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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend der ersten Seite mit 12S Ptz. benechm«. Kmsprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. wimmer Sonntag, den 25. Duli ^920 l9- Jahrgang. » Der Gemeindevorstand. ^mg.arn rb M,abenar bald - tldr a<«, ReuesteS vom Tage »rtige« Z" " besetzt haben. an der Grenze bereits gesichtet shdlich fallen die roten Truppen a gelang Tarnopol in Galizien ist von den Bolschewisten ge- ^"°wen. Zwischen Lemberg und Tarnopol finden UM UM Kämpfe zwischen Polen und Ruffen statt. Der pol- str» les chr» für trollt sich fragen i» s. Bl GefchSstsftrüe rrGrtrn. Zebrr «nsprmh °mf R«cht«j, EM. »«« Bestehen dieses Bundes Rußland niemals amtlich mitgeteilt worden ist, und daß sie alles, was es von dem Bunde weiß, aus den Zeitungen erfahren habe. Die Sowjetregierung be tont, daß trotz der Bestimmungen der Völkerbundsatzung die Alliierten nichts getan haben, als bekannt wurde, daß Polen einen Angriff auf Rußland beabsichtigte. Daher sieht die russische Regierung nicht ein, warum sie sich jetzt, wo Polen von einer Katastropse in dem von ihm begonnenen Kriege sich bedroht sieht, dem Bunde unterwerfen soll. — Der in der Ostsee aufgehaltene Transport angeblicher russischer Kriegsgefangener hat durch die Weigerung der österreichisch-ungarifchen Regierung, den Transport zurückzu' nehmen, seine Exterritorialität verloren, er ist daher einem Durchgangslager zugeführt worden Die deutsche Regierung wird jetzt Ermittelungen anstellen, welche Teilnehmer dieses Trans ortzuges Kriegsgefangene sind. Sie werden sofort in ihre Heimat überführt, die anderen sollen bis zu ihrer endgültigen Entscheidung über ihre weitere Behandlung zurückgehalten werden. Beachtenswert ist übrigens, daß dieser Transportzug, für den ein bis zwei Wagen dritter Klaffe durchaus genügt hätten, aus nicht weniger als zehn Wagen erster und zweiter Klaffe zusammengesetzt war. Sowjeldivrfionen sollen in die Kämpfe bereits ein- gk haben. Die Polen haben Suwalki und Augustowo — Ostpreußen ist ruhig, obwohl polnische Marodeure . ljivilkommiffar in Wolhynien Minkewitsch und ein polnisch-ukrainischen Generalstabes wurden, als sie Eisenbahn flüchten wollten, von den Bolschewisten ^»genommen. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-DkriNa, den 24. Juli ,A2o. — Die Tage neigen sich abwärts und werden wieder kürzer. Die Dämmerung, welche es bis jetzt nie ganz Nacht hat werden lassen, hält noch bis heute an. Am 23. Juli tritt die Sonne in das Zeichen des Löwen und damit be ginnen die „Hundstage", die als die heißesten des Jahres angesehen werden. Die Zett der Hundstage währt vom 23. Juli bis zum 23. August. Zu den Hundstagen können jedoch auch die letztvergangenen Tage mit ihrer tropischen Hitze gerechnet werden. — Aufhebung der Fleischkartenwirtschast? Man trägt sich im Reichsernährungsministerium mit dem Gedanken, die Fleischkarte zum Herbst abzuschaffen. Die Beratungen hier- über sind jedoch noch nicht endgültig abgeschlossen. Das System der Kundenliste soll jedoch beibehalten werden. — Uns ist nicht ganz klar, was die Kundenliste nach der Ab schaffung der Fleischkartc noch für einen Zweck haben soll. Wir würden es begrüßen, wenn die Fleischrationierung