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-kari-Imn^ SIÜ. Wng- u vermieten ses Blattes o»peLtr 1". luttvr- anä »Ue urtUcel »1«. ilustriertet rlMdt kV NHK Ottendorfer Zeitung . S Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins k)aus. In der Geschäftsstelle abgcholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag ,. und Sonnabend Abend. — . Klatt - - Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. M wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Sandel und Wandel" „Leid und Garten", „Spiel und Hport" und „Deutsche Mode" ^uck u. Verlag -er Fa. h. Rühle, Inh- R. Storch in Groß-Dkrilla. Lür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Okrilla. No. 102. Freitag, den 26. August 1910 9. Jahrgang. Amtlicher Teil. Vrvsävo, am 16. August 1910. finanrministemum. logierend-S Mädchen stürzte sich, als es von einem Beamten des Polizeiamte» abgeholU Meter lange Ringelnatter weiblichen Geschlechts von H-uarbeitern gefangen, die in dem Glas kasten, wo sie nun ihre Tage verleben muß, in vergangener Woche 15 Eier von etwa Taubenei-Größe gelegt hat. Meißen. Eine Windhose hat hier vor gestern nachmittag gegen 5 Uhr erheblichen Schaden angerichtet. An der Elbe wurde ein schwerer Möbelwagen vmgestürzt und mehrere andere Wagen gegeneinander geworfen, sowie ein Tafelwagen in die Elbe geführt. Das Verdeck eines Elbkahns wurde abgedeckt. In der Stadt selbst sind verschiedene Dächer be schädigt und mehrere Bäume entwurzelt worden. Radebeul. Vier Einbruchsdiebstähle wurden am Montag hier verübt. Die Diebe gelangten mit Nachschlüsseln in die Behausungen und erlangten Beträge von 3 bis 80 Mark. Tags zuvor drangen sie in ein Zimmer in der Bahnhofstraße zu Kötzschenbroba ein, wurden aber von einer nach Hause kommenden Dame gestört. Bei den Einbrechern befindet sich eine Frau, die Diebesgelegenheiten ausbaldowert. Großenhain. Der Ballon „Nordsee", der am Montag Abend in Wilhelmshafen ausgesticgen war, landete gestern früh kurz nach 7 Uhr auf einer Wiese des Dorfe« Quersa. Der Führer Kapiiänleutnant z. D. v. Müller- Berneck. zog sich bei der Landung einen Knöchelbruch am linken Fuße zu. Fahrtteil nehmer waren Oberleutnant Jalheuer und Oberleutnant z. S. Hilgendorf. Leipzig. Anläßlich der hiesigen Michaelis- messe wird die Sächsische Staatsbahnverwaltung nächsten Sonntag, den 28. August,.einen Sonder zug zu ermäßigten Preisen von Dresden nach hier ablassen. Gr geht früh 6,10 Uhr in Dresden, Hbf., ab, nimmt auch in Dresden. Wettinerstraße, Dresden-N., Radebeul. Kötzschen- broda und Eoswig Reisende auf und trifft vorm. 8,40 Uhr auf hiesigem Dresdener Bahn hose ein. Die Rückfahrt erfolgt am gleichen Tage, abends 10,46 von hiesigem Dresdener Bahnhofe, die Ankunft findet in Dresden, Hbf., nachts 1,20 Uhr statt. — AuS dem Fenster gesprungen. Ein in einem Gasthause in der Seeburgstraße 22 werden sollte, aus Angst vor Strafe aus dem Fenster der ersten Etage auf die Straße. Das Mädchen erlitt hierbei außer einer Rück gratverstauchung einen Beinbruch. Sie wurde ofort nach dem städtischen Krankenhaus« St. Jakob gebracht. — Am Di-nSlag nachmittag hatten sich vier Schulknaben aus L.