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Amts- M AnWckatt für de» Abon«t«e<U viertelj. I M. 20 Pf. einschließl. d«s „Jllustr. Unterhaltungsbi." a. der Humor. Beilage.Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. 4? 14 GM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. n——— 49. Zahlt galtg. —-Hiiini,'-— - «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Ps. Im amtlichen Theile die gespalten« Zeile 30 Pf. Sonnabend, den 1. Februar Oeffentliche Zustellung. Der Privatmann KIriiat I-aulu Ulla»»» in Grünhain, Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt von Einsiedel in Eibenstock, klagt gegen den früheren Bürstensabrikanten Lü»l» »«««, früher in Unterstütze »grün, dann in Abo in Finnland, jetzt unbekannten Aufenthalts, und einen Genossen aus Gewährung eines Darlchns von 6000 M., wofür die Beklagten als Inhaber der Firma „Unterstützengrüner Kardätschen-, Bürsten- und Pinselfabrik Breitsprecher u. Heß in Unterstützengrün" ihr Grundstück Blatt 80 des Grundbuchs für Unterstützengrün verpfändet haben, mit dem Anträge, die Beklagten kosten pflichtig und in vorläufig vollstreckbarer Form zu verurtheilen, zur Vermeidung der Zwangsversteigerung des Grundstücks Blatt 80 des Grund buchs für Unterstützengrün an den Kläger 150 M. (einhundertfünfzig Mark) zu zahlen und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Eibenstock aus den 4. April 1902, Vormittag 9 Mr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an Heß wird dieser Auszug der Klage be kannt gemacht. Eibenstock, am 23. Januar 1902. Der Gcrichtsschrcivcr des Königlichen Amtsgerichts. Am 1. Februar ist der t. Termin der diesjährigen Grundsteuer fällig Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen vierzehntägigen Frist das Zwangsoollstreckungsverfahren ein geleitet werden wird. Die Ortsstenereinmhmk Schönheide. Bekanntmachung, für die Unteroffiziere und Mannschaften des Beurlaubtenstandes. Vom 1. April 1902 ab werden jeder Unteroffizier und Mann der Reserve, Landivrhr 1 und II, sowie die Dispositionsurlauber und einige Mannschaften der Ersatzreserve eine Mittheilung Kriegsveorderung oder Vaßnotiz über ihre Verwendung im Falle einer Mobilmachung, gültig für das nächste Mobilmachungs jahr (vom 1. April bis 31. März nächsten Jahres), bereits im Frieden ausgehändigt erhallen. Hierzu wird befohlen: 1., Die Uebersendung der Kriegsbeorderungen (auf rothem Papier) und der Paßnotizen (auf weißem Papier) findet in der Zeit vom I. biS 15. März statt und erfolgt die Aushändigung derselben durch den Stadtrath bezw. Gemeindevorstand. 2., Jeder noch nicht zur Meldung gebrachte Wohnungswechsel ist sofort dem Bezirks kommando Schneeberg zu melden 3., Die Mannschaften des BeurlaubtenstandeS, ausgenommen Ersatzreserve, haben, falls sie in der Zeit vom 1. bis 1b. März nicht selbst zu Hause sein können, einen er wachsenen Anverwandten, Mitbewohner oder Quarticrwirth mit der Empfangnahme des Befehls zu beauftragen. 