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MsdmfferTageblatt man Sie wird Huld, affen, offt- chster rnfter einen men. -men. taffer Da» Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Amtsgerichts und Stadtrats zu Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Stoffe«. Sonnabend, 2V März 1926 Nr 68 — 85 Jahrgang. Wilsdruff-Dresden Lelrgr.-Adr.: .Amtsblatt Postscheck: Dresden 2640 Wirtschaftspolitik des Reiches darauf in allen drei Lesungen ein Gesetzentwurs Geltungsdauer der Vorschriften der Reichsversichc über die in. !>g, lg in fühlt, Eu- etwa Erde icment Be- gegsn, ieginn Abon- ,1t- inem i zur t ge- l der ang- cht oh ich ve. es rtzt eit ,m en, >en ich, !ch- « >ie rr- an en n, l." tat nit land, ,yres gesamten weltlichen Besitzes beraubt werden sollen. Die Kommunisten jedenfalls machen gar kein Hehl daraus, daß sie nach der Fürstenenteignung mit den gleichen Wählermassen, die ihnen jetzt Gefolgschaft geleistet haben, auf weitere kommunistische Ziele vorstoßen wollen. Man kann diese Ankündigungen mehr oder weniger ernst nehmen, das ist Sach? des persönlichen Temperaments, der politischen Gesinnung. Aber nicht nur die Kommunisten warten mit Sehn sucht auf den Frühlingsanfang. Sie tun cs, weil ffe wissen, daß, wenn erst die lauen Lüfte wieder er wachen, die Menschen leichter zu Streichen, zu Unüber legtheiten zu bewegen sind. Auch zu politischen. Andere en er- durch lings- Kautel hischcr ottcur xstellt. r Stil ichmt. -nuuer lbums tsvor- chies euch- klop- mau pult., chtes -efem a me inem lischt wie mit § ist erika ünes die ' lei- fran. te, die in zu ch' sitz jte onmer r: pro dellos -dlung straße se hat e vom - ;affen. v. O. ft der msge- Serbe- Reich beladen mit schönen Reden und mit wortreichen Erklärungen, aber ohne den Aufnahmeschein für den Genfer Friedenspalast sind die Herren Luther und Stresemann nun wieder in Berlin eingetroffen und hier, als wenn gar nichts geschehen wäre, sofort an ihre M- tagsarbeit gegangen. Aber von Ruhetagen für sie kann natürlich nicht die Rede sein. Bald wird inl Reichstag die große Redeschlacht beginnen, die Locarnoparteien wer den sich um die Reichsregierung scharen und allenfalls ihrem Herzen gegen Chamberlain und Briand einiger maßen Luft machen, der deutschen Delegation dagegen unter allen Umständen das Vertrauensvotum sichern wol len, das sie braucht, um nach der Zertrümmerung de: il des t Hoffnungen, mit denen die auswärtige Politik arbeitete, weiterhin die Geschäfte führen zu können. Die Opposition Geltungsdauer der Vorschriften der Reichsversicherungsord nung angenommen. Es folgte die zweite Beratung des Haus halts des Reichswirtschaftsministeriums. Leute scyuen sich nach Sonne, nur nach Sonne. Sie wären bereit, tausend Eide zu schwören, daß sie keinen Mißbrauch, sicht den geringsten, mit der Glückseligkeit treiben wollen, die uns dnrchströmt, wenn das erste trunkene Vögelge- sivitscher wieder von grünen Zweigen herunterschallt, neun draußen in Feld und Wald der erste Duft wieder erwachender Erdkräste nach gebrochener WMterftarre uns umfängt und wenn auf leise wärmenden Sonnenstrahlen die göttliche Botschaft des Himmels uns erreicht von dem ewigen Neuerstehen des Lebens nach Tod und Zerstörung, nach Stillstand und Untergang. Nein, wir wollen, wenh der Frühling erst wieder da ist mit seinem Meer von Blüten und Düften, mit Lerchenschlag und KmderMel, die araue Volitik ibre dürren Weae sieben lauen. Now wird wahrscheinlich die Behauptung von der Unmöglich keit dieses Völkerbundes in den Mittelpunkt ihrer An griffe rücken, wird es als Illusion hinstellen, dieser an gebliche« Friedensgescllschaft noch länger zu vertrauen. Man wird scharfe Reden halten, man