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Montag. S. Februar 1908. ^üüü llb-Miiieist Nr. 27. Dritter Jahrgang. Auer Tageblatt und Anzeiger Mr das Erzgebirge verantwortlicher Redakteur: Fritz Ar ii hold Für die Inserate verantwortlich: lv alter Kran; beide in Aue. mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Illustriertes Sonntagsblatt. Sprechstunde der Redaktion mit Ausnahme der Sonntage nachmittags von 4—5 Uhr. — Teicgrannn-Adrefse: Tageblatt Aue. — Fernsprecher liü. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet werden. Druck und Verlag Gebrüder Beuthner (Inh.: Paul Beuthner) in Aue. Bezugspreis: Durch unsere Boten srei ins Hau; monatlich 50 Pfg. Bei der Geschäftsstelle abgeholt monatlich «o psg. und wdchentlich >o pfg. — Bet der Post bestellt und selbst abgeholt vierteljährlich r.so Mk. — Durch den Briefträger srei in; Bans vierteliährlich >.yr Mk. — Einzelne Nummer io psg. — Deutscher Postzeitung;- kalalog. — Erscheint täglich in den Mittagsstunden, mit An;nahm« von Sonn- und Feiertagen. 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Iamesons als Premierminister der Ka p k o l o n i c ist der Führer des Afrikanderbonds Merri- man in Aussicht genommen. Köuigsmord in Portugal. ** Abermals steht die Welt heute vor einer jener erschüttern den Mordtaten, wie sie mir blindwütiger Fanatismus politisch- tiberspannter, unreifer Hirne eingebcn kann. Anarchisten und andere Verschwörer, man spricht sogar von Personen aus dem Heere, haben sich die verworrene politische Lage in Portugal zu Nutze gemacht, um die Mordwaffe gegen ein gekröntes Haupt und einen jungen Sproß aus königlichem Geblüt zu erheben. König Ca . lvs und der Thronfolger von Portugal, der jugendliche P.rinz Louis Philipp, find dem Wahnwitz gemeiner Ver brechen jilin Opfer gefallen. Gemeiner Verbreche» — das kann nicht oft und stark genug betont werden, denn kein vernünftigdcnkender und urteilender Mensch wird behaupten wollen, daß der politische Mord weniger verdammen-wert sei, als der aus anderen Beweggründen Darin liegt ja eben die ungeheure Ge fahr für unser ganzes Staatslebcn, datz eine gewisse Sorte ge- wissenloser Demagogen in dem politischen Mord eine Tat edlen Märtyrertums erblicken will. Nur so läßt es sich erklären, datz ein elender Mordbube cs wagen konnte, seine Hand gegen eine wehrlose Frau zu erheben, die der Mitwelt nur Gutes uud Edles getan hatte, nur aus dieser Verblendung heraus läßt sich der feige Angriff während der Hochzeitsfeier in Madrid erklären und zweifelsohne sind auch die Mörder von Lissabon das Werkzeug in den Händen anderer gewesen, die sic willig und gefügig ge macht haben, in dem ihnen eingegebenen, an Wahnsinn grenzenden Glauben, datz sie eine politische FreiheilStat aussühren. So sind denn abermals zwei Fürsten dem Fanatismus von Verbrechern zum Opfer gefallen, wodurch die Lage in Portugal aber keines wegS geklärt, im Gegenteil eher verschlimmert ist. Bereits durch die Ausgabe zweier Extrablätter vcr- vrö'iiete dstS Auer Tageblatt gestern die furchtbare Meldung «n» Lissabon. Mir wiederbolen sic hiermit eiuiaen Eraänrungeu: Ihr Beruf. Erzählung aus dem Englischen von Katharina Tynrn. Sie mar die Tochter des Pfarrers Gottfried Wingatt, der mit dem halben Adel der Grafschaft verwandt war. Aber viel Gutes, sagte sie oft lachend, sei für sie und ihre Schwester aus dieser großartigen Tatsache noch nicht erwachsen, und es sei ihr mehr al» fraglich, ob dies je geschehen würde. Ihr Vater war leider nur der Seelsorger einer kleinen Landgemeinde in einem der ärmsten Winkel der Garend. Das Einkommen »e'-ing, die Fami lie groß. Es sah auch danach nicht aus, daß sich dies je bessern würde. Der Frau Pfarrerin schlug angstvoll das Herz, wenn sie an die Zukunft dachte. Die Kinder wuchsen heran. Die Knaben mußten bald aufs Gymnasium in die Stadt, die Mädchen Gesell schaften und Bälle b suchen: und dazu brauchten sie neue Kleider, damit sie gut aussahen und