4., Jeder Unteroffizier und Mann der Reserve, Landwehr I und U und jeder DiSpo- sitionsurlauber, der bis zum 15. März noch nicht im Besitz einer Kriegs-Beorderung oder Paßnotiz ist, hat dies umgehend dem BezirkS-tkommando Schneeberg schriftlich oder mündlich zu melden. Die Ersatzreseroe hat diese Meldung nicht zu erstatten. Schneeberg 1. Februar 1902. König!. Bezirks-Kommando Schneeberg. m Klötzer, §3,5 u. 4 3 8—13 Reisftaugeu, 8„9 10—12 13U.14 3—5 2337 295 4534 654 285 2 252 216 239 2390 260 Vormittags 9 Uhr an lang, v in den Kahlschlägen der Ab- theilungcn 27, 29, 48, 63 u. 80 und in den Durch forstungen der Abtheilungen 35, 57, 70 und 71, Holz-Versteigerung aus Schönheider Staatssorftrevier. Im Hotel „zum Rathhaus" in Dchö nheide sollen Donnerstag, den t». Februar 1902, von weiche Stämme, 467 790,! 1655 gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung ertheilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Schönheide und Eibenstock, am 29. Januar 1902. König!. Forstrevierverwaltnng. König!. Aorftrentamt. Koffmau«. Herlach. 10—19 cm stark,! 20-31 „ „ ! 7-15 . „ : 16-22 „ . 23—43 „ . ! Schkitteuhökzer, 15u.I6 „ veröfiangen, sowie Freitag, de« 7. Februar 1902, von Vormittags 9 Uhr an rm weiche Arennscheite, Arennkniippek und stelle,, „ „ Stöcke und > in denselben Abtheilungen, „ weiches Streurcilig > artige Bezahl««, Tagesgeschichte. — Deutschland. Durch einen groben BertrauenSbruch ist bas sozialdemokratische Hauptorgan .Vorwärts" in die Lage versetzt worden, einen Geheimerlaß des Marine - Staatssekretär« v. Tirpitz zu veröffentlichen, worin eine neue Flottenvorlagc für 1904/5 angekündigt wird. Am Mittwoch hat Herr v. Tirpitz in der Budgetkommission de« Reichstag« die Echtheit de« ver öffentlichten Erlasse« anerkannt, der denn auch am Mittwoch Abend in der offiziösen „Nordd. Allg. Ztg." abgedruckt wurde. Es handelt sich um eine Steigung der Kosten für die Indienst stellung sowie die Schaffung der schon früher von der Regierung geforderten Verstärkung der AuSlandSflotte. — England. Friedensvcrmittelungcn sind von leiten Hollands in London angeboten worden und die Blätter sind voll davon. So lebhaft das FriedenSbcdürfniß England« auch sein mag, so möge man sich doch nicht darüber täuschen, daß Chamberlain sich jetzt, wo er seinem Ziele durch die Erschöpfung der Buren näher zu rücken scheint, nachgiebiger zeigen würde als bisher. Chamberlain Hal bekanntlich während der Adreßdebattc seine prinzipielle Bereitwilligkeit erklärt, eventuell in Friedens verhandlungen einzutreten für den Fall, daß von autorisirter Burcnseitc annehmbare Friedensvorschläge gemacht würden. Diesen jedenfalls aus einen Druck von seilen des König« zurückzusührenden deutlichen Wink — bekannt ist ja, daß der König den Krieg noch vor der KrönungSscier beendigt wissen wollte — scheint sich die holländische Regierung zu Nutze gemacht zu haben, um dem stamm verwandten Burcnvolk zuliebe, wenigsten« den Versuch einer FriedenSvermittclung zu riskiren. In Beantwortung einer An frage im englischen Unterhau« erklärte am Dienstag der Erste Lord de« Schatze«, Balfour, FriedenSanerbictungen seien von Niemand, der ermächtigt gewesen wäre, im Namen der Buren zu sprechen, an die Regierung gelangt; jedoch sei eine Mittheilung der niederländischen Regierung eingegangen, die gegenwärtig der Erwägung unterliege. Chamberlain fügt« hinzu, die im Felde stehenden Buren-Offiziere würden durch nicht« gehindert, Kitchener Vorschläge zu machen. Letzterer sei angewiesen, derartige Vor schläge der