wird von „Masken Herunterreißen", von „Abrechnung" sprechen, und wie die großen Worte bei solchen Gelegenheiten immer lauten — dann wird man in die Ost e r fe r i e n gehen und es wird in Deutschland wenigstens alles beim alten bleiben. Vielleicht auch in England, vielleicht auch in Frankreich. Es ist wahr, Herr Chamberlain ist nicht gerade in rosigster Stimmung nach London zurück gekehrt und Herr Briand hat sich schon mit der Kammer Wieder wacker herumgerauft und wird es weiter tun müssen. Vielleicht schlägt ihnen auch etwas das Gewissen in der Rückerinnerung an die Ermutigungen, die von ihnen an Polen und Spanieu ergangen sind, hinter dem Rücken von Deutschland, das vertrauensvoll seine Unterschrift für den Locarnopakt hergegeben hatte. Aber Las Unzulängliche pflegt sich in unseren Tagen schon um deswillen länger am Leben zu erhalten, als es gut wäre, weil niemand weiß, wer oder was an seine Stelle zu setzen wäre. Das hat sich gezeigt, als Briand einen Tag vor Genf in der Kammer plötzlich gestürzt und einen Tag dieses ^d«"«n äb^ Mattel gesetzt war. Möglich, daß nnv .-»chauspiel sich in Paris, in London und ? elleicht auch Stockholm bald wiederholen wird. Nur l n R o in weiß man sich gegen Zwischenfälle dieser Art völlig gefeit. Zwilchen,aue In Deutschland haben wir freilich noch andere Sorgen Hier bewegten sich in diesen Tagen wieder die Demon- strationszüge durch die Straßen, um dem Volksbe gehren für die entschadigungslose Enteignung der Fürsten zum Siege zu verhelfen. Mu einiger Befriedi gung können die Veranstalter auf die Arbeit der letzten Wochen zurückblicken. Nicht nur, daß ste weit mehr als , die verfassungsmäßig notwendige Zahl von Unterschriften i für den sozialistisch-kommunistischen Gesetzentwurf zusam- ! Mengebracht haben, sie haben auch bis weit m die Mitte, > si>enn nicht gar in die Rechtsfront der bürgerlichen Par teien mit ihrer Agitation Anklang gesunden. Nicht em- Mal das Zentrum, das sonst über die ^?samsten Wahler derfügt, hat mit seiner Parole gegen das ren .Überall Glück gehabt, und die Bischöfe von PA"»' Würzburg und von Nottenburg hätten ihre Muublgen ?siviß nicht in besonderen Hirtenbriefen auf den ?*eser Bewegung hingewiesen, wenn die Leidenschaft, mit Er sie betrieben wurde, nicht auch im katholischen Lager Jauche Anhänger gesunden hätte. Die Bischöfe sahen und ss sehen die Heiligkeit des Privateigentums bedroht, wenn Fürsten ohne Unterschied ihrer persönlichen Würdig- iwie der Beschaffenheit ihres Vermögens jetzt, rm 1 H>cn Jahre nach der großen Umwälzung in Deutsch- für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die »gespaltene Naumzeile 20 Goldpfennig, die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Gold- pfennig, die 3gespaltene Neklamezeilr im textlichen Teile 100 Goldpfennig. Rechweisungsgedühr 20 Goldpsennig. Dor- leschriedene Lr-scheinungs- — . „ tage und Platzvorfrdrist« werden nach Möglichkeit Kernsvremer: Amt WlLSdrUff vlr. v berücksichtigt. Anzeige», annahme bis vorm. 1vUhr -- — ' Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Arteigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Radatranipruch erlischt, wenn der Betrag dmch Klage eingezogen werden mutz oderder Auftraggeberin Konkurs gerät. Anzeigennehmenalle Vermittlungsstellen entgegen- Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft/ va» „Mtsdruffer Togedlsil" eqchcint täglich nachm. 