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en aus machen »eibenen »r Ver- frühere Gelehr- ile und >ie poli- ürken »es vvu >pel da- melche und die e alten Ihre «r ver- e Ban- ht wer- m otto- shrische, ek alter hervor- ielhaus. uspieler ar und rieistun- i Ibsen iat mit s Min na alt- n zehn cwartet u kom- !gbaren infame h feder daran. Teilung artigen in die ißtsein, Schätze Pena- ; übri- »ionüre leübten qe der ttäum- tt>rräte nlichen 1s be- Män- rlassen l am ,'ri ge- Dienstag» äen L. November 1927. Auer Tageblatt MZN Anzeiger für -as Erzgebirge Telegramme: Tageblatt -w-rrzgebirg. Enthalten- -le amtlichen Srkanntmachungen -es Rates -er Stadt UN- -es Amtsgerichts /lue. pogscheck-sonto: ftmt Leipzig Nr. 1»», Nr. 261 Dienstem. tten L. Nanember 1927. 22. Jahrgang Feiertage in Sorvjetrutzland. Besondere Ehrung Brockdorff-Rantzaus. Moskau, 6. Nop. Drei Tage lang feiert das arbeitende Volk der Sowjetunion den zehnten Jahres« tag der bolschewistischen Revolution. Ts ist ein Fest der Masse der grauen Millionen, bet dem tagelang über di« rtescnwetten Plätze Moskaus Hundcrttausende wo« gönr Arbeiter und Angestellte Moskauer Betriebe, Hunderte von Bauerndelegierten in bunter Volkstracht, schmucke Tscherkessen, Abgeordnete der hundert Völker und Stämme ferner asiatischer Gebietsteile in maleri schen Kostümen. Moskau ist eingchüllt in flammendes Rot der Fahnen, Transparente.. Tücher, Stoffahnen, die in ganzer Höhe der Häuser Hera Mn gen. Sobald ei? Abend wird, erstrahlen Fenster und Dachfirsten, ost auch sämtliche archiktonischen Konturen der zahllosen amtlichen Gebäude und Parteistätten in pompösen Illuminationen. Verdeckte Scheinwerfer beleuchten tag. hell glühende Sowjetsterne und rote Staatsfahnen. In Aufrufen und Manifesten der Komintern und der Ne gierung, ebenso in Inschriften zahlloser Transparente, wird nicht nur der Sieg des russischen Proletariates über die kapitalistischen Betrüger gefeiert, sondern vor allem der internationale Charakter der Heutigen Feier lichkeiten stack Hervorgchoben. Aufnahme neuer NMglleSer. DaS Zentralkomitee der russischen Kommunistischen Packei beschloß, anläßlich der zehnten Jahresfeier die Neuaufnahme in die Packei in größerem Umfange zu erleichtern. Freilich bleibt dabei die Tendenz gewahrt, bei Erweiterung der Partei daS Element der Arbeiter schaft im engsten Sinne auf Kosten der Mitglieder aus Jntelligenzkreisen zu stücken. Tie erleichterte Auf nahme soll für Handarbeiter in Frage kommen, die sich in Betriebsräten, Sowjetgewerkschaften oder ähn lichen Organisationen durch Aktivität ausgezeichnet haben. Vas Festprogramm. Am Montag, dem Hauptag , an beim selbst die Post und Straßenbahn, überhaupt alles ruht, findet auf dem Noten Platz eine Parade der Noten Armee und Flotte und der Moskauer Garnison statt. Sodann erfolgt ein Aufmarsch der Massen in einem .DeMonstrationSzuge, geordnet nach Wohnbezirken, Betrieben, Aemtern' Bü ros usw. Am Dienstag werden auf dein Flugplatz der Negierung dreißig aus freiwilligen Spenden gesam melte Flugzeuge übergeben als Nesultni der nach bann Abbruch der Beziehungen mit England eingeleiteten Aktion zur Saiafsung eines Lusrgeschwaders als „unsere Antwort an Ehamverlain". Abends finden für die gesamte Arbeiterschaft Freivorsteltungen in sämtlichen Theater», und Kinos statt. Der fünfte Jahrestag der Tätigkeit Srocküprff-Ranhaus als