so bald wie nur irgend möglich beseitigt werden würde, abge sehen von anderen Gründen, schon wegen der wahrlich nicht geringen Geld- und Papierersparnis. Kostet doch iif Groß- Berlin allein die Verteilung der Fleischkarte jährlich nicht weniger als 10 Millionen Mark. — Eine Dresdner Abordnung war am Mittwoch in Berlin, um dort Beschwerde wegen Dresdens schlechter Lebensmittelversorgung zu erheben. Es wurde mitgeteilt, daß eine gute Ernte bevorstünde, daß aber die Hoffnungen auf radikale Preisherabsetzung unerfüllbar feien. Wohl aber hofft die Reichsregierung auf Grund der Ententevorschüffe verbilligte Lebensmittel liefern zu können. Als Folge davon erwartet sie eine Senkung auch der inländischen Lebensmittel preise infolge der Konkurrenz. Von einem Preisausgleich, wonach Minderbemittelte weniger zu zahlen haben als Beffergestellte, wollte man in Berlin nichts wissen. Man er wartet, daß die Fleischversorgung eine Besserung erfährt, namentlich in Sachsen. Vorbereitungen auf Herabsetzung der Schlachtviehpreise ab 1. August sind getroffen worden. Das neue Roggenmehl ist unterwegs. Damit wird sich auch das Brot wieder bessern. Für das neue Erntejahr ist be absichtigt, Reserven durch gleichmäßige Streckung zu schaffen. Keinesfalls soll der Brotpreis erhöht werden, auch wenn weitere Aurlandkäufe vorgenommen werden müßten. Zum Schluß lehnte man in Berlin abermals die völlige Auf hebung der Zwangswirtschaft ab. — In Schirke haben die Hotelbesitzer und Pensions- inhaber, da die Kurgäste infolge der hohen Preise sich zu sammenschloffen und mit dem gemeinsamen Fortzug drohten, die Preise durchweg beträchtlich herabgesetzt. Ein in Heiligcn- stadt abgehaltener Eichsfeldscher Bauerntag beschloß, um mit dem Preisabbau den Anfang zu machen, die Kartoffelpreise aus 22 Mark für den Zentner und die Eicrpreise auf 1 Mark für das Stück herabzusetzen. Mit anderen Erzeug nissen soll demnächst ähnlich verfahren werden, sofern die Preise für Geräte und Kohlen sowie die Arbeitslöhne nicht weitersteigen. Königsbrück. Am Mittwoch abend stieß ein in voller Fahrt den Bahnhossberg an der Dresdner Straße Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29 1 48. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Groß-Okrilla. AeniliLr üemeinäersk-Sitzung Die Tagesordnung hängt am Amtsbrett im Gemeinde, herunterfahrendes Sanitätsauto der Militärbehörde mit einem militärischen Fuhrwerk auf der sogenannten Bader brücke zusammen. Wagen und Pferde wurden beschädigt und das Auto stark mitgenommen. Das Brückengeländer wies ebenfalls starke Beschädigungen auf. Vermutlich hat da« letztere noch den Absturz des Autos in die Tiefe ver hindert. Menschenleben sind glücklicherweise nicht zu beklagen, wenn der Sachschaden auch groß sein dürfte. Dresden. Ein umfangreiches Schadenfeuer wütete gestern in den Mittagsstunden auf einem Holzlagerplatze gegenüber dem Grundstück Johann-Meyer-Straße 28 Da« rasch um sich greifende Feuer vernichtete mehrere Schuppen, in denen sich eine Tischlerei und eine Schlosserei sowie Bau maschinen, eine Drahtsäge, Kaninchenställe usw. befanden. Diese Fachwerkschuppen wurden völlig eingeäschert. Ferner verloren 40 Kaninchen ihr Le^en. Ungeheure Rauchentwicklung erschwerte die Löscharbeit. — Wegen einer Anzahl