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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »»»IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII I vk ,Ottendorf»r Zettnna' erscheint Vien»» j L tag, Donnerstag mir Sonnabend. I V« B»,«g,»Prei, wird MÜ Begimi > 7. jede« Monat» bekannt gegeben. > A 2* Fall« höherer Gewalt (Krieg od. sonst. > » «geadwelcher Störungen de» Betrieb« der ! » Fettung, d. Lieferanten »d. d. Beförderung»» j I Einrichtungen) hat der Berteher keinen Ln- ; A ^»ruch auf Lieferung »der Nachlieferung der > Fettung »h. Nückgahlung d. Bepigopreis«. ! Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. MU dm Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. s " Anreigen »erd«, an den rrscheintprhMM ! »- bi« sxäl«»»«» s»,Mtaa 10 Uhr i« «» > GeMsteM« «d«ten. Z »«4« Sek Gemeinde - Giro - Konto Nr. 1SL Nummer 76 Sonntag, den 3. Juli ^Y27 26. Jahrgang. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Alle Gräber auf dem neuen Friedhof (Eingang recht«) die vor 25 und mehr Jahren belegt worden sind, werden vl« verfallen erklärt. Sie können gegen Entrichtung der sest- »«fitzlen Gebühr aus Antrag beim Pfarramt neu gelöst werden. Die neu ««lösten Gräber sind zur Vermeidung von Jrrlümem von denen, die sie lösen, zu bezeichnen. Von Ken anderen Gräbern sind die Grabsteins gegen eine vom Wanamt zu erteilende Quittung sofort abzuholen. Widrigenfalls sie uach vierzehn Tagen nach dieser Bekannt machung den KirchenUhn verfallen. Ferner wild nochmal» gebeten» etwaig« Diebstähle aus den Gräbern zu melden und jeden zu benennen, der sich an fremden Gräbern zu schaffen macht, und eine Belohnung von 10 Mk. dem ausgesetzt, der zur Uebersührung der Diebe briträgt. Httendsrf-Hkrilla, am 1. Juli 1927. Der Kirchenvorstand. OertlicheS «nd Sächsisches. Ottendorf-Dkrilla, den 2. Juli zyar. — Der beim hiesigen Postamt angrstellte Postschaffner Weischl,r wurde mit Wirkung vom 1. Juli zum Oberpost, schaffner ernannt. — Am Donn««tag fand am späten Nachmittag die eigentliche Prüfung der Orgel durch den Sachverständigen de« Landeskovsistrrium» Herrn Dr. Schnorr von Carolsfeld au» Hell-rau, Organist an der Dreikönigskirche in Dretden-Neustadt in etwa 3 Stunden statt. Nach 8 Uhr hatten sich neben den Kirchpemeindevertretern auch einige Bemetndegliedcr an den Emporen eingefunden. Herr Pfarrer Gäf begrüßte die Erschienen, insbesondere Herrn Dr Schnorr von Carol,fild und Herrn Orgelbaumüster Jahn Sodann kam Herr Dr. von Carolsseld auf den llnte,schied zwischen der alten und neuen Orgel zu sprechen. Deutlich zeigte er, wie heute dank der elektrischen Kraft und der modernen pmumstischkn Einrichtung der L>grl selbst sowie durch ihre verschiedenen automatischen Sptelhilfen eine Person da« Werk bedienen könnte, wo früher mehrere Personen nötig waren und wie bedeutend mehr sich ohne Anstrengung aus ihm herau«hol»n laffe. Wetter führte er vi« verschieden Arten von Registern vor, zeigte auch die Wirkung dr« C««cenbe und des Schwelte», die es er. ^glichen, den Ton vom leisesten Piano bi« zum Fortissimo de» ganzen Werkes sich entfalten zu lassen. Das Urteil selbst, da« der Sachverständige