deutscher Botschafter in Moskau wurde von der Sowjetregierung durch eine besondere Feier hervorge- hoben. Der Außenminister Tschitscherin gab tin Neprä- sentationspalast des AußenkommissariatS ein größeres Diner, an dem außer der deutschen Botschaft leitende Mitglieder der Kommissariate Md deutsche Pressever treter teilnahmen. Tschitscherin würdigte in deutscher Sprache Rantzaus außerordentliche Verdienste um die Entwicklung der deutsch-russischen Zusammenarbeit und betonte die Gefühle warmer persönlicher Freundschaft, die ihn mit dem deutschen Botschafter verbinden. Er schloß mit dem Wunsche, daß die engen Beziehungen beider Länder eine stetige Erscheinung bleiben. Der Botschafter, der anläßlich des Jubiläums auch Glück wunschschreiben des Präsidenten Kalinin und anderer Ncgterungüvertreter erhalten hat. dankte in warmen Worten für die Ehrung, dis die sowjetregierung ihm und seinem Amte bereitete. KommUmstrschLv Terror. Berlin, 6. Nov. Dis Kommunisten veranstalte ten heute nachmittag aus Anlaß deö> zehnjährigen Be stehens der Sowjetrepublik eine Demonstration im Lust garten, wo von zahlreichen Stellen aus mehrere Red ner zum Zusammenschluß deS Proletariats gegen Ka pitalismus und Sozialdemokratie zwecks Errichtung der proletarischen Diktatur in Deutschland aufriesen. Beim Anmarsch eines DemonstrattonSzugeS aus Schöneberg war es in der Uorkstraße zu einem Zusammenstoß mit der Polizei gekommen, die schließlich unter Anwendung des Gummiknüppels die Ordnung wiederherstellen mußte. Zwei Demonstranten trugen dabet leichtere Verletzun gen davon, zwei andere, darunter eine Frau, wurden festgenommen. Berlin, 6. Nov. Bet denj heutigen Demonstra tionen der Kommunistischen Partei Deutschlands wur ¬ den insgesamt 15 Personen wegen groben Unfugs, Be amtenbeleidigung und Widerstandes gegen die Staats gewalt festgenommen; vier von ihnen werden sich vor aussichtlich wegen Landfriedensbruches zu verantwor ten haben. Zu einem schweren Zusammenstoß kam es am Nachmittag aus dem Oranienplatz. Die Kommuni sten schlugen mit Fahnenstangen, Stöcken und Schirmen auf die Polizetbeamten ein. Labei wurden einige Be« amte mehr oder weniger schwer verletzt. Der komman dierende Poltzeihauptmann wurde erheblich mißhandelt- Gin Poltzeibeamter gab einen Schuß in die Luft ab, weil er hart bedrängt wurde. Schließlich gelang cs den Beamten, den Platz zu räumen. Auch aus dem Brunnenplatz wurde ein Polizeibeamter von mehreren Kommunisten tätlich angegriffen, so daß er von seiner Pistole Gebrauch machen mußte. Ein Arbeiter wurde durch einen Bruststretsschuß leicht verletzt. Oke Zeitschrift -es Natlonalverban-es Deutscher Offiziere beschlagnahmt. Berlin, 7. Nov. Heute früh ist auf Anord nung des Amtegerichts die Nummer 43 der Zeitschrift des NattonaloerbandeS Deutscher Offiziere „Deutsche Treue" wegen Verstoßes gegen das Republikischutzgesetz beschlagnahmt worden. Der Verstoß wird in einem „Treulose" überschriebenen Aufsatz erblickt, der sich, mit der Staatsumwälzung am 9. November 1918 befaßt, und in dem der Weimarer Verfassung die Rechtsgrund lage abgesprochen wird. Vas krisenjahr 1935. Parts, 6. Nop. KriegSmtnister Patnleve, der gestern die Kasernen in Chaumont besichtigte, Hat bei dieser Gelegenheit in einer Ansprache erklärt? Gewisse außenstehende Kreise wollen einen Widerspruch zwischen den Friedensbemühungen von Frankreich