in letzter Zeit in Nickern, Coschütz, Lcubnitz-Neuostra und Torna verübter Einbrüche und Diebstähle wurden die Arbeiter Alfred Schubert aus Kaitz und Artur Lohse aus Dresden fesigenommen. Erbeutet hatten die Diebe außer Lebensmitteln und anderen Sachen auch wertvolle Treibriemen. Niedersedlitz. Angeschoffen wurde in der Nacht zum letzten Dienstag hier ein Schutzmann, als er zwei ver dächtige Männer anhielt. De: Beamte wurde in die Brust getroffen. Pirna. In Anwesenheit von Vertretern der Eisen- bahn-Generaldirektion Dresden, staatlicher und städtischer Behörden, sowie der an der Linie beteiligten Gemeinden er folgte die Eröffnungsprobefahrt auf der neu errichteten staat lichen Kraftwagenlinie Pirna—Rathewalde—Bastei. Auch die bereits in Aussicht genommene Linie Mna—Pillnitz soll in aller Kürze in Betrieb genommen werden. Meißen. Bei Gauernitz wurde der am Sonntag in Gohlis bei Ausübung einer beherzten Rettungstat in der Elbe ertrunkene 20jährige Mechaniker Max Adam aus Cosse baude ans Land gebracht. Ferner wurde der 25jährige Sohn des Schlossermetsters Scheiblich in Stetzsch, Max Richard Scheiblich, bei Meißen aus dem Wasser geborgen. Chemnitz. Ihren Eltern wieder zugeführt wurde hier die seit dem 4. d. M. vermißte 14jährige Steinert- Das Mädchen war mit einer gleichaltrigen Freundin von einem Unbekannten veranlaßt worden, mit ihm ein hiesiges Kaffee zu besuchen, ist aber von dort nicht nach Hause zurückgekehrt. Die Vermißte wurde in Hamburg ermittelt und von ihrem Vater nach Hansa gebracht. Werdau. Auf dem hiesigen Bahnhofe wurde ein 19jähriger Schlosser aus Zwickau polizeilich angehalten, der schon immer ausgefallen war, weil er öfters die Strecke fuhr und abends mit größeren Paketen zurückkehlte. Diesmal hatte er zwei Kartons bei sich, die polizeilich geöffnet wurden und nicht weniger als wie 23 Stückchen Butter enthielten Zwickau. Zwischen Lichtentanne und Brand ist am Donnerstag früh die 20 Jahre alte Zigarrenarbeiterin Olga Keller ermordet aufgefunden worden. Alle Anzeichen deuten auf einen Lustmord hin. Die Leiche wies einen tiefen Schnitt am Halse und einen am Unterleibs auf. Da» Mädchen hatte am Mittwoch abend von ihren Verwandten in Lichtentanne, wo sie zu Besuch weilte, allein nach^Zwickau zurückkehren wollen und ist auf dem Rückwege einem Ver brechen zum Opfer gefallen. Auerbach i. V. Der Schlafkrankheit erlegen ist in Rodewisch der 1b jährige Sohn eines Tischlermeisters. Die Krankheit tritt im östlichen Vogtlands als Folgeerscheinung der Grippe aus und zeigt vielfach einen epidemischen Charakter. Lübbenau. Zum ersten Gemüsemarkt hier wurden namentlich Gurken in außergewöhnlichen Massen angefahren. Der Gurkenbau hat, wie der Meerrettigbau, sich in der Umgegend immer weiter ausgebreitet. Es waren deshalb außer der hiesigen Ware viele Fuhrwerke aus allen um liegenden Ortschaften angefahren, die mit Gurken vollbeladen waren. Die Preise blieben deshalb gedrückt. Einleger brachten das Schock 8 Mark, Schneidegurken 12 Mark. Da die Großhändler der großen Fruchtbarkeit der Gurken wegen in diesem Jahre aus immer noch niedrigere Preise rechnen, waren sie beim Einkäufe sehr vorsichtig. Mit Rücksicht darauf, daß auch aus Liegnitz und Calbe a. S. reiche An gebote vorliegen, dürften die Gurken