über den Bau selbst abgab wachte Herrn Orgelbaumrister Jahn und seinen tapferen und unermüdlichen Mitarbeitern alle Ehre. E« sei erstaun lich, wa« ou« den alten Teilen der Orgel geschaffen worden m. Aber auch die neuen Pfeiffrn wären ohne jeden Tadel. Auch da« Material an Metall und Holz sowie die stanz« Anordnung sei recht gut. So empfahl er mit guten Gewissen der Kirchgemeindevrrtretung, das Werk anzunrhmeu. Pfarrer Gräf dankte dem Sachverständigen für Prüfung und Ultet! und üb-rnahm dann mit Einverständnis der kirchg.meindrveltreter die Orgel mit der Bitte, daß das N ue Werk der Kirchgemeinde zum Segen diene. Auch vankle er nochmal« Henn Jahn und seinen Mitarbeitern Und übergab die Orgrl dann Herrn Kantor Beger. Herr Dr. Schnor von Carolsftld spielte dann noch ein Werk ^ne« Münchner Komponisten das den großen Wert der Drgel zeigte. Die Vorführung schloß mit dem Vorspiel Mehrerer geistlicher Lieder. — Die Linde, d«r der bevorzugtest« Baum ist, dieser deutsche Lirbling«baum, hat dem Juli den Namen Linden- wonat gegeben. Gerade im „Heumonal", der den Land- leutm mit der Heuernte noch viel strenge Arbeit auferlegt, «ewährt die abendliche Ruhestunde unter dem alten Ting. Brum besondere Erquickung. Auch der älteste germanische Namen de« Juli, da« schon im 8. Jahrhundert gebräuchliche «ort „ästera Iida-, d. h. »nach der Linde", deutet aus die Blütezeit der Linde hin. Wegen de« Erntesrgen«, denn auch die Kornernte fällt gewöhnlich in di« Juliwochen, wird brr Juli auch „Schnittmonat" genannt. Mit unserer heutigen Bezeichnung Juli ober bewegen wir uns noch mmer in der Antik«; denn die Römer hatten den fünften Monat ihre« mit dem März beginnenden Jahre« zu Ehren Iuliu» Cäsar«, dessen Geburtstag in diesen Monat fiel, Julius genannt. Dem 100 jährigen Kalender nach ist das Wetter vom 1. bi« 3. trübe, am 4. gibt« sogar Reis, nachmittag« aber Donner, dann ist da« Wett« schön bis zum 10. Juli. Vom 11. an soll wieder Regenwetter vor herrschen bi« zum 26., au«genommen vom 15. bi« 17 Juli drei Tage, die brr Kalender al« prächtige« Heuwetter kenn zeichnet. Am 29. und 30. Juli gibt es wieder Donner wetter und der letzte Tag im Monat soll schön sein. Im Juli beginnt, als eins der schönsten Jagdfreudev, das „Blaten" dsr „heimlichen" Böck«, die in der zweiten Hälfte de« Monats in die Brunst irrten. Früher ist es aber auch schon dir „rote Bock", der dem Jäger viel Freuden be reitet. Da« Hochwild tritt erst im nächsten Monat in die Fetstzeit. Hingegen geht nun auch die Jagd auf die Enten nach dem Urteile ernster Naturkrnner eigentlich noch zu früh weil jetzt die jungen Enten noch nicht genug entwickelt sind. Auch Bekassinen, die ihre Brut bereit« hochgebrocht haben, dürfen bejagt werden. Nur au« dem Rohr tönt noch Vogelsang, di« übrigen Sänger verstummen allmählich ganz. Um so dankbarer ist der Naturfreund wenn er noch irgend wo Pirol, Nachtigall oder Grasmücke sich hören lassen. Dresden. Sonnabend wird der große Vogel der Privilegierten Bogenschützengesellschaft in Dresden hochgr- zogen. Damit wird drr Beginn de« in ganz Deutschland berühmten Dresdener Volksfestes, der Vogelwiese verkündet. Di« Dresdner