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reitag, 8. Februar 1V11. iS viele Ni»»ri' »fgsii - brst« Die lech» EMWH i. "»---* - w« in A« t. Lq-ed. Aufständischen in Hondura» beherrschen die ganze atlantische Küste, nachdem di« Regterung»- truppen Puerto Sorte-, geräumt haben. Oeffeutliche Ratssitzung zu Aue. D Zu geistern nachmittag S Uhr war «In« öffentlich« Rat«, sttzung anberaumt worden, di« unter Leitung de» Herrn Stadt, rat» Schubert im Stadtverordn«tenfitzung»saal« stattsand. Außerdem nahmen vom Stadt rat an ihr noch teil di« Herren Stadtvät« Hiltmann, Georgi, Dehner u. Fischer. Da, Stadtverord- netenkollegiumwarbisaufHrn.Wellner vollzählich erschienen. Auf Sprechpnnd« d« ttedaktts» mit Anenahm« der Smmtag« nachmittag, von «—» Uhr. — lelegramm-Adreff,! Lag^latt Anoerzgebtr-e. — FmnHwch« «». Für unverlangt »ingesandt» Manuskripte kann Gewähr nicht geleiM werben. Verantwortlicher Redakteur - sirlt, RrnkolU. Für di« Inserat» verantwortlich, . olluiter Ur»«,. ' Seid« in Au» i. Lrzg»b. «ehreuthal und die Weltlage. In den Beratungen der österreichisch-ungarischen Del«, gattonen, di« augenblicklich in Budapest tagen, ist man beim Etat de« Auswärtigen angrlangt, und «, war »orauszusehen, daß Graf Aehrenthal diese Gelegenheit nicht vorübergshen Lassen würde, ohne stch über die Beziehungen Oesterreich« und über di« Weltlage überhaupt zu äußern. Di« sehr bemerkenswert, Red«, die der Letter der österreichischen Außenpolitik gehalten hat, dürst« für einige Zeit den Gegenstand lebhafter Erörterung bilden. Ins besondere will man stch verschiedentlich an einem Pastu» suchen, der äußerlich genommen den Eindruck macht, al« ob Graf Aehren thal Hinsichtlich der Erhaltung de« Weltfrieden« etwa, pes. si misti sch gestimmt sei. Der Minister bemerkt«, daß derzeit keine Frag« von solcher Bedeutung vorlieg«, daß st« den Frieden Europa, gefährden könnte. Man leb« aber in einer Zett, wo der Gang der Ereignisse stch zuweilen überstürzt, und im Hinblick aus die leichte Erregbarkeit in allen Staaten da, politisch« Barometer unvermittelt auf schlechte» Wetter zeigen kann. -eiligen, war. üm von früher, al» der wnkt Halt«, ihr Kon», und sie «ar «inst «im Die ttatentsch« Kammer verhandel!« über ein«n Antrag, der Maßnahmen derRegterungg egen die herrschende Teuerung fordert. Der Oberste GerichtahofvonPortugalbestätigt« den Beschluß de« Appellationsgericht«, da» zugunsten de» früheren Diktator» Joao Franco« gesprochen hatte. Das Wichtigste vom Lage. Der deutsche Konsul Freudenberg in L»lombo ist, wie von do rt telegraphiert wird, gestern ge storben. Der Saruevalist. Novellette von Sieebet Dikl. lN»a»r»e »Mumo Biebingen lag im Winterschlaf. Der Schnee bedeckte Wege und Dächer. Der lange Pfad, der vom Bahnhof zwischen L«. schneiten Wiesen und gefrorenen Aeckern zur Stadt führte, war von wenigen tvübbrennenden Laternen spärlich beleuchtet. Man muhte schon, ziemlich ortskundig sein, um in der Dunkelheit die Wegegabelung zu erkennen und auf die recht» weiterführende Bahnhofstraße zu gelangen, die wenigsten» an einer Seite ge- pflastert war, und nicht auf den linken Weg, der keine Laternen - auftoies und zur Wtnt«r»z«it nicht begangen wurde, au« dem k «infachen Grunde, weil er eben nicht begehbar war. Der Msedi. j zinalpraktikant Schmietz, der mit dem Abendzug« au» Köln ge kommen, war natürlich auf diesen weg geraten und, während er " ' durch den kniehohen Schnee stampft« und stch wie «in Blinder rit seinem Regenschirm d«n Weg am Bahndamm «ntlangtaftete, lucht« er weidlich auf diese» Nest, da, Biebingen hieß und in »essen Krankenhau» er sein praktische» Jahr abmachen wollt«. Er - hatte niemand nach dem Wege fragen können, da ni«mand mit ihm auegesttegen war, und der Hoteldiener de» Ochsen, de» «in. ztgen Wtrt»hause» besserer Gattung, ihm gleich «»klärte, atz er ihm da» Gepäck übergab, er ging« nicht mit, sondern müsse noch den nächsten Zug obwarten: begegnet war ihm auch kein Mensch. So tappte er denn -wischen dunklen Gemüsegärten, Häuservücken und Bahndamm mühsam durch den Schnee. Hier und dort bltn. zett« schläfrig «ine kleine Petroleumlampe hinter einem Nied- rigen Fenster, durch da» -man bequem hätte «titsteigen könne«. Di« Glocken läuteten feierlich den Lag zu End«, di« Straßen waren menschenleer, auch der Markt lag verödet: wahrscheinlich aß man in Biebingen um sieben Uhr zu Nacht, dacht« «r grimmig, «Sh. rend er die verstaubten A»»lag«n ein«, Kleidermagaztn», di« Umstellung eine, -utladen» von vorjährigen Hüten, di« wie appen und Hauben au«sah«n, mitleidig betrachtete. Es» überkam ihn «in« dunkle Ahnung, atz ob BieLiegen nicht -«rode der Ort Wie verlautet, beabsichtigen sämtlich« Professoren der katholisch-theologischenFakultät in Münster Einspruch gegen den Brief de« Papste« an den Kardinal Fischer einzulegen. 2nsertion»prei»: vi« flebengeh» alten, Aorpuszeil» »der deren Raum für Inserat» au» Au« und den Drtschaften dei Amtshauptmannschast Schwarzenberg ,o pfg., sonst ,» pfa. ReklanrevetttzeUe rr pfg. Set größer«, Abschlüssen ent- sprechender Rabatt. Annahme von Anzeigen bi» spätesten» -V, Uhr vormittag». Für Aufnahme von größeren Anzeigen an bestimmten Stellen kann nur dann gebürgt werden, wenn fie am Tage vorher bet un» eingehen. D Sez»g»pr»t»r Durch unser« Voten frei tn» Sau» monatlich so pfg. Bei der «Seschäftzstelle abgebolt monatlich 40 pfg. I und wöchentlich »0 pfg. — Sei der Post bestellt und selbst abgeholt vierteljährlich z.ro Mk., monatlich »0 Pfg. — Durch R den Briefträger frei in» Hau» vierteljährlich s.-r UV» monatlich «« pfg. — Einzelne Nummer <o pfg. — Deutscher Posqettungekatalog. — Erscheint täglich tn den Mtttag»stund»n, mk Au»nahm« von Sonn- und Feiertagen. 00 utlwtt vmdW „ uer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Luer Sonntagsblatt. Wem» «in Diplomat stch in solcher Weis« «»»drückt, so muh vielleicht doch nicht all«» so günstig liegen, wie «» allgemein ge glaubt wird. Indessen darf man vielleicht dies« Stelle gar nicht so schwer auf di« Wagschal« ttgrn, der tn der Red« folgend« Satz gibt allem Anschein nach di« Aufklärung für di« pessimistisch« Stimmung, denn «» heißt: Soll di, Außenpolitik für die Inte», ressen der Monarchi« und für den Frieden erfolgreich «intreten können, so mH st, über «in« schl>sf«,tt>> »I F l 0 t t e versügen. Hierin liegt di« Quintessenz. Graf Aehren» thal gibt seinen Darlegungen zeitweise «in« etwa» dunkler« Fär bung, um dergestalt — ohn« irgend wt« unfair zu operieren — damit die großen Forderungen für die Arme« und Marin« mit zu unttrstützen. Sind doch di« Finanz « n d«r Monarchi« recht mißlich und 1» bedeutet unter diesen Umständen «in ganz be» trächtlicher Verstand, jährlich hundert Millionen mehr auszu. bringen. Bon nicht minderem Interesse ist für un» da», wa, Aehrenthal über di« Potsdamer Begegnung sagt, in dem er hierbei durchblicken läßt, daß man stch tn