gefielen. Die Töchter konnten fegen, Staub wischen, kochen und backen. Sie schneiderten für sich und die kleineren Geschwister, flickten und stop'ten. Eine feinere Aus bildung hatten sie nicht erhalten. Herr Wingatt bewunderte seine Frau aufs höchste und hielt sie für das Muster aller Hausmütter. War seine Arbeit in der Gemeinde getan, so saß er am liebsten ungestört bei seinen Büchern und Schriften. Seine Gattin machte auch keinen Versuch, ihn zu stören. Sie wußte, daß sie bei ihm nicht auf Hilfe in ihren häuslichen Sorgen zu rechnen hatte. Ihre älteste Tochter Alma ähnelte von allen Kindern ihr am meisten. Von klein auf war sie der Mutter rechte Hand ge wesen, und nun sie größer geworden, wurde sie die Vertraute der geplagten Frau, deren Kümmernisse sich mehrten, je älter die Kinder wurden, je mehr Kosten ihre Erziehung erforderte. Almas Ltebltngsfach war die Kochkunst. Sie hatte sich darin mit Hilfe von Kochbüchern hübsch« Kenntnisse angeeignet und im Pfarr haus« dann Gr« Schwester Nora angelernt, so daß diese ihre Stelle leidlich vertreten konnte. Alma hatte endlich einen großen * Ltssabon, 2. Februar. König Carlos von Portu gal und der Thronfolger sind gestern gegen abend ermor det worden. Als der König, begleitet von seinem Sohne, dem Prinzen Louis Philipp, Herzog von Braganza aus Villaviciosa zuriickkrhrte, wollten sie Uber den Tajo setzen, um sodann die Weiterfahrt nach Lissabon anzutreten. Hier erwartete sie eine Hosequipage, in der sie di« Fahrt nach dem Palast antraten. Das Attentat geschah in dem Augenblick, wo den ossene Wagen des Königs vom Handelsplatz« aus in die Arlenalstraßk einbiegen wollte. Hier erwartete sie eine Gruppe von Personen mit Kara binern bewaffnet, die aus ein Zeichen eines der Verschwörer «in Slal o e »feuer auf den Wagen des Königs erös.netk Der König war sofort tot, der Thronfolger wurde sterbend in das Arsenal gebracht. Die Leichen des Königs und des Thron folgers sind je von drei Ktzigeln durchbohrt. Drei Mörder wurden von der Polizei sosort nach dem Ueberfall auf der Stelle getötet. Hinter dem Wagen des Königs fuhr der Wagen der Königin Amalie, in dem sich auch der Jnfant Manuel be fand. In dem Augenblick, in dem di« Schüsse sielen, erhob sich die Königin und versuchte den Prinzen mit ihrem Körper zn decken. Der Jnfant Manuel wurde nur l« i ch t v e r l« tz t, die Königin blieb dagegen unverletzt. * Lissabon, 2. Februar. Die Leichen des Königs Carlos und des Thronfolgers sind in zwei geschlossenen Wagen gestern abend ü Uhr nach dem Königlichen Palast Mecesfltades unter Bedeckung einer Abteilung Munizipalkavallerie gebracht worden. König Carlos wurde von drei Kugeln und zwar im Nacken, an der Schulter und am Halse getroffen. Di« letztere Kugel durchschlug die Halsschlagader und führte den Tod herbei. Auch der Thronfolger wurde von drei Kugeln am Kops« und und an der Brust getroffen. Der Jnfant Manuel wurde an der Wange und am Arm verletzt. König Carlos war bereits tot, als er im Marinearsenal eintraf, der Thronfolger lebte zwar noch, versch'ed aber nach einigen Minuten. Die Leichen wurden dann nach der ärztlichen Station des Arsenals transportiert, wo sie verblieben, bis die Minister, hohen Würdenträger und sonstige hochgestellte Persönlichkeiten eingetrossen waren. Die Königin Amalie und JnfantManuel kehrten um 7 Uhr nach dem Palast zurück, während der Herzog von Oporto noch im Arsenal verblieb. Die Börse, das Arsenal, das Rathaus und di« Bank von Portugal sind militärisch besetzt. Lin Ordonnanzoffizier des Königs, Francisco Figursire, der den Wagen des Königs zu Fuß begleitete, tötete einen der Attentäter durch «inen Reoolverschuh, ein anderer wurde von der Polizei in der Nähe des Rathauses ge tötet, beide Leichen befinden sich im Rathause. Ls heißt, daß einer der Mörder, ein Spanier namens Tordoba, ein Sohn des bekannten Anarchisten ist, der zweite soll ein Franzose sein. Der verhaftete Attentäter soll kurz nach seiner