und seiner Defensivorgantsation herausarbetten. Frankreich mutz doch aber schlechten Absichten, die sich in der Welt rundtun könnten, eine Schranke entgegensetzen kön nen. Diese schlechten Absichten werden erst zunichte ge macht sein, wenn diejenigen, die sie nähren, feststellen, daß jeder .Anschlag gegen den Frieden sich, .gegen sie selbst wendet. Da» Jahr 1S3S bringt den Ablauf einer Frist, die man aufmerksam beobachten muß. Wenn wir das Kap von 1935 umschifft haben werden, dann wird die Wett aufatmen und sich neu organisieren können, unter dem Versprechen, der internationalen Wiederver söhnung zu leben. Ein Zwischenfall in vene-ig. Paris, 6. Nov. Nach einer Meldung des „Neu- hork Herald" aus Venedig sind dort vier amerikanische Marineoffiziere wegen Beleidigung der italienischen Flagge verhaftet worden. Die Beleidigung wurde dar in erblickt, daß die Offiziere sitzen blieben, als ein italienische Fahne mit Militärbeglettung vorbeigetra gen wurde. Die Intervention des amerikanischen Kon suls in Venedig, der die Freilassung der Offiziere er wirken wollte, blieb ergebnislos. Der König von Spanien kn Palermo. Palermo, 7. Nov. König AlfonS Vvn Spanten ist auf dem Kreuzer „Infante Alfonso" hier etngetrof- fen. Der Hafenkommandant und der spanische Konsul begaben sich zur Begrüßung, de- Königs an Bord de» Kreuzers. Der König ging dann an Land. Er wurde von der am Hasen versammelten Volksmenge lebhaft begrüßt. Aus äem Wirtschaftsleben äer Molgaäeutschen Republik» Käserei- und Molker-ibetriebe. Die Pokrowster „Nachrichten" bringen einige interessante Mitteilungen über die Käserei und Molkerei in der Wolga deutschen Republik, die vor dem Weltkrieg unbekannt gewesen seiet»: nur die Mennntten hätten Käse hergestellt, nur in den mennonitischen Kolonien gab eS gutes holländisches Zuchtvieh. Die Deutschen züchteten kirgisisches Vieh, das ziemlich Wahl« und. Planlos mit allen möglichen Arten gemischt wurde. D»e Kühe wurden schlecht «Malten und nur in AuSnahmefällen niit Heu. und dazu noch mit schlechtem, gefüttert. Die Auf» mrrlisamkelt der Bauern war uns den Gekrettudau gerichtet: voil der Kuh verlang! e man nur, daß sie alljährlich ein Kalb brachte und nur so viel Milch nab. daß es für die Bauern wirtschaft auöreichte. Das Huiigerlahr I02l zwang Bauern, der Kuh mehr Aufmerksamkeit zu schenken, die die eluziae Ernährerin war und das ilicht mehr vorhandene Pferd In der Wirtschaft und im Gespann ersetzen mußte. Das Jahr 1024 war wiederum elu Mißjahr und zwang erneu: dazu, In den Milchprodukten eine neu« Eiimahiiwgueile zu erschließen. Im Jahre 1924 begannen neun ladwirtschaftllche Genoßeuschasten Backsteinkäse herzustellen. In Vorhandeilen Kellern wurde der Käse ohne weitere Vorrichtungen und vor allem ohne Eis zum Ausreisen gelagert. Jin Herbst 1924 er bat mau aber schon Kredite zum Bau von Käsefabriken. 19LÜ wurden 2Ü Käsereien und 19 Butterfabriken neu errichte». Die aus alten Speichern errichteten Fabriken sind allesamt nicht groß, haben Kellerräume für 500 bis 800 Sud Käse »in' »nässen sämtlich mit der Zett umgebaut werben, da sie bau fällig und auch zu klein sind. Im Jahre 1926 wurden mit einer kleinen Ausnahme alle Fabriken zusammengsfaßt, sodaß im Frühling 1927 vorhanden waren: 17 reine Käscsabriken, 5 Buttereien und 24 kombinierte Unternehmungen, im ganzen also 46 Unternehmungen. Die Zahl wurde tin gleichen Jahr« erhöht auf 55, nämlich 23 Käsereien. 