krieges verloren Witzig muicl es an. wenn vas cnalifcbc Arbeitsmini- sierium leyl eine Erhebung über oen Bedarf an Arbeitskräfte» für Rüstungsbeiriebc anstelli und mii einem Maie, nach neun Monaten Krieg, fesistellen muß, oaß z B Chemiker dringend gebraucht werden. Erhebungen sind immer vorteilhaft und nützlich, sic dürfen nur nichi zu spül kommen. Ta man keinem mehr Hoffnung machen kann, den Sie gesmarsch der deutschen Truppen aushallen zu können, ver- künvei die Agentur Reuter, „daß vie Entscheidung ves KriegeS mii Deutschland in vielem Winter ausschließlich aus wirt- schastlichen Gründen herbeigestthn werden könne Man ist ver Ansicht — sagt die Ageniur in dem typischen Reuterstil — daß ver Zusammenbruch ver veulschen Lebensmittelversorgung viel näher ist, als man es je seit Ausbruch ves Krieges für möglich gehalten hat." Zu gern möchte man in London, daß die englische Blök» kadc vie Einsuhr von Lebensmitteln unmöglich macht, daß die Bestellungsarbetten durch die Mobilisierunä vollkommen in Unordnung geraien, daß eine Mißernte zu erwarten sei, daß der Coloradokäfer die Kartoffelfelder verwüste, hätte.. Aber man rechnet auch hier nur nach pluiokratischer Ma nier und nicht mit der Einsatzfreudigkeil und ver zielbewuH« ten Arbeit des deutschen Bauern Dieses England ist militä risch keine Insel mehr, geistig aber schlimmer dran als Robin son nach Hunden Jahren seines Einsiedlerlebens. Dieses Eng land ist geistig so steril wie ein Bausch Watte nach dem Dampfbad. Kampfstiegerverbände Führrrhauplquartier, 19. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die französische Wehrmacht löst sich immer mehr auf. Schnelle Truppen haben in der Normandie Cherbourg genommen Bei RenneS ist die Bretagne erreicht. Le Manö nach Süden durchschritten. Zwischen Orleans und Nevers gelang es an vielen Stellen die Loire zu überschreiten. In Burgund stoßen Schnelle Truppen schon in Richtung auf Lyon vor. Westlich Mühlhausen sind Panzer- und motorisierte Divisionen von Beifort kommend in Begriff sich mit den Truppen zu vereinigen, die über den Oberrhein angegriffen haben und die bei Münster schon tief in die Vogesen vorge stoßen sind. Weiter nördlich ist Nancy genommen und der Rhein-Marne-Kanal östlich Nancy in breiter Front über schritten. In der Maginotiinie beiderseits Diedenhofen leistet der Feind noch Widerstand. Kampf- und Sturzkampfoerbände wirkten durch Angriffe auf Befestigungen, Feldstellungen, Eisenbahnstrecken, Truppenansammlungen und Kolonnen mit, den Widerstand des in Lothringen eingeschlofsenrn Feindes zu brechen. greifen England an Vor Cherbourg wurde ein Handelsschiff von 10000 T». durch Bomben versenkt. In England griffen deutsche Kampfflieaeroerbände zahl reiche Flugplätze sowie die Großtanklager an der Themse« Mündung mit Bomben an und setzte diese in Brand. Hier bei zeichneten sich besonders die von Generalmajor Coeler geführten Fliegerverbände aus. Britische Flugzeuge flogen auch in der Nacht zum IS. 6. in Nord- und Westdeutschland ein um wie bisher ihr« Bomben über nichtmilitärische Ziele abzustreuen. Dabei find etwa 18 Tote unter der Polizei und der Zivilbevölkerung zu beklagen, darunter eine Anzahl Personen die sich nicht in die Luftschutzkeller begeben hatten. Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 6 Flugzeuge. Fünf deutsche Flugzeuge werden oer» mißt. Der Leutnant in einem Schützenregiment, Dietz, hat eine wichtige Brücke durch kühnen Zugriff unversehrt in unsere Hand gebracht. In OltafMa eine englische Kolonne ausgeneben Rom, 19. Juni. Der italienische Wehrmachtbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Unsere Marine-Erkundungsflugzeuge haben ein feindliches U-Boot versenkt. Auf dem nordafrlkanischen Kriegsschauplatz ist die Lage unverändert. In Ostafrika ist eine englische Kolonne, unter stützt von Panzerwagen, die unter Hiffung der Trikolore in unsere Linien einzudringen versuchte, in einem wirksamen Gegenangriff zerstört worden. Unsere Luftwaffe hat feindliche Luftflottenstützpunkte an gegriffen und dabei drei Flugzeuge in Brand gesetzt. Feind liche Flugzeuge haben eine landwirtschaftliche Siedlung mit Bomben belegt. Drei Frauen und einige Kinder wurden ge tötet. In der gestrigen Nacht hvt der Feind unter Bombenab wurf Luftangriffe auf Städte in den Provinzen Ligurien und Piemont ausgeführt. Opfer sind keine zu beklagen. Der Schaden ist ganz gering.