Beehastung im Gefäng nis Selbstmord begangen haben. Die Mörder bedienten sich Karabiner von Kaliber 11. Ls handelt sich um Repetiergewehre mit 5 Schüssen. Die Waffen hatten die Attentäter unter ihren langen Mänteln verborgen. Selbstverständlich ruft die ruchlose Tal in chcr ganzen zivili sierten Welt die größte Entrüstung bcrvvr. ebenso wie sie tiefstes Bedauern auslöst. In Portugal wurden nach Bckanntwerdcnjdcr Nachricht sosort alle Läden, Caiäbämer nim. aelchloüen. Der Entlchluß gefaßt, und als es wieder einmal mit der Mutter eine Beratung gab Uber Mittel und Wege, Ausgaben und Einnahmen in Einklang zu bringen, rückte sie damit heraus: „Mutter," sagte sie, „ich werde einen Berus ergreife». Da Nora auch für Paprs kranken Magen zu kochen versteht, will ich aus dem Hause gehen." Die Mutter starrte ihre Tochter an. „Wohin willst du dcuu in aller Welt? Du bist doch für keinen Berus ausgebildet. Ich hoffte immer, ihr drei Mädchen würdet euch verheiraten." „Auf den Beruf," lachte Alma jröhlich, „rechne ich freilich zu allerletzt. Ich will arbeiten, um dem Vater und dir zu Helsen, Geld verdienen, damit ich das Schulgeld für die Brüder bezahlen und sie später, wenn sic die Universität beziehen, unterstützen kann." „Kind, Kind! Um Geld zu verdienen, muß man mehr verstehen. Du bist in häuslicher Arbeit bewandert, kochst sehr gut . . ." „Das ist es gerade," unterbrach sic Alma sehr ruhig. „Ich habe viel darüber gelesen, daß an guten Köchinnen Mangel ist. und mir alles überlegt. Nur noch einen kurzen Kursus brauche ich durchzumachcn, um mir noch einige Feinheiten anzueignen. Zu diesem Zweck gehe ich nach London. Tante Johanna wird mich bei sich ausnehmen und will mir das Geld geben. Sie ist mit meinem Plane einverstanden. „Tante Johanna ist einver standen? Das ist freilich etwas anderes. Und das hast du alles hinter meinem Rücken abgemacht?" „Ich glaube, du würdest dagegen sein. Deshalb besprach ich alles mit der Tante, der ihr ja immer zustimmt. Heute über acht Tage reise ich ab." Die Mutter wischte sich eine Träne aus dem Atyge und sagte: „Wenn du durchaus willst, was soll ich da machen? Aber eine Köchin! Mutz es gerade d a s sein? Du gehörst dann doch zu den Dienstboten!" „Liebstes Mütterchen, ich gehe als Küchen chef in vornehme Häuser. Ich habe da ein Wohn- und Schl «f- zimmer für mich. Für die eigentliche Arbeit ist das KUchenmäd- chen da. Ich stehe nur dabei, ordne an und mache die Saucen. Tante Johanna sagte, ich fei darin eine wahre Künstlerin. DI« Bechamellsauce bei uns habe sie nie vergessen. In solcher Stel- Thronfolger ist »ttninehr I » s a n t M a n u c l, Herzog von Bcja , der unter der Regentschaft der Königin Amalie regieren wird. Der ermordete Thronfolger mar im Jahre 1887 geboren, der jetzige Thronfolger am 15. November 1889. Die Polizei fahndet eifrig nach Waffen- und BoinbendepotS,- viele Verhaftungen sind bereits vorgcnommen worden. Die Regierung versichert, daß kein Mitglied der Armee bei dem entdeckten Komplott gegen den König kompromittieit ist. Ge rüchtweise verlautet dagegen, daß mehrere Sergeanten und einige Unteroffiziere der Armee und Flotte kompromittiert seien. Die politisch- Lage in Portugal wird im Leipziger Tageblatt wie folgt erörtert: Seit 75, Jahren, seit dem Sturze Dom Miguels, hatte Europa ausgehört, den porlugicsischcu Angelegenheiten mit Anteilnahme zu folgen Auch das persönliche Interesse an dem Hcrrschcrhause erstarb allmählich, nachdem der durch gewaltsame Ereignisse auf den Thron gelangten Prinzessin ihre Söhne zweiter Ehe vom Stamme Coburg-Cohary seit dem Jahre 1853 gefolgt waren. Man vernahm, daß Lud wigs I. Sohn D o_m Carlos, welcher 1889 den Thron bestieg, die Beliebtheit sciries Vaters nicht geerbt halte. Aber auch die kolonialen Verwickelungen mit England, in denen sich König Carl nicht gerade als Held und Staatsmann bewährte, vermochten nicht, die damals von Propheten angckündigte republi kanische Erhebung zustande zn