Potsdam, wi« man «» von mißgünstiger Seit« glauben machen will, nicht (bloß über die Orientfrag« unterhalten hat. Wa» sonst Graf Aehrenthal über die Außenpolitik sagt, ist nicht gerade neu, immerhin sind manch« Wendungen vorhanden, die einen durch«»» erfreulichen A«»blick eröffnen und insbeson- dere hob Aehrenthal di« guten Beziehungen zu Rußland wt« zu Frankreich und England hervor. Auch sein« Bemerkung über da» Lerhältni» zu Italien ind von freundschaftlichem Geiste g«. tragen. Für un» in Deut chlaick noch bem«rken»w«rt find di« Äußerungen über die E l b chtsfahrt. Au» den Darlegungen de» Minister» geht hervor, daß Oesterreich nicht nachgeben will, di« österreichisch« Regierung «erde aus ihrem Standpunkt« beharren. Darau» geht hervor, daß über di» Schtffahrt»abgalben e» doch an einer lebhaften Kontroverse mit Oesterreich nicht feh len wird. Indessen ist kaum anzunehmen, dich über «ine der. artige interne und mehr wirtschaftliche Frag« di« intimen Be ziehungen Deutschland» und Oesterreich» Einbuße erleiden könn ten. — der Tagesordnung stand nur «tn Punkt: Festsetzung der Tauschet» dung»-eit,n Ar Stadtverordneten durch Auslosung Di« EM» scheidung durch da» Lo» beruht auf den Bestimmungen dm neue» Wahlgesetze» und -war gefchteht di« Auslosung nur einmal nach der ersten Wahl unter dem neue» Wahlrecht«. Al fungierten di« Herren Gaedt und Ger lach, ü de» Akte», bet dem di« Lose von den in Frag« komm verordneten selbst gezogen wurden, war folgend«»: Abteilung (ätzbeittrstmtz). Ansässig«: Rach -»«1 Jahren scheidet au» lohne Aublosungü Stadtv. Sebn. „ „ vier „ „ , laltz lülä) Stadt». (8°*rv1S) Stadt». Baunacke. Unansilssig«: Nach zwei Jahren scheidet au» Stadt». Winkler, » » »i« , » » " - ftch- . - . Abteilung 8 (Veamttnstmrd) Ansässig«: Nach «wt Jchhwn scheidet au» Stadt». Bä», » sech» » » , - «ftntmmt. Unansässig: Nach zwei Jahren (ohne Auslosung) Stadtv. Leeenz, » »ter » »«ft. » s«ch» » Stadtv^vorst. Rdchtzanw. Raab» —»s—s—sss-^s——ssss—ss^ DretKnigNball war schon vorbei: zu den Abendessen im Leb«, rock wurden nur verheiratet« gekchen, und zu den Kafftekänzche» nur Damen. Und es gab sehr viel hübsch«, niedlich« und anmutige jung« Damen in Biebingen. Trotz der verdrießlichen fkatiptelen« den Papa» und der ehrpusseligen Mftma», die ihn zuweilen mit kur^n Grüßen beehrten, di« an Pftrdekopsfchnappen «rtnnerten. Nein, ste mußten «inen Fastnachtezug hier machen, und der Ver ein Konkordia sollte sich auf die Hinterbein« sitzen und Ballein ladungen schreiben, man mutzte einen Fastnachtiball arrangiere« mit Kostüm«», Lavven und Betrieb. Einer Rutschbahn -um Bet spiel. Si« mußten sich daraus besinnen, -oa» fie der Jugend schul dig waren. Zum Teufel, waren fie denn «in« Stadt mit vier, tausend Lahmen und Krüppeln? Als» «inen Maskenball im Ochsen, Faftnachtzsanwtag, damit fie all, «wschlafm» konnten, mit Verkleidung und Larven, kein Macknpoang, man konnte auch im roten Fq und falscher Raft kommen. Er wollt« für alle» sorgen. Obwohl sämtlich, skatsptelenden Ehegatten so vorsichtig ge wesen waren, von diesen unau»führbar«n und phantastischen P». nen de» jungen Mediztnalprakttkantzn nicht» ü: Haus» verlauten zu lasten, verbreitete stch auf einmal da» Gerächt, di» Konkordia gäbe «inen Maikenball. Da» reich« Fräutzin Flin», ein« wohlb«. leibt« Dam«, die in di« Jahr gekommen «ar, da man tonangebend ist und groß« Damenkafte«, -u seinem Vergnügen gibt, hatte sämtlich« Damen ihrer Bekanntschaft «inberufen, um di. Krag« eingehend -u erörtern. Ei« zweifelt« an der Glaubwürdigkeit dieser Sag«. Doch wußten di« Damen, daß der Wediztanalpraktt- kant da» Komitee sei, daß geheimnisvoll« Vorbereitungen getrof fen wurden, um di« Säle.ftstltch zu dekorieren. Di« Damen waren darüber aufgeregt, empört, entzückt, hingerissen, je noch Alter und Neigung, jedenfalls sprachen fie alle zusammen durcheinander. Fräutzin Flin, «ar ja nicht abgeneigt, sich zu beteiligen, war- um nicht? Si« hatte ja noch da, Polti heiteren Leben-genuste» sei, und er gedachte mit zorniger Wich- noch sehr lange Li, zum Sommerauoflug mit Damen, und der mut an die Kappenfitzungen in Köln, di« Maokenredouten, den ganzen verlorenen Karneval, an dem er sonst acht Lage lang weder in, Bett, noch au» den Kleidern gekommen war. In diesen ver. schneiten, engen Gasten, den trüb erleuchteten Budiken war, na türlich von Fastnacht keine Spur zu entdecken, nicht einmal der Friseur hatte Larven ausgestellt. Dieft dunkle Ahnung hatte ihn nicht betrogen. Die Bür- ger Biebingen», die sich nach acht Uhr abend, im Billardzimmer des Ochsen «infanden, um ihren vierskat zu spielen, bestätigten es ihm. Da» Vergnügung»komitee der Konkordia begnügte sich damit, alljährlich im Sommer «inen Ausflug mit Damen und im Winter «inen Dretkönigsball zu veranstalten. Ferner pfleg ten stch während de» Winter» der Herr LürgermePer mit dem Herrn Apotheker, dem Herrn Amtsrichter und wer sonst noch -um oberen Zehntausend gehört«, zum Abendessen im Ueberrock einzu laden, bet welchem Frau Sauerbret, wenn st« nicht betrunken war, Rehrücken oder Schinken tn Burgunder nebst dem üblichen Leigelaß kochte. An Gelegenheiten, stch über Dienstboten, Kind«, und Schneiderinnen zu unterhalten, fehlt« q» den Damen außer dem nicht, da es zahlreich« Kaffeekränzchen gab. An Fastnacht »ar w üblich, daß einer — «» wurde immer gelost — die Mn, chener Fasching»numm«r kommen ließ, di, dann de» Abend, im Ochse» vorgetzftn wurde, di« Damen buten FastnachtMchelchen, mit oder ohn« Füllung, vor zroanztg Jahren, al» noch d«r Apo theker Lewe» da war, der halt« di« ganz« Stadt auf di« Bein« gebracht, arrangiert« Fastnachtzzüg«, Fastnacht»bälle, bei denen er in vierfacher Verkleidung «rschiftn, er saß atz Prinzessin Karneval auf dem Thron im Maikenanzug und «schien zuletzt atz Ofen: heut« noch lachten st« in Erinnerung daran. Aber seit Tew«» atz Rentier nach Reuß gezogen, «ar Karnwal selig end. schlummert. Und da» war auch ganz gut, sagten di« Vtebinger, tranken «ter und schlug« Re Karten auf den Tisch, di« ganz« Sach« hatte keinen moralischen Wert und kostet« Geld. ' Schmitz gehörte zu denen, die tag»üb«r arbeiten, sich aber abend» amüsieren «vollen, zudem war er ein rheinisthßp Kind, «inen Winter ohne Larven hatte er noch nicht erlebt. Go war Auslosung), »««Uwe, » » oft, , , Wechee, - » ftchn » - Atzehkheen« Unansässig: Nach vi«, Jahren scheidet au» (ohne Auilosung) Sradi». Weiß» Abteilung 0 (Handetzftand). Ansässig«: Rach zwei Jahren scheidet au» Stadt». H. Gitnth«, » Pve» > , » Mww«. , , »tz, , » , . Le»«»««, . „ »1« , , , , ««dt, „ sech» „ , » « Schoele«, „ sech» „(ohne Auslosung)» Blechschmidt. Unansässig«: Nach zwei Jahren scheidet au» Stadtv. Wendler, » » sech» » -WM klotz nee. «teil»», L (Allgemein« Abteilung). Ansässig,: Nach zwei Jahren scheidet au« Stadt«. Hösel, » st«n - » . Kauf»»». Unansässig: Nach vtz, Jahren scheidet (ohne tzttwlofung) aup