Regierung zu übermitteln. — Die .Mittheilung" der niederländischen Re gierung soll nach der „St. Jame« Gazette" in sehr freund schaftlicher, achtungsvoller Sprache abgefaßt sein ; sic bringe da aufrichtige Bedauern de« niederländischen Volke« über die Fort dauer der Feindseligkeiten in Südafrika und seinen aufrichtigen Wunsch zum Ausdruck, daß e« baldigst zum Frieden«schluß kommen möge. Die Mittheilung besage dann weiter, die nieder ländische Regicning sei bereit, jeden möglichen Schritt, der eine Lösung bringe, zu erleichtern. Am Schluß der Miltheilung werden die guten Dienste der Niederlande zur Verfügung der englischen Regierung gestellt, fall« eine Gelegenheit sich bieten sollte, bei der die 'Niederlande als sreunvschastlicher Vermittler handeln könnten. — Südafrika. Die Hoffnung der englischen Heeresleitung, den General Dewet, den sic im nordöstlichen Oranje-Staat umstellt glaubte, jetzt endlich in ihre Gewalt zu bekommen, scheint wieder einmal zu Wasser geworden zu sein. Dewet soll den ihn umschließenden Ring durchbrochen haben und in der Richtung auf die Kapkolonie abmarschirt sein. Locale und sächsische Nachrichten. — Carlsfcld. Von dem milden Wetter, welche« aus dem größten Theile des Sachscnlande« berichtet wird und wo durch auch in den niedriger gelegenen Thcilen de« Erzgebirge« Schneeschmclzc eingctreten ist, konnte hier, mit nur wenig Aus nahmen, wenig bemerkt werden. Seit Mitte 'November gehl der Schlitten hier mit nur kurzen Unterbrechungen und auch der Schneepflug mußte in diesem Winter sogar in Thätigkeit treten. Seit Sonntag ist wieder strengere« Frost- und Schnee wetter eingetreten. — Dresden. Als Entgegnung auf den Artikel de« „Dresdner Journals" schreiben die „Dresdner Nachrichten" folgende«: Der Einsender der Druckschrift „Die Diensteinrichtung der sächsischen Staatsforsten" bemerkt zu der Erwiderung, die seine hierauf bezügliche Zuschrift in der Nr. >6 unsere« Blatter von Seiten de« „Dresdner Journal«" gesunden hat. Folgende-: .Der Verfasset' der Entgegnung in dir. 20 der „Dresdner Journal«" bewegt sich in Widersprüchen, wenn er sagt, die Vorschläge der Druckschrift über die Diensteinrichtung der sächsischen StaatSsorstcn seien nicht« Neue« und der Ver fasser hätte die Vorschläge erst seinen Vorgesetzten unterbreiten sollen. Daß diese Vorschläge nicht« 'Neue« sind, steht sogar wörtlich in jener Druckschrift, aber eben weil sie seit 1875 be kannt sind, wäre es zwecklos gewesen, sie den vorgesetzten Be hörden von Neuem zu unterbreiten, und nachdem diese 27 Jahre haben verstreichen lassen, ohne in der Sache etwa« zu thun, war wohl der Schritt in die Oeffentlichkeit nicht mehr voreilig. Die angeblich au« guten Gründen beibehaltcne Organisation hat e« glücklich zu einer so allgemeinen Unzufriedenheit unter den Forstbeamten gebracht, daß man sich an den höheren Stellen kaum eine richtige Vorstellung davon macht." — Zur Frage der Reorganisation der sächsischen StaatSforst-Verwaltung wird un« au« forstlichen Kreisen ferner noch geschrieben: „Im „Dresdner Journal" bestreitet eine offiziöse Stimme die Reorganisation«- bedürftigkeit der sächsischen Staat«sorstvcrwaltung. Wir ge statten un«, zur Klärung der Frage folgende, offiziellen Mir- «Heilungen entnommene Zahlen weiteren Kreisen zur Kenntniß zu bringen: 1. Sachsen« Staat«sorften umfassen 173,963 Hektar, d. s. ca. 32 Quadratmeilen, oder reichlich den 9. Iheil der ge- sammlcn Landes fläche, und an der Spitze dieser enormen Ver waltung steht nicht etwa ein Forstmann, sondern ein Jurist. 