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Inserate werden bis spätestens Mittags deS vorhergehenden Tage« des Erscheinen« erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (vormittag). AbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich l Mark 20 Pf. prsimmeranäo. Zwsnitz und Umgegend Organ für den Sladtgcmeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 1A6. Donnerstag, den 15. December 1881. 6 Jahrn- OesfentLiche Ltadtgemeinderatsfitzung Freitag -en 16. December e. nachmittags 6 Uhr. Tagesordnung ist am Verhandlungstage in der Hausflur des Nathauses öffentlich ausgehängt. Neueste Nachrichten. Wien, 13. Decbr. Die Souterrain - Localitäten und Keller- rämne des Riugtheaters wurden heute Vormittag von einer Commission untersucht und vollständig erhalten gefunden. Der mittlere Parquet- raum und das Orchester sind eingestürzt. Im Keller sind keine Leichen vorgefnnden. Bis hente Vormittag 11 Uhr sind weitere 50 Anmeldungen Vermißter widerrufen, dagegen ist constatirt worden, daß thatsächllch vermißte, im Theater gewesene Personen in die Liste der Vermißten noch nicht ausgenommen waren. Wien, 14. Decbr. Von authentischer Seite wird uns mitgetheilt, das; bis jetzt unter den Trümmern des RingtlMters 111 st Verunglückte ausgesnnden worden sind. 17—1800 Personen hatten das Theater besucht. — - I . . - Tagesbericht. — Zwönitz, 14. Decbr. Bei der am heutigen Tage hier er folgten Stadtverordneten-Wahl haben von 351 stimmberechtigten Bürgern 262 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Es erhielten Friedrich Wilhelm Sieber 220, Friedrich Wilhelm Otto 192, Gustav Adolph Richter 179, Daniel Friedrich Richter 134. Friedrich Wilhelm Nitzsche 20«, Oswald Decker 133 Stimmen. Es sind somit genannte Herren als gewählt zu betrachten, sobald die Wahl Giltigkeit erlangt, was bis jetzt noch fraglich sein soll! — Zwönitz. Die hiesige Volksbibliothek ist abermals durch Bücherschenknng ansehnlich vermehrt worden. Es schenkte Frau Louise verw. Klötzer hier Nr. 1085 bis mit 1100. Napoleon in Deutschland von L. Mühlbach. 16 Bände. — Frau Marie Schön herr hier Nr. 769. Die Heirath am heiligen Abend. Novelle von S. Kutschbach. Herr Buchbindermeister Hofmann hier Nr. 399 nnd 400. Payne's. Panorama des Wissens und der Gewerbe, Band 1 und 2. — Herr Localrichter, Ehrenbürger Große hier Nr. 1041 bis mit 1044. Deutsche Romanbibliothek zu Ueber Land und Meer, 1. und 2. Jahrgang. Herr Rentier Bodemer, Ritter pp., Dresden. Deutsche Handwerker-Bibliothek von Schmidt-Weißenfels, vir. 563. Zwölf Uhrmacher. Nr. 564. Zwölf Tischler. Nr. 565. Zwölf Weber. 3 Bände. Durch Ankauf. Aus der Maye von Horn, Nr. 675 Band 5 und 676 Band 6. Außerdem überwiesen dir. 1499. I Band Jahresberichte der König!. Sächs. Fabriken- und Dampf kessel - Inspektionen für 1880 und 1 Band Zeitschrift der König!. Sächs. Statistischen Bureaus, 26. Jahrgang. Heft 3 und 4. — 1880. — — Dresden, 12. Decbr. Beide Kammern hielten hente Sitz ungen ab. Die Erste Kammer bewilligte nach kurzer Debatte die Cap. 25 und 26 des ordentlichen Staatshaushaltsetats, Verzinsung und Tilgung der Staatsschulden in der postulirten Höhe. In der Sitzung der Zweiten Kammer passirte zunächst ein Antrag des Abg. Starke auf Beschränkung der in dem Einkommensteuergesetz vorge- schriebenen Deklarationspflicht die allgemeine Vorberathung. Vice präsident Streit hat zwar den Antrag unterstützt, ist aber nur mit Vorbehalten für denselben. Dian dürfe keine Bestimmungen treffen, welche die Hinterziehung der Einkommensteuer erleichterten, man