Vogelwiese kann in diesem Jahr ihr 350- jähriges Jubiläum feiern. Di« Privilegierte Bogenschützttl- gesellschast ist noch um 300 Jahre älter. Bei Gründung der Dresdner Vogelwiese im Jahre 1577 wurde die Vogel wiese an den damaligen Ziegeltrichen (in der Nähe der jetzigen Kunstgewerbeakademie am Eisplatz) abgehallen. Dort ist sie mit einigen Unterbrechungen bis 1842 geblieben. Seit dieser Zeit, also seit 85 Jahren, wird sie aus dent Elbwirsen „bei Antons" abgehalten. Priest rwitz. Vom Zuge überfahren ließ sich in vergangen» Nacht ein Liebespaar aus drr Leipzig—Dresdner Strecke ous Geißlitz,« Flu. Dem Mädchrn war der Kopf glatt vom Rumpfe getrennt, auch der etwas ältere Mar-n war gräßlich verstümmelt. Die Tat ist anscheinend schon in der Nacht geschehen, während dir Leichen erst in den Morgenstunden gesunden wurden. Wie mil geteilt wird, handelte r» sich um den in den 40er Jahren verheiratetem Werkmeister Reinhardt Siegert au« Dresden Neustadt und die 23 Jahre alte lediz? Charlotte Elisabeth Sinns, ebenfalls aus Dresden - Nrußadt. E« liegt an- scheinend eine Llebestragödir vor. Da« Paar soll noch am Abend Einlchr in Gasthof Bißlitz gehalten haben. E« war auf Fahrrädern gekommen. Die Leichen wurden uach der Leichenhalle Lenz gebracht. Königsbrück. Am Sonntagabend wurde im Straßengraben de« benachbarten Dorfe« Schmorkau ein Mann in bewußtlosen Zustand« aufgrsunden, drr au den Folgen eines SchLdrlbrucheS am Montagabend im hiesigrn Krankenhaus« verstorben ist. Nach den bisherigen Er örterungen handelt es sich um einrn Viehhändler Hermann Lieske au« Weibkolm (Kreis Hoyerswerda), 52 Jahre alt der mit seinem Motorrad bei einem Zusamenfloß mit d«m Auto eines Kuusmanns au» Bmi«d0ls verunglückt ist. Wer die Schuld an dm Tod Lieskes trägt, bedarf noch der Aufklärung. Bautzen. Der Tischlermeister Kramer, der längere Zeit schwermütig war zertrümmert« heute früh seiner Frau mit einem Hommer den Schädel brachte seinen drei Kind«« im Alter von 6 bis 10 Jahren mit einem M sstr schwere Schnitt, und Bißwunden bei und durchschnitt sich selbst die Kehle. Außerdem hatte er den Garhahn geöffnet. Die Kinder dürsten mit dem Leben davonkommen, Kramer und seine Frau find jedoch lebenrgefährlich verletzt. Roßwein. Am Mittwoch früh wurde hier der Sanitätssoldat Fritz B. vom Auebildungrbataillon Döbeln mit Schädelbrnch und schwerer Gehirnerschütterung aus offener Streck, zwischen den Eisenbahnglrisen liegend aufgefunden. B. war, von Leipzig kommend über Döbeln hinau«gefahren. Schlaftrunken hat er dann vertucht abzuspringen, und ist schwerverletzt über fünf Stunden lang liegen geblieben. Er wurd« in« Garntsonilazarett gebracht. Leipzig. Der vor drei Monaten stattgesuudene Rauchwarendiebstahl im Leipziger Lagerhaus der russischen Handelsvertretung in Berlin hat fitzt seine gerichtliche Sühne gefunden. Damals waren durch nächtlichen Einbruch, der mit großer Wagehalfigkeit vom Dache de« Lagerhauses au«- geführt wurde, Pelze und Felle im Werte von 25000 Mk. gestohlen worden. Die Diebe wurden bereits nach einer Woche verhaftet. Das gesamte Diebesgut konnte wieder herbeigeschafft werden. Sech« Diebe, Helfer