2. Im Jahre 1899 erbrachte ein Hektar der gesammten Wald fläche im Großherzogthum Baden für die Staatsforsten einen Reinertrag von 45 Mk. 4 Pfg., in Sachsen einen solchen von 47 Mk. 85 Pfg., wobei jedoch in Sachsen die Kosten der Central Verwaltung nicht in Abrechnung gebracht sind. 3. Für Baden berechnet sich im gedachten Jahre ein Verwaltungsaufwand von 6 Mk. 34 Psg. pro Hektar, in Sachsen ein solcher von IO Mk. 26 Pfg. Für Sachsen fehlt dabei jedoch der sehr bedcutende Aufwand für die Forsteinrichlungsanstalt und die Kosten der Ccntralverwaltnng, welche Zahlen der Oeffentlichkeit nicht zu gänglich gemacht werden. Diese beiden Aufwandstitel werden reichlich 1 Mark pro Hektar betragen, so daß sich der Ver- waltungsauswand in Sachsen aus ca. 11'/^ Mk. pro Hektar stellt. 4. Ein Oberförster verwaltet in Baden ein Revier von durch schnittlich 3655 Hektar, in Sachsen ein solches von 1581 Hektar, und hierbei hält man e« in Sachsen noch für nöthig, daß dieser Oberförster schriftlich weder mit der Lentralstclle, noch mir anderen Behörden direkt verkehren darf, sondern daß ihm in der Person de« Oberforstmeisters ein Vormund gesetzt ist." - Leipzig, 30. Januar. Ihre Majestäten der König und die Königin treffen am 4. Februar hier ein und werden bi« zum 7. Februar hier verweilen. — Tharandt, 29. Januar. Ein KaisergeburtStagS-Essen mit Hindernissen gab e« hier, daran war der böse Gerichts vollzieher schuld. Saßen da die Herren in würdiger Positur und schwarzem Frack vor der sauber gedeckten langen Tafel und hatten eben, nachdem sic Einblick in die Weinkarte genommen, dem weißbcschlipsten auf Gummisohlen lautlo« dahineilenden „Ober" ihre Wünsche zu erkennen gegeben, al« ein leise« Flüstern durch die Reihen ging und der blaß wie seine Kravatle auSsehcnde Ganymed mit leeren Händen wieder zurückkam. Hatte man den Schlüssel zum Weinkeller verlegt oder war verabsäumt worden, den nöthigen Vorrath anzuschaffen. Diese und andere Fragen gingen im Kreise herum, bi« endlich die Wahrheit an den Tag kam: der böse Gerichtsvollzieher hatte sein Andenken an den Keller geklebt. Guter Rath war thcucr, aber er wurde beschafft und zwar durch einen Herrn AmtSgerichtSrath selbst, der den Inhalt de« Weinkeller» au« seinem Banne erlöste, so daß dem patriotischen Mahle der funkelnde Wein nicht mangelte. AUerding« mußte der Wirth mit langer Nase abziehen, denn der Erlös kam den Gläubigern zu Gute, die mit dem Geschäft zufrieden sein dürften, da der gesammte Borrath ausgebraucht wurde; ja, der Durst und die patriotische Begeisterung verlangten sogar noch nach „mehr", sodaß au« einer benachbarten Wirthschast noch einige Batterien angefahren werden mußten. Wer weiß, ob e« so hoch hergegangen wäre, wenn nicht der Gerichtsvollzieher eine kurze Gastrolle gegeben hätte! — Zwickau, 28. Januar. Strafkammer III. Au« der llntersuchung«haft wurde der am 27. April 1842 in Johann georgenstadt geborene, in Schönheide zuletzt wohnhaft gewesene