5 Uhr sür den Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in »er Geschäftsstelle nnd dc» Ausgabestellen r Mb. im Monat, bei Anstellung durch die Boten Mb., bei Postbestellung r Md. ziezüglich Abtrag- , , gebühr. Einzelnummern lSPsg. Ml-Postanftal -n Wochenblatt für Wusdrust «. Umaeaend Postbote»nuLuniereAus- »äger nnd tSelchäsl-stellen ll 2—2 nehmen zu jeder Zeit Be ¬ stellungen entgegen. Im s>.llr höherer Lewa», Krieg oder sonstig.! Betried-ktörungen besteht kein Anspruch aus Lieferung «er Zeit»», »der Kürzung dc» Bezugspreises. — Rücksendung eiugejaudtcr Schriftstücke erfolgt nur, wenn Port» beiliegt. Oer Reichsumtschastsminister Dr. Curtius legte die Grundzüae der gegenwärtigen Wirt schaftspolitik dar, wobei er zunächst aus die Fragen des Außenhandels zu sprechen kam. Der Handelsumsatz Deutschlands im Jahre 1925 belaufe sich in Ein- und Aus fuhr au? 30 A mehr gegenüber 1924. Die deutsche Handels bilanz sei aber immer noch passiv. Denn wenn in den Monaten Januar und Februar dieses Jahres die Monats- bilanz aktiv geworden sei, so beruhe dieser Wechsel in erster Linie auf einem starken Rückgang der Einfuhr und erst in zweiter Linie aus einer geringen Hebung der Ausfuhr. Der Umschwung beruhe vor allem auch auf dem Schwinden der neutschen Kaufkraft und der akuten Krise der deutschen Wirt schaft. Die ungedeckte Lebensmitteleinsuhr zeige eine unge. heure Belastung. Rcnlpolitisch sei weder in der Gegenwart noch in der nächsten Zukunft damit zu rechnen, daß Deutschland sich aus der eigenen Scholle vollständig ernähren könne. Der Existenzkampf zwinge auch ohne jede Rücksicht aus deck Dawes-Plan, die Ausfuhr zu steigern. Vor allem käme es dar- anf an. aus einen besseren Handelsausgleich -.n Europa hinzu- wirken Leitender Gedanke bei den Handelsverttagsverhand- jungen sei der Grundsatz der Meistbegünstigung. Dies sei jedoch kein Dogma, sondern nur ein Mittel der Handelspolitik das nicht für alle Zeiten zu gelten brauche. Die tatkräftige Verfolgung der Handelsvertragspolitik sei durch den Wah rungsverfall in anderen Staaten erheblich verzöge« und gestört "Ud und Außenhandel Deutschlands durch Worden. Dagegen durch greifende Abhilfe zu schaffen, läge außerhalb der Einwirkung der Handelspolitik eines einzelnen Landes. Bei Behandlung der deutsch-französischen Handclsvertragsver Handlungen ging der Minister mit einigen Worten aus die internationalen Außenwirtschaftsverhandlungen ein. Das Ichienenkartell sei zustande gekommen, aber die Meldungen über seinen Inhalt seien verfrüht und irreführend. Es sei Vorsorge getroffen, daß ein Abschluß nicht ohne Genehmigung der Neichs- cegierung erfolge. Insbesondere wache diese darüber, daß dis deutsch-französischen Handelsverlragsverhandlungen nicht durch diese internationalen Außenwirtschaftsverhandlungen gestört Würden. Die Entwicklung der Handelsbeziehungen zu England verfolge die Regierung mit größter Sorge. Nach den getroffenen Vereinbarungen brauche man auf keinen Fall zu dulden, daß die Engländer Zölle einführten, die dem deut schen Handel abträglich seien. Gegebenenfalls werde man von dem Schiedsgerichtsverfahren Gebrauch machen. Es sei zu hoffen, daß der Generalagent für die Reparationen seinen ganzen moralischen und politischen Einfluß aufwende, damit die Gläubigerländer die deutsche Ausfuhr bereitwilliger als bisher aufnehmen, sonst werde eine der grundlegenden Voraussetzungen für die Erfüllung des Dawes-Planes wegfallen. Eine unmittelbare Gefährdung der deutschen Sozialpolitik durch die Durchführung des Dawes-Planes sei bisher nicht sestzustellen. Der Minister ging darauf zu den Fragen der Binnenwirtschaft über und erörterte zu nächst die vorübergehenden Hilfsmaßnahmen der Reichs regierung, u. a. die Ausfallgaranüe bei dem Expv« nach Ruß land und die Einrichtung der Exportkreditversicherung. Der Bau markt solle durch einen Zwischenkredit von 200 Mil lionen belebt werden. Sehr schwierig sei die Lage des Ruhr kohle n bergbaue s. Sollte etwa eine