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I i reiger für Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die CorpuSspaltenzeile mit io Pf., unte-- „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich I Mark 20 Ps. prssnuwersnän. ö nitz ui! ltmges end r g n für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 88. Sonnabend, den 29. JuLL 1882. 7. Jahrq. ' - " » ' "1"' W,.«, > «1. '-l " Bekansrtmachsssrg. Laut Verordnung des König!. Ministeriums des Innern — di. 46 des Gesetz- und Verordnungsblattes v. 22. Mai a. c. — „ist die Anlegung von Grüften auf Begräbnißplätzen nur unter der Bedingung ihres dichten Verschlusses, der durch dicht schliefende Stein platten öder metaUne Deckel, die jedoch beide Luftlöcher nicht enthalten dürfen, am Besten aber durch Bedeckung des ganzen Gruftgewölbes mit einer Meter hohen Erd'cbicht bewirkt werden kann, gestattet." Zuwiderhandelnde haben sich etwaige Nachtheile selbst zuzuschreiben. Zwönitz, den 17. Juli 1882. Der Kirch envorstand allda: Neidhardt, Pf. . HagesöerichL. — Die Lage der Staatsfinanzen im Königreich Sachsen, die sich seit der durchgeführten Verstaatlichung der sächsischen Privat- bahnen stetig gebessert hat, dürfte sich am Ende der Finanzperiode 1882—83 so gut gestalten, daß man dem Voranschläge der Regierung vollkommen wird Nachkommen können. Die Negierung hält daher an der Hoffnung fest, dem nächsten sächsischen Landtage den completten Wegfall des außerordentlichen Zuschlags zur Einkommensteuer, von dem in laufender Periode bereits 60 o/^ erlassen wurden, für die kommende Fiuanzperiode in Vorschlag bringen zu können. (Dr. A.) — Die Herbstübuugen der k. sächsischen Truppen werden nach den nunmehr feststehenden Dispositionen in diesem Jahre in der Zeit vom 1. bis mit 20. September in folgender Weise abgehalten werden: Die 1. Jnfanteriebrigade Nr. 45 (Regimenter 100, 101, 108) hält ihre Brigadeübnngen am 1. und 2. September bei Lommatzsch ab, daran schließt sich ein Rasttag, auf den sodann die am 4., 5. und 6. September bei Lommatzsch abzuhaltenden Detachementsübungen folgen. An diese reiht sich ein weiterer Rasttag, der 7. September, und ein Marschtag, der 8. September. Die 2.. Jnfanteriebrigade Nr. 46 (Regimenter Nr. 102, 103, 2. Jägerbataillon Nr. 13) hält ihre Brigadeübungen ebenfalls bei Lommatzsch ab und zwar am 2. und 4. September mit dazwischenliegendem Rasttag. Die Detache mentsübungen finden am 4., 5. und 6. September gleichfalls bei Lommatzsch statt; auf dieselben folgt ein Rasttag. Für die 3. und 4. Jnfanteriebrigade dir. 47 und 48 (Regimenter 104, 133, 106, 107, 134) finden die Brigadeübnngen am 1. und 2. September zwischen Mügeln und Döbeln und ebendaselbst die Detachements übungen am. 4., 5. und 6. September statt. Der 3. und 7. Sep tember sind Rasttage. Die Kavallerie übt in Detachements ebenfalls am 4., 5. und 6. September, ebenso die 1. Abtheilnng des 1. Feld artillerieregiments Nr. 12 bei Lommatzsch, während die 3. Abthcilung die ihrigen am 4., 5. und 6. September bei ihrer Garnison Riesa und das 2. Feldartillerieregiinent Nr. 28 die seinigen bei Döbeln am 4., 5. und 6. September mit vorausgegangenem und nachfolgen dem Rasttag abhält. Das Pionierbataillon Nr. 12 übt in Detache ments bei Riesa am 5., 6. und 7. September; der 4. und 8. Sep tember sind Rasttage. Die Divisionsübungen finden statt am 9. und 11. September (der 10. ist Rasttag), und zwar für die 1. Infanterie division dir. 23 (Brigade 45 und 46) und das 1. Artillerieregiment dir. 12 zwischen Lommatzsch und Riesa, für die 2. Infanteriedivision Nr. 24 (Brigade 47 und 48) und das 2. Artillerieregiment dir. 28 zwischen Mügeln und Döbeln; für die 1. Kavalleriebrigade Nr. 24 (Gardereiter, 18r Husaren, 17r Ulanen) bei Lommatzsch, für die 2. Kavalleriebrigade Nr. 24 (Karabiniers, 19r Husaren, 18r Ulanen) bei Mügeln und für das Pionierbataillon bei Riesa. Der 12. Sep tember ist Marschtag; am 13. und 16. September findet das Manöver im Armeecorps südlich Riesa, am 14. und 17. Rasttag und am 15. September die Kaiserparade über die sächsischen Truppen statt. Am 18., 19. und 20. werden die Feldmanöver beider Infanteriedivisionen gegen einander abgehalten. Der deutsche Kaiser wird den Korps- und gegenseitigen Manövern der Divisionen beiwohnen und die große Parade abnehmen. So. Mas. hat die sächsischen Truppen zum letz tenmal im Sptmbr. 