4 Buttereien und 28 kombinierte Anstalten. Die Wolgadeutstl»« Bank finanzierte alle Unternehnrungcn. Während man 1924 erst 4000 Pud herstellte, stieg die Produktion in den folgenden Jahren auf 18 000, dann 27 000 und schließlich 85 000 Pud, die voraus- sichtlich in diesem Jahre erreicht werden. Wenn man rechnet, daß 4 Mund Käse von einen» Pud Milch hergestellt werde», können, so sind 1924 erst 40 000 Pud, 1927 dagegen 350 000 Pub Milch verarbeitet worden. Die Genossenschaften kauften früher die Milch zu festen Pressen von den Bauern, nur in seltenen Fällen wurden von deiri Gewinn des Geschäfts Nachzahlungen für die abgenom mene Milch den Bariern geleistet. Der durchschnittliche Preis für ein Pud Milch war 1924 etwa 80 Kopeken, er stieg an dauernd und beträgt in diesem Jahre über einen Rubel. Da man aus einem Pud Milch bei der häuslichen Bntterher- stellung durchschnittlich 194 Mund Schmand-Butter erhält, so kostete ein Pfund Butter, nach den von den Genostenschoste" bezahlten Milchpreisen berechnet, tm Durchschnitt >d«s JahreS 1924 schon 46, sm Durchschnitt des Jahres 1927 «aber 60 Kope ken. In Wirklichkeit gab es ckber solche Preise nicht, ste be- trugen vielmehr 30 bezw. 46 Kopeken. Der Bauer hatte also einen großen Vorteil von der Ablieferung der Milch an die Genossenschaften, die aber auch ihrerseits noch Hobe Ge winne machten und im Jahre 1924 bet 11 Rudel Selbstkosten kür ein Pud 6 Rubel Gewinn pro Pud hatten, im Jahr« 19LV bei allerdings 13,25 Rubel Selbstkosten immer noch 3,7b Rubel Gewinn vereinnahmten. In vier Jahren wurden insgesamt rund 84 000 Pud Käse produziert, die, duvchschntttlich zu 17 Rubeln gerechnet, einen Wert von 1 428 000 Rubeln aus machten. Nur ein kleiner Teil der Produkte wurde in der Wolgadeutschen Republik adgssetzt, alles übrige gelangte zur Ausfuhr. Die durchschnittliche Milchadlickerunq von einer Kuh detrua im Jahre 1926 — andere Daten stehen nicht zur Verfügung und auch diese Angaben beziehen stch nur auf die Mitteilungen von 37 Fabriken — 43 Pud und 10 Pfund. Diese Zahlen «zeigen di« Rückständigkeit der Wolgadeutschen Milchwirtschaft. Der Käse ist von Jahr zu Jahr qualitativ verbessert worden. Es wurde immer mehr KLIe besserer Sorten und weniger Käse schlechterer Sorten heraestellt. Die gesamten Fabriken hatten nur einen dreijährigen Kredit und mußten im ersten Jahre 10, im zweiten 40 und tm letzten Jahre KO Prozent des Kredites zurückzahlen. Da war nur möglich dadurch, daß in den Jahren 1924 und 1925 die „Fabriken" höchst bescheiden und billig hergestellt wurden. Die Fabriken mit Kellern aus alten Speichern kosteten jeweils nur 4500 bis 2000 Rubel. Die Fabriken hatten aber auch, wie offen zugegeben wird, unter der Konkurrenz der Kon sum-Kooperationen zu leiden, die gegen die Käsereien agitier ten und die Butter zu höheren Preisen übernahmen, als sie ste selbst von ihrem Verbände erhielten, nur um den Bauern zu hindern, seine Milch an die Käsereien abzugeben. Es wird in den „Nachrichten" darauf verwiesen, daß der Bau neuer großer Fabriken nötig sei, die mehrere Dörfer zugleich be dienen könnten und die mehr und mehr mechanisiert werden müßten, um bi« Unkosten zu verringern und bessere Butter und Käse zu erzielen. Zudem dürfe eben die Milch Lei -en Verhältnissen in der Wolgadeutschen Republik nicht allzu»