Regierungsumer- stützung des englischen Kohlenbergbaues über den 1. Mai hin ¬ aus fortgesetzt werden, so wnuc er zugleich nn Namen des Finanzministers erklären, daß Mittel zur Unterstützung anch des deutschen Steinkohlenbergbaues frei- gemacht werden solltet!. Uber den Notstandsaftionen dürfe die Sorge sür die wirkliche Gesundung der Gesamtwirtschast nicht vergessen werden. Der Kreditmangel werde erst all mählich behoben werden. Die von der Rcichsbank im Vor jahre festgesetzte Kontingentierung sei in der zweiten Halste des Jahres tatsächlich schon aufgehoben worden, Bei der neuen Gcldslüssigkeit liege die Erwägung einer weitere» Herab setzung oes N e i ch s b a u k d i s k o n t s nahe. Zusammen mit der Rcichsbank werde das Wirtschaftsmunsterium seine Be mühung«! um die Hebung des Realkreditcs förtsetzen. Zur PreiSsenkungsaltiou betonte der Minister, daß die Regierung keine mechanische Preisregulierung betreibe. Dr. Curtius ging dann kurz auf das S i e u e r s e n k U n g s p r o g r a m m ein und betonte die Wichtigkeit der Statistik und Enquete sür die Wirtschaft. Die Produttionsstaüsiik hätte eine bedeutende Erweiterung er fahren. Zweifellos mache die deutsche Wirtschaft einen Um- stellungSprozeß größten Ausmaßes durch, dessen Kennzeichen die Rationalisierung sei. Die beste Hilfe könne der Staat da durch geben, daß er durch eine Verwaltungsrcsorm seine eigene Rationalisierung vorwärtstreibe. Beim Reichsgericht sollen Verwaltungssenate errichtet werden. Die Kartelle hätten als Grundlage künftiger iniernalionalcr Vereinbarungen eine große Zutuns!, nnd es wäre voreilig, durch eine rigorose Gesetz gebung in Deutschland eine Beteiligung an internationalen Bildungen verhindern zu wollen. Aussprache der Parteien. Abg. Simon-Franken (Soz.) meinte, die Politik des frühe ren Reichswirtschaftsministeriums sei sür die Wirtschaft gerade zu verderblich gewesen. Die Handelspolitik sei zu einem groben Fiasko geworden. Eine Erhöhung vcr Zölle wäre nicht not wendig gewesen. Das deutsch-französische Handelsprovisorium bedeute günstigenfalls einen Tropfen auf den heißen Stein. Der deutsche Export nach Frankreich, der vor dem Kriege rund 1200 Millionen Mark betragen hätte, sei um rund eine Milliarde zurückgegangen. Das bedeute einen Exportverlust an deutscher Arbeit von mindestens 600 Millionen oder die Arbeitslosigkeit von 350000 Arbeitern. Eine Schuld der deutschen Regierung liege in dem Versuche, die deutschen Eisenzöke nn Interesse der, Schwerindustrie ausrechtzuerhalten. Der Zollkrieg, den Deutsch land mir Polen und Danzig führe, habe der deutschen Wi«- ichast sehr schwere Schlüge versetzt. Auch die Politik der Banken habe die Arbeitslosigkeit stark vermehrt. Die Produktion werde durch die hochbezahlten Stellen verteuert. In 256 Aktiengesell schaften sei die Belegschaft im Jahre 1925 um 1,3 A, die Zahl der leitenden Personen dagegen um 32 A gestiegen. Nicht Abbau der Löhne sei notwendig, sondern Abbau des teuren Ver- waftungsapparates in Banken und Industrie. Abg. von Stauffenberg (Dtn.) legte im Namen seiner Frak- rion schärfsten Protest gegen den Antrag der Deutschen Volks partei aus Vereinigung des Reichsernährungsministeriums mit deni Neichswirtschaftsminsterium ein. Erfreulich sei in der Ministerrcde die Ankündigung von Maßregeln gegen das eng lische Kohlendumping. Die Freihandclstheorie hätte auch im Auslande nur wenige Anhänger mehr. Obwohl Deutschland gegen den Dawes-Akt zum Export geradezu gezwungen werde, lebe Deutschland jetzt in einer Welt, die viel weniger als früher geneigt sei, ihm seine Erzeugnisse abzunehmen. Der Redner verlangte eine energische Erdrosselung der Einfuhr überflüssiger Waren aus dem