-Gohli» mit Hamster ausgraben beschäftigt. Sie halten auch eine ganze Anzahl solcher Tiere gefangen. Auf dem Nachhausewege gesellten sich zwei Burschen im Alter von etwa 1S und 16 Jahren zu ihnen, von denen der ältere ein Teschtn bei sich führte. In der Nähe des Krankenhausneubaues an der Wiederitzscher Ehaussee ließ der eine Knabe einen Hamster laufen. Der Bursche schoß mit dem Teschin nach dem Tier, traf aber letzteres nicht, sondern einen in der St. Privatstraße wohnhaften zwölf Jahre alten Knaben in den inken Fuß. Hierauf soll der Bursche auch noch nach einem andern Knaben geschoßen haben, ohne glücklicherweise zu treffen. Die beiden Burschen, die bisher nicht ermittelt werden konnten, haben sich in der Richtung nach Wiederitzsch zu entfernt. — Von dem früh 4 Uhr 18 Minuten von Bitterfeld auf hiesigem bayrischen Bahnhofe fälligen Personenzuge ist gestern in Stötteritz ein 17jähriger Lehrling überfahren und getötet worden. Nach den näheren Umständen ist anzunehmen, daß der Unglückliche den Tod ge sucht hat. Stollberg. Infolge Kurzsichtigkeit siel kurz vor dem Hebesest der Handarbeiter Richter von hier zwei Stock hoch vom Gerüst eines NeubaueS in Mitteldorf und erlitt schwere Verletzungen. Zittau. Schwere Gewitter mit wolken bruchartigem Regen gingen vorgestern vor mittag über der Stadt und der Umgebung nieder. In der Stadt schlug der Blitz in ein Nebengebäude der Hospital-Oekonomte und zerstörte das Dach. In Oberburkersdorf schlug der Blitz in das Anwesen des Hausbesitzer» Becnig. Das Gebäude wurde völlig einge äschert; gerettet konnte fast garnichts werden. Bernig hatte nicht versichert. In WetgSdorf brannte das Haus des Gartenbesitzers Wilhelm Görlach mit beträchtlichen Grntevorräten nieder. Auch in Neu-Berzdorf an der böhmisch- sächsischen Grenze ist ein Wohnhaus abgebrannt. In Schönfeld zerstörte ein Blitzschlag und Schadenfeuer das Grundstück des Gartenbesitzers Posselt; hier konnte nur da« Vieh gerettet werden. In Ostritz und in Neusalza-Spremberg richtete ein orkanartiger Sturm, der von einem wolkenbruchartigen Regen begleitet war, großen Schaden an; teilweise traten die Bäche au» den Ufern. Freiberg. Die von der Oberbehörde eingeleitrten Verhandlungen zweck» Vereinigung der Gemeinde ErbiSdorf mit der Stadt Brand zn einer Stadtgemeinde sind gescheitert. Infolge dessen hat nun der Gemeinderat von ErbiSdorf beschloßen, die zurzeit unbesetzte Stelle des Gemeindevorstande» wieder zu besetzen und hat den Stadt- und Sparkaßenkassierer Barthold in Grünhain zum Gemeindevorstand vom 1. Oktober ab gewählt. Geringswalde. Im nahen Hilmüdors wurde der 12jährigen Tochter de« Zimmer mann« Morgenstern, die unter die Schiffs« schaukel kam, der Brustkorb eingedrückt. DaS arme Kind starb augenblicklich. Ehemnitz. Gestern abend in der 7. Stunde goßen ein l6jähriger Handarbeiter und deßen 12jährige Schwester Spiritus auf «inen noch brennenden Spirituskocher. Der Spiritus explodierte, das Mädchen stand sofort in Hellen Flammen und erlitt so schwere Brandwunden, daß es heute früh starb. Auch der Bruder erlitt schwere Brandwunden am Oberkörper und an den Händen. — Inder inneren Stadt wurden gestern vor mittag eine 47jährige Ehefrau und deren 17jährige Tochter in ihrer Wohnung erhängt aufgefunden. Langjähriges Nervenleiden dürft« die Ursache zu diesem Schritte gewesen sein. AuS einem hinterlaßenen Briefe geht hervor, daß Beide gemeinschaftlich aus dem Leben haben scheiden wollen. Zwickau. Wegen vorsätzlicher Brand stiftung verurteilte da» Kgl. Landgericht