1876 gelegentlich der damaligen großen Manöver zwischen dem V. und VII. Armeecorps bei Leipzig und Merseburg gesehen. Diesmal inspiziert Kaiser Wilhelm dieselben überhaupt zum drittenmal im Frieden; die erste Besichtigung fand im September 1868 nach Reorganisationen des sächsischen Armeecorps auf dem Heller bei Dresden statt. Wer Angehörige, die sich bei der Armee befinden, besuchen will, wähle dazu möglichst die Rasttage, da an denselben die Soldaten die beste Zeit haben. — Die vor einiger Zeit von der Stadtvertretung in Anna berg genehmigte Verbindung der städtischen Leichenhalle mit der Wohnung des Todtenbettmeisters ist durch elektrisches Läutewerk zur Ausführung gebracht worden und funktionirt zufriedenstellend. Es ist Einrichtung getroffen, daß künftig jede in der Halle aufbewahrte Leiche durch ein an die Hand angelegtes Kettchen mit dem Hebel in Verbindung gefetzt wird, der das Läutewerk auslöst und dasselbe so lange in Bewegung erhält, bis es der betreffende Beamte wieder in Ruhe versetzt. Sollte also ein Scheintodter nur eine ganz geringe Bewegung machen, so würde der Todtenbettmeister auch noch nach Stunden durch das Läutewerk davon in Kenntniß gesetzt werden. Die Einrichtung, die viel zur Beruhigung ängstlicher Gemüther bei tragen wird, ist jetzt für 6 Leichen berechnet, kann aber beliebig er weitert werden. — Buchholz, 24. Juli. Der neulich auf dem Transport nach Chemnitz aus dem Eisenbahnzuge entsprungene Breitfeld aus Grum bach hat nicht lauge seine miedererlangte Freiheit genießen können. Gestern ist es der eifrigen Vigilanz des Gendarmen Schumann in Annaberg gelungen, denselben — noch gefesselt — in der Nähe von Wiefenbad zu ergreifen und an das Amtsgericht Annaberg ab zuliefern. — Werdau, 26. Juli. Bei den heute gegen Mittag über unsere Stadt gezogenen Gewittern schlug der Blitz in den Schorn stein einer hiesigen Fabrik ohne Schaden anzurichten, sowie in die an der Zwickauer Straße nahe dem Schützenhause stehende Scheune des Herrn Ed. Schmelzer, wo der elektrische Strom an der Leitung herab in die Erde fuhr. — Seit vorgestern hat auf der Flur Langen bessen der Noggeuschnitt begonnen. Leider muß derselbe durch das nun eingelretene Regenwetter eine unliebsame Unterbrechung erleiden. — In einem von Mülsen St. Jakob benachbarten Dorfe ist am 18. d. M. eine Trauung vollzogen worden, wo der Standesbe amte in einem Ornat erschien, welcher dieser an und für sich gewiß sehr ernsten Handlung nicht entsprechen möchte. Derselbe erschien und vollzog diese Handlung in Schürze und bloßen Hemdärineln mit der Mütze auf dem Kopfe und der Tabakpfeife im Munde, blies auch aus letzterer bequem seine Rauchwolken und.konnte daher das aufgeputzte Brautpaar nebst Zeugen sich eines Unwillens kaum er wehren. — Ain letztvergangenen Sonntag wurde die Weihe des statt lichen Aussichtsthurmes auf der sogenannten Kaiser-Josefs-Höhe bei Johanngeorgenstadt unter zahlreicher Theilnahme der Bevölkerung und bei prachtvollen« Wetter in ansprechender Weise vollzogen. Nach mittags 3 Uhr zog der Johanngeorgenstädter Erzgebirgsverein, in seiner Mitte den Vorsitzenden des Gesammtvorstandes, Dr. Köhler- Schneeberg, niit Musik vom Markte nach dem Festplatze. Der Weihe- akt wurde durch den allgemeinen Gesang eingeleitet. Hierauf über reichte der Erbauer des Thurmes, Baumeister Buschmann, den