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Tageszeitung der KIZD X Sektion der Kommunistischen Jnternationule J Bezirk Osssachfen B eila g en: Der rote Stern - Bilder der Woche l Der proletarische Kulturkampf l Mensch und Energie proletarische Sozialpolitik - Für unsere Frauen - Der revolutionäre Jungarbeiterl Der kommun. Genossenschafter Bezugopceim frei Haus monumch 2,5() Reichsmact durch die Post bezogen monuulch 2,20 Reichsan Ohne Zuflellungsgedllhn - Verlag; Okeodnek Verlagogesellfchoft m· b.H-« Dresdean - Geschäftsstelle und Redaktlom Gutekvahnhcffkmße 2 - skeknfpkecherx 17259 - Poftschectkomm Dresden Nr. 18090 Gmeihstundem Montag-I von 16 via 18 Uhr allgemeine Sprechsnmdr. Mittwoche von 17 bis 18 Uhr ftlk betriebs- und arbeltokechtljche Fragen. Freimgo von 18 bis 19 Uhr Juristliche Gpre.llstllnde Jinzeigenpkewc otc neun-not geipaltene Nomucetitezeile oder deren Raum us- IVIL iUI Inmitten kmzeigen 0,20 M iiik die Reiiamezeiie uatchiieftend an den oketspaitigenxeii einer Textfeite Ho RJIL zinzeigm—2lnnuhme ivochentags bis 9 Uhr vormittags in der Expedition Dresden-Ah Gutekbahnhof· stmße 2 J Die »Akbeitekstimme« erscheint täglich außer on Sonn— und Feiertagen - Eli Fällen höherer thmn besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitunq oder nitf Zttrlickznhlung es Bezugopteiies H. Jahrgang Dresden, Montag den 8. Juli 1929 Nummer 156 Kriegsfansnren m Sädoitemova Zuipitzung im tschechofloivakifehisungarifchen Grenzkonflitt - Massenmokde an der bulgakischsjugoflawifchen Grenze Die Jmpekialisten schüren das Feuer Krieggkoufetenz gegen Sowieirußkand Gnglische Zeitungen berichten aus Riga, daß in Verfolg des schwedischen Königsbesueheg in den Nandstaaten im Oktober in Stockholm eine Konserenz der Ostseestaaten zusammentreten wird. Der bevorstehende Zusammenichluß der Ostsceliinder soll eine neue Mächtegruppierung iin europäiichen Konzert und auch im Völker buud einleiten. Dazu wird in der Sveniia Astenposten in Malmö aus militäristhen Kreisen geschrieben. daß die Königgbesuche in Neval und Niga auch eine Verwarnung an Moskau darstellen. Die Vermehrung der ruisischen Garnisonen an der sinnisihen, let tischen und estländiskhen Grenze beunrnhiae die Länder seit lan gem. Nicht nur außenpolitische, sondern auch inilitärische Grup pierungen habe der Königsbesueh im Gefolge, die sich auf Siebe rungen und Abwehr beziehen, besonders auch gegenüber der ihrer Vollendung entgegengchenden roten Ostseeflotte. Jin Zusammenhang damit wird anr- Warichau gemeldet, daß dort zwei Offiziergabdrdnungen ane- Estland und Lettland ein getroffen seien Die estnische Abordnuna steht unter der Füh rung des Obersten deg Generalstabeg Jaatsmi, die lettische unter der Führung des Stellvertreterg der-s lettischen (i3eiieralstilbgct)esg, des Obersten Darin-kann Am Mittwoch ist außerdem eine Abend nung des finnischen Heereg in Warschan eingetroffen Die Offi ziere aus Gstland, Lettland und Finnland sollen die Einrichtun gen der polnischen Offiziersschule und die politischen Truppcni itbungsplätze besichtigen Die Inaszgeblichen polnischen Kreise hoffen, dasz auf diese Weise zum mindesten eine Annäherung aus militärischen Gebiete zwischen Polen sunb den baltischen Staaten vorbereitet wird. nachdem die Bildung eines politischen polnisch baltifchen Blocke bis jetzt noch nicht gegliickt ist. Die Behauptung von der Vermehrung der russisctien Gar niionen an der finnilchen, estniskhen und lettländischen Grenze ist natürlich bewußter Schwindel Die Sowjetunion hat zu ost und zu ossen aller Welt ihre wahre Friedengpolitik demonstriert. Die Jmperialisten sind beunruhigt vorn sozialistischen Aufbau in der Sowjetunion Es ist klar, daß hinter den Kulissen der Pa riier Konserenz die Offensivpläne gegen die Sowjetunion ne