di« 15 Jahre alte Magd Paula Lorenz au» Zwickau zu 2 Jahren Gefängnis. Sie hatte am 15. Juli d. I. in Lauter da» Anwesen ihres Dienstherrn in Brand gesetzt, weil ihr der Dienst nicht gefiel. Der Brandschaden be zifferte sich auf 40 000 Mark. Seim ersten Liebesbrief. Was nützt mir denn da» arme Wort, Da» schon ein jeder schrieb; Gibt es denn nicht ein schön're» noch Al« dies: „Ich hab dich liebl«? Doch wie ich mich auch plagen will, Mir kommt kein andres mehr. Es sagt auch jenes nicht genug: „Mein Schatz, ich lieb' dich sehr!" So denk' ich hin und grüble her Im Haus und auf den Straßen; Ach viel zu wenig noch klingt mir. „Ich lieb^ dich ohne Maßen I" „O, deutsche Sprache, bist du arm!" Klag' ich in Sehnsuchtsschmerzen Und schreibe schließlich kurzerhand: „Ich liebe dich von Herzen!" „Was, Teufel, kommt mir da in Sinn! (Das Sprüchlein ist recht sinnig) Drum flugs, doch jetzo bleibt« dabei! „Ich liebe dich herzinnig!" Ei was, sie wird mich schon verstehn, Selbst wenn nichts weiter blieb Von unserm armen, guten Deutsch Al» die»: „Ich hab' dich liebl" Die PüntriUsttvimiKglÜLktz äer silieren Osprsixekormen mit äer Wovt- „50 kkkMNK" gellen seit 1. Oktober 1908 nicht mehr als gesetzliches Zahlungs- Mel. ist aber seilen« de« Bundesrates nachgelaßen worden (zu vergleichen die Bekannt- ^ung des Reichskanzler« vom 27. Juni 1908 ReickSgesetzblatt S. 464 und die Verordnung Milcher Ministerien vom 7, Juli 1908 G - und V.-Bl. S. 275), daß die Fünszigpfennig- dieser Gattung bei den Reichs- und LandeSkaßen novit bis rum 30. Kvptvmbvr 1910 MH! in Zahlung als auch zum Umtausch angenommen werden. . Die bei den Staatskassen bis zum 30. September 1910 eingehenden Fünszigpfennigstücke bezeichneten Art sind, soweit sie nicht bei einer Reichsbankstelle haben umgewechselt werden ^Nen, a) von denjenigen Kaßenstellen, die nicht unmittelbar Ueberschüße an die Finanzhaupt- kaße einliefrrn, bei dieser oder bei einer anderen unmittelbar Ueberschüße ein- liesernden Kaße bis zum 5. Oktober 1910 umzuwechseln, d) von den anderen Staatskassen längstens bis zum 10. Oktober 1910 zu den Einlieferungen an die Finanzhauplkaß- zu verwenden. Zur Vermeidung von Verlusten wird Lük äoll bevorstebenckvll I'ristablkmL noch- mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß di- Verpflichtung der Reichs- und Landes- d zur Annahme und zum Umtausch auf durchlöcherte und ander« al» durch den gewöhn en Umlauf im Gewichte verringerte, sowie aus verfälscht- Münzstück« keine Anwendung findet. —* Den heiratslustigen Mädchen. Vor einigen Tagen brachten wir einige Ratschläge, die den heiratslustigen Männern gewidmet waren. Heute wenden wir un» — Dank einer neuen Einsendung au« unserm Leserkreise —- an die heiratslustigen Mädchen. Die sollen nämlich bei der Wahl Ihres Zukünftigen folgende Punkte beachten: 1. Heirate keinen Mann, der eine Stunde später erscheint, al» vorher ausgemacht worden ist- — 2. Heirate keinen Mann, der immer Gesellschaft haben muß. um sich zu „amüsieren". 