und Hehler standen wegen dieser Straftaten jetzt vor dem Leipziger Schöffengericht. Der Vertreter Karl Littmann wurde wegen schweren Rückfalldiebstshles zu zwei Jahren sech« Monaten Zuchthaus verurteilt, der Vertreter Wilhelm Süther wegen schweren Diebstahls zu einen Jahr drei Monaten Gefängnis der Kürschner Paul Michel wegen Beihilfe zu ein«m Jahr sechs Monaten Gefängnis, der Kürschner Arno Wrißhahn wegen Beihilfe zu ein«m Jahr drei Monaten Gefängnis, Zwri weitere Ang,klagte erhielten wegen Begünstigung und Hehlerei zwei und fünf Monate Gefäugni». Werd u. Freitag früh */, 2 Uhr fuhr am Bogen- dreieck bei Werdau ein Güterzug au» der Richtung Werdau dem Persoue. uge 1018 von Zwickau in di« Flanke. Hier- bei kamen st nf Personenwagen und ein Güterwagen zur Entgleisung. Fünf Reisende erlitten leichte Verletzungen. Der Zugverkehr zwischen Zwickau und Reichenbach ist unter. Krochen. Die Unterbrechung dürfte voraussichtlich bi« zum Nachmittag anhalten. Der Schnellzugverkehr wird um- geleitet. Der Personenverkehr wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. Zwischen den Stationen Werdau und Neumark ist von der Reichsbahn ein Krastwageuverkehr eingerichtet worden. Chemnitz. In einem unbewachten Augenblick war ein zweteinhalbjährigeS Kind in einrn Teich gefallen und wäre ertrunken, wenn nicht — Enten zu seinem Lebens retter wurden. Eine in der Nähr der Teiche« Wäschr aus hängende Frau bemerkte plötzlich,^ sß die aus dem Teiche befindlichen Enten aufgeregt schnalle n. Beim nähertreteu beobachtete str, wie die Ente« unruhig im Wasser immer wirder an eia und derselben Stell« taucht«», an der sie plötzlich dar Kind bemerkte. Sie rief die Eltern des Kinde« herbei, diuen es auch gelang, da« bereit« bewußtlos» Kind zu retten. Die Wiiderbel,bung«vrrsuche erwiesen sich zum Glück al« erfolgreich, so daß tatsächlich die Enten zum Lebrnsretter des Kindes geworben sind. Frohburg. An einer gefährlichen Wegebiegung der Chemnitz— Leipziger Staatsstraße wurde nachts der Guts besitzer Reuther au« Benndorf, erst 37 Jahre alt, von einem Chemnitzer Auto angefahrrn, al« er mit seinem Rade die Straße kreuzen wollte. Seine Verletzungen waren derart, daß er auf der Fahrt nach Leipzig im Sanität«auto ver- Sport. Donnerstag, den 30. Juni. Handball. Jahn I. — Königsbrück Meister 2:7 (1.5) Da« fällige Rückspiel sah diesmal die Meistermannschaft al« wohlverdienten Sieger. Auch in diesem Spiel konnte man einen beträchtlichen Lristungrrückgang der Jahnmaun- schäft gegenüber den früheren Spielen bemerken. Der Gegner stellte eine gut ringesvielt« Mannchsaft dar, d«r di« Jahnmannschast vor all«m in der 1. Halbzeit nicht ge. wachs«» war und die sich 5 Tore gefallen lass«! mußten. In der 2. Halbzrit wäre e« möglich gewrseu die Torzahl für Jahn erheblich zu «höhen, denn Jahn spielt« in dies« Zeit überlegrv, aber leider gingen die zahlreichen Schüsse, darunter auch rtnige 16 m) ständig ins Au«. Jahn mußt« da« Spirl durch herausstellen einer Spieler« die größte Zeit mit 10 Mann bestreiten. Kirchermachrichtr« Sonntag, den 3. Juli 1927. Vorm. Vz 10 Uhr Predigtgotterdienst. Borm. V» 11 Uhr Kindergottesdteuft.