noch erheblich i« Preise finken. Dem „Manchester Guardian" zufolge wird in der Antwortnote außer dem schon Bekannten noch X't dargelegt: Die Sowjetregierung weigert sich be- ' Kit einem Vertreter des Generals Wrangel zu- H Mkommen oder seine Sache anzuerkennen. Wrangel ^l^^nd der meuternde General genannt. Die Sowjet- W lst bereit, seinen Truppen und den unter seinem Glichen Personen Sicherheit zu gewährleisten, anderen Seite verlangt sie bedingungslose Ueber- Hz.? ganzen Halbinsel Krim und aller darauf befindlichen MV Vorräte. Was den Völkerbund angeht, so ?!, v'ch die russische Regierung, sich an die Vorschriften ^MUde« zu halten, den sie einen Bund der alliierten ^en nennt. Die Antwort weist darauf hin, daß da» Die .Ottendorfer -Zeitung- erscheint Diens tag. Donnerstag und Sonnabend. Dezags-Preis: Monatlich 2,25 Mark, Zustellung durch die Boten 2,50 Mark. Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. ^ead»elcher Störungen des Betriebes der Amq, der Lieferanten ad. d. Befördernngs- -tanchtuugeut hat der Bezieher keinen Än- K«ch am Lieferung oder Nachlieferung der Mag »d. «nfNitckzahiung d. Bezugspreises. Der Zusammenbruch des polnischen Heeres scheint zu sein. Nach Meldungen aus Königsberg vom ltkal' ü-z lassen die den militärischen Stellen vorliegenden ilyaur^, erkennen, daß die Lage der Polen unhaltbar ge- k ist. Die Aufgabe von Grodno und die Einkreisung b. Zordflügelr der polnischen Armee ist beinahe vollendet. !M L sHH des Weltkrieges schwere deutsch-russische Kämpfe ab- die Entscheidungsschlacht zwischen Polen und begonnen zu haben. Der Geschützdonner ist hin und 'i? der ostpreußischen Grenze deutlich hörbar. Ueber rankunq ° > Sowie,diviüonen iollen in die Kämvte bereits ein- Htteudorf-Woritzdorf, am 24. Juli 1920. Der Gemeindevorstand. Amtlicher Teil. Kartoffelabgabe. Das Verzeichnis der Kartoffelerzeuger und der von ^st aus der Ernte 1920 abzugebenden Mindestmengen vom 26. Juli bis 8. Auoust dsr. Js. im Gemeinde- — Meldeamt — zur Einsicht öffentlich aus. ... Während dieser Frist kann gegen die Festsetzung der vierung-pflichtigen Mengen Einspruch erhoben werden. Einspruch ist zu begründen. Httendorf-Woritzdorf, am 22. Juli 1920. ^polnischen Truppen gehen in ungeordnetem Rückzüge zurück, das "noch etwa 30 Kilometer von der rte« sind i ^"ostzrenze Ostpreußens entfernt ist. Die Sowjet-Truppen ^Aen scharf nach, so daß die Spitzen der bolschewistischen kl IW" s?^kee schon auf ungefähr 40 Kilometer an die rsdors Kubische Grenze herangekommen sind. Weiter südlich im zwischen Njemen und Bug geht die polnische Armee Bug zurück. U'E !> Die „Morningpost" meldet aus Bukarest: Teile einer noopatyl' .^russischen Armee stehen vor Gatatz. An verschiedenen ststraßel^ hie Sowjcttruppcn mit der Ueberschreitung behandle , begonnen- Die Stadt Jassy ist in Verteidigung«- » gesetzt worden. Ferner berichtet die „Daily Marl" ,daß zwei bolschewistische Armeen im Begriffe eulerve». . «ns dem kürzesten Wege Rumänien zu durchqueren, um ^akt. Edgarn einzudringen. Die rumänische Armee ist mo- ltag, und ihr Hauptteil im Raume Galatz—Jassy kon- u. Freitag ^lt. Eine weitere rote Armee überschreitet den Dnjeftr s v. 8-^ ^hert sich der Grenze bei Czernowitz. stimmt. In den Wäldern von Augustowo, in denen sich