müsse im Gegentheil das Volk dazu erziehen, die Steuerhinterziehung für ebenso verwerflich zu halten wie jede andere Hinterziehung; wenn dies gelungen sei, so werde man eher einige Erleichterungen eintre ten lassen können. Die Deklarationspflicht sei nicht zu entbehren bezüglich des Einkommens der juristischen Personen, bezüglich der Einkommenquellen, welche Jemand außerhalb seines Wohnort» habe, bezüglich der Schuldzinsen und bezüglich deS Renteneinkommens. Den Beamte» mache die Deklarationspflicht keine Mühe, ebenso wenig de» Großindustriellen und Großgrundbesitzern, welche Bücher führten. Was dagegen die kleinen Gewerbtreibenden und Landwirthe anlange, so wäre zu wünschen, daß sie mehr als jetzt von dem im Gesetze gewährten Rechte Gebrauch machen, statt der Ziffern des Einkom mens Nachweisungen zu geben, aus welchen die Einschätzungskom« Mission das Einkommen ungefähr erkennen könne. Er möchte der Re gierung zur Erwägung anheimgeben, durch Hinausgeben von geeigneten Formularen das Betreten dieses Weges zu erleichtern und so ge rechten Klagen über die jetzt bestehende Deklarationspflicht abzuhelfen. Nach längerer Debatte, in welcher von mehreren Seiten davor ge warnt wurde, jetzt schon an den Prmcipien des erst vor wenigen Jahren zu Stande gekommenen Einkommensteuergesetzes zu rütteln, zog Abg. Starke den Antrag zurück. Ein Antrag des Abg. Philipp, welcher eine Ergänzung des Gesetzes vom 10. März 1879, betreffend das Verfahren in Forst» und Feldrügesachen in der Richtung ver langt, daß in Forstrügesachen der Schuldige zugleich zur Werlhser- stattung bez. zum Schadenersatz verurtheilt werden soll, wurde nach kurzer Debatte der Gesetzgebungs-Deputation überwiese». — Die Stadt Schneeberg beging am vorigen Sonntage die 400jährige Feier ihres Bestehens. Den Mittelpunkt der Feier bildete ein erhebender Festgottesdienst, dem ein Festzng durch die Straßen der Stadt voranging. Beim Festmahl wurde . ein Be grüßungstelegramm an Se. Majestät den König gesendet, worauf folgende Antwort einging: „Ich spreche der getreuen Bürgerschaft Schneebcrgs meinen Dank für ihren Gruß aus und meinen besten Wunsch zu fernerem Wohlergehen der ehrwürdigen Stadt. Albert." Den Abschluß fanden die gesammten Festlichkeiten durch die von den Vereinen Liedertafel, Chorgcsangverei», Liederkranz und dramatischer Verein veranstalteten Concerte bez. Abendunterhaltungem — Crimmitschau, 12. Decbr. Die für Sonnabend Abend 8 Ubr anberaumt gewesene Wahl eines neuen Bürgermeisters für unsere Stadt ist nochmals vertagt worden. — Freiberg. Heilte Vormittag halb 11 Uhr trat der vor kurzer Zeit zu einer längeren Gefängnißstrafe verurtheilte ehemalige Stadtkassirer von Tharandt die unfreiwillige Reise nach der Straf anstalt Zwickau in Begleitung eines Gerichtsdieners an. — In dem zwischen Bärenfels und Frauenstein gelegenen Dorfe Schön seid hat sich am vorgestrigen Morgen ein sehr be dauerliches Unglück ereignet. Im genannten Dorfe, das ziemlich hoch ain linken Ufer der milden Weißeritz sich erhebt, tobte nämlich früh ein heftiger Stnrmwind, der das sogenannte Vorhaus des Löwe'schen Wohngebäudes umschleuderte und der im 14. Lebensjahre stehenden Tochter Löwe's die Hirnschale zerschmetterte, so daß augen blicklich der Tod eintrat. Die bezeichnete Gutsbesitzersfamilie ist überhaupt mährend der letzten Zeit wiederholt von schweren Schick salsschlägen heimgesucht morden. Erst im vergangenen Sommer brannte das betreffende Gut vollständig nieder, mobei alle Habe ein Raub der Flammen wurde — und jetzt, nachdem das neue Wohn-