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Wochen-latt für Wils-rus, Tharand, Rosse«, Liebenlehn ««- die Umgegenden. Vierter Jahrgang. Freitag, den 15. November 1844. 46. Mit König!. Sachs. Concession. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. «o» di-l-r z-ltfchiifl 'rschktni all, Irena,, -IN- «ummrr. Der Preis für ven Btrrl-lfahrganz bkträgf 1V Ngr. SämmlNche König!. PastäniNr de« Inlandes ncdmen Bestellungen darauf an. Bekanntniachungen welche im nächsten Sluck erscheinen sollen, wer den in Wilsdruf di« Montag Abends 7 Uhr, in Tharand bis Montag Nachmittags 5 Uhr und in Noffen bi« Mittwoch Vormittags It Uhr angenommen. Auch lonncn di« Millwoch Mittag eingehend, Zusendungen auf Verlangen durch die Post an den Druckort befördert werden, sodaß sie in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben unter de» Adressen: ,,an Lie Redaktion des Wochenblattes in Wilsdruf," ,,an die Agentur des Wochenblattes in Tharaud," und „an die Wo chenblatts-Expedition in Noffen." Zn Meisen nimmt Herr Buchdruckercibesitzer Klinkicht jun. Auftrage und Be- ftellungea an. Stwaigc Beiträge , welche der Tendenz dee Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. Die Redaktion. Landwirthschaftliches. Der Rabcnauer Stuhlmacher-Verein hat kürzlich dem landwirthschaftlichen Ver ein dcrUmgcgend von Pirna seine Statuten übersendet, welche u. a. das Gesuch enthalten, durch die Local-Vercine auf Anpflanzung und Pflege harter Hölzer möglichst hinzuwirken. — So begründet das Gesuch des Rabcnauer Stuhlmacher-Nercins auch ist, so erfolglos wird es leider sein. Die in jetziger Zeit auf eine wahr haft erschreckende Weise übcrhandnchmende Sucht, die Hölzer auszurotten und den rasirtcn Boden in Feld umzuwandcln, laßt den Gedanken kaum aufkommen, daß ein einzelner landwirthschastlichcr Verein - selbst beim besten und redlichsten Wil len — den hier zur Sprache gebrachten guten Zweck auch nur annähernd erreichen werde, wenn nicht der Staat selbst dieser Holzvertilgungswuth Grenzen setzt. Denn wenn das Ausrotten der Privathölzer in dem Maße fortschreitet, in wel chem es seit ungefähr 12 bis 15 Jahren begon nen hat, so ist mit mathematischer Gewißheit in kaum mehr als zehn Jahren das Eintreten des fühlbarsten Holzmangels bei uns in Sachsen vorauszusagen. Und wen wird dieser Mangel am meisten treffen? Wie natürlich, den Armen. Der Begüterte, im Besitz von Pferden, wird sich sein Brennmaterial an Holz immer noch zu verschaffen wissen, obschon das Steigen der Holzprcise vor- herzusehen ist. Dem Hausler, dem Tagelöhner, ja selbst dem unvermögenden Bürger und Haus genossen wird es schwer, ja fast unmöglich werden, seinen Holzbedarf sich zu erschwingen. Die weni gen Privathölzer, welche dem allgemeinen Ver derben etwa noch entrinnen dürsten, werden kaum dem Eigenthümer selbst das nöthige jährliche Brenn material abwerfen, sodaß der Gedanke, Holz zu verkaufen, ihm fern liegen muß. Wo soll aber der Unvermögende sein Holz, das er haben muß, da es Kohlen allein ihm nicht ersetzen können, herbeiziehen? Nach vielem vergeblichen Suchen und Nachfragen wird es ihm endlich gelingen, einen Ort zu entdecken, wo etwas Holz zum Ver kauf sich befindet. Das Holz wird einen sehr hohen Preis haben, den er aber allenfalls noch erschwingen könnte, wenn nicht das Fuhrlohn für den weiten Transport außer allem Verhältniß zu dem zum Verkauf ausgebotenen Holze stünde. Auf diese Weise wird und muß der uns drohende