Auslande. Die deutsche Wirtschaftspolitik stünde jetzt vor der entscheidenden Frage, ob es richtig sei, die deutsche Landwirtschaft zugrunde zu richten, um ein vaar Elektromotoren mehr exportieren zu können. Abg. Meyer (Dem.) sah die Ursachen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise in der gesunkenen Kaufkraft der Bevölkerung. Die frühere Regierung hätte mit Recht die Notwendigkeit des Preisabbaues betont. Ihre Politik hatte aber das Gegenteil bewirkt. Notwendig sei die Wiederinkraftsetzung des alten Grundsatzes: Großer Umsatz, kleiner Nutzen. Der Plan einer Exporttreditversicherung mit Reichsbcteiligung sei zu begrüßen. Die Preisabbauaktion müsse die Wurzeln des Übels treffen: die Kartelle und die Monopolbestrebungen der Landbund genossenschasten. Der Redner begrüßt den Plan der Welt wirtschaftskonfercnz. Abg. Dr. Dessauer (Ztr.) erklärt, mit Kreditbcwilligung allein könne die Wirtschaftskrise nicht überwunden werden. Heilung sei nur möglich durch ein verständnisvolles Zusammen wirken aller Kräfte der Weltwirtschaft Deutschland müsse an der Lösung durch überstaatliche Einigung aktiven Anteil nehmen. Abg. Könen (Kom.) wies auf die Soztalisierungsplane seiner Partei hin, die befolgt werden müßten. Der Sozialdemokratie machte er den Vorwurf, die sozialen Forderungen längst preis gegeben zu haben. -r der u uns santen i b daß i Baro- Reis w der Frühlingsnacht. Auf der Suche nach dem Völkerbund sind die deut schen Delegierten in den ersten Märztagen, da wir hier »ben «och einen argen Rückfall in den Winter über uns ergehen lassen mußten, gen Süden gefahren und sind jetzt, ohne ihn getroffen oder doch erreicht zu haben, wieder zu uns zurückgekehrt. Auf der Hinson hatte sie, während der Frühstückspause in Franks»«' . Main, die nieder schmetternde Nachricht ereilt, daß Briand, der große Briand, über Nacht in Paris gestürzt worden war. Sie sind trotzdem nach Genf weitergefahren und haben schließ lich auch Herrn Briand, den Wiederauserstandenen, dort bei der Arbeit gesehen. Aber nicht nur ihn und den von ihm miigeschafsenen Geist von Locarno. Sie mußten die schmerzliche Entdeckung machen, daß der Völkerbund, in der Nähe gesehen, ganz, ganz anders beschaffen ist wie das Idealbild, das er angeblich nach dem Willen der Gründer darstellen sollte. Sie saßen in ihrem Hotel und warteten und warteten, mehr als einmal wohl von der Sorge gepeinigt, ob sie es nicht der Würde Deutschlands wie ihrem persönlichen Ehrgefühl schuldig wären, der ab geschmackten Komödie, die sich hier vor ihren Angen und «c-spielte, durch einen raschen Entschluß ern Ende machen. -Zie si„d geblieben, bis zum bitteren Ende, Wie man ja wohl zn sagen pflegt. Bis jedenfalls durch ihre Schuld nichts mehr zu verderben war und bis auch Lie Gegenseite einsehen mußte, daß der Völkerbund, so wie er jetzt noch beschaffen ist, der ihm hier gestellten Auf gabe nicht gewachsen war. Dr. Curtius vor dem Reichstag Im Reichstag hielt Freitag der neue Reichswirt- schaftsminister Dr. Curtius bei Gelegenheit der Be ratung über den Etat seines Ministeriums eine großan gelegte Rede über die Grundzüge der gegenwärtigen Wirt schaftspolitik und die Richtlinien, denen der Mi nister in der kommenden Zeit zu folgen gedenkt. Die Sitzung des Reichstages wurde dadurch zu einer be sonders bedeutungsvollen gestaltet. -i- Sitzungsbericht. (180. Sitzung.) 08. Berlin, 19. März. Der Reichslag erledigte zuerst in zweiter Lesung den Rest des Etats des Allgemeinen P e n s i o n s s o n d s. Dabei wurde cin Antrag der Deutschen Volkspartei angenommen, wonach dieser Haushalt künftig als „Haushalt für Versorgungen und Kuhegehälter" bezeichnet werden soll. Ohne Aussprache wurde