3. Heirate keinen Mann, der sich auf einer Lüge ertappen läßt. — 4. Heirate keinen Mann, der gegen die Tiere roh ist und an der Natur nicht seine Freude hat. — S. Heirate kein Gigerl, aber auch keinen Mann, der mit schmutzigen Kragen herumläuft. — 6. Heirate keinen Mann der mit seinem Schmuck, (Ringen, Ketten, Anhängseln) prahlt. — 7. Heirat« ktinen Mann, der Dir erklärt, daß er mit seinem Einkommen nicht auskommen könne, und der womöglich — obwohl er verdient — von zu hause eine monatliche Rente erhält. Wie soll es später werden, wenn wir verheiratet find? mußt Du Dich dann fragen. — 8. Heirate keinen Mann, der Dir nicht ruhig ins Auge blicken oder Dir nicht herzhaft die Hand geben kann. — 9. Heirate keinen Mann, der sich über alle andern Menschen lustig macht; er wird sich vielleicht auch über Dich lustig machen. — 10. Heirate keinen schönrednerischen Wort helden mit theatralischem Gepräge; keinen der Dir phantastische Briefe schreibt die de» Aus drucke» eines klaren Verstandes entbehren. — 11. Heirate keinen, der sich zu geflissentlich nach dem Vermögen Deines Vaters erkundigt. — 12. Heirate keinen, der nicht ehrerbietig von seinen oder Deinen Eltern spricht. — 13. Heirat« keinen, der kein heiß zu erstrebende» Ziel seiner beruflichen Tätigkeit vor Augen hat. — 14. Heirate keinen, der noch andere Beziehung«» unterhält und von dem Du nicht felsenfest über zeugt bist, daß er nur Dich will. — 15. Heirat« ni« — nie — nie «inen Trinker! Versammlung der Viehbesitzer betr. Zufolge ein,» Beschluße« de« Vorstandes der freiwilligen Vereinigung zum Zwecke Einsamer üaHeuksItullA findet eine Versammlung äer MtKlieäer unter Vorsitz Freitag» den 26. August d. I., abends V-9 Uhr " Küttners Lestsuratiou (Vereinszimmer) statt Otteuäork-üloritLäork, dm 20. August 1910. Der Gemeindevorstand. Verkliches und Sächsisches. Dtt-ndorf-Vkrilla, den rs. August Zwangsversteigerung. Da« aus den MtN Ernst Gustav Noack in Oltendorf em- ^'agene Hau-grundstück soll am 8. Oktober, Zmittag» halb 11 Uhr an Gerichtsstelle im ^'ge der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Landeslolterie. Die Ziehung der Mlen Alaff, der 158. Sächsischen LandeS- ^terie findet am 7. und 8. September statt. Hauptgewinnen kommen zur Ausspielung 'in Treffer von SO 000, 50000, 30 000 ^ooo und 10 ooo Mk. * Zum Kapitel „Die beste Behandlung Brandwundrn" schreibt ein Leser der T."i Ich habe ein vortreffliche» Mittel ^"bt, da« ich zum allgemeinen Nutzen mit- Hat man sich verbrannt, so nehme man Mt Spiritus, sei e« reiner, sei e» denaturierter, gieße denselben reichlich über die ver- ^nnte Stelle, oder tauche die Brandstelle, es angeht, in den Spiritus hinein, und ^ Schmerz ist augenblicklich gestillt. Man M nicht, daß dieses Verfahren schmerzhaft .u nein im Gegenteil, es ist, al» ob ein Mer Hauch alle» Brennen und allen Schmerz ^"«gnimmt. Weil aber diese Behandlungs- nur bei sofortiger Anwendung de» hilft, sollte in jedem Haushalte -ine inm Spiritu» an leicht zugänglicher derettsteheN. Königsbrück. Bet d-m Besichtigungs- Wm des 28. Feldarlillerie-RegimentS am ^"tag ereignet« sich auf dem Truppenübung«' A wie bereits gemeldet ein schwerer Unglücks- Infolge zu früher Explosion einer ,^te wurde ein Einjähriger de» Regiments einem Splitter getroffen. Leider war die Atzung schwerer, als man anfangs ange- ,^nien hatte, sodaß der Verunglückte noch am Men Tage in da» Dresdner Äarnisonlazarett ^Üührt «erden mußte. Dort ist er am Mlag seiner Verletzung erlegen. »ÜNlnitz. Schulvikar Gemeiner in pinselt» bei Pillnitz hat eine zweischwänzige -Mie in seinem Terrarium, daß er von .Mfreunden gern besichtigen läßt. Dort >be auch vor etwa 4 Wochen eine über 1