bringen, obwohl das Beispiel des amerikanischen Tochterlandcö belebend auf die antimonarchischen Tendenzen am Tejo nnd Mondego eingrwirkl halte. Der schlaffe Reflex auf Englands robuste Vergewaltigung des mindcrmächtigen Landes ließ das lebende Geschlecht der Portugiesen als eine ent nervte Nation erscheinen. Dieser Eindruck blieb, als .seit Jahresfrist Portugal wieder in die Reihe derjenigen Staaten einrücktc, von denen man spricht. Das Parlament war aufgelöst, und die Ausschreibung von Neuwahlen unterblieb. Die Opposition mar sehr laut nnd wurde nicht müde, die nahe Revolution auf Tag und Stunde vorauSzusagen, bis sie mit ihren unerfüllten Prophezeiungen die Grenze der Lächerlichkeit überschritten halten. Und ihr verfassungsmäßiger NcchtSgrund schwand ihr um die Jahreswende unter den Füßen, als Minister Franco wirklich die Wahlen anberaumte. Freilich erst aus das Frühjahr. Und zwischen Wahlen und Wahlen ist ein großer Unterschied. Franco wird zu ausgiebiger Korrektur des WahlglückcS gewiß tüchtige Anstalten gemacht haben. So erklärten wir uns das neue Aufflackern der regierungsfeindlichen Bewegung, welches vor einer Woche nach monatclangcin Schweigen des Telegraphen über portugiesische Vorgänge gemeldet wurde. Nach oppositioneller, nach spanischer Quelle. Denn die offiziellen Bulletins leugneten alles. Nach ihnen blühte des Bürgers Glück unter wolkenlosem politischen Himmel. Der Zcitungslcser mußte kaum noch ein noch aus. Er fragte beklommen: Was ist Wahr heit? Jetzt ist der Blitzstrahl nicdergefahren und hat mörderisch eingeschlagen. Wenn auch der KönigSmord nur das Werk ein zelner Fanatiker ist: so steht doch fest, daß ein Ereignis eingctretcn ist, das die portugiesische Regierung in ihren Grund festen erschüttert. Denn neben dem König ist der Erbe des Thrones gefällt. A> ch dem zweiten Sohn, auch der Köniain galt das tücki'.be Blei. Damit wird bewiesen, daß die lung bekomme ich mindestens zwölfhundert Mark, klebrigen» hat Tante Johanna mich auf den Gedanken gebracht. Sic sagte, es sei jammerschade, daß ich mein Talent nicht ausnützte." „Tante Jchanna versteht sich auf gutes Essen," sagte die Mutter mit leichtem Seufzer. „Seit du kochst, hat sie uns schon zweimal be sucht. Wenn du fort bist, kommt sie gewiß nicht wieder zu uns." „Ich werde ihr einreden, datz Nora die BechamelNauce noch besser macht als ich. Sie könnte wirklich etwas für die Jungen tun, Mutter. Nora muß dann Hilde anlernen, und wenn diese soweit ist, folgt sie m> inem Beispiel. Wie kommt cs nur, datz wir für das Kochen solche Vorliebe besitzen? Haben wir in unserer Ahncnreihe vielleicht einen Küchenchef?" „Die Win- gatts gehören zum Adel, Alma," erwiderte die Mutter mit er stickter Stimme. „Sie werden noch eine Bratpfanne in ihr Wappen nehmen müssen," lachte Alma, „ich werde den Grund zu dem Reichtum der Familie legen." Eine Woche später ging Alma nach London, wohnte eine Zeitlang bei ihrer Tante, Fräulein Johanna Wingatt, machte bei einem der berühmtesten Köche einen Kursus durch und er freute nach dessen Abschluß ihre Verwandte durch die Herstellung einer überaus geheimnisvollen SaU^ deren Vorzüglichkeit Tante Johanna durch das Vergießen einer-Träne anerkannte. Durch den berühmten Koch erhielt Alma gleich darauf eine Stellui g. Tante Johanne beschenkte ihre Nichte mit einer entzückenden Garnitur grauer Kleider für alle Gelegenheiten, die sich einer Köchln in einem vornehmen Hause möglichenfalls bieten, und Aermelschürzen von Waschstosf, in denen Alma allerliebst aus sah. Sie kam als Küchenchef in das Haus Lord Dernburgs, eines Sonderlings, der sowohl feiner Gelehrsamkeit als seiner Frei gebigkeit wegen sich allgemeiner Wertschätzung erfreute. Er war mit einer Dame verlobt gewesen, die vor 15 Jahren auf schreck liche Weise bei einem Eisenbahnunfall ums Leben gekommen, er hatte ihren Tod nicht überwinden können und suchte, von alle- , Geselligkeit zurückgezogen, Trost bei seinen Büchern. Sein igroßes