schmiedet wurden, deren praktische Augwirkung die Ost.seestaaien- Konserenz in Stockholm. die Annäherung zwischen Polen und den baltiichen Staaten auf rnilitärischem Gebiete jetzt deutlich zutage tritt. Es gilt gegenüber diesen offenen Krieggvorbeeeitungen gegen die Sowietnnion unermüdlich un der Anstichtung des Roten Kriege-blose zur Verteidigung der Sowjeiunion zu arbeiten- Riistet in den Betrieben, mobilisiett das Proletariat, damit am 1. August die Arbeiter wuchtig quimatschieren gegen den im pekinliftilchen Krieg zur Verteidigung der SowjetunionZ Krieges-klimmen Italiens Belgrad, s. Juli. (Eig. Drahtmcldung). Die Zeitung »Polittla« meidet von ihrem italienischen Kot oespoadenten. daß Italien 18 neue Luftflugzeuggcschmader in Auftrag gegeben hat. Ja den Wetften in Rimini und Bari wird Tag nnd Nacht gearbeitet Heraus zum Antikriegsaufmarfm am I.Auguft! Der tschechoslawnkisch-ungarische Grenztonsliit spitzt sich weiter zu. Der tschecheslonmkische Eisenbahner Peche. der am 28. Juni ans der Grenzstntion Hidasncmeti von ungarischer Geheimpolizei wegen angeblichen Spionngeverdachteg verhastet und nach Un garn verschleppt wurde, befindet sich noch immer in Hast. Die Tschcchoslowakei hat zum Protest den Eisenbahnvcrkebr über Hidaisnemeti eingestellt. Ungarn droht mit Gegenmasznahmen, d. h. mit Einsiellung des gesamten Eisenbahnvcrlehrg nach der Tschechoslowalei. Der tschechoslowakische Gesundte in Budapest protestiert beim ungarischen Auszenminister und sordert Austlärnng· Auszenmi nistet Wolle erklärt, Pechn set ein Spion. Die tschechoslowaiische Regierung erklärt die nngarische Antwort stir nnbesriedigend. Am 3. Juli werden an der slowattschen Grenze zwei ungarische Staatsbiieger unter Spionageverdacht verhaftet. Nach dieser demonstrativen Druckmasznahme erscheint ver tschechoslowalische Gesandte erneut beim ungqrischen Aussen minister und fordert Genugtuung wegen Verletzung bestehender Abkoinmen. Dieser aber bestreitet nicht nur das Vor-liegen einer Vertragsverletzung sondern protestiert seinerseits gegen die Einstellnng des Eisenbahnnerkebrs seiten-J der Tschechoslowakei. So gehen die Proteste und Erklärungen hin und her, und beide Teile betonen, dass sie nnter allen Umständen »sest bleiben« werden- Der politische Hintergrund des tichechoslomakisch-ungariichen Konfliliss sind die Bestrebungen Frankreichs und der Tfchechoilos wnlei, Ungarn der kleinen Entente iiijherznbringen nnd der Ilntisomjetfrnni einzugliederm Gleichzeitig mit dem tschechoilmnaiiichsnngariichen Konflikt ist mich auf dem Ballen ein ernster Konflikt zwischen Bulgarien nnd Jugoslawien ausgebrochen Während hinter Jugoflawien der französische Jmperialicsmug steht. versucht Musiolini Bulgarien 311 einem Bollwerk für die italienischen Expansionsgeliiite nni dem Vulkan zu machen. Nach den Berichten der bürgerlichen Presse werden an der biilgarifcheserbiichen Grenze nuf beiden Seiten täglich von den Grenzbealnten harmlose Grenzbemobner niedergeschdssen. Ein »3wischensall« jagt den anderen und aus beiden Seiten wird immer siiirmischer die Krieggtroinniel gerührt- Die herrschenden sxlnsscn Vulgarienz und Jugoslawieng ringen miteinander um die Vorberrschast nus dein Vulkan, vor allem uin die Führung des nntisowjetislischen Vallanblockg. Die Konflikte werden von den imperialistischen Großniächten bewußt geschiirt. um die Bevölkerung mit chauvinistischem Kriegsgeist zu erfüllen uud für den Augenblick des Ausmarsches gegen die Sowietuniun leichter Vormiinde zu schaffen. Die Kehrseite dieses gefährlichen Kriegspielg ist die blutige Unterdrückung der redolutinniiren Arbeiter- und Bauernmassen in allen diesen Ländern deg- weifzen Terrorg. Die Diktatur in Jugoslmuien ist längst iu die Spuren des italienischen Faschies muc« getreten. In Vulgarien herrscht der grausamste Terrot. In Horthnsllngarn wird jede revolutionäre Regung aus das brutalste unterdrückt Die iiingsten Konflikte m den Donous und Balkansteaten sind drohende Alarinzeichen Sie bieten klussische Beispiele da fiir. wie leicht ein Vormund fiir den Krieg gesunden wird. Je mehr die entscheidenden Gegensätze der Welipolitil sich zuspitzem um so mehr wird ganz Europa zu einem Pulversaß, das nur auf den Funken wartet, der es in die Lust sprengt. Die Arbeiterschaft darf vor diesen Ereignissen die Augen nicht verschliesse-n- Von Tag zu Tag nimmt die Kriegsgefahr nkutere Formen an. Es gilt, nlle Kräfte anzuspannen, um die verbrecherischen Kriegspliine der Jmperinlisten zunichte zu machen Darum: Heraus zum internationalen toten Antikriegstag am l. August! Bilvet Antikrieggkomitees in den Betrieben! Wählt Delegiettc in Betrieb und Werkstatt! Heraus zum Massenauimatsch des intetnvtissnnlen Pro letariat-H gegen den imprkialistifchen Krieg. fcjt die Vertei digung der Sowjetunion! Minos Flottenriiftung Am 2. Juli erschien in der englischen Presse folgendes Kom muwiquee des Auswärtrlgen Amt-eg: »3wifchen der britischen und chinesischen Regierung ist ein Ablommen unter-zeichnet worden. das die Ausbildung von Marineoffizieren ty England vorsieht und in dem die chine siiche Regierung eme litttifkhc Marincmifjion engagiert, die bei dem lugbau der chmcsischcn Flotle behtlfli? scm zoll. Es ist bekannt, daß die chtncßicheKegiekung eine tarkc im eng lischen Text beißt es: subltcmctsasU Flotte zu bauen beabsichtigt mit Mardonalds Hilfe und auch vie Absicht hat, mehrere Krieg-schiffe in England bauen zu lasseu.·« Wie aus dies-er kurzen Bewrtitnmchung cmdeutig hervor geht, bat die Mkac.dotvald-Negjcruln«g die Ehinsapolitik ihrer kon servativen Vorgänger nicht mu: weitergeführt, sowdcrn mit wei tevcn Erfolgen getrönt. In densekbcn Tagen. wo in der Thron rede, in Parlamentgwdem in den Erklärung-en Macdowalds den Vereinig-ten Staaten gegenüber von Abtüftuwg im allgemeinen und von der Flottcnabrüstung in besonderem die Rede ist« wird miit britsiicher Hislfc die chinesischc Flotte ausgerüstet « Die tüchtige »Arbeiterregiierung« traf so mehrere Fliegen mit einem Schlag. Erstens kann sie jetzt ruhig-er Flotte-n -abriistungsvorsschläge machen, während ein-e neue Flotte unt-er Führung britsischer Offiziere entsteht; zweitens wird diese britischen Interessen dienende Flotte aus chinesischen Steuer geldern bezahlt, drittens verhelfen sie der britischen Schiff bcruindustrie zu einem fetten Geschäft und viertens befestigen sie die chinesiiche Kontservevolntion und somit die Grundlage der imperialistiichen Augbeutung in China, gar nicht zu sprechen von dem Vorteil, daß sie den amerisianisschen Konkurrenten wenigstens auf einige Zeit aus dem Sattel gehoben hwben Die Krieg-schiffe die China bisher besaß. sind schwache ver ultete Fuhrzeuge Die chinesische Flottenriistung bedeutet eine oekichärfte Lage aus dem Stillcn Ozean, wo sich die Interessen fphäken der großen Seemächte USA. Jaan und England ständig treu-sen und wo neben der englischen Flotte asu chdie indische und eine nustmliiche Flotte geschaffen wurde, um den beitisschen Jmperialigmus zu unterstützen Das-« Auf-tauchen einer großen chinesischen Flotte unter englischer Führung kann von der USA nicht ruhig hin-genommen werden, ja sogar Japan, der augen blicklichesVerbiintdete Groszbritrsnniens."wäsve damit nicht ein verstanden « Das Abtommen zwischen der Knomäntawgs unid der Mac dmaldsNegierusng ist ein bedmmwgsvollet Schritt in der Rich tuihg zmn neuen Kriege. Die OeffenjCßWt der ganzen WM wird sichmä diesem Abkommcnnnch langte m befassen haben. Für die Siellung der Ktwmintangstgiekung könnte man auch nichts